molalu
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Der 3-malige Bau des Gruppe C Mercedes C11 von Tamiya war für mich so ein „Mind-Changer“. Also weg von den wettbewerbs-optimierten GT-Karos und hin zu den Klassikern.
Ein paar Worte zur Historie des Porsche 956:
Bildquelle: historicgruppec.com
Die beiden Porsche LeMans-Klassiker 917 und 956 sind für mich die Autos, die ich gerne in 1:10 als Glattbahner bauen wollte. Beim Porsche 917 hat das bereits geklappt und nach dem Porsche 956 musste ich lange suchen.
Darüber hinaus hatte der legendäre Rundenrekord von Stefan Bellof, 1983 auf Porsche 956, anlässlich des 1000-km Rennens auf der Nordschleife des Nürburgrings, nachhaltige Erinnerungen. Ich kannte Stefan Bellof persönlich und ich war 1983 dabei, als Stefan diesen legendären Rekord ablieferte (mehr als 200km/h Durchschnittsgeschwindigkeit).
Der Porsche 956 war von 1982 bis 1984 bei Langstreckenrennen in der Gruppe C extrem erfolgreich - am liebsten in LeMans. Der 956 mit der Startnummer 1 war 1982 das Auto von Jacky Ickx und Derek Bell. Der 956 war so erfolgreich, dass auch viele Privat-Teams diesen Boliden erfolgreich zum Einsatz brachten.
1984 und 1985 wurden die Nachfolgemodelle 956B und 962 eingeführt. Und die waren nicht weniger erfolgreich wie ihre Vorgänger.
Jetzt aber zu meinem „Projekt 956“.
Die Karosserie:
Nach langem Suchen fand ich einen Händler in der Schweiz und einen Händler in England, die beide die Lexan-Karosserie vom Porsche 956 incl. Dekorsätzen im Angebot hatten. Das sind 190mm breite Karos für Chassis mit 258mm Radstand.
Ich habe mich dann zum Kauf bei dem englischen Händler L&L Models entschieden.
https://landlmodels.co.uk/products/...tamiya-hpi-kyosho?_pos=1&_sid=df18b10ff&_ss=r
Man muß ein bisschen verrückt sein, wen man sich so eine Karosserie in England kauft. Bis die Karo dann bei mir in München war, beliefen sich die Kosten auf fast € 100. „Danke Boris Johnson, danke Brexit“
Die Karosserie wird in der selben guten Qualität geliefert, wie man sie von anderen namhaften Herstellern kennt. Die beiden Dekorblätter sind absolut authentisch, aber schwer zu verarbeiten. Es gibt nicht wie bei Tamiya eine "Decal-Vorlage", nach der ich die Sticker anbringe. Dafür muss man die einzelnen Sticker nicht aufwendig ausschneiden wie bei Tamiya.
Ich habe beim Bekleben der Karo geglaubt, dass das ja alles ganz easy von der Hand geht. Von wegen – die Form der Karosserie macht es sehr schwer und ich kann nur jedem raten, der vom selben Händler kauft, oder der eine vergleichbare Karo in die Hände bekommt – vor dem Auftragen der Sticker die Karosserie unbedingt mit Seifenwasser einsprühen, die Sticker richtig positionieren (ggf. neu ausrichten und verschieben), das Restwasser raus rakeln und im Heizungskeller trocknen lassen.
Ich habe das nicht in dieser Reihenfolge getan, sondern habe die Sticker direkt positioniert. Man merkt dann, dass ein Abweich von nur 0,5mm gravierende Folgen auf das Gesamtbild/Passform haben kann. Sticker wieder abziehen und neu kleben ist problematisch. A) die Folie klebt nach ein- oder zweimaligem Abziehen nicht mehr gut und B) es besteht die Gefahr, dass die Folie beim Abziehen einreißt (ist mir leider ausgerechnet im Frontbereich passiert).
Für mich sind die Boliden der Gruppe C, bedingt durch die markante Front mit den großen Lampengehäusen, geradezu dafür prädestiniert, um 1 oder 2 LED pro Scheinwerfer zu verbauen. Habe ich gemacht. Mein 956 bekam vorne 2 x 2 3mm LED in weiß und hinten 2 x 3mm in rot. Schaltbar über ein RC-switch und Kanal 3 des Pistolensender.
Noch ein kleiner Tipp für alle Nachbauer. Die Ausschnitte der Radkästen sind dermaßen großzügig, dass es Sinn macht, die Radkästen von innen gegen Bruchschäden zu sichern. Ich habe die Radkästen innen mit 120er Glas laminiert. Ich gewinne damit keinen Schönheitspreis, aber es ist effektiv und schützt die Karo in diesem sensiblen Bereich vor Bruchschäden. Man sieht die Nacharbeit nicht.
Jetzt wird sich der eine oder andere fragen „warum betreibt der so einen Aufwand – Tamiya bringt Ende Oktober diesen Jahres den Porsche 956 als Bausatz und auf Basis des C11-Chassis raus“.
Meine Antwort „weil ich es nicht wusste“. Als ich bereits mit meiner Karosse aus England beschäftigt war, fand ich das Video der Kress-Garage auf YT, in dem er die Tamiya Neuvorstellungen präsentierte. U.a. auch den Porsche 956.
Und auch wenn ich es gewusst hätte, hätte ich den Tamiya-Bausatz nicht gekauft, obwohl der Kaufpreis extrem verlockend ist. Warum? A) weil ich das Rothmans-Design aus 1982 sehr viel schöner finde und B), weil ich von dem Tamiya C-Chassis nicht viel halte.
Das Chassis:
Nach einigem Hin und Her – Tamiya F103GT oder SNRC-R3, habe ich mich dann doch für SNRC-R3 entschieden. Warum? „Never change a running system“.
Ich habe das SNRC-Chassis mittlerweile 4-mal gebaut. R3-G, R3-CR und R3-Pro. Dieses Chassis ist in meinen Augen und vom Preis-/Leistungsverhältnis das beste, was ein Hobbyfahrer ohne Wettbewerbs-Ambitionen bekommen kann. Wie ich aber gehört habe, werden SNRC-Chassis erfolgreich in diversen Wettbewerbsklassen eingesetzt.
Was macht den Unterschied zu TT-01, TT-02, TA- oder M-Chassis von Tamiya? Ich verfüge bei SNRC über wertigere Materialien. Das Chassis ist fast komplett vormontiert. Ich brauche für den kurzfristigen Einsatz beinahe keine Tuningteile (Ausnahme Federstahl Doppelkardan vorne), was die Modellbaukasse spürbar schont. Die SNRC Chassis haben von Haus aus alle Einstellmöglichkeiten mit Vorspur, Nachspur und Sturz.
Bevor ich wegen dieser Aussage hier gesteinigt werde – das ist ausschließlich meine persönliche Meinung und nein, ich werde von SNRC oder TEam Undercover für solche Aussagen nicht bezahlt.
Das Chassis passt perfekt zum Porsche 956 mit den zuvor angegebenen Maßen Radstand und Breite.
Wie habe ich das Chassis ausgestattet?
Fazit:
Nach meinem Empfinden ist die Kombo SNRC und Porsche 956, in der hier vorgestellten Form geradezu perfekt.
Für Scale-Begeisterte ist das Modell eigentlich zu schade für die Straße. Aufgrund der guten Einstellmöglichkeiten des Chassis kann man es aber ruhig mal knallen lassen.
Vor gut einem Jahr bekam ich mal die PN von einem Modellbau-Kollegen, der offensichtlich sehr stark von seinen ungezügelten Auftritten in den sozialen Medien geprägt war. Der schrieb mir „quatsch nicht so viel“.
Das nehme ich mir jetzt und an dieser Stelle zu Herzen und deshalb habe ich hier auch keinen Baubericht, sondern nur eine „Neubauvorstellung“ eingestellt.
Ich werde immer wieder gefragt „was steht als nächstes an“? Ich versuche in Kürze aus 4 Tamiya F103 Fragmenten 1 funktionierendes Fahrgestell F103GT zu machen. Darauf kommt dann mein letzter Gruppe C-Bolide, nämlich ein MAZDA 787.
Und dann ist erst einmal ganz lange Pause bei den RC-Cars. Weiter geht es bei mir mit dem „Letzten Renner“. Über den Winter baue ich mein wirklich letztes Rennboot – einen 2-motorigen Katamaran mit 80cm Rumpflänge und einem 2 x 3S SetUp und einem Zielwert Speed von ca. 120km/h.
Ein paar Worte zur Historie des Porsche 956:
Bildquelle: historicgruppec.com
Die beiden Porsche LeMans-Klassiker 917 und 956 sind für mich die Autos, die ich gerne in 1:10 als Glattbahner bauen wollte. Beim Porsche 917 hat das bereits geklappt und nach dem Porsche 956 musste ich lange suchen.
Darüber hinaus hatte der legendäre Rundenrekord von Stefan Bellof, 1983 auf Porsche 956, anlässlich des 1000-km Rennens auf der Nordschleife des Nürburgrings, nachhaltige Erinnerungen. Ich kannte Stefan Bellof persönlich und ich war 1983 dabei, als Stefan diesen legendären Rekord ablieferte (mehr als 200km/h Durchschnittsgeschwindigkeit).
Der Porsche 956 war von 1982 bis 1984 bei Langstreckenrennen in der Gruppe C extrem erfolgreich - am liebsten in LeMans. Der 956 mit der Startnummer 1 war 1982 das Auto von Jacky Ickx und Derek Bell. Der 956 war so erfolgreich, dass auch viele Privat-Teams diesen Boliden erfolgreich zum Einsatz brachten.
1984 und 1985 wurden die Nachfolgemodelle 956B und 962 eingeführt. Und die waren nicht weniger erfolgreich wie ihre Vorgänger.
Jetzt aber zu meinem „Projekt 956“.
Die Karosserie:
Nach langem Suchen fand ich einen Händler in der Schweiz und einen Händler in England, die beide die Lexan-Karosserie vom Porsche 956 incl. Dekorsätzen im Angebot hatten. Das sind 190mm breite Karos für Chassis mit 258mm Radstand.
Ich habe mich dann zum Kauf bei dem englischen Händler L&L Models entschieden.
https://landlmodels.co.uk/products/...tamiya-hpi-kyosho?_pos=1&_sid=df18b10ff&_ss=r
Man muß ein bisschen verrückt sein, wen man sich so eine Karosserie in England kauft. Bis die Karo dann bei mir in München war, beliefen sich die Kosten auf fast € 100. „Danke Boris Johnson, danke Brexit“
Die Karosserie wird in der selben guten Qualität geliefert, wie man sie von anderen namhaften Herstellern kennt. Die beiden Dekorblätter sind absolut authentisch, aber schwer zu verarbeiten. Es gibt nicht wie bei Tamiya eine "Decal-Vorlage", nach der ich die Sticker anbringe. Dafür muss man die einzelnen Sticker nicht aufwendig ausschneiden wie bei Tamiya.
Ich habe beim Bekleben der Karo geglaubt, dass das ja alles ganz easy von der Hand geht. Von wegen – die Form der Karosserie macht es sehr schwer und ich kann nur jedem raten, der vom selben Händler kauft, oder der eine vergleichbare Karo in die Hände bekommt – vor dem Auftragen der Sticker die Karosserie unbedingt mit Seifenwasser einsprühen, die Sticker richtig positionieren (ggf. neu ausrichten und verschieben), das Restwasser raus rakeln und im Heizungskeller trocknen lassen.
Ich habe das nicht in dieser Reihenfolge getan, sondern habe die Sticker direkt positioniert. Man merkt dann, dass ein Abweich von nur 0,5mm gravierende Folgen auf das Gesamtbild/Passform haben kann. Sticker wieder abziehen und neu kleben ist problematisch. A) die Folie klebt nach ein- oder zweimaligem Abziehen nicht mehr gut und B) es besteht die Gefahr, dass die Folie beim Abziehen einreißt (ist mir leider ausgerechnet im Frontbereich passiert).
Für mich sind die Boliden der Gruppe C, bedingt durch die markante Front mit den großen Lampengehäusen, geradezu dafür prädestiniert, um 1 oder 2 LED pro Scheinwerfer zu verbauen. Habe ich gemacht. Mein 956 bekam vorne 2 x 2 3mm LED in weiß und hinten 2 x 3mm in rot. Schaltbar über ein RC-switch und Kanal 3 des Pistolensender.
Noch ein kleiner Tipp für alle Nachbauer. Die Ausschnitte der Radkästen sind dermaßen großzügig, dass es Sinn macht, die Radkästen von innen gegen Bruchschäden zu sichern. Ich habe die Radkästen innen mit 120er Glas laminiert. Ich gewinne damit keinen Schönheitspreis, aber es ist effektiv und schützt die Karo in diesem sensiblen Bereich vor Bruchschäden. Man sieht die Nacharbeit nicht.
Jetzt wird sich der eine oder andere fragen „warum betreibt der so einen Aufwand – Tamiya bringt Ende Oktober diesen Jahres den Porsche 956 als Bausatz und auf Basis des C11-Chassis raus“.
Meine Antwort „weil ich es nicht wusste“. Als ich bereits mit meiner Karosse aus England beschäftigt war, fand ich das Video der Kress-Garage auf YT, in dem er die Tamiya Neuvorstellungen präsentierte. U.a. auch den Porsche 956.
Und auch wenn ich es gewusst hätte, hätte ich den Tamiya-Bausatz nicht gekauft, obwohl der Kaufpreis extrem verlockend ist. Warum? A) weil ich das Rothmans-Design aus 1982 sehr viel schöner finde und B), weil ich von dem Tamiya C-Chassis nicht viel halte.
Das Chassis:
Nach einigem Hin und Her – Tamiya F103GT oder SNRC-R3, habe ich mich dann doch für SNRC-R3 entschieden. Warum? „Never change a running system“.
Ich habe das SNRC-Chassis mittlerweile 4-mal gebaut. R3-G, R3-CR und R3-Pro. Dieses Chassis ist in meinen Augen und vom Preis-/Leistungsverhältnis das beste, was ein Hobbyfahrer ohne Wettbewerbs-Ambitionen bekommen kann. Wie ich aber gehört habe, werden SNRC-Chassis erfolgreich in diversen Wettbewerbsklassen eingesetzt.
Was macht den Unterschied zu TT-01, TT-02, TA- oder M-Chassis von Tamiya? Ich verfüge bei SNRC über wertigere Materialien. Das Chassis ist fast komplett vormontiert. Ich brauche für den kurzfristigen Einsatz beinahe keine Tuningteile (Ausnahme Federstahl Doppelkardan vorne), was die Modellbaukasse spürbar schont. Die SNRC Chassis haben von Haus aus alle Einstellmöglichkeiten mit Vorspur, Nachspur und Sturz.
Bevor ich wegen dieser Aussage hier gesteinigt werde – das ist ausschließlich meine persönliche Meinung und nein, ich werde von SNRC oder TEam Undercover für solche Aussagen nicht bezahlt.
Das Chassis passt perfekt zum Porsche 956 mit den zuvor angegebenen Maßen Radstand und Breite.
Wie habe ich das Chassis ausgestattet?
- Stabis vorne und hinten
- Federstahl Doppelkardans vorne
- Schnelles 12 kg Digital-Servo mit Alu Servo-Saver von YeahRacing
- Brushless Antriebs Kombo von Robitronic = RazerTen mit Motor 3652/3000kv und 60A Regler
- 40mm Surpass Alu-Lüfter
- 4 Moosgummi Kompletträder von Corally – vorne 26mm, hinten 30mm
- 2S Zippy Hardcase Lip mit 4mm Goldstecker-/Buchsen
Fazit:
Nach meinem Empfinden ist die Kombo SNRC und Porsche 956, in der hier vorgestellten Form geradezu perfekt.
Für Scale-Begeisterte ist das Modell eigentlich zu schade für die Straße. Aufgrund der guten Einstellmöglichkeiten des Chassis kann man es aber ruhig mal knallen lassen.
Vor gut einem Jahr bekam ich mal die PN von einem Modellbau-Kollegen, der offensichtlich sehr stark von seinen ungezügelten Auftritten in den sozialen Medien geprägt war. Der schrieb mir „quatsch nicht so viel“.
Das nehme ich mir jetzt und an dieser Stelle zu Herzen und deshalb habe ich hier auch keinen Baubericht, sondern nur eine „Neubauvorstellung“ eingestellt.
Ich werde immer wieder gefragt „was steht als nächstes an“? Ich versuche in Kürze aus 4 Tamiya F103 Fragmenten 1 funktionierendes Fahrgestell F103GT zu machen. Darauf kommt dann mein letzter Gruppe C-Bolide, nämlich ein MAZDA 787.
Und dann ist erst einmal ganz lange Pause bei den RC-Cars. Weiter geht es bei mir mit dem „Letzten Renner“. Über den Winter baue ich mein wirklich letztes Rennboot – einen 2-motorigen Katamaran mit 80cm Rumpflänge und einem 2 x 3S SetUp und einem Zielwert Speed von ca. 120km/h.


in ein paar Jahren wird er dann wohl auch wieder bewegt




. Mensch Mann - Michael 1 und Michael 2, wir haben hier bei den RC-Cars seit Jahren einen anhaltend guten Kontakt. Wir tauschen Wissen und Fähigkeiten miteinander aus und zwischen uns ist, wie ich es empfinde, eine Forums-Freundschaft entstanden. Ich habe sehr viel von Eurem Wissen profitiert und sicherlich habt ihr auch das eine oder andere an Neuigkeiten von mir aufgriffen.