Messerschmitt M35b (M 1:5 - Plan Schmalzgruber): Baubericht

kioto

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Hallo,
Mein aktuelles Projekt ist die Messerschmitt M35b im Massstab 1:5 (2300mm) nach einem älteren Plan von Schmalzgruber. Ich stelle es mal unter Scalemodellbau ein, weil es Vorbild ähnlich werden soll und mehr in Balsastaub gehüllt ist als die Modelle unter Elektroflug. Es soll auch mit Perlon bespannt werden um eine schönen Oldtimer Ansicht zu bieten. Als Vorbild für die Lackierung habe ich mir das blauweiße "STÖR" Design ausgesucht.
Ich bin an einigen Punkten vom Plan abgewichen, E-Antrieb, deshalb Wartungsöffnung von oben für Akkuwechsel, Fläche teilbar und Höhenleitwerk profiliert statt Brett, um Platz für verdeckten Einbau der Servos zu erhalten.
Als Antrieb habe ich einen 5065 mit 430kv (China) 6S4000 Akku und eine 17x8 Menz vorgesehen. Im Testlauf ergab das rund 4,5 Kg Schub. Das Modell sollte deshalb unter 5Kg bleiben, weil die große Haube sicherlich auch viel Vortrieb schluckt.
Da dies mein erstes "Scale" Projekt ist, bin ich für immer dankbar für Hinweise und Tipps.
Angefangen habe ich mit dem Rumpf. Die beiden Seiten sind aus 3mm Balsa und werden nachher über Distanzleisten mit Perlon bespannt. Die unbespannten Teile will ich mit Papier bekleben, mit Parkettlack härten, schleifen und dann Sprühlackieren. Auf dicke Spachtelauflagen will ich verzichten, damit das Modell nicht zu schwer wird. Das Original hatte früher sicherlich auch kein Hochglanz.

Die Seitenteile
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Die Spanten sind aus 4,6 oder 8mm Pappel aus dem Baumarkt. Die Hauptspanten habe ich nach unter verlängert um ein Mittelteil der Fläche nachzubilden, ich das die Flächenhälften mit einem 8mm Stahl gesteckt werden

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Der Motordom wurde nach vorn verlängert, um den E-Motor aufzunehmen
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Zusammenbau. Die Aufnahme für die Fahrwerksdrähte sind jeweils seitlich leicht abgesenkt,
um den Federweg zu verlängern. Ev. packe ich etwas 6x6 Gummi darunter
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Beim Rumpf Flächenübergang musste ich etwas improvisieren, da ich vom Vorbild keine Detailbilder habe

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Die Seitenleiste dient zum verkleben der Bespannung, die soll ja frei hängen. Zur genauen Positionierung habe ich eine Schablone gemacht.
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Die Kanzel wird zum Rumpfdeckel, da ja jetzt von unten alles dicht ist. Kleine Magneten halten den Deckel (hoffentlich)
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Nun wird der Rumpf-Flächenübergang aus 2mm Balsa gemacht, um massive Ausfütterung zu vermeiden.

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Langsam wird der Rumpf Rohbaufertig.

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smay

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Hi Werner, schönes Projekt. Bei den Magneten hätte ich Zweifel, ich hatte bisher immer Pech damit, was dann mit einer Suchaktion im Feld endete ☺ Deshalb mache ich das wenigstens vorne oder hinten mit Zunge, Dübel, oder ähnlichem, aber wenn da kein Sog oder Überdruck von unten entsteht, kann es bei unwuchtfreiem E-Antrieb schon gehen.
Grüße,
Stephen
 

kioto

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Hallo Stephen,
Ich habe lange überlegt, aber die üblichen Riegel etc. ließen sich nirgends gut unterbringen, die Kanzel wird in die Öffnung reingesenkt. Damit nichts klemmt, habe ich die Spanten vorn und hinten leicht schräg montiert. Bei den Federriegeln hätte ich zwei benötigt, die gleichzeitig zu betätigen wären. Da fehlte dann die dritte Hand. Die Kanzel ist offen, hinten soll der Pilot rein und Schrauben oder so was wollte ich vermeiden.
Von den Magneten hatte ich gerade einen Stapel da. Mal sehen.
 

kioto

User
Hallo,

Nun geht es ans Leitwerk.
Das Höhenleitwerk sollte aus 8mm Balsa gemacht werden. Dies gefiel mir nicht und ich wollte Platz für die Servos haben.
Deshalb ist es in klassischer Rippenbauweise profiliert. Für jede Seite habe ich ein CS-239MG von Hobbyking vorgesehen. Das sollte reichen und ist ausreichend dünn und leicht. Die Kohlestäbe stammten von der Idee, die Seitenleitwerke abnehmbar zu machen, war mir dann aber zu schwer.
Der Zusammenbau war etwas gefummelt, da ja nur immer eine Seite auf dem Baubrett aufliegen kann. Als ich fertig war, fiel mir ein, Helling wäre es gewesen, habe ich ja schon als 10 Jähriger mit dem kleinen UHU so gemacht. Ist aber schon so lange her.

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Jetzt die obere Beplankung aufgebracht. Am Spalt werden später die Ruder abgetrennt. Zusammen kann ich alles sauber verschleifen.

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Untere Beplankung und Aufnahme für Servo.

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kioto

User
Immer wieder anpassen und dann Höhenruder komplettieren. Der Balsahobel spart viel Schleiferei bei den Randbögen.
Leitwerksauflage für 1 Grad Anstellwinkel abschrägen. Sicherheitshalber habe ich den Flieger in FLZ-Fortex nachgerechnet und so sollte es passen.

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kioto

User
Da ich kein Blei für Einstellung des Schwerpunktes verwenden will, kontrolliere ich zwischendurch immer, ob der Rumpf halbwegs ausgewogen bleibt. Deshalb habe ich erst mal die Motorhaube vorgezogen. Als alter Holzwurm vermeide ich GFK und baue wie im Plan beschrieben.

Die Aussparungen für die Holmstücke habe ich mit der Bandsäge geschnitten und auch auf Passung gebracht. Meine Fähingkeiten an der Feile sind nicht so toll und ich wollte kein Ei produzieren. hat auch gut funktioniert. Dann erste Anprobe.

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Weil ich vorne eh etwas Gewicht brauchte, habe ich mit Birke 1mm statt mit 0,8 Buche beplankt. Vorne habe ich noch einen 20mm breiten Streifen Sperrholz am Innenrand verleimt, damit die vordere Verrundung nicht gleich dellen bekommt. Bein Ausfüttern mit 10mm Balsa Segmenten hat ein passendes Abflussrohr gute Dienste geleistet. Am Schluss habe das vordere Teil mit dem Tellerschleifer bearbeitet, dabei jeweils passende Leiten untergelegt, um in unterschiedlichen Winkeln gleichmäßig rundherum zu schleifen. Am Schluss kann ich es verrunden und habe einen sauberen Rand, ohne viel mit einer Lehre zu arbeiten.

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Nun alles auf die Waage, mit Akku 600g (Wird ev. noch größere), Fahrwerk, Motor, Luftschraube. Bin jetzt bei 2600g angekommen.
Wenn ich andere Berichte lese. Jetzt gehe ich erst mal in den Keller und schreibe 100mal "Halb so dick hätte auch gereicht."

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Bis demnächst, Gruß Werner
 

kioto

User
Hallo,
Leider konnte ich nicht so häufig an meinem Projekt arbeiten. Es stellte sich auch als aufwendiger heraus als gedacht. Der Plan war nicht in allen Punkten eindeutig und die Masse manchmal etwas ungenau. Auch der Strack der Rippen war ungenau. War halt damals auf dem Zeichenbrett entstanden. Und weil ich mit Kaltleim arbeite, sind häufiger Pausen notwendig. Wetter und C treiben sowieso nicht zur Eile.
Der Rumpf ist im Rohbau fertig.

Das Rumpfende war recht aufwendig, da hier der mehrkantige Rumpf und die Profilierten Leitwerke zusammentreffen. Ich habe Balsaklötze vermieden (Gewicht, Schleifen) und versucht, mit Beplankung auszukommen. Muss n och verputzt werden.

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Ich habe mich an die Vorgaben gehalten und Balsastreben genommen. Da sie etwas weich waren, mit sehr flüssigem Sekundenkleber gehärtet. Mit der Beplankung wurde es dann doch sehr fest.

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Profilleisten sollen den Strack von Rund auf eckig darstellen.
Die Höhenruder haben je ein Flächenservo. Da diese spiegelbildlich eingebaut sind, aber nicht vollkommen synchron laufen, kann ich keinen Umkehrbaustein verwenden, sondern lege jedes auf einen extra Kanal. Die Anschlüsse verlöte ich zusammen mit einem Stützelko.

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Rumpf erst mal fertig. Nun geht es an die Tragflächen.
 

kioto

User
Nun die Flügel.

Da sie stark trapezförmig sind, sollten auch die Holme zum Ende von 5x10mm auf 5x5mm und dann auf 5x3 verschlankt werden. Die Flügel sin abweichend vom Plan mit einem 8mm Stahl (Hilfsholm 4mm) teilbar gemacht. Die Befestigung erfolgt mit auf die Hüllrohre verlöteten Stellringen. Madenschraube nicht spitz sondern abgerundet wegen Kerbwirkung.
Die Hüllrohre sind in 10mm Balsa zwischen den Holmen gelagert und werden vor der letzten Verkastung mit dünnflüssigen Epoxy vergossen.

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Der Hilfsholm braucht nicht so viel zu halten, zumindest wenn ich die Landung anständig hinbekomme. Ich übe fleißig mit dem Simulator. Trotzdem habe ich den Bereich etwas verstärkt.

Gruß Werner
 

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Hallo Werner,
ein feiner Flieger wird das und schön gebaut isser auch. Mach weiter so! 👌
Ich kannte Bruno Schmalzgruber sehr gut und seine Konstruktionen sind einfach genial und ergeben immer ein sehr gut fliegendes Modell.
Klassischer Modellbau eben! 😉

Ich lese hier gerne mit.

Beste Grüße,
Christian Hoffmann
 

kioto

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Hallo,
Leider komme ich nur langsam voran. Aber ein Ende ist abzusehen.

Flächensteckung 8mm Federstahl mit Stellringen für die Klemmung, dickes Alurohr war durch hohe V-Form nicht möglich.
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Dopplung der Rippen an den Querrudern
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Servokabel nicht vergessen
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Beplankung mit Kaltleim
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Restliche Beplankungsteile und Servohalterung
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Fast fertig.
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Die abgetrennten Ruder verkasten. Dann sollen sie mit Stiftscharnieren fixiert werden
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Hier habe ich ein Problem. Die Scharniere müssen auf 10tel genau gesetzt werden, da die Ruder ja schon mit dem Flügel verschliffen wurden. Erster Versuch mit dünnen Markierstiften klappte nicht so gut. Die Flügel und Ruder sind stark konisch und bauchig. Wie haben andere das gelöst. Mit einer Bohrschablone?
Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß Werner
 

akzo

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Moin Werner,
ich benutze dafür eine Scharnierlehre
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kioto

User
Hallo, ich mal wieder.

Nach endlosen Schleifen und Spachteln starte ich jetzt mit der Bespannung. Da ich es richtig nostalgisch will, kommt nur Perlon mit Spannlack in Frage. Stinkt zwar wie Sau aber erinnert irgendwie an die goldene Kinder und Jugendzeit, als UHU und ähnliches Unsteuerbares auf dem Küchentisch entstand.
Das Perlon hatte ich vor Jahren als Fallschirmseide erstanden, so 15-20 qm, also genug. Wasserverdünnbarer Spannlack Eze-dope hat mich nicht so überzeugt, ich hatte auch mal Versuche mit Parkettlack gemacht, die eigentlich ganz gut waren, aber um kein Risiko einzugehen, besorgte ich mir IRSA Spannlack und Klebelack sowie die dazu passende Spezialverdünnung F. Leider gab es nur Litergebinde, deshalb habe ich die Lacke in 250ccm Flaschen umgefüllt.
Also wie in der Beschreibung Holz mit Clou Schleifgrund versiegeln, dann den Klebelack 2-3 mal an den Rändern und an taktisch geeigneten Stellen auftragen. Der Klebelack ist eine Art verdünnter Hartkleber mit der Konsistenz von Honig und lässt sich mit leichter Verdünnung gut streichen.
Angefangen hab ich mit dem Rumpf, der zwar als Kasten aufgebaut wird, aber mit Distanzleiten einen bespannten Oldierumpf simuliert.

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Wichtig ist, dass die Bespannung nicht im spitzen Winkel auf Flächen zuläuft, da sich hier leicht Spannlacknester bilden. Deshalb ist die Winkelleiste an der Oberkante abweichend vom Plan dazugekommen. Ausserdem habe ich mit senkrechte Spanten die zu bespannende Fläche segmentiert.

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Angefangen habe ich am Heck unter dem Höhenruder, hier ist der Auslass der Steuerseile für das Seitenruder (Schräger Abschnitt eines Kunststoffrohres für E-Installation, habe ich auch schon als Kühllufteilass verwendet). Und die Stelle liegt nicht so im Blick.
Die Verarbeitung geht recht gut, Klebelack grundieren, Stoff auflegen und mit Klebelack Stück für Stück anheften. Der Lack klebt wie der Teufel, nach überstreichen eine Minute ablüften, eventuell ein bisschen pusten und fest.
Zum sauberen Schneiden des Geweben benötigt man eine wirklich scharfe Schere, auch die üblichen Teppichmesser und Verwandte versagen bei dem wirklich hauchdünnen aber wirklich festen Stoff. So habe ich mit Skalpelle besorgt, Halter 4 und Klinge 21, gibts bei Ebay für 10€ 1x Halter plus 30 oder 50 Klingen, das sollte reichen. Nur die frischen Klingen schneiden den Stoff wirklich sauber.

Dann die Rumpfunterseite bespannt.
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Auch hier am besten stückweise vorgehen. Die Überlappungen fallen bei dem dünnen Stoff nicht auf.
Die Oberfläche des Balsa wir nach 2-3 Anstrichen mit Spannlack wirklich sehr fest und die Bespannung ist kaum sichtbar und durchscheinend.

Nun kommt die Härte, Fläche und Randbogen. Angefangen hab ich mit den beplankten Leitwerken.

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Zuerst die Unterseite, an der Nasenleiste im unteren Drittel sauber abgeschnitten. Wenn das Skapell ein klein wenig in das Holz schneidet, ist nicht schlimm, der Klebelack ist fast wie UHU hart. Auch am Randbogen ging es ganz gut. Die Schnittkante kann nach überstreichen mit Klebelack noch leicht überschliffen werden. An der Hinterseite, wo die Ruderklappen angesetzt werden, habe ich den Stoff, der nach den Anstrich bretthart wird, sauber abgeschnitten und überschliffen. Ablösungen wie bei Folie sind hier nicht zu befürchten.
Dann die Oberseite, um die Nasenleiste herumziehen. Der Stoff ist nicht elastisch wie Folie, aber es recht. Wenn sich Falten bilden, ist halt Schluss. Einschneiden wollte ich nicht, wenn Unter- und Oberseite ein paar Millimeter überlappen, reichts. Nun vorsichtig mit dem Skalpell den Stoff abtrennen. Um Einschneiden jetzt! zu vermeiden, den Stoff an der Seite der Klinge etwas hochziehen während des Schnittes. Geht am besten, wenn der Klebelack noch nicht ganz hart ist.

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Nach Überstreichen mit Spannlack ist der Übergang kaum noch sichtbar.

Insgesamt gefällt mir das Verfahren gut, das Holz wird hart versiegelt, fast wie mit Glasfaser, aber mit sehr wenig Gewicht und die Verklebung hält für die Ewigkeit, ist aber mit Verdünner jederzeit lösbar. Natürlich ist es viel Kleinarbeit, aber das Ergebnis überzeugt mich bis jetzt.

Gruß Werner
 
Hallo Werner,

leider hört Dein Baubericht hier einfach auf. Ich habe den mit großem Interesse gelesen. Habe selbst bis vor kurzem eine der Me nicht ganz unähnliche Klemm KL 35 ( Spw. 2,08 m, mein Endgewicht mit 6 S 4.500 war 4.250 g ) nach einem Baukasten von Krick gebaut und geringfügig modifiziert ( Spaltlandeklappen - wie bei der Bücker 181 von Krick - eingebaut , da wo die Querruder aufhören Richtung Rumpf). Das hat sich sehr bewährt : fast keine Lastigkeitsänderung und noch langsamer im Flug und bei der Landung - außerdem sind die Flügel an dieser Stelle damit wesentlich fester als nur mit den sehr dünnen Endleisten ). Die fliegt wirklich sehr schön !
Ich würde mich freuen, wenn Du mehr zum Bauen und Fliegen bringen würdest ! Der bisherige Bericht ist m.M nach einfach Klasse und zeugt von sehr guten Baufähigkeiten ! Es wäre schade, wenn wir von Dir dazu nichts weiter hören würden !

Übrigens : Bruno Schmalzgruber : von dem habe ich schon mehrfach nach Plan eine Dewoitine D 520 gebaut ( Spw. ca. 1,30 ). Schon der Plan bzw. die Formen des Modells hatten mich als Jugendlicher immer fasziniert. Dazu gab es von Bruno in einem Heft von damals " Modell " aus dem Anfang der 70-er Jahre einen Beitrag mit einem reduzierten Plan. Die flog damals - noch mit einer " 3-Kanal- Anlage" - bei mir von " Minitron" aus Malente - nur mit Höhe, Seite und Motordrossel und zwar - wohl wegen der relativ großen V- Form - sehr gut. Außerdem hatte Bruno im Plan bei den Flächen eine "Verwindung" von ca. 5 mm nach außen hin vorgesehen, was etwaige Abrisstendenzen beim Langsamflug sehr gut verhinderte. Später von mir Querruder eingebaut. Damit natürlich noch besser. Motor ist ein Saito Viertakter mit 6,6 cm³. Damit war bzw. ist heute noch das knapp 2 KG schwere Modell sehr gut motorisiert. Auch wenn ich heute fast nur noch elektrisch fliege : der Klang des Viertakters in der Dewoitine und deren Flugeigenschaften sind einfach super !

Bruno war einfach ein sehr guter Modellkonstrukteur !

LG

Fritz
 

kioto

User
Hallo Fritz,
Du hast natürlich Recht, vielen Dank für dein Interesse. Ich bin recht weit gekommen, leider kamen im Sommer gesundheitliche Probleme dazu.
Außerdem habe ich (ich baue immer zu schwer) mein Zielgewicht überschritten. Laut Schmalzgruber sind 4-4,5 Kg angegeben, leider erwähnt er nicht, ob der Motor, ein Tartan 22 und Sprit schon mit drin sind oder es nur das leere Modell ist.
Ich kommen bei 5Kg raus und muss noch 300g Blei vorne reinpacken, weil das Heck zu schwer ist. Grrrr. Das hat mich total gefrustet. Also wird es wohl 5,5Kg sein. Ob das mein Motor schafft mit 6S? Alternative 8S passt nicht so weit nach vorn und bedeutet noch mehr Blei. Ein Teil der Lackierung ging auch schief, weil der Akryllack mit dem Spannlack nicht kompatibel war. mache mich an die Fortsetzung des Berichtes.
Gruß Werner
 

bronco

User
Hallo Werner,
5,5 Kg bei 2,3m Spanne ist doch ein guter Wert, da würde ich mir keine Gedanken über die Flugeigenschaften machen. Vielleicht kannst du einen 3er und 5er Akku in reihe schalten und beide weiter vorne platzieren? Welchen Motor willst du denn verbauen, schreib mal, damit man ein paar Daten hat.
 
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