Moderne Modulationsarten für Modellfernsteuerungen

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

in einem anderen Beitrag geht es um den idealen Sender .

Bevor nun noch weiter in Wolkenkuckucksheim diskutiert wird, sollte sich wegen der Machbarkeit der Artikel von Frank Tofahrn zu Gemüte geführt werden --> Moderne Modulationsarten - im Magazin ;)

[ 05. Juli 2004, 12:23: Beitrag editiert von: Konrad Kunik ]
 

Jan

Moderator
Ganz großes Kompliment an Frank Tofahrn. Ein verständlicher Aufsatz. Besonders gefällt er mir, dass er nicht nur theretisiert, sondern konstruktiv an die Sache heran geht.

Wir müssen als Konsumenten Druck machen auf die Hersteller. Die miserable Qualität der HF-Strecke zwischen Sender und Modell gefährdet nicht nur einzelne Modellflugzeuge oder die Gesundheit von Flugtagsbesuchern, Passanten oder völlig Unbeteiligten, sondern unser Hobby. Es müssten nur einige schwere Unfälle geschehen und der Gesetzgeber wäre alleine schon durch den entstehenden öffentlichen Druck gezwungen, ganz erhebliche Restriktionen vorzusehen. Wenn man den sich austobenden Größenwahn und das gestiegene Risikopotential mancher Modellflugzeuge beobachtet, dann muss man sich wundern, dass nicht noch mehr schwerwiegende Unfälle passiert sind.

Die Hersteller stehen in der Pflicht, als Entwickler aufzutreten. Ein kleiner Hersteller wird so etwas alleine nicht stemmen können. Wenn ein kleiner Hersteller tatsächlich das Wagnis auf sich nehmen sollte wie damals Meinberg mit dem grandios guten und auch heute noch von Vielen benutzen PCM-System "Digicont", dann würde er bald von der Konkurrenz "geschluckt" bzw. vom Markt gedrängt werden.

Warum gründen verschiedene kleine Hersteller nicht eine gemeinsame Firma, die das Risiko teilt? Das Argument, dass dann auch der mögliche Ertrag geteilt werden müsste, hilft nicht weiter. Hier braucht es ganz sicher erheblichen unternehmerischen Mut. Wenn aber nichts geschieht, dann ist der Markt demnächst gar nicht mehr da. Denn wenn die Modellflugzeuge beispielsweise nur noch höchstens 5,0 kg wiegen und höchstens 100 Meter hoch und nur innerhalb eines Radius von 100 Metern gemessen ab Platzmitte fliegen dürften, dann bräuchte man auch keine teuren Servos, hochwertige Akku-Weichen, Turbinen und anderes teueres Zubehör mehr...
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Ich konnte vor einiger Zeit ein längeres Gespräch mit dem Geschäftsführer einen deutschen Modellbaufirma, bezüglich Entwicklung und Herstellung von Anlagen, führen. Mein Verdacht war das aufgrund des mittlerweile sicherlich höheren Entwicklungsaufwandes der Hardware (Prozessorsysteme) und der Software (Betriebssystem, Programmierfähigkeit) dieses für einen kleineren Hersteller nicht mehr rentabel sei. Weit gefehlt, er meinte das sei, zumindest in seinem Unternehmen nicht der Grund. Man sei vielmehr aus der Weiterentwicklung und Vermarktung ausgestiegen, da ein Sender im Produktionsprozess mechanisch aufwendig sei (Montage) und dies aufgrund zu geringer Stückzahl nicht automatisiert, sondern eben nur teuer von Hand erfolgen kann.

Inosfern wird dann auch verständlich warum ein gemeinsames Unternehmen kaufmännisch keinen Sinn macht. Dazu kommt natürlich noch das es in Deutschland bzw. Europa sowieso nur noch eine Firma gibt, die allerdings davon Leben muß, währenddessen dieser Bereich bei anderen Unternehmen nur einen kleinen Teil darstellt, in dem man nicht zwingend innovativ sein muß.

Webra ist im übrigen ebenfalls vor etlichen Jahren bereits, ebenso wie Meinberg an einem neuen System gescheitert.

Gruß
Roland
 

HPL1

User
Was ich nicht ganz verstehen kann, ist das Argument, dass aufwendigere Systeme zu teuer kämen.
Hier handelt es sich ja um Hobbygeräte, die fast ausschliesslich durch 'Bauchentscheidung' und nur ganz selten mit 'Kopfentscheidung' gekauft werden.

Bin mir ganz sicher, dass eine neue 'überdrüberDeluxGTI' Anlage genug Käufer finden würde. Das Flair und Image, welches von solch einer Anlage ausginge, würde die meisten schwach machen und da die dann ja auch noch viel sicherer wäre, gäbe es ja auch noch genug vernüftige Argumente dafür, um den Kauf vor sich selbst zu rechtfertigen.

Bin ja selbst so ein Irrer (LMH, HLG usw. mit 9Z)

LG Peter
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Zitat:
"Was ich nicht ganz verstehen kann, ist das Argument, dass aufwendigere Systeme zu teuer kämen.
Hier handelt es sich ja um Hobbygeräte, die fast ausschliesslich durch 'Bauchentscheidung' und nur ganz selten mit 'Kopfentscheidung' gekauft werden."

Genau, deshalb läßt sich eine goldene mcXX auch leichter verkaufen als ein Sender mit einem neuen eingebauten unsichtbaren Feature. Ich wollts ja nicht glauben, aber die Goldene kommt bei dem Einen oder Anderen tatsächlich an.

Gruß
Roland
 
Hallo Zusammen

Aus dem hervorragend gestalteten Bericht von Frank – den ich allerdings nur teilweise verstanden habe – geht ganz klar hervor, dass die Zitrone hinsichtlich Übertragungs-Dichte, -Sicherheit und -Menge auch in unserem Funkfensterchen noch lange nicht ausgepresst ist.
Was ich nicht verstehe ist, warum hier Leute im Forum auf ein paar Seiten den Plot eines zeitgemässen Übertragungssystems skizzieren können, während gleichzeitig die Leute bei MPX, Simprop, ACT , Schulze und Webra (ich bleibe jetzt mal bewusst im deutschen "Analog-Sprachraum") offensichtlich weiter daran sind, unser Steinzeit-RC-System noch etwas zu entgraten. Da frage ich mich manchmal, ob diese Firmen auch neugierige Personen mit einem überdurchschnittlichen Elektronik-IQ beschäftigen ... So ein Frank oder Peter Rother oder .. würde doch nach wenigen Jahren nur noch rentieren.
Stattdessen ist Ausverkauf nach Fernost (siehe MPX) angesagt, eigentlich die logische Antwort auf den neuen Volkssport "Schnäppchenjägerei"

Gruss

Kurt
 
Hallo,
Na jedenfalls scheint der Druck auf die Hersteller so oder so, noch keinen wirklich mehr als zum Nachdenken angeregt zu haben, zumindest die Unterhaltungselektronik macht es seit Jahrzehnten vor wie man gleiche Technik mit EINmaligem Entwicklungsaufwand in unterschiedlichem äuserem Erscheinungsbild u. Bedieneroberfläche unter verschiedensten Markennamen vermarkten kann.
Offenbar wird in der Branche noch zu viel verdient als das man sich um solche Kleinigkeiten wie Verantwortung und gemeinsame Gewinnoptimierung wirklich sorgen müsste. Was bei anderen zwingend zum Überleben ganzer Branchen erforderlich ist, kümmert also hier (noch)keinen.
Aber vieleicht liegt ja im Wort gemeinsam der Hase im Pfeffer.
Oder es drängt sich der Verdacht auf, unser Geldbeutel sitzt doch zu locker, macht ja nur ca. 40 Teuro aus zwischen Gold und Normal MCxx-Sender. Warum also da auf Gold verzichten, man gönnt sich ja sonst nix.

Nachdem also aus der Ecke nix zu erwarten sein wird, liegt mir jetzt die Frage auf der Zunge, was aus dem Entwicklungs/Inovationsprojekt von RCN geworden ist für das vor einiger Zeit ja hier die entsprechenden Experten zusammen gezogen wurden. Gibts das Projekt noch oder ist das gestorben, und wenns das noch gibt, ist da mit was brauchbarem für unsere Zukunft zu rechnen...
Zumindest scheint das derzeit das einzige Projekt das läuft und Bewegung in die Sache bringen könnte.

Hallo Ulrich,
ne kleine Info dazu wäre ganz nett. Sonst bin ich ja auch gar net Neugierig :D ;)

Gruß
Eberhard
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Hier muss ich auch einma ein dickes Lob an den Autor los werden. Klasse Bericht! :)
Ich fand´s sehr informativ und auch als Nicht-Elektroniker konnte ich die Zusammenhänge erkennen und nachvollziehen.

Man kommt schon schwer ins grübeln, wenn man das alles so liest.

[ 07. Juli 2004, 09:31: Beitrag editiert von: Arno Wetzel ]
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Arno Wetzel:
...Man kommt schon schwer ins grübeln, wenn man das alles so liest.
So gings mir auch. Wenn man das Gefahrenpotential sieht, dass auch von kleinen Modellflugzeugen ausgeht, geschweige denn von großen...

Man schaue nur mal hier...
 

Motormike

Vereinsmitglied
Warum weiß jeder wies besser ist, aber keiner machts?
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

toller anschaulicher Bericht. Manche Kommentare bringen mich dann aber doch ins Grübeln.

Original erstellt von Motormike:
Warum weiß jeder wies besser ist, aber keiner machts?
Dem ist von meiner Seite nichts mehr hinzuzufügen.

Gruß Kai

[ 07. Juli 2004, 13:13: Beitrag editiert von: Armageddon ]
 
Is doch ganz einfach. Den Leuten die die Entwicklung vorfinanzieren (müssen), ist das Risiko zu groß :D

Oder anders: Wer Geld und Mut hat kann heute auf einfachere Weise mehr Geld verdienen.

Oder noch anders: Modellbauer sind zwar Idealisten, aber der Idealismus geht (noch) nicht so weit, für ein Hobby, 6-stellige Beträge zu riskieren.

Und überhaupt: So lange ich davon ausgehen kann, daß bei mindestens 95 von 100 Abstürzen eher der Pilot der entscheidende Faktor ist, fehlt mir keine neue Technik. :D
 
Tach auch,

der ausloesende thread fuer den 'idealen Sender' war ja die streckenweise sehr amuesante Diskussion ueber die 'Goldene' von Graupner, den Gipfel der modellbautechnischen Innovationsbereitschaft. Da wurden viele der Argumente und technischen RF-Details aus dem oben genannten Magazinbeitrag schon angesprochen (wie auch die Moeglichkeit, diese Dinge mit der heutigen Technik zu realisieren), aber von einigen -offensichtlich kompetenten- Leuten mit grosser Ausdauer als unrealistisch abgelehnt. Der Magazinbeitrag findet jedoch grosse Resonanz. Mich wuerde mal die aktuelle Meinung derer interessieren, die mit den grossen Firmen in Verbindung stehen und hier mitlesen. Es scheint ja nach wie vor zwar so zu sein, dass mit den Anlagen in Steinzeittechnik genug Geld verdient wird -also die Innovationsbereitschaft gering ist-, dennoch aber der Unmut der Kundschaft stetig steigt.
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

zuallererst: Ein Riesen-Lob an Frank, besser geht's nicht für uns Laien zu beschreiben! :)

Mal abgesehen von dem Willen, Neuerungen einzubringen, es gibt da etwas, was geklärt werden sollte:

Was ist der aktuelle Stand der Technik in diesem Bereich?

Denn diese Frage kann durchaus bei einem vor Gericht ausgetragenen Schadensfall, der erwiesenermaßen durch Probleme in der Funkübertragung zustande kam, relevant sein.

"Das Bessere ist der Feind des Guten" kann durchaus wörtlich genommen werden, denn so abstrakt das klingt, Hersteller sind an sich verpflichtet, Produkte nach dem Stand der Technik herzustellen.

Nur, welcher ist das? Nach obigem Link nicht der, der nur im Versuchsstadium existiert, eher schon der, der möglichst bei ein oder mehreren Herstellern Serie ist. Und da liegt der Hund dann wieder begraben... solange keiner verbessert, passiert bei den anderen auch nichts.

Damit wäre durchaus die Idee, mit einem Spin-Off den Stand der Technik aus rechtlicher Sicht voranzutreiben, interessant. Aber definitiv unrentabel...

Original von Motormike:
Warum weiß jeder wies besser ist, aber keiner machts?
Weil's eben Geld kostet. Kontronik ;) z.B. oder ACT wären Firmen, die sowas noch am ehesten schaffen könnten... Scheitern nicht ausgeschlossen, Erfolg aber durchaus möglich.

Man muß eigentlich wirklich mal überlegen, hier sind soviele Leute mit Fachkenntnis beisammen... das schreit eigentlich nach einem gemeinsamen Projekt / einer fundierten Studie... ;)

cu2all
Herbert
 

Jan

Moderator
Das ist das Traumziel:

Mit entsprechendem technischen Aufwand könnte man das soweit treiben, dass die Verbindung mit zivilen Mitteln praktisch unstörbar wird. Kombiniert man so was noch mit einer Antennendiversity, ist noch mehr gewonnen.
Das ist das Problem:

Um die hier vorgestellten Techniken und die sich aus den zusätzlichen Features ergebenden Möglichkeiten zu realisieren, ist ein erheblicher Entwicklungsaufwand notwendig.
Ich bin überzeugt, dass die Entwicklung eines völlig neuen Senders nicht für einen kleinen Unternehmer zu schaffen ist. Das müsste ein Unternehmen machen, dem es wirtschaftlich mehr als gut geht. Wir brauchen ja keine Namen zu nennen - aber das eine oder andere Unternehmen, das mit Großmodellen bzw. ihren Antrieben wohlhabend geworden ist, könnte doch zu der Beschaffung von Risiko-Kapital Beiträge leisten. Vielleicht sollte einer den Meinberg noch mal ansprechen. Die Digicont war ja schon spitze...

Eine Frage an die Fachleute: Wieviele Mann-Stunden wären denn wohl erforderlich, um bei Nutzung möglichst vieler Serienteile einen Sender mit moderner Modulationsart zu schaffen? Es wäre doch sinnvoll, einen Serien-Sender mit seinen Programmier-Möglichkeiten einzusetzen und sich auf die Weiterentwicklung im Bereich Stromversorgung und HF-Teil zu beschränken.
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Jürgen Schrader:

Und überhaupt: So lange ich davon ausgehen kann, daß bei mindestens 95 von 100 Abstürzen eher der Pilot der entscheidende Faktor ist, fehlt mir keine neue Technik. :D
So lange Werkspiloten von Grp. oder Halb-Profis wie Jet-Weltmeister oder erfahrene Schaupiloten immer wieder vom Himmel fallen, fehlt mir die Technik sehr wohl.
 

x32

User
Hallo ich glaube aber das es mit den QPSK verfahren doch massive störugen geben könnte das das verfahren auch bei der Digitalen Satetelieten Technik eingesetzt wird und die Senden ja immer !!!!

mfg
 
Wieso? Ist doch genau so zu 95% sog. menschliches Versagen. Und egal wie ausgefeilt die Technik ist, diese 5 % kriegst du nicht weg.
 

GaMbIt

User
Original erstellt von x32:
Hallo ich glaube aber das es mit den QPSK verfahren doch massive störugen geben könnte das das verfahren auch bei der Digitalen Satetelieten Technik eingesetzt wird und die Senden ja immer !!!!

mfg
Auf welchen Frequenzen senden die denn ???
Die Modulationsart ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt. Die Frequenzen werden ja heute schon benutzt und auch gestört.
Das wär doch mal ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Sollte sich ein Hersteller dazu bewegen lassen ein solches System zu entwickeln werden sicher einige Features aus dem "idealen Sender" Thread mit einfliessen.
Wenn was neu entwickelt wird dann meist mit vielen Features die sich gut vermarkten lassen...

Schlechter kanns nicht mehr werden :D
 
Hallo Jürgen

Es geht hier doch nicht um 3 oder 15% Ausfall durch menschliches Versagen, sondern um den besten Kompromiss von technisch Mach- und Zahlbarem. Letztlich geht es um das angestrebte gute Gefühl, beim Fliegen möglichst sicher unterwegs zu sein.
Wenn du mit dem Jumbo nach Amerika fliegst möchtest du ja sicher auch lieber in eine gut gewartete Maschine einsteigen, als in einen abgetakelten Vogel. Dies selbst dann, wenn beide Piloten-Crews genau gleich qualifiziert sind.

Gruss

Kurt
 
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