Hallo,
Jürgen das gibt oder gab es wirklich. Auch wenn du es nicht weißt.
Das einlaufen in Wasser hat den ganz einfachen Sinn die Kohlen bei bester Kühlung sehr schnell auf den Kollektor anzuschleifen um einen guten Kontakt herzustellen. Von Werk aus liegen die meisten Kohlen der sogenannten Speedmotoren bzw. baugleicher Muster, nur auf dünnen Stegen aussen an den Kohlen mit minimalem Kontakt auf. Frühere Impellerflieger die mit der 400er Klasse angefangen haben wisssen noch gut warum sie das gemacht haben.
Der mögliche Leistungsdurchsatz erhöht sich und der Wirkungsgrad verbessert sich deutlich, dank großflächigem Tragbild und damit niedrigerem Übergangswiderstand.
Wird diese Maßnahme nicht durchgeführt, sind die meisten Kollektoren schon verkokelt bevor die Bürsten überhaupt richtig anliegen.
Meine letzten Speed Motoren habe ich direkt am Steller hängend über den Flugakku eingeschliffen. Leistung etwa zwischen 50-70 Prozent. Dabei hängt der Motor an den Zuleitungen frei im Wasser. Kleine Schüssel oder änliches reicht. Langsam die Drehzahl hoch oder runer fahren. Das ganze dauert etwa 5-10 Minuten. Jede Minute sollte mit einer Lupe und einer kleinen Taschenlampe der Sitz der Kohlen auf dem Kollektor kontrolliert werden. Wenn das Wasser anfängt sich gräulich zu färben beginnt der Schleifvorgang, ab jetzt besonders sorgfältig kontrollieren. Sobald die Aussenkanten der Kohlen an den Kollektor gelangen ist der Motor eingelaufen. Man kann auch etwas früher aufhören, also etwa wenn die Kohlen mit ca. 70% Ihrer Fläche aufliegen.
Beim einlaufen lassen schauen, ob die Bürstenhalter rechtwinklig auf dem Kollektor aufliegen. Manchmal kommen sie dabei etwas aus der Spur. Da hilft es die Drehrichtung kurzzeitig umzupolen und die Bürstenhalter zurückzudrücken. Am Ende sollte aber immer in richtiger Drehrichtung geschliffen werden.
Hört sich schlimmer an als es ist.
Nach Abschluss der Prozedur den Motor gut mit dem Fön trocknen, dabei aber nicht grillen die Magnete mögen ja bekanntlich keine Übertemperatur! Abschließend den Lagern einen Tropfen Maschinenöl oder änliches gönnen und fertig.
Nach dieser Maßnahme dreht der Motor bei gleicher Eingangsspannung, höher bei weniger Strom, ist aber imstande höhere Ströme unter Last zu verarbeiten. Das natürlich nur in gewissen Grenzen.
Grüße, Bernd
Ups, andere waren schneller.