Modellkennzeichnung

Modellkennzeichnung

Leichte Schilder selbst herstellen

Roland Oehmann


Der Eigentümer eines Fluggeräts ab 250 g Startmasse muss seit dem 1. Oktober 2017 an sichtbarer Stelle seinen Namen und seine Anschrift in dauerhafter und feuerfester Beschriftung an dem Fluggerät anbringen (genauer nachlesen kann man es im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil I Nr. 17).

Wer sich noch kein Schild mit Namen und Adresse beschafft hat und auf die Schnelle eines dringend braucht, kann es selbst herstellen.

Es gibt Speisen, die in Aluschalen geliefert werden. Diese Aluminiumfolien sind etwa 0,1 mm dick und können zur Herstellung für Schilder genutzt werden. Man schneidet dazu ein Stück Folie heraus, das relativ glatt sein sollte. Unebenheiten, wie Falten oder Einprägungen, können auf einer harten Unterlage mit einem harten Gegenstand (Rundmaterial, Kugelschreiber-Hülse oder Ähnlichem) flch gedrückt bzw. gerieben werden.

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Das geglätteten Folienstück wird nun mit einem Kugelschreiber beschrieben - besser gesagt geprägt (Farbe muss nicht in der Mine sein). Dazu wird die Folie wieder auf eine sehr harte Unterlage gelegt (z. B. Marmorplatte, Glasplatte, Fliese o. ä.) und dann wird mit starkem Druck Namen und Adresse in die Folie eingedrückt. Trotz harter Unterlage wölbt sich dabei der Buchstabenrand etwas hoch. Eine weiche Unterlage wäre ungeeignet, da die Prägung zu tief werden würde. Man sollte in gut leserlicher Druckschrift schreiben und dabei wirklich fest drücken! Dann wird die geprägte Folie (Rundmaterial, Kugelschreiber-Hülse oder Ähnlichem) durch mehrfaches Darüberreiben wieder flach gedrückt. ACHTUNG: Dabei aber nicht ganz flach drücken, sonst wird es schlecht lesbar (ausprobieren). Das Geschriebene sollte noch eine leichte Vertiefung haben, also den Wulst nicht ganz einebnen. Die Folie nun auf der Oberseite (Sichtseite) mit feinem Schleifpapier oder Schleifschwamm aufrauen, so dass die Fläche matt wird. Die vertiefte Schrift bleibt noch glänzend und hebt sich optisch von der matten Oberfläche gut ab.

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Nun wäre das Schild fertig und könnte beschnitten und aufs Modell geklebt werden - es wäre lesbar. Man kann es aber noch besser lesbar machen, indem man das komplette Schild schwärzt. Dazu die Alufolie entfetten und mit dunkler, schnelltrocknender Sprühfarbe dünn besprühen. Nach dem Trockenen der Farbe wird mittels eines Schleifschwamms (zur Not mit Schleifpapier) die Oberfläche überschliffen. Es wird solange vorsichtig geschliffen, bis die Farbe nur noch in der vertieften Schriftfurche erhalten bleibt. Falls etwas nicht klappt, kann man nachprägen, glätten und erneut schleifen. Der Rand des Schildes kann jetzt mit einer Haushaltsschere auf die gewünschte Größe beschnitten werden. Fertig!

Ein Aluschild (Größe 24 x 44 x 0,1 mm) wiegt etwa 0,3 g. Das Schild an einer geeigneten Stelle ans Modell kleben (mit Kontaktkleber oder einfach transparentes Klebeband überlappend drüber beppen). Die biegsame Alufolie kann man auch auf leicht gebogene Flächen kleben.

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Nun viel Spaß beim Essen und Schreiben - Mahlzeit. Wegen der schnellen Herstellung kann dieses Prinzip eventuell auch für ausländische Modellpiloten vorteilhaft sein, wenn sie hier in Deutschland fliegen wollen und noch kein Schild am Modell haben.

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Thermiksense 3/2017
 
Feuerfeste Werkstoffe

Feuerfeste Werkstoffe

Fällt Alu in der Stärke in die Kategorie feuerfest? Vielleicht ein paar wenige Sekunden...?

Nach DIN 51 060 sind Werkstoffe definiert als feuerbeständig, wenn sie Temperaturen bis 1.500 °C,
feuerfest, wenn sie Temperaturen zwischen 1.500 und 1.800 °C und hochfeuerfest, wenn sie Temperaturen > 1.800 °C standhalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerfester_Werkstoff

Ohne das werten zu wollen dürfte selbst ein graviertes Aluminium Schild diesen Anforderungen „feuerfest“ nicht entsprechen. Man kann also davon ausgehen das der Gesetzgeber mit dem Begriff „feuerfest“ den allgemeinen Sprachgebrauch benutzt hat.

Gruss Frank
 
Hallo,

wenn ich mir allein die Diskussion um die Schildchen hier im Forum anschaue befürchte ich, das Deutschland den Flughafen wohl nie fertig bekommen wird.

Tschüß
Knut
 
Hi Knut hast recht ,sehe ich auch so.Der Tipp mit der Alufolie ist gut ,mach ich so. ( Aber ich warte auf die Vorschrift mein psychiatrisches Gutachten auf die Flächen kleben zu müssen !!! vorher hat man natürlich auf dem nackten Hintern eine Copie anzubringen !!! ) Da fällt mir das Buch von H.Sarazin ein "Deutschland schafft sich ab " Diese und ähnliche Vorschriften tragen meiner Meinung nach dazu bei.
MfG Peter Schmalenbach
 
Der Flughafen wird fertig /bzw. ist es längst, nur die Schilder... ;), und wenn die Anforderungen noch ein paarmal geändert werden, brauchts noch mehr...

Bitte, bitte, keine Werbung für diesen Döspaddel, der sein Leben im Staatsdienst verbracht hat und dann drüber lästert...:cry:
 
Der Flughafen wird fertig /bzw. ist es längst, nur die Schilder... ;), und wenn die Anforderungen noch ein paarmal geändert werden, brauchts noch mehr...

Bitte, bitte, keine Werbung für diesen Döspaddel, der sein Leben im Staatsdienst verbracht hat und dann drüber lästert...:cry:

Hallo, liebe Modellfliegergemeinde!
Ich frage mich immer wieder, welche praxisfremde Nichtnachdenker (früher sagten wir Idioten) diese Vorschriften machen: Da benötigen wir jetzt ein "feuerfestes" Schild an unserem Modellflugzeug, das wir aber (meist) in keiner Weise daran feuerfest befestigen können. Ich lasse mich aber auch gerne darüber belehren, sollte es einen normalen feuerfesten Kleber für diese Zwecke zu einem erschwinglichen Preis geben. Natürlich, die keramischen Hitzeschildkacheln an den (Apollo-?)Raumfähren wurden mit einem extrem hitzebeständigen Kleber aufgebracht. Doch auch dort in dieser HighTech-Szene sind welche abgefallen mit den entsprechenden Problemen. Wird die Kennzeichnung eines Flugmodelles nach Vorschrift in der Zukunft teurer als das eigentliche Modell?
Ein noch so gut klebendes doppelseitiges Klebeband zur Befestigung eines feuerfesten Schildes als Eigentumsnachweis ist für mich gleichbedeutend mit nicht mehr vorhanden, sollte es wirklich zum Brand kommen, da auch der Befestigungsuntergrund nicht "feuerresistent" ist.
Noch zum Schluss: Ich bin für eine sinnvolle Kennzeichnung eines jeden Modells durch den Eigentümer; und Modellflieger sind sich ihrer Verantwortung bewusst, eine Versicherung ist vorhanden. Gibt es da noch einen Grund, sich aus der Verantwortung stehlen zu wollen? Unverantwortliche haben keine Versicherung und werden die Modelle auch nicht kennzeichnen.
 
Hallo, irgendwas musste her, mit dem Schildchen sind wir ganz gut weggekommen, wenn nur einzelne kein solches trara drum gemacht hätten.
Wäre eine Registrierung jedes einzelnen Modells besser gewesen?
 
Ich habe da noch einen Balsaholzflieger... Wie gut muss der feuerfeste Kleber sein mit dem ich die Aluplatte daran befestige? :confused: Ist doch egal oder? Nachher liegt eh nur ein Schild in der Asche... :D
Übertreibt es nicht!!! Ich denke es ist doch klar was gewollt ist....
 
Erfahrungen mit Nadeldruckern?

Erfahrungen mit Nadeldruckern?

Mit einem Nadeldrucker kann man auf Alublech bzw. -folie auch drucken bzw. gravieren. Mein Epson LQ500 ist zwar 30 Jahre alt, aber er macht das mit einen fröhlichen Kreischen.

Gernot

Die Idee mit dem Nadeldrucker war mir kurz vor Deinem Beitrag auch gekommen.
Wie sind dabei dieErfahrungen?
Was für Material geht besser/schlechter?
Mit oder ohne Farbband drucken?
Ist ein 9 oder 24-Nadeldrucker besser geeignet?
Wird mein alter LQ400 von einem heutigen Windows noch unterstützt (Pixel-Mode), oder sollte ich lieber gleich einen DOS-PC nehmen und den Drucker im ASCII-Mode nutzen?

Gruss MaJa
 
Nun, er ist jetzt seit fast 4 Jahren angemeldet und wollte einfach auch mal etwas sagen. :rolleyes: :D

Kleine Erinnerung übrigens:
Zitate sind relativ unnötig, wenn der Bezug direkt im Beitrag darüber steht!
Betrifft aber mehrere Kollegen hier. ;)
 
Danke

Danke

@Maistaucher: Danke für den Hinweis zu den Zitaten,
erscheint mir jetzt, wo Du's sagst, auch recht logisch.
Bläht halt nicht unnötig auf.
Um einen Bezug herzustellen ist ein Hinweis auf den, oder eine Ansprache des, Autor(s) ja ausreichend, auch wenn es zeitliche Überschneidungen geben sollte.

Schade, dass noch keiner mehr Details und Erfahrungen mit Nadeldruckern berichtet hat.
Da werde ich wohl mal auf dem Dachboden nach meinem guten alten LQ400 sehen müssen.
 
Ich hab mal etwas gegoogelt und rausgefunden, dass das wohl feuerfesteste Material die Schamottsteine sind, die im Kramatorium zum Markieren der Urnen verwendet werden. (2h bei über 1000°C) Hab mir sowas für meinen Dogfighter besorgt. Der fliegt jetzt kaum mehr, ist aber selbst bei feuerbedingter völliger Auflösung immer noch identifizierbar.
 
Zu "feuerfest" habe ich an den Verband seinerzeit eine offizielle Anfrage gestellt, ich stelle mal meine Anfrage und die entsprechende Antwort des Verband hier ein:

Meine FRAGE:

Hallo DMFV,

ich hätte eine Frage zu der Definition des Begriffes "feuerfester Beschriftung".

Ich habe mal kurz im Internet gesucht und unter anderem folgenden Text bei Wikipedia gefunden:

Als feuerfeste Werkstoffe bezeichnet man in der Technik im Allgemeinen keramische Erzeugnisse und Werkstoffe mit einer Einsatztemperatur von über 600 °C. Laut Definition (DIN 51 060) sind jedoch nur Werkstoffe mit einem Kegelfallpunkt größer SK 17 (= ISO 150) – was in etwa 1500 °C entspricht – als feuerfest zu bezeichnen. Diese Grenztemperatur entspricht ungefähr dem Schmelzpunkt von Eisen.

Somit dürften die gängigen Schilder aus Aluminium nicht geeignet sein, oder?

Die ANTWORT:

Hallo Herr E.......,



die Aluminiumschilder A1405 und A1448 wurden dem Bundesverkehrsministerium bereits im vergangenen Jahr vorgelegt und sind nicht beanstandet worden.

Mit der Bestimmung "feuerfest" wird nicht die Erfüllung einer DIN-Norm erwartet, was auf Grund des Schmelzpunktes von Aluminium auch gar nicht möglich wäre.

Verhindert werden soll mit dieser Verordnung seitens des Gesetzgebers, dass zur Kennzeichnung Papier-, Papp- oder Kunststoffetiketten verwendet werden.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.



Mit freundlichen Grüßen / Best regards

DMFV Service GmbH



Hans Ulrich Hochgeschurz

GESCHÄFTSFÜHRER
 
Danke!

Danke!

Vielen Dank für den Beitrag!
Damit kann ich nun guten Gewissens bei meiner ERIKA - Uralt-Schreibmaschine auf ALU-Klebeband bleiben - denn es wird zuverlässig verhindert, dass zur Kennzeichnung Papier-, Papp- oder Kunststoffetiketten verwendet werden!
Grüße
Klaus
 
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