Modellpilot als "Sicherheitsrisiko"

Birki

User
Hallo allerseits,

Dies ist ein längerer Fred, aber ich muss etwas ausholen.
Wir haben hier ein Problem, wo ich auch Ärger auf uns als Vorstandsmitglieder zukommen sehe. Ich habe das Wort Sicherheitsrisiko absichtlich in " " gesetzt um eine Unterstellung oder gar Verurteilung durch diesen Begriff vorzubeugen.
Vorab die Fakten: das Mitglied ist im gesegneten Alter jenseits der 75 und in beneidenswerter Verfassung. Er ist bei uns beliebt und hat sich in der Jugendarbeit engagiert. Weiterhin baut er viele Modelle vom 2-achs Segler bis zum 2 mot. 5kg Elektromodell (Verbrenner sind uns nicht gestattet) aus Resten anderer Modelle oder aber auch nach Bauplan. Die Antriebe sind hierbei eigentlich selten zu schwach, eher schon zu kräftig, die restlichen RC-Komponenten haben mehrheitlich schon den einen oder anderen Aufschlag erlebt.
Auf der Akkuseite gibt es viele Packs die selten genutzt bzw. gepflegt werden und entsprechend beim Betrieb zügig in die Knie gehen. Dies sind soweit keine Unterstellungen, sondern beruht auf Erlebtem oder gar auf Aussagen des Kollegen.
Nun zum Geschehen: aufgrund des beschriebenen Zustandes des Equipments, eigeschliffener, aber falscher Bedienung (- Akku an Motor ohne RC einzuschalten, Regler schaltet durch - Modell rollt auf andere Piloten zu!) aber auch leichter Probleme im Erkennen der Fluglage bei weiterer Entfernung, kam es zu diversen Abstürzen und einem Personenschaden.
Da nunmehr kaum ein Tag ohne Vorfall vergeht und es zu einem Personenschaden kam, haben wir im Vorstand mit dem Kollegen gesprochen. Es wurde zur Auflage gemacht, Motormodelle sowie grössere Segler nur noch in Begleitung eines 2. Piloten zu fliegen. Weiterhin haben im nahestehende Kollegen begonnen die neuen Modelle, die fast wöchentlich auftauchen und ebensoschnell umgebaut bzw. verschrottet werden, zu überprüfen.
Die Geschichte mit dem Start- und Flughelfer hat er selbst mit initiiert und das klappte auch ganz gut. Natürlich gab es aber weiterhin Probs beim Alleinflug mit Seglern... Ausschlaggebend für diesen Fred ist aber ein Vorfall, der mir nur zugetragen wurde. Trotz der beschriebenen Auflage bezgl. 2. Piloten, ist er nun alleine mit einem neuen Motormodell gestartet und prompt abgestürzt. Andere Kollegen waren anwesend, sind aber nicht zu Schaden gekommen. Da aber ausgerechnet der Kollege dabei war, der den Unfall erlitt und dem einige Tage später fast ein weiteres Modell des besagten Mitglieds beim Absturz getroffen hätte (ca 10m daneben), eskaliert die Geschichte langsam.
Meine Punkte sind folgende:
1) wie verhalten wir uns
2) was können wir zur Auflage machen und wie wird die Umsetzung kontrolliert
3) was machen wir im Wiederholungsfall
4) wie kann der Vorstand / Flugleiter haftbargemacht werden. Ich sehe hier unsererseits eventuell Fahrlässigkeit gegeben, da wir um die Probleme wissen und in der Pflicht sind.

Ich bitte um konstruktive Stellungnahme, da dieses Thema ernst ist.
Ich betone nocheinmal, dem Kollegen nichts unterstellen noch ihn verurteilen zu wollen. Dies sind Fakten.
 

Sebastian Scheinig

Vereinsmitglied
Original erstellt von Birki:

Meine Punkte sind folgende:
1) wie verhalten wir uns
2) was können wir zur Auflage machen und wie wird die Umsetzung kontrolliert
3) was machen wir im Wiederholungsfall
Hi Birki,

wie du selber sagst ist das eine ernste Angelegenheit.

zu 1: Das ist bei solchen Sachen eine schwierige Angelegenheit, ich würde aber dazu raten ganz offen und direkt mit dem Mitglied zu reden, am besten alleine denn die gesamte vorstandsschaft sieht immer etwas "bedrohlich" aus....

zu 2: Die Auflagen die ihr gemacht habt sind ja schon nicht schlecht, man kann dabei schlecht eine ferndiagnose abgeben, aber ich würde vielleicht darüber nachdenken ihn nur noch mit einem 2.Piloten starten zu lassen, da er ja anscheinend auch mit den Seglern nicht mehr soo gut zurecht kommt... Weiterhin sollten ALLE im Verein die Einhaltung dieser Auflagen überprüfen, und notfalls muss der Flugleiter halt flugverbot für den tag geben.

zu 3: so hart es klingt, ich würde ihm zuvor klip und klar sagen das es im wiederholungsfall flugverbot gibt... vielleicht zu anfang nur zeitweise...auf kurz oder lang wenn es sein muiss auch komplettes Flugverbot.

Das hört sich wahrscheinlich hart an, ist es auch bestimmt wenn man sich überlegt wie alt die Person ist, aber wenn es um die Sicherheit von Personen geht muss jede altersgruppe gleich behandelt werden!

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen...
 

Joerg Mix

Vereinsmitglied
Hallo Birki,

ich sehe es ähnlich wie Sebastian. Viel Spielraum habt ihr nicht.

1.) Ein Vorstandsmitglied sollte das Gespräch mit dem Kollegen suchen und die Situation durchsprechen. Wenn ich deine Ausführungen richtig verstehe, ist der Vereinskollege durchaus einsichtig.
2.) Die Auflage ausweiten und nur noch mit einem zweiten Piloten/Helfer fliegen. Eine Kontrolle ist nur schwer möglich. Sofern ihr ein Flugbuch führt, müßte der betreffende Kollege seinen Helfer benennen und im Flugbuch mit eintragen. Im Sinne von Einhaltung der Auflagen. Hier muß sich der Verein bzw. der Vorstand absichern. Dies müßte dem Kollegen auch klar sein, denn es hat ja leider schon entsprechende Zwischenfälle gegeben.
3.) Konsequent Flugverbot bei nicht Einhaltung der Auflagen.

Es ist ein schwieriges und heikles Thema und ich beneide euch nicht. Sebastian hat es aber schon treffend gesagt. Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse und Altersgrenzen.

Bis dann
 

Birki

User
Hallo und danke für die ersten Ansätze.
Das Gespräch fand mit insgesamt 3 Vorständen (inkl. mir) statt. Ich sah den Punkt der "Bedrohlichkeit" zu keinem Zeitpunkt für gegeben, da die Kommunikation stimmte, werden das aber mitnehmen.
Einen prima Ansatz sehe ich im Hinterlegen des "Kopiloten" im Flugbuch. Somit hat der Vorstand wenigstens einen beweisbaren Hebel um eventuell durchgreifen zu können und kann das Buch heranziehen. Na, vielleicht hat ja noch jemand einen Vorschlag.
 

bie

Vereinsmitglied
Hhhm,

das ist wirklich eine heikle Angelegenheit!

Gedanken dazu:

Wie wäre es, ihm das Fliegen generell nur noch mit Lehrer (ein anderer)-Schüler (er) -Anlage zu gestatten (bzw. mit einem zweiten Piloten, der den Sender übernehmen und das Modell auch tatsächlich fliegen kann, was entsprechende Einweisung in die Programmierung sowie gleiche Knüppelbelegung erfordert)?

Wenn er einsichtig ist, was er zu sein scheint, dann könnte man auch versuchen, ihm auf EPP-Flieger bzw. Styro-Flieger anzuempfehlen (ist natürlich für jemanden, der 5-kg-Zweimots fliegt und - möglicherweise große - Segler eine Art Rückschritt).

Hat er seinen Führerschein noch? Falls er ihn aus Altersgründen abgegeben hat, könnte man hier einen Ansatz zur Diskussion finden, das Fliegen auf ungefährlichere Objekte zu beschränken.

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt - oder andersrum: Wenn er eine Gefährdung für die Allgemeinheit ist (was er ja zu sein scheint), muss er - ob einsichtig oder nicht - das Fliegen in der bisherigen Form aufgeben. Er würde doch sicher auch nicht wollen, dass ein offensichtlich fluguntauglicher Kamerad sein Leben und seinen Besitz gefährdet.

Wie wäre es mit dem Vorschlag, er solle doch mal eine Fliegerärztliche Tauglichkeitsprüfung machen? Reaktionsvermögen und körperliche Voraussetzungen muss man für das manntragende Fliegen ebenso mitbringen wie fürs Modellfliegen.

Man sollte überlegen, was man ihm als Ausgleich für den Verzicht aufs Fliegen anbieten kann (u.a., wer ihm eventuell Equipment abkauft, Aufgaben im Verein, etc.): Es sollte bei einem weiteren Gespräch nicht nur ein "Fliegen stopp!"-Zeichen gesetzt werden, sondern auch ein "Und hier geht es weiter!"-Schild. (Ich kann mir vorstellen, wie hart es sein muss, wenn man gezwungen wird, nicht mehr oder nur noch unter starken Einschränkungen fliegen zu dürfen!)

Letztendlich hilft es aber vermutlich alles nix: Beliebt oder nicht - wenn der Vorstand aus der Haftung rauskommen will (in der ich Euch durch den geschilderten Sachverhalt sehe, obwohl ich kein Jurist bin), dann muss er handeln. Man wagt sich nicht vorzustellen, dass ein schwerer Unfall passiert und vor Gericht mehrere Zeugen aussagen: "Das war ja absehbar!"

Grüße,

Andy
 

Alwin

User gesperrt
Hallo Oliver,
nur ein Gedanke dazu.
Ihr solltet die Kollegen die ja wohl anwesend waren auch mal ins Gewissen reden, wegschauen reicht nämlich auch nicht!!!
Im Verein solltet euch einig sein und ihm gar keine Gelegenheit geben "allein" zu fliegen (Das soll nicht heissen ihm Flugverbot zu erteilen).
Unter Kammeradschaft verstehe ich zu helfen, nicht nur sich lustig machen und warten welches Modell er heute kaputt macht!!

Alwin

[ 29. Mai 2002, 21:59: Beitrag editiert von: Alwin ]
 

Birki

User
Moin,

@ bie: klar fährt er Auto. Er ist soweit auch gut drauf. Der Gedanken irgendjemanden für nicht mehr flugtauglich zu erklären wird mir sicherlich nicht kommen. :eek: . Die Idee mit der Untersuchung der Tauglichkeit ist aber auch eine Überlegung wert, sofern das nicht einen Schritt zu weit geht.
Ich denke eine restriktive Umsetzung des "Begleitpiloten"-Modells ist der richtige Weg.

@Alwin: wegschauen tut keiner. Eskalieren tut es allerdings auch erst seit dem Personenschaden. Der Geschädigte war bei 2 späteren Abstürzen dabei und macht, verständlicherweise, Druck. Daher muss nun asap eine gangbare Lösung her. Lustigmachen über Abstürze ist eigentlich immer Fehl am Platz...
 

leinel

Vereinsmitglied
hi birki,
was ich nicht ganz verstehe ist: der besagte modellflieger wird als beliebt und verstaendig beschrieben. soweit ok.

nun macht er taeglich bruch wie du schreibst, der zustand seiner modelle ist nicht unbedingt ueber jeden zweifel erhaben, die sinne auch nicht mehr und es gab wegen bruch dieses kollegen personenschaden.

er fliegt aber weiter und scheint nach deinem mail weiter beliebt und verstaendig zu sein. da passt irgendwas nicht zusammen, so von ferne in email-schriftlicher form.

passen wuerde: er ist untroestlich und laesst den finger vom knueppel. er macht nur noch L/S betrieb. er laesst seine modelle von einem vereinsexperten checken als ne art 4-augen-prinzip. aber weitermachen, auch gegen absprache alleine fliegen , weiter bruch machen und gefaerden und trotzdem beliebt und verstaendig: das verstehe ich nicht so 100%.

viel glueck und gute hand bei der loesung des problems!

gruss rainer
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Die weiter oben erwähnte Idee einer Fliegertauglichkeitsuntersuchung erscheint zunächst vernünftig. Wer eine solche Untersuchung aber schon mal erlebt hat, wird mir zustimmen: Das bringt für den hier geschilderten, sehr problematischen Fall wenig bis garnichts.

Warum?
Weil das Defizit, das diesem Menschen offenbar zu schaffen macht, nicht Gegenstand der besagten Untersuchung ist.

Was würde helfen:
Ein schlichter Sehtest könnte Klarheit bezüglich seiner Sehleistung schaffen.

Und was sonst noch vom Modellflieger gefordert wird, nämlich Reaktionsfähigkeit, wird von keiner der hier angesprochenen Untersuchungen erfasst. Ebensowenig wie die Fähigkeit, einzusehen, dass es mit Rücksicht auf die Gesundheit der Mitmenschen besser wäre, den Modellflug nur noch als Zuschauer zu erleben.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist der Rubicon nämlich schon mit dem ersten Fall von Personenschaden überschritten worden. Wem nicht spätestens jetzt klar ist, dass hier eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit vorliegt, dem ist nicht zu helfen. Ich möchte nicht in der Haut des Vorstands stecken, der einen schweren Personenschaden auf seinem Modellflugplatz zu verantworten hat. Wenn dann noch ruchbar wird, dass der Umstand, der zu dem Unfall führte, allgemein bekannt war, na dann gute Nacht!

Die einzige Maßnahme, die den Vorstand aus der Schusslinie des Staatsanwalts bringen kann, ist der Ausschluss des uneinsichtigen Mitglieds. Ich weiß, das ist hart. Aber viel härter ist das Schicksal, wenn das Privatvermögen des Vorstands drauf geht...
(sofern er haftet, ich kenne mich im Vereinsrecht nicht so genau aus!)
 
moinmoin,
JEDER Modellpilot ist ein Sicherheitsrisiko, deshalb brauchen wir ja auch seperate Versicherungen.
In diesem Falle ist doch die Lösung mit dem 2.Piloten eine sehr gute, der "gefähliche" Kollege kann auch in seinem hohen Alter dem Modellsport frönen.
Ach übrigens, wo fängt " gefährlich " an ???
- bei einem Modell mit vermeintlich falschen Servos?
- bei einem Alter von XX ?
- bei den immernoch in RC-Sets verwendeten Akku-Federkästen?
- usw.

[ 30. Mai 2002, 11:10: Beitrag editiert von: Bodos Bastel Ecke ]
 

Birki

User
Original erstellt von leinel:
hi birki,
was ich nicht ganz verstehe ist: der besagte modellflieger wird als beliebt und verstaendig beschrieben. soweit ok.

nun macht er taeglich bruch wie du schreibst, der zustand seiner modelle ist nicht unbedingt ueber jeden zweifel erhaben, die sinne auch nicht mehr und es gab wegen bruch dieses kollegen personenschaden.

er fliegt aber weiter und scheint nach deinem mail weiter beliebt und verstaendig zu sein. da passt irgendwas nicht zusammen, so von ferne in email-schriftlicher form.

passen wuerde: er ist untroestlich und laesst den finger vom knueppel. er macht nur noch L/S betrieb. er laesst seine modelle von einem vereinsexperten checken als ne art 4-augen-prinzip. aber weitermachen, auch gegen absprache alleine fliegen , weiter bruch machen und gefaerden und trotzdem beliebt und verstaendig: das verstehe ich nicht so 100%.

viel glueck und gute hand bei der loesung des problems!

gruss rainer
Hallo leinel,

warum sollte er nicht beliebt sein? Das beziehe ich hier auf die Persönlichkeit und nicht auf die Art seiner Hobbyausübung. Das Problem liegt vielleicht darin, dass ab einem gewissen Alter eine (ich nenen es einfach mal so) Art Ziellosigkeit eintreten kann. Da stürzt sich jemand mit über 70 auf ein neues Hobby und sieht darin seinen neuen Lebenssinn. Das ist so, denke ich, nachvollziehbar. Abstürze werden als persönlich ärgerlich hingenommen und mit unglaublichem Elan zum nächsten Tag repariert oder aber in kurzer Zeit durch Neubauten ersetzt.
Der Knackpunkt ist vermutlich das fehlende Verständniss für die Gründe der Havarien bzw. ein (altersbedingtes?) Nichteinsehenwollen derselben. Der letzte Vorfall hat sich während unseres gemeinsamen Dänemarkurlaubs ereignet, deshalb konnte der Vorstand dazu noch nicht tagen und einen Entschluss fassen. Auch deshalb hole ich mir hier ja hier Tipps und Ideen ab.

@ Eckart: der Zwischenfall mit der Verletzung beruhte auf Eingangs beschriebener Fehlbedienung Akku-Regler. Dazu muss aber sicherlich eine grössere Anzahl von E-Fliegern bei sich auch noch mal die Anschlussreihenfolge hinterfragen ;)
Gott sei dank ist durch die Abstürze keine Person zu Schaden zu kommen. Damit das auch in Zukunft nicht passiert und der Vorstand nicht den Kopf hinhalten muss, wird unverzüglich etwas unternommen.
 
Könnt Ihr nicht eine generelle technische Abnahme der Modelle (a la TÜV) einführen, bei der die Modelle vorgeflogen und begutachtet werden? - Ist ja normalerweise kein Problem, und die "Gurken" sind damit aussortiert.

Ansonsten hilft hier nur eine ernste (leider aus Haftungs- und Nachweisgründen am besten schriftlich) Ermahnung, damit derjenige den Ernst der Lage erkennt. Für Wiederholungsfälle Flugverbot vorbehalten.

Desweiteren würde es gut sein, hier nur noch LS-Betrieb zuzulassen.
 
Hallo!

Ich weiß nicht, was Eure Satzung bzw. Flugplatzordnung an möglichen Konsequenzen hergibt. Auf alle Fälle müßte es einem Flugleiter möglich sein, die Modelle vor dem Flug zu überprüfen und bei offensichtlichen Mängeln einen Start zu unterbinden. Auch bei Verstößen gegen die Flugplatzordnung sollte ein Flugverbot für den betreffenden Tag oder im Wiederholungsfall auch länger ausgesprochen werden können. In unserer Flugplatzordnung ist beispielsweise erwähnt, daß sich die Modelle in einem einwandfreien Zustand zu befinden haben und den Anweisungen des Flugleiters undbedingt Folge zu leisten ist. Sicherlich kann der Flugleiter nicht jedes Modell überprüfen, aber bei einem solchen Kandidaten muß er das eigentlich tun. Auch sind bei uns beispielsweise Queranflüge verboten, sowie der Flugsektor eindeutig definiert. Auch bei Verstößen dagegen kann und sollte der Flugleiter eingreifen. Bei mehracher Mißachtung der Anweisungen und daraus resuliterender Gefährung von anderen muß meiner Ansicht nach ein dauerhaftes Flugverbot ausgesprochen werden....
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

das ist mir alles irgendwie zu Vorschriften- und Regelungslastig.

Birkis Verein hat eine Pflicht, den Flugbetrieb sicher zu gestalten. Da muss man nicht herumrudern und in Gesetzen und Verordnungen suchen oder sich solche wünschen, wenn ein Vereinsmitglied offensichtlich ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Im Gegenteil: der Verein muss handeln. Wenn er das nicht tut, verstossen der Flugleiter und alle anderen beteiligten Personen gegen die Sorgfaltspflicht.

Sicher geht das, in dem man ein Flugverbot erteilt. Das mag hart erscheinen, ist aber die einzige Version, bei der der Verein kein Risiko eingeht.
Dem wohlverdienten Mitglied entgegenkommend, kann man das vielleicht lockern (2. Pilot, technische Abnahme).. aber dafür trägt dann der Verein die Verantwortung, auch in der Art und Weise, in der er das regelt, was sicher nicht trivial ist.

Wichtig erscheint mir der Schritt, dem Mitglied mitzuteilen, dass es ein für den Verein nicht tragbares Risiko ist. Drumherumreden hilft doch nicht.. das betroffene Mitglied muss wissen, das alle seine Aktionen auf dem Platz den Verein betreffen, und damit, dass andere ggf. für ihn mithaften müssen.
Dann kann man Auflagen erteilen. Deren Kontrolle ist ein anderes Thema. Bei einem kontrollierten Flugbetrieb jedenfalls muss sich das betroffene Mitglied daran halten.

Grüße, Ulrich Horn
 
moinmoin,
ich glaube es wird zu hart gehandelt. Gebt dem Kollegen doch erst mal, eventuell sogar mehrmals die Chance mit dem 2. Piloten. Verbieten kann man schnell, helfen heißt Arbeit.
Wenn man dieses Problem überhaupt hier klären kann, da keiner der Antwortenden dabei war/ist - oder doch?
 

Birki

User
Moin,

erstmal meine Dank an alle Beteiligten für diesen sachlichen Austausch.
Es ist, wie erwähnt, nach dem Unfall ein konstruktives Gespräch mit dem Kollegen geführt worden und auch die hiervon betroffenen Parteien haben sich ausgetauscht. Eskaliert ist die Geschichte kurz darauf durch einen Einschlag in der Nähe des vorher Geschädigten (Alleinflug mit einem Segler, 2. Pilot galt bisher nur für Motormodelle) und endgültig durch einen weiteren Absturz mit einem Motormodell ohne Flugbegleiter. Da hiermit eine Vorgabe des Vorstandes ignoriert wurde, wird es nun Konsequenzen geben. Diese sind allerdings noch abzustimmen.
Zur Erinnerung: Motormodelle bezieht sich nur auf E-Flug.
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Hallo Oliver (Birki),

so langsam ist mir nicht mehr klar, was ihr (der Verein) gegenüber dem Mitglied (dem Sicherheitsrisiko) eigentlich wollt.

- Minimierung der Haftung des Vereins?
- Minimierung der Gefahr für die Allgemeinheit?
- Minimierung der Sanktionen für das Mitglied?

Irgendwo dazwischen müsst Ihr euch zuerstmal positionieren. Sonst ist das ein herumgeeiere zwischen Maßnahmen und deren halbherziger Einhaltung. Zwischen psychologischer Beratung und Flugverbot ist schließlich ein weites Feld. Die Hälfte von beiden bringts nicht ;)

Grüße, Ulrich Horn
 

Birki

User
Hallo Ulrich (Tibos),

wie Du selbst bemerkst, ist dies eine heikle Situation die mit Fingerspitzengefühl gehandhabt werden will. Heute abend wird im Vorstand darüber beraten und eine Marschrichtung für uns und den Kollegen festgelegt. Diese wird dann im engstem Kreis mit ihm besprochen und umgesetzt.
Mein Wunsch wäre den Verein durch klare Vorgaben oder Regeln aus der Schusslinie zu bringen und ich wäre dafür durchaus bereit Sanktionen gegen Verstösse zu erteilen. Eine Minimierung selbiger für das Mitglied kann nicht das Ergebniss sein, denn das hiesse für mich "Augen zu und durch" und wird sich garantiert negativ auf den Verein auswirken. Ich wollte für diese Sitzung durch Euch weitere Anregungen für einen Maßnahmenkatalog haben und da meine Vorstandskollegen hier mitlesen, denke ich nunmehr auch aufgrund der Beiträge und Ideen einen Konsenz finden zu können.
Schaun mer mal
 
Hi Birki !

Ich bin der Meinung, das ihr bis jetzt richtig gehandelt habt und ihm weiterhin die Möglichkeit gebt das Hobby auszuführen.

Euer Mitglied mag sehr beliebt sein, aber er hat sowohl Schwachstellen im technischen wie auch im fliegerischen Bereich. Welcher Freizeitmodellflieger (um nicht zu sagen Sonntagsflieger) hat das nicht ? Jedes mal wenn bei meinen Modellen etwas passiert, dann versuche ich daraus zu lernen und es beim nächsten mal besser zu machen. Wenn der Betreffende aus seinen Fehlern lernt, sollte man ihn auch weiterhin fliegen lassen. Damit keine weiteren Personenschäden entstehen sollte er nur in einem großen Sicherheitsabstand und mit Begeleitperson fliegen dürfen, bis er bewiesen hat das er sicher genug fliegt. Auch einen technischen Scheck des Modells halte ich für sinnvoll.

Die entsprechenden Auflagen würde ich auf jeden Fall in schriftlicher Form von eurem Mitglied unterschreiben lassen. Auch sollte aufgeführt werden, das bei weiteren Verstößen ein Flugverbot ausgesprochen wird.

Gruß
Norbert
 
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