Neuaufbau eines 1,20mtr. Powerboot-Mono mit Twinantrieb

Ragnar

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Naja, so extem gepowered sind meine Boot nun auch wieder nicht.
Eher aufgepepptes von der Stange.
 

SB 13

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Morgen baue ich mal alle Komponenten provisorisch ein, damit alle Mitlesenden noch besser verstehen was ich für einen Blödsinn mache.

Hallo Ingolf,
sehr huebsch der Bloedsinn den du da verzapfst, auch farblich sehr ansprechend ;)

Noch was zum Kuppferrohr biegen. Es reicht die Rohre auszugluehen und dann kalt zu verbiegen.
Was ich allerdings mache, ich fuelle die Rohre mit feinem Sand um Knicke und Verformungen zu vermeiden. Falls kein Sandstrand zur verfuegung steht geht auch Speisesalz.

Gruss Ralf
 

SB 13

User
Die Rohre etwas laenger lassen, eine Seite mit der Feststellzange zusammendruecken, befuellen und mit einem Stab gut stopfen (wichtig!) und dann die andere Seite genauso verschliessen. Anschliessend biegen, ablaengen und einbauen.
Das funktioniert eigentlich sehr gut!
 

molalu

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Messingrohr

Noch ein ergänzender Kommentar. Die gängigsten Flexwellen haben die Maße 3,2mm, 4,75mm oder 6,35mm. Dementsprechend sind die dafür benötigten Messingrohr unterschiedlich stark im Durchmesser. Die meisten Unterschiede gibt es beim Innendurchmesser der Rohre, weil auch unterschiedlich bemessene Teflonrohre angeboten werden.
Wenn z.B. für eine 6,35mm Flexwelle das Messingrohr aureichend lang ist, läßt es sich mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl, und ohne erhitzen, auf dem Knie von Hand biegen.
Grundsätzlich hat Ralf mit seiner Aussage Recht - Messing wird nach dem erhitzen (ausglühen) dermaßen spröde, dass man problemlos mit den 2 Daumen der Hände verbiegen kann. Man sollte aber nicht so oft biegen, weil das Messing irgendwann bricht.
Der Trick mit dem Sand im Rohr ist bekannt. Die, die ich kenne verwenden Quarzsand. Bezugsquelle: Zoohandel = Vogelsand.

Ansonsten gilt wie so oft: "Übung macht den Meister" ( 5Euro fürs Phrasenschwein:cry: )
 

justme

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Ich habe es genauso gemacht wie @SB 13 geschrieben hat. Damit sind wir wohl bei den Phrasen :-)
Ich denke beim nächsten Bedarf werd' ich einfach etwas mehr üben ...
 

molalu

User
Heute gings weiter mit dem provisorischen Einbau der Hardware.

Erst dabei fiel mir auf, dass die Motoren-Kabel mit 8mm Goldkontaktstecker ausgerüstet sind. Wow, 8mm??? Normalerweise gebe ich mich mit 5,5 oder 6mm zufrieden. Aber 8mm - das ist schon eine Hausnummer.
Schaltet man das Hirn ein, stellt man fest, dass diese 8mm Stecker absolut angebracht sind. Immerhin verträgt der Motor hohe Ströme bis 12S, also rund 45V.
Ich liefere meiner Regler/Motoren-Kombo aus 8S ca. 30V. Macht an einem 1200kv-Motor ca. 35.000 Umdrehungen/Minute. Das ganze mal 2 (Motoren). Das ist dann kein Spielzeug mehr.

Die 8mm Goldkontaktstecker/Buchsen sind für Ströme ab 150A aufwärts ausgelegt. Meine beiden ZTW-Regler liefern in der Spitze 250A. Somit sind die 8mm Goldis schon die richtige Lösung.

Motorenseitig hatte ich an den Reglern 5,5mm Goldis verlötet. Die mussten runter und gegen 8mm Gold-Buchsen getauscht werden. Glücklicherweise hatte ich aus einem vergleichbaren 12S Hochstrom-Projekt noch abgelötete 8mm Buchsen von Nessel-Elektronik in meinem Fundus. Also anlöten!!!


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Als dann auch noch die Schrumpfschläuche auf den Buchsen saßen, gings zur Anprobe der Hardware. Hier die Motoren/Regler-Kombo:






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Und im nächsten Foto die Totale mit den 4 x 4S Lipos:

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Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass ich 2 x 4S mit 40iger C-Rate und 2 x 4S mit 30iger C-Rate eingebaut habe.
Das bleibt natürlich nicht so. Alle 4 Lipos werden 5.000mAh und 40C haben. Im Moment fehlen mir noch 2 40er SLS Lipos. Lipos bekommt man nicht mehr zum Schnäppchenpreis. 2 x 5000 + 40C kosten im Moment € 140 bei SLS.

Wie gehts weiter?

Im nächsten Schritt beginne ich mit den Lackierarbeiten. Vermutlich morgen schon spritze ich das Unterwasserschiff mit weißer Füller-Grundierung. Danach nass schleifen und dann wird die Oberschale gelb lackiert.

Was auch noch fehlt ist die komplette Wasseranlage. Also Kühlwassereinläufe, Kühlwasserausläufe, Schlauchhalterungen. Weiterhin 2 CFK-Stevenrohrstützen und Stevenrohr mit gelbem Schlauch schrumpfen.

Alles in allem werde ich Euch noch ein paar Wochen mit meinen Beiträgen berieseln. Ich freue mich drauf:)

Ach so, da fällt mir ein, dass mich ein Kollege per PN gefragt hat, was das Mono fahrfertig aufgebaut wiegen wird. Ich denke, dass man so eine Frage ruhig öffentlich stellen darf. Ist ja eine absolut berechtigte Frage, die sicherlich auch andere Mitleser interessiert!!??
Ich werde demnächst mal alle Komponenten auf die Waage legen. Schon mal eine Gewichtsangabe vorab. Der nackte, aber nachgelegte Rumpf mit Deckel, wiegt 2400 Gramm.

Ihr könnt ja mal Eure Tipps abgeben, auf welches Kampfgewicht mein Mono fahrfertig kommt:confused:
 

SB 13

User
Sehr sauber was du da baust, respeckt!
Alle Komponenten sind ja symetrisch im Rumpf verbaut, laufen die Motoren gegelaefig?
 

molalu

User
Twin-Mono Komponenten-Gewichte und Gesamtgewicht in Gramm
EinzelgewichtGesamtgewicht
Rumpf mit Motorträger, Servo u. Trägerplatte3.200
2 x Motor incl. Kühlmantel8301.660
2 x Regler359718
4 x Lipo5192.076
Antriebe und Ruder414
Empfänger und Accu65
Wasserkühlung und Kleinteile200
Gesamtgewicht vorläufig8.333
Lackierung geschätzt400
Voraussichtliches Gesamtgewicht8.733

So schaut meine heutige Gewichtsbilanz aus. Von meinen sportlich anvisierten 5000 Gramm bin ich meilenweit entfernt. 8,7 kg ist schon eine Hausnummer.
Um so einen Kübel mit 100 km/h zu bewegen, werde ich etliche Propeller-Konfigurationen testen müssen.
 

molalu

User
Meine Bedenken wegen der 8,7kg "Kampfgewicht" des Monos waren unbegründet. Kollegen aus meinem Umfeld der Powerbootfahrer haben mich beruhigt und bestätigt, das ich mich absolut im "grünen Bereich" bewege.
Jetzt bin ich froh, weil ich sehr verunsichert bin. Das ist mein erstes Mono in dieser Größe und mit so einem krassen SetUp.
 

molalu

User
Wetterbedingt war am Sonntag nicht ans lackieren/grundieren zu denken. Zu kalt und zu feucht für das lackieren in der Garage. Nächster Anlauf am Mittwoch. Mal schaun!!??

Deshalb ging es heute am Rumpf weiter.

Es ist deutlich schwieriger ein Mono abzustimmen, als z.B. einen Katamaran, oder ein Hydro. Bis man so ein Mono vernünftig zum Laufen bekommt, muss man viel Abflüge einkalkulieren. Da kann es schon vorkommen, dass so ein Powerboot aus einer Abflughöhe von ca. 2mtr. aufs Wasser schlägt. Wasser ist bekanntlich hart😩. 8,7kg aus 2mtr. Höhe können viel Schaden anrichten, wenn nicht alle Komponenten im Rumpfinneren perfekt einlaminiert wurden.

Noch wichtiger ist es den Deckel so zu befestigen, dass er sich nach einem Aufschlag nicht löst. Da reicht es nicht den Deckel nur abzukleben, zumal der Deckel meines Monos sehr groß ist.

Aus diesem Grund wird der Deckel an den 4 Ecken zusätzlich zum Abkleben auch noch verschraubt.

Der Deckelrand, oder Deckelauflage ist relativ schmal - zu schmal, um durch diesen Rand M4-Schrauben durchzuführen. Ich habe 4 Halterungen angefertigt, die ich am Deckelrand einharze.

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Wenn die 4 Halterungen morgen ausgehärtet sind, wird der Deckel aufgelegt und exakt über den Halterungen wird der Deckel zusammen mit den Halterungen 4x angebohrt.

In den Halterungen werden 4 x M4-Einpressmuttern mit jeweils 2 M2-Schrauben befestigt. Die späteren Deckelbefestigungen gehen mit 4 x M4 Senkkopf- oder Rundkopfschrauben durch den Deckel in die 4 Halterungen und halten hoffentlich auch im Falle eines Abflugs.

Vor dem Fahren wird also 4-fach verschraubt und der komplette Rand des Deckels wird breit abgeklebt.
 

molalu

User
So, heute war für die nächsten Tage/Wochen der letzte Arbeitsgang am Mono. Ich habe den kompletten Rumpf gefillert. Das war absolut grenzwertig - 6° Außentemperatur. Spraydose und Rumpf vorgewärmt, dann mit beidem schnell in die Garage, gesprüht und den Rumpf sofort wieder in die auf 25° aufgewärmte Werkstatt. Hat geklappt. Ab morgen und für die nächsten Tage Schnee und Temperaturen um die null Grad.

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Morgen wird der komplette Rumpf mit 600er nass geschliffen und bevor es mit den beiden Basislacken gelb und weiß weitergeht, werden sicherlich noch einige Wochen vergehen. Deshalb muss ich um Geduld bitten.

Arbeitslos werde ich trotzdem nicht. Ich habe ja noch mein Parallel-Projekt "Sea Commander".
 

Dix

User
Moin.

Schickes Ding!

Ich möchte noch zwei Fragen stellen:
- Ist vorne eine Kammer oder ein Auftriebskörper in der Nase für unsinkbar?
- Ist Dir der Schwerpunkt von dem Kahn bekannt? Oder hast Du frei Schnauze eingebaut? Ich weiß, dass Hecklastigkeit zum Wippen/Stampfen führt und Kopflastigkeit zum Unterschneiden. Wie Tolerant ein Mono ist, weiß ich jedoch nicht.
 

molalu

User
Ist vorne eine Kammer oder ein Auftriebskörper in der Nase für unsinkbar?

Die Nasenspitze ist ausgeschäumt.

Ist Dir der Schwerpunkt von dem Kahn bekannt?

Den groben Schwerpunkt habe ich durch die lose Anordnung der Hardware-Komponenten gem. Foto post #27 ermittelt.

Der genaue SP wird "erfahren". Dafür kann ich die 4 Lipos verschieben (vor/zurück). Die weiteren Feineinstellungen erfolgen über den Anstellwinkel der beiden Antriebe am Heckspiegel.

Wie Tolerant ein Mono ist, weiß ich jedoch nicht.

Ein Mono kennt keine Toleranz, anders als ein Katamaran.
 

molalu

User
Heute, nach 2 Stunden nass schleifen sind Rumpf und Deckel fertig für den nächsten Lackiergang. Nicht ganz - der Spritzfüller ist gnadenlos und zeigt alle Stellen auf, die ich nicht sachgemäß gespachtelt und verschliffen habe, oder wie in meinem Fall, wo ich Lunker im Unterwasserschiff übersehen habe.
Alles nichts weltbewegendes. Kleinste Stellen, die leicht im 2. Gang nachgespachtelt sind.

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Ich hoffe, dass die Deckkraft des weissen (Unterwasserschiff) und gelben Basislack (Deck) gut genug ist, um die durchgeschliffenen Stellen zu decken. Schaun mer mal!!??
 

justme

User
Ja, hier hab' ich jetzt tatsächlich mal eine Frage:
Mir wird jetzt erst bewusst, dass Dein Mono ja eine Stufe hat. Wäre es da nicht ein Vorteil die Motoren weiter vorne im Keller zu positionieren und die Flexwellen potentiell durch starre Wellen zu ersetzen?
 
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