Motordom mit GFK-Verstärken

Hallo,

ich stehe vor der Aufgabe einen Motordom aus Holz mit GFK zu verstärken.

test.jpg

Die Seitenteile des Doms bestehen aus 3mm Pappelsperrholz während der Rest aus 5mm Birkensperrholz ist. Da ich noch nicht soviel Erfahrung mit dem Laminieren von GFK habe, möchte ich mein Vorhaben hier mit euch besprechen.

Laut Anleitung soll der Dom mit zwei Lagen 160er Glasgewebe laminiert werden. Ich habe mir überlegt, dass ich jeweils eine Lage 160er Köpergewebe Innen und Außen aufbringe, um so eine Art Sandwich und damit mehr Stabilität zu erhalten.

Inspiriert vom Beitrag von Mark Maibom, der einen Dom für die so ziemlich selbe Modell/Motor-Konfiguration gebaut hat, will ich meinen Dom nur entlang der Kanten (rote und grüne Linien im Bild) beglasen.

In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass das Gewebe +-45° gelegt werden soll, da Torsion die dominierende Belastung bei einem Motordom ist. Ich denke, dass ein +-45° Gelege nichts bringt, wenn ich nur die Kanten verstärke. Daher überlege ich, das Gewebe (Fasern) entlang der Kanten auszurichten. Zusätzlich könnte man bei Bedarf die Torsionssteifigkeit des Doms mit jeweils zwei diagonal verlaufenden CFK-Rovings auf den Seitenteilen erhöhen. Was meint ihr dazu?

Die Außenecken habe ich entsprechend verrundet. Hier im Forum habe ich gelesen, dass sich das Gewebe mit Sprühkleber fixieren lässt, so dass das Gewebe überall schön am Dom anliegt. Dies habe ich bereits mit Erfolg getestet. Anschließend würde ich das Laminierharz mit einer Rolle aufbringen, in der Hoffnung dass sich das Gewebe nicht vom Dom ablöst und keine Luft einschließt. Was meint ihr? Kann das funktionieren?

Ich habe gelesen, dass man das Holz vorher mit Clou 300/Porenfüller behandeln kann, da dies die Gefahr für eine Delamination reduziert. Ist dies sinnvoll oder kann ich das Gewebe direkt auf das geschliffene (und entstaubte) Holz laminieren?

Als letztes Fehlen noch die Innenecken (grüne Linien im Bild). Sollte ich die Innenecken mit Balsa-Dreikantleisten verrunden oder mit angedicktem Harz (Baumwollflocken, Glasfaserschnitzel, wird Aerosil benötigt?)? Falls die Variante mit angedicktem Harz zu bevorzugen ist, sollte alles Nass in Nasse verklebt werden oder kann ich zunächst die Verrundung mit Harz herstellen und aushärten lassen und anschließend beglasen?

Fragen über Fragen. Es wäre schön, wenn Ihr mich bei der Planung meines Unterfangens etwas unterstützt, damit ich ein möglichst gutes Ergebnis erzielen werde.

Vielen Dank und viele Grüße!
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
45°

45°

Die Torsionssteifigkeit als ganzes kommt schon durch den Aufbau als (teilgeschlossener) Kasten. Wenn Du das Gewebe unter 45° über die Ecken legst "beteiligen" sich alle Filamente an den Kräften. Bei 0°/90° entweder nur die Kett- oder nur die Schuss-Fäden.

Gruß

Stefan
 
Wenn die Hauptlast Torsion ist (davon gehe ich beim Abstützen eines Motormoments eigentlich aus), kannst Du Dir ein Teilbeglasen auch sparen; das bringt dann nur garnichts.

Biegung / Zug kannst Du entlang der Kanten aufnehmen.

Wenn teilweise, dann wie Dein anderer Vorschlag: Diagonalverstärkungen über die Fläche, Plus umlaufend an Vorder- und Hinterkante. Das strebt dann Torsion ab.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn teilweise, dann wie Dein anderer Vorschlag: Diagonalverstärkungen über die Fläche, Plus umlaufend an Vorder- und Hinterkante. Das strebt dann Torsion ab.

Wenn es rein um das resultierende Gewicht geht, dann ist eine vollflächige +/- 45 Grad-Belegung deutlich sinnvoller, denn das Sperrholz wirkt als Sandwich, das die Flächen prima am Beulen hindert. Da kannst Du lieber am Flächengewicht des Gewebes sparen, z.B. mit einem 93er Kohlegewebe.

Ganz so konsequent hinsichtlich einer Gewichtsersparnis bist Du ja dann aber auch nicht, wenn Du in Betracht ziehst, die Hohlkehlen mit Harz + Baumwollflocken und/oder Glasschnitzeln zu gestalten. Hierfür halte ich Glass Bubbles für deutlich sinnvoller.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten