Motor "einlaufen" lassen?

Hallo Flieger,

ich wollte mich mal erkundigen zum einlaufen lassen von E-Motoren (in destilliertem Wasser?), und zwar was es bringt und wie´s genau funktioniert.
In meinem Fall wären es 2 Permax 400 7,2 Volt.

Vielen dank für Tipps und Vorschläge!;)

Nette Grüße
Julian
 

jstremmler

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Welchen Monat haben wir derzeit?

Welchen Monat haben wir derzeit?

Ich dachte wir hätten September und nicht April???

mfg

Jürgen
 
Den Motor in destiliertes Wasser legen, relativ geringe Spannung anlegen und ein wenig laufen lassen (2min).
Das Wasser wird dabei aber bestimmt etwas schmuzig.
Die Schleifer (Kohlen) passen sich dem Kollektor an, der Kontakt wird verbessert, die Motoren etwas Leistungsfähiger.
Anschließend schnell trocknen, den Motor ausserhalb des Wassers kurz laufen lassen, um das Wasser abzuschleudern, mit dem Fön Den Motor Handwarm machen (30 sec fest umschlossen halten möglich => Handwarm)
 
Hallo,

Jürgen das gibt oder gab es wirklich. Auch wenn du es nicht weißt.;)

Das einlaufen in Wasser hat den ganz einfachen Sinn die Kohlen bei bester Kühlung sehr schnell auf den Kollektor anzuschleifen um einen guten Kontakt herzustellen. Von Werk aus liegen die meisten Kohlen der sogenannten Speedmotoren bzw. baugleicher Muster, nur auf dünnen Stegen aussen an den Kohlen mit minimalem Kontakt auf. Frühere Impellerflieger die mit der 400er Klasse angefangen haben wisssen noch gut warum sie das gemacht haben.
Der mögliche Leistungsdurchsatz erhöht sich und der Wirkungsgrad verbessert sich deutlich, dank großflächigem Tragbild und damit niedrigerem Übergangswiderstand.
Wird diese Maßnahme nicht durchgeführt, sind die meisten Kollektoren schon verkokelt bevor die Bürsten überhaupt richtig anliegen.

Meine letzten Speed Motoren habe ich direkt am Steller hängend über den Flugakku eingeschliffen. Leistung etwa zwischen 50-70 Prozent. Dabei hängt der Motor an den Zuleitungen frei im Wasser. Kleine Schüssel oder änliches reicht. Langsam die Drehzahl hoch oder runer fahren. Das ganze dauert etwa 5-10 Minuten. Jede Minute sollte mit einer Lupe und einer kleinen Taschenlampe der Sitz der Kohlen auf dem Kollektor kontrolliert werden. Wenn das Wasser anfängt sich gräulich zu färben beginnt der Schleifvorgang, ab jetzt besonders sorgfältig kontrollieren. Sobald die Aussenkanten der Kohlen an den Kollektor gelangen ist der Motor eingelaufen. Man kann auch etwas früher aufhören, also etwa wenn die Kohlen mit ca. 70% Ihrer Fläche aufliegen.
Beim einlaufen lassen schauen, ob die Bürstenhalter rechtwinklig auf dem Kollektor aufliegen. Manchmal kommen sie dabei etwas aus der Spur. Da hilft es die Drehrichtung kurzzeitig umzupolen und die Bürstenhalter zurückzudrücken. Am Ende sollte aber immer in richtiger Drehrichtung geschliffen werden.
Hört sich schlimmer an als es ist.

Nach Abschluss der Prozedur den Motor gut mit dem Fön trocknen, dabei aber nicht grillen die Magnete mögen ja bekanntlich keine Übertemperatur! Abschließend den Lagern einen Tropfen Maschinenöl oder änliches gönnen und fertig.
Nach dieser Maßnahme dreht der Motor bei gleicher Eingangsspannung, höher bei weniger Strom, ist aber imstande höhere Ströme unter Last zu verarbeiten. Das natürlich nur in gewissen Grenzen.

Grüße, Bernd

Ups, andere waren schneller.
 
...aber die Aktion mit der Lupe erspar ich mir. Wenn das Wasser anfängt, drec-
kig zu werden, lasse ich den Motor noch zwei Minuten laufen -und fertig.
Trocknen mit dem Fön und die Öltropfen gehören hinterher natürlich dazu.
 
Der erste der es veröffentlcih hat war Ralf Dvorsak, ich meine im Starfighter-Bericht.
Natürlich kann man lange einlaufen lassen, Gefahr ist, daß die Bronzefedern heiss werden, der Kohlestaugb geht nicht weg, und es dauert Stunden. Im Wasser keine Hitze, kein Staub und n paar Minuten.
 
p.s.: Wenn man den Motor im Glas nicht mehr sehen kann ist er gar ;)
Das geht wirklich flott.

Wichtig: NIEMALS mit voller Spannung rumprobieren wenn er noch nass ist, lieber zwei Tage auf der Heizung liegen lassen - die nassen Kohlen schmieren sich hervorragend weg.

p.s.s.: Die Magnete sind nicht gar so empfindlich - sind ja keine Neodym, von daher haben sie eine höhere Curie-Temp.
 
Hi,
hab mal noch ne Frage:
Maschinenöl habe ich nicht, kann ich statt dessen WD 40 (kennt das wer? Ist son Schmieröl, das man sprühen kann)
oder Schmierfett von Robbe?

Grüße
Julian
 
Meyerflyer schrieb:
Maschinenöl habe ich nicht, kann ich statt dessen WD 40 (kennt das wer? Ist son Schmieröl, das man sprühen kann)
Nö. WD-40 ist super um Wasser zu verdrängen und fettigen Dreck zu lösen. Zum Schmieren auf Dauer enthält es zu wenig (keine?) zähflüssige Komponenten.

Nähmaschinenöl gibt es um 1-2 € in der Fahrradabteilung jedes grösseren Warenhauses. Oder frag Deine Mutter, wenn sie eine Pfaff oder Singer hat.
 
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