Musger MG 19 4M (GB-Models): Erfahrungen?

Nach einem missglückten Handstart durch einen Vereinskollegen starte ich meine Musger nur mehr vom Startwagen. Aber eine sichere Handstartmethode wäre schon recht angebracht.....
 

mha1

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Je mehr Gas, desto Nick. Eigentlich müsste doch ein Handstart mit wenig Gas, sagen wir mal 1/3, viel entspannter sein. Fliegen tut die Musger ja fast schon im Schrittempo.
 

OE-0485

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Hallo - also da lasst doch die Kirche im Dorf - die Musger hat kein Nickmoment. Motorsturz passt perfekt. Das wird von Euch selbst durch zu geringe Abwurfgeschwindigkeit verursacht. Allein starten mit Sender und einem "schwachen" Wurfarm ergibt nämlich genau das. Nehmt einen Kumpel der das kann und es wird kein Problem sein.
Alternativ Mircos Startwagen nehmen und das flutscht von selber. Ich weis von was ich rede - habs Ihm nachgemacht ;) :):)
vg hans
 

mha1

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Du hast schon recht, nicht wenn sie fliegt. Ich werfe andere Modelle ohne Probleme, auch solche, die eine etwas höhere Anfangsgeschwindigkeit brauchen. Bitte probiere es doch einfach selbst: Musger in die Wurfhand und vor dem Rad greifen. Vollgas geben. Wenn Du mir jetzt sagen kannst, dass sie nicht sehr schnell und aggressiv die Nase nach unten dreht, hätte ich gerne ein Video davon. Mach ruhig, Experimentieren ist der Weg zur Erkenntnis.
 

OE-0485

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- also jetzt mal, dass das gleich klar ist : vor Deinen Karren lass ich mich nicht spannen !
Hähhh - Du greifst vor dem Rad ? - nicht dahinter ?
 

mha1

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ja, weil hinter dem rad der hebelarm noch länger ist. deine hand ist ja der drehpunkt für die nickbewegung. mit der hand hinter dem rad bewegt sich die nase noch schneller nach unten. alles noch vor dem loslassen wohlgemerkt. um das nachvollziehen zu können müsstest du das probieren. ich haette es auch nicht geglaubt, dass ein so einfach fliegendes modell so biestig von hand zu starten ist.

ich will dich vor keinen karren spannen.

startwagen möchte ich nicht, schlepper oder werfer ist nicht immer verfügbar. ich möchte einfach autark sein.
 

OE-0485

User
Jetzt mal präziser :

rechte Hand - zwischen Daumen und Zeigefinger hinter dem Rad nehmen und am Handballen aufliegen lassen. Da hast den Flieger ziemlich genau am Schwerpunkt. Dann losrennen, aber mit der linken Hand an der Fläche die "Waage" halten. Wind von vorne machts sicher leichter.
So kenn ichs von Seglern aller Art.
Geb ja zu : blöd ist, wenn man unbedingt steuern auch noch will.
vg hans
 

mha1

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und wann würdest du dann den motor anmachen? nachdem der flieger aus der hand ist?
 

mha1

User
darauf wollte ich ja hinaus. ohne oder mit sehr wenig leistung erstmal von der hand weg.

hast du werfen mit mit der musger mal gemacht?
 

OE-0485

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- mit viel Leistung natürlich und vor allem mußt Ihr Geschwindigkeit mitgeben - das aus der Hand ziehen wie manche generell schreiben das glaub ich nicht - jedes Flugzeug braucht seine Mindestfahrt.
 

mha1

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hand aufs herz: du hast das mit der musger noch nie gemacht, oder?
 

OE-0485

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- doch - bei starkem Gegenwind kein Problem - bei Windstille erlauf ichs nicht mehr - dieses Gefühl hat eben nicht jeder ob der Flieger schon "getragen" wird. Deshalb Räder unter die Kufe.
- Ich glaub fast, Du willst was erzwingen was Du nicht kannst ?
 

clodi

User
Liebe Musgeriten,
auch wenn meiner noch auf dem Bautisch liegt,
darf ich mir erlauben meinen Senf trotzdem zum Thema Nickmoment beim Start beizusteuern?
1. Die wichtige Frage: Existiert das Nickmoment auch im Normalflug, sprich im Normalen Geschwindigkeitsbereich, wenn Du den Motor startest? Wenn nicht, wird es sich nicht um ein Problem im Motorsturz handeln, denn wäre der zu groß, würde der Flieger bei laufendem Motor immer die Nase runter nehmen. Da das eigentlich nirgends von der MG19 berichtet wird und ich mal davon ausgehe, dass Deiner, lieber "Mha1" nicht "vebastelt" ist, halte ich diesen Grund für eher unwahrscheinlich.
Wie gesagt, lässt sich aber einfach austesten.

2. Natürlich hängt ein Flugzeug (und das gilt bei einem 4m Flieger noch viel mehr als bei einem Easyglider etc.) nicht an der Latte, sondern bekommt durch Anströmen der Flächen Auftrieb, sofern die Strömung einigermaßen laminar anliegt.
Dass hat natürlich mit der Geschwindigkeit der Anströmung zu tun. Der Propeller strömt nur den Inneren Teil der Flächen an, was bedeutet, das nur ein Teil des möglichen Auftriebes erzeugt wird. Wir benötigen also eine Strömung an den gesamten Flächen bevor ausreichend Auftrieb erzeugt wird. (Alle, die einen Strömungsabriss kennen - wir also alle ! ;-) - wissen, dass der i.d.R. zunächst am Randbogen passiert. Passiert er zunächst auf einer Seite, kippt dann Modell einfach um. Passiert der Stall auf beiden Seiten gleichzeitig, was ja im Prinzip zB. der Fall ist, wenn beide Flächen zu langsam angeströmt werden, fällt der Flieger wegen seines leicht vorne befindlichen Schwerpunkts einfach über die Nase nach unten.
Hier handelt es sich aber natürlich nicht um Nichkmoment, sondern um eine Stall/Stömungsabriss, bzw. im Startvorgang... die Strömung liegt noch gar nicht an, es gibt nicht genug Auftrieb. Wenn jetzt der Prop ordentlich zieht, gibt es 2 Möglichkeiten. 1. Er schafft es das Model so stark zu beschleunigen, dass genug Strömung anliegt, so dass der Auftrieb ausreicht die Kiste zu halten, bevor sie auf dem Boden aufschlägt, oder 2. Es reicht nicht und das Flugzeug landet im Salat.

Langer Rede kurzer Sinn:
Meine Tips:
1) Wie vorher schon geschrieben: Versuche es mal bei etwas Wind (15km/h) Diese 15 Km/h musst Du dann immer schon nicht laufen.

2) tägliches Lauftraining (sorry Scherz)

3) Startwagen: blos nicht den Fehler zu machen aus Angst zu früh Höhe zu ziehen.
Die Muster hat viel Auftrieb, sonst könnte sie nicht so langsam fliegen, bedeutet der Start vom Wagen wird nur zum Ritt, wenn Du sie ziehst, bevor die Strömung satt anliegt. Ich würde die Finger ganz vom Höhenruder lassen, bis du merkst, dass sie "leicht" wird. Dann reicht - falls überhaupt nötig- ein kleiner Impuls aufs HR, nur um sie vom Wagen zu lösen, der Rest funktioniert von alleine! Bloß das Flugzeug nicht an die Latte hängen. Wenn sie stallt immer Tiefe drücken anstatt zu ziehen, auch, wenn es Paradox scheint. Jeder Flieger braucht eine gewisse Geschwindigkeit. Wenn er die nicht hat, fällt er runter!

4) Wenn Du aus der Hand startest, wirf den Flieger niemals hoch, sondern eher runter (nur ein paar Grad reichen), damit er etwas Fahrt aufbauen kann.
Wenn Du ihn hochwirfst, bremst du ihn und die Strömung reist ab, bzw kann sich gar um auf die Flächen legen. Das Resultat ist ein "Ritt" dessen Ausgang davon abhängt, ob Deine Latte groß genug und Dein Akku voll genug ist.

5) Die Finger und Handhaltung beim Abwurf hat natürlich mit der Strömung nichts zu tun. Sie muss sicher sein, und die Lage des Flugzeugs gut kontrollierbar machen. Ein Hand an die Fläche, eine unter den Rumpf ist mit Sicherheit gut.
Nochmal, der Segler braucht Wind von vorne, das ist der entscheidende Faktor.

Wollte überhaupt nicht lehrmeistermäßig rüberkommen, bitte entschuldige, vielleicht nur eine Kleinigkeit dazu beitragen, dass Deine schöne Mg 19 Dir noch lange Freude macht.

In dem Sinne, nichts für Ungut,
herzlich,
Claudius
 
Das Nickmoment kann ich im Flug nicht beobachten.
Ich starte vom Startwagen mit voll gezogenem Höhenruder! Sonst würde der Propeller Rasen mähen. Das ist gar kein Problem. Das Modell hebt einfach ab und geht in einen steilen Steigflug über. Sieht spektakulär aus, ist aber völlig problemlos.
Die Musger ist so irre gutmütig, da ist es wahrscheinlich egal, wie die geworfen wird.

Meiner Meinung nach ist der Streit, der hier entstanden ist, völlig umsonst. Soll doch jeder starten, wie er will. Das Werfen braucht sicher etwas mehr Übung, wäre mir persönlich aber auch zu unsicher.
Dass mein Startrad funktioniert, ist praktisch erprobt. Kann ich nur empfehlen.
Ich würde nie an dem Modell herumschrauben, um einem Nickmoment zu begegnen. Das kann nur Verschlimmbesserung werden.

Gruß Mirko
 

mha1

User
Ich sehe keinen Streit, auch habe ich nicht versucht irgendjemandem seine bevorzugte Startart madig zu machen. Ich schleppe auch lieber, meistens ist aber keiner verfügbar. Meine Ursprungsfrage richtete sich an die, die Handstarts machen. Von denen wollte ich lernen. Deshalb hilft es nichts mir Startwägen nahezulegen. Ich mag sie einfach nicht.

Vorweg: meine Aerodynamikkenntnisse bewegen sich unterhalb solidem Halbwissen.

Danke trotzdem für Eure Mühe. Und ja, meine Musger ist nicht verbastelt, ist so wie sie der Meister entworfen hat. Und es ist auch richtig, wenn sie fliegt ist das Nickmoment kaum vorhanden (nur ein kleiner Durchtaucher wenn man sehr langsam ist und dann den Motor einschaltet).

Aber tatsächlich ist es so, dass im Entwurfsstadium mit Sturz experimentiert wurde (wer's nicht glaubt ruft den Meister an, netter Kerl). Die Entscheidung war, dass man sich zugunsten eines im Kraftflug neutralen Steigflugs (Wegsteigen/Aufbäumen - das man schon mit einem Mischer in) nachvollziehbar entschieden hat, den Sturz daran auszurichten. Bewusst war man sich, dass das in der halt vorliegenden Konfigurationen einen größeren negativen Sturz ergab mit entsprechenden Konsequenzen für den Handstart. Rat des Meisters: Handstart mit weniger als Halbgas. Natürlich muss man ein paar Schritte laufen um über die Stallgeschwindigkeit zu kommen.

Nochmal zum Nickmoment: bitte nicht am Begriff aufhängen. Ich versuche zu erklären was gemeint ist. Stellt Euch den Flieger in der rechten Hand ruhend vor. Handposition so, dass das Modell gut im Gleichgewicht ist, Hand also nahe des Schwerpunkts. Geschwindigkeit ist Null, d.h. keinerlei aerodynamische Effekte. Modell ruht einfach im Gleichgewicht. Die Hand stellt jetzt einen Drehpunkt dar. Das Modell kann, wenn eine vertikale Kraft auf die Nase ausgeübt wird, frei um den Drehpunkt Hand drehen. Je nach Richtung der Kraft dreht sich die Nase nach unten oder oben. Mit dem großen negativen Sturz wird jetzt beim Motoreinschalten genau diese Kraft erzeugt. Nebenbei: eine Kraft die eine Drehwirkung erzeugt ist ein Moment, richtig?

Da die durch den Motor/Propeller erzeugte Kraft durch den Sturz nicht exakt in Längsrichtung geht ,erzeugt das auch eine Komponente nach unten. Das dreht das in der Hand ruhende Modell nach unten. Ist sicher bei jedem Modell mit negativem Sturz so, bei der Musger ist das aber sehr ausgeprägt. Wenn das Modell in Fahrt ist, kompensiert das Abtrieb erzeugende Höhenruder natürlich den Effekt. Scheinbar erzeugt das Musger Höhenruder viel Abtrieb.

Es ist alles richtig was ihr gesagt habt: Viel Startgeschwindigkeit hilft. Sanftanlauf hilft die Zeit zwischen Null Geschwindigkeit und ausreichend Geschwindigkeit, damit die Aerodynamik ihr Wunder vollbringen kann, zu überbrücken. Der Rat des Meisters nur mit maximal Halbgas aus der Hand zu starten bringt zusätzlich Ruhe in den Vorgang. Die Musger fliegt ja schon mit wenig Geschwindigkeit. Ich werde das probieren.
 

OE-0485

User
- also meine fliegt bei Halbgas waagrecht weiter und wenns Fahrt aufgenommen hat hol ich mein Zwillingsfahrwerk a la Mirco, geh entspannt bei leichtem steigen zum Startplatz und dann halt Vollgas und mehr als 45 Grad sind möglich, aber meist cruisen mit Halbgas, weil in 50 m Höhe kannst eh schon suchen.

Was hast Du für einen Antrieb, weil Halbgas kann viel bedeuten ? Du findest ja hier Antriebe von 4 bis 6 Zellen.

vg hans
 

mha1

User
Hepf Antriebsset für 6s, 17x9 und 6s/3000.

Du scheinst den Effekt aber schon zu kennen. Nicht umsonst musst Du beim Start mit Deinem Abwurfrad bis zum Abheben voll Höhenruder ziehen damit es nicht auf die Nase geht. Und das mit Deinem Abwurfrad, das ja die Radachse ein ganzes Stück vor dem Schwerpunkt hat.

Das Nicken beim Start kenne ich auch von meinen meinen Seglern mit Klappimpeller und vom Zuschauen KTWs. Beide haben durch ihre Höhe über dem Rumpf auch einen entsprechenden Hebelarm um ein signifikantes Nickmoment beim Start zu erzeugen (das wenn sie fliegen natürlich deutlich geringer auffällt). Bei FES Antrieben ist mir das noch nicht aufgefallen, deshalb fällt die Musger hier ein wenig aus dem Rahmen und macht durch diese Eigenart, die eigentlich Klappimpellern und Klapptriebwerken vorbehalten sind, den Handstart schwieriger als mit anderen FES Modellen.
 
Wenn man mit dem Abwurfrad Gas gibt, ohne das HR zu ziehen, dann hebt es natürlich den Hintern an, weil das HLW ja angeströmt wird. Aber das hat nichts mit Nickmoment zu tun. Das Problem (zumindest bei mir) ist die mangelnde Bodenfreiheit des Propellers. D.h., das Heck muss bis zum Abheben am Boden bleiben, um nicht Rasen zu mähen. Also voll ziehen, voll Gas rein, warten bis das Modell abhebt, Ruder auf neutral, fertig. Ich habe aber z.B. auch einen Softanlauf programmiert, um den Klapppropeller zu schonen. Die Leistung wird also nie schlagartig hochgefahren, dauert 1-2 Sekunden. Das passt aber auch sehr gut zum Modell.

Gruß Mirko
 
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