Musger Mg 19a von Schneider/Kufstein mit 5,87m SpW

Die Größe des Projekts hat einen Weihnachtsputz und Weihnachtsurlaub erfordert :p

Ich wünsche allen Mitbauern und Interessenten der "kleinen" Musger schöne Feiertage 🍻

Liebe Grüße,

Josef

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Ich fühle mich hier ein wenig als Alleinunterhalter :confused:

Baut noch jemand mit?

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Ich habe mit dem Bespannen begonnen, dafür verwende ich die Gewebefolie Proficover 2 von Toni Clark.
Diese Folie ist weder besonders leicht noch billig, hat für mich aber viele Vorzüge:
Rollenbreite über 70cm, damit kann sie in Spannweitenrichtung verwendet werden
Die Folie zeigt deutlich, wo sie nur oberflächlich haftet, und wo sie dauerhaft mit dem Holz verklebt ist (im Bild oben die ersten 10cm vorn)
Die Schrumpfung lässt sich mit der Temperatur gut steuern. Drei Meter ohne eine Falte sind trotzdem eine Herausforderung ;)
Heiß lässt sie sich wieder abziehen, aber kalt geht die oberste Holzschicht mit. Auch nach Jahren gibt es da keine Blasen...

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Die Folie hat eine klar erkennbare Gewebestruktur und lässt sich um praktisch jede Rundung zwingen

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Die Oberfläche habe ich mit Spiritusbeize vorbehandelt, die braunen Teile um die Holzstruktur hervorzuheben, die roten Teile um mit weniger Spannlack eine Deckung zu erreichen. Es soll auf den ersten Blick als Holzmodell erkennbar sein, darüber hinaus strebe ich eine Optik an, die einfach einen 60 Jahre alten Segler darstellt, der in den letzten Jahren nicht mehr sonderlich gepflegt wurde...

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LG Josef
 
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Der erste Flügel ist bebügelt, Arbeitsaufwand ca. 15 Stunden, und man hat einen ersten Eindruck vom Lohn der Mühe 👍

Die Proficover 2 ist extrem reissfest, und was im Alltag später von Vorteil ist, kann bei der Verarbeitung durchaus Schwierigkeiten machen. Weil ich es jetzt gerade frisch in Erinnerung habe, erwähne ich ein paar Tricks, die die Sache erleichtern können:

Für einen geraden Schnitt z.B. an der Flügelvorderkante bügle ich eine Kieferleiste an und schneide mit dem Cuttermesser direkt zwischen dieser Leiste und der Nasenleiste (1). Von der anderen Seite kommend gibt eine Kieferleiste die gewünschte Breite der Überlappung vor, geschnitten wird dieses Mal natürlich außen (2). Bei einer Temperatur von 180 Grad entsteht beim Bügeln von Folie auf Folie eine nahezu unlösbare Verbindung. Damit dabei keine Fäden aus dem Gewebe gezogen werden, kann man beim Bügeln einen Streifen Papier zwischenlegen. Idealerweise nimmt man dazu Transparentpapier, man sieht was man tut, und der Kleber haftet daran nicht (3). Abgezogen wird das Papier erst nach dem Erkalten von der Stoßstelle weg, das Ergebnis ist ein nahezu unsichtbarer Stoß (4). Wenn es ganz eng wird, wie z.B. bei der Hohlkehle der Querruder (5), kann ein "Hilfswerkzeug" (6) erforderlich werden...

HTH, Josef

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Mann mann mann. Von dir kann sogar ich noch was lernen. Das mit der Kiefernleiste kannte ich noch nicht. OK, ich nehme es auch nicht so genau wie du.
Mein Hilfswerkzeug ist ein Lötkolben. Eine neue breite Spitze bei ca. 200 °C (für normale Folie; für Gewebe darf es auch 300 °C sein). Und da komme ich gut in die Spalten.
Knut
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Hallo Josef
Danke für dein Beitrag und unser heutiges Telefonat. Hubert und ich bauen mit großer Begeisterung mit. Wir sind halt sehr bedächtig am Werken. Wie schon gesagt, es ist unser erster Holzflieger.
Wir genießen diese andere und schöne Welt .

LG aus Tirol
Arnold
 
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