Neues Projekt mit Eigenart

Rusty

User
Hallo,
habe für die Winterzeit ein neues Bauprojekt, die Armar I Gorrion aus dem FMT-Bauplanservice ausgesucht.
Jetzt lese ich da in der Bauanleitung, dass die Gorrion mit ihrem Vorbild eine Eigenart gemeinsam hat. Es ist die Umkehr der Querruderwirkung bei niedrigen Geschwindigkeiten. Beim Langsamflug mit sehr großem Anstellwinkel ist die Ströming kurz vor dem Abriss. Ein Querruderausschlag nach unten beschleunigt den Abriss, die Fläche kippt ab, anstatt dem Ruderausschlag folgend nach oben zu gehen. Daher beim Langsamflug mit großem Anstellwinkel : Nur mit Seitenruder steuern.
Das ist für mich aber ein Problem da ich im Flug nur mit Querruder steuere und das zusätzliche steuern mit Seitenruder einfach nicht kann.
Da ich noch am Anfang der Planung des Projektes stehe, wollte ich mal fragen ob man da z.B. durch ein anderes Profil oder sonstiger Änderung dieses Phänomen beheben kann.
Für euren Rat bedanke ich mich schon im voraus.
Gruß Bert
 

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    Armar I Gorrion.jpg
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Hallo,
das wäre eine gute Gelegenheit, das zusätzliche steuern des Seitenruders zu lernen.
Eine angedachte Möglichkeit wäre, so zu programmieren, daß man auf den Querruderknüppel das Seitenruder legt.

Aber: Es ist auf jeden fall besser das Seitenruder extra zu steuern, man braucht das ja auch wenn man mit Seitenwind landen muß.

Gruß Christian
 
Eine angedachte Möglichkeit wäre, so zu programmieren, daß man auf den Querruderknüppel das Seitenruder legt.
Richtig, aber eigentlich sollte eine Querruderdifferenzierung ausreichen: nach unten max. 1/3, in diesem Fall evtl. mit Ausschlag unten 0 versuchen.
So eine Kiste fliegt aber auch ohne Querruder.
 
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Jetzt lese ich da in der Bauanleitung, dass die Gorrion mit ihrem Vorbild eine Eigenart gemeinsam hat. Es ist die Umkehr der Querruderwirkung bei niedrigen Geschwindigkeiten. Beim Langsamflug mit sehr großem Anstellwinkel ist die Ströming kurz vor dem Abriss. Ein Querruderausschlag nach unten beschleunigt den Abriss, die Fläche kippt ab, anstatt dem Ruderausschlag folgend nach oben zu gehen. Daher beim Langsamflug mit großem Anstellwinkel : Nur mit Seitenruder steuern.
Das ist für mich aber ein Problem da ich im Flug nur mit Querruder steuere und das zusätzliche steuern mit Seitenruder einfach nicht kann.
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Hallo Bert,

prinzipiell gibt es da neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, wie dem Erlernen des Steuerns mit dem Seitenruder (braucht man auch beim Start, bei Seitenwindkorrektur oder beim Kunstflug) oder der Querruderdifferenzierung (bis hin zum Split = kein QR Ausschlag nach unten), auch das leichte Hochstellen beider Querruder im Langsamflug, was einer Schränkung der Tragfläche gleichkommt. Alternativ kann man natürlich auch versuchen, extremen Langsamflug zu meiden. ;)

:) Jürgen
 
Hübsches Projekt ...

Hübsches Projekt ...

... dennoch bleit es nicht aus, unbedingt das fliegen mit dem Seitruder zu erlenen, weil es für das richtge steuern eines Modellflugzeuges unerlässlich ist.
Um das zu trainieren, nimmt einfach ein gutmütiges und eher langsames Modell und fliegt dann soviel es geht, nur mit dem Seitenruder. Das Querruder wird erst und nur dann betätigt, wenn es unbedingt notwendig ist, das Modell zu retten. Es soll ja nichts zu schaden kommen.

Jetzt zum Modell, dass Du bauen möchtest. Wenn ich das auf dem recht kleinen Bild richtig sehe, ist das Proifl ein Cark Y, welches eh schon sehr gutmütig ist. Ich frage mich, was der Flieger hier für Daten hat, wenn es nämlich nicht allzu schwer wird, würde ich mir ums Abreissen wenig gedanken machen.
Um aber ganz sicher zu gehen, wird einfach ein wenig Schränkung in die Fläche eingebaut. Wieviel hängt von der größe der Tragfläche ab. Es ist zwar aus der Mode gekommen, Schränkungen in die Tragflächen einzubauen, hat aber meines erachtens nie geschadet.
Ich halte das so seid Jahren, und werde es auch weiter so machen.

Vom mischen von Querr mit Seite, halte ich nichts. Wer Auto fährt, hat ja auch keinen Mischer, Lenkrad mit Bremse. Querruderdifenzierung hingegen, kann hier und da sinnvoll sein, und kann in ausreichend Höhe dann erflogen werden.
Querruder nach oben? Wozu, wenn man die Fläche gleich mit Schränkung bauen kann.
Ein anderes Profil? Ja, das ginge, würde aber die Flugeigenschaften sehr verändern.
Cark Y ist ein hochtragendes Profil, dass heute kaum noch geschätzt wird. Wie immer und überall haben Profile Vor- und auch Nachteile. Clark Y hat den vermeindlichen Nachteil, dass es sich bei Geschwindigkeitsänderung nicht neutral verhält. Das heist im Klartext, es steigt bei größerer Geschwindigkeit und sinkt bei niedrieger Geschwindigkeit.
Ein Naca 24XX hingegen bleibt da recht neutral. Aber ein Naca wird selten so lansam wie Clark Y. Clark Y ist auch für den Kunstflug eher ungeeignet. Im Rückenflug muß sehr viel gedrückt werden, was zugegeben beim Kunstflug störend ist.
Nun schaut die Armar I Gorrion aber nicht wie ein Kunstflieger aus.
 

Rusty

User
Hallo,
Danke für eure Tips und Ratschläge. Ja da muß ich wohl durch. Ich denke mal, dass ich das Modell bauen werde und dann werde ich sehen wie ich klar komme.
@ Fliegermichel
Profil müßte ein Clark Y sein. Ein Kunstflugmodell will ich auch nicht. Etwas gemütliches zum rumtuckern.
Der Plan hat eine Spannweite von 1,90 m aber ich werde ihn wahrscheinlich auf ca. 2,50m vergrößern. Will aber erst mal messen damit ich keine Probleme bekomme beim Transport.
Gruß Bert
 
Hallo nochmal Bert ...

Hallo nochmal Bert ...

Jetzt hab ich Dir zwar ne Menge über zwei Profile geschrieben, mußte aber gerade feststellen, dass bei den Flugzeugdaten steht, Profil= Halbsymetrisch. (sowas gibts übgrigens nicht, entweder Symetrisch oder nicht, ab wann ist denn bitte etwas halb oder dreiviertelsymetisch ;) )
Aber egal, das Teil wird fliegen und bestimmt auch nicht sonderlich schnell, wenn Du mit den Baumaterialien bedacht vorgehen wirst.
 
hallo,
ich habe dieses Modell vor vielen Jahren gebaut u. ausgiebig geflogen.
Du musst dir überhaupt keine Sorgen machen!!!!! Diese Eigenart tritt meines Wissens nur auf,wenn das Modell schon fast steht in der Luft!Ich hatte jedenfalls niemels ein Problem in dieser Richtung,u. ich habe das Ding im Schritttempo gelandet!!!
Einfach leicht zu bauen versuchen,dann klappt das sicher.
beste Grüsse aus Österreich
Siegfried
 

Rusty

User
Hallo Siegfried,
vielen Dank für deinen Hinweis. Da bin ich schon etwas beruhigt und hoffe, dass ich keine Probleme bekomme.
Gruß Bert
 
Hallo Bert,

die Armar I Gorrion von Dennis Tapsfield gehört seit Ihrem Erscheinen in der FMT vor 33 Jahren (!) auch zu meinen Wunschmodellen. Leider hab ich sie noch nicht gebaut, obwohl ich seinerzeit schon das Material dazu gekauft hatte.

Dafür hab ich einen digitalisierten Bauplan im PC, von dem ich einen Ausschnitt (Profil) hier mal poste:

Profil_Armar_I_Gorrion.jpg

Also kein Clark Y sondern eher ein Naca 2415 (?). Habs nicht genau nachgeprüft.

Ciao
Klaus
 
hi bert,

falls es dich (und andere) interessiert, wie diese querruderumkehrung funktioniert (aerodynamisch gesehen):
wenn ein querruder nach unten ausschlägt erhöht sich der luftwiderstand mehr als wenn das ruder nach oben ausschlägt (vorrausgesetzt beide ruder schlagen gleich weit aus), da der stirnwiderstand des profils größer/ kleiner wird.
bei geringer geschwindigkeit kann es also dazu kommen das der luftwiderstand der fläche mit nach untem ausgeschlagenem ruder so groß
wird das der flieger beginnt sich um die hochachse zu drehen. da jetzt die fläche mit nach untem ausgeschlagenem ruder langsamer (weniger auftrieb) und die andere schneller (mehr auftrieb) wird macht das modell eine bewegung um die hochachse die so aussieht als ob mit seitenruder gesteuert wird, diese bewegung nennt sich "negatives wendemoment". dieses verhalten kann bei extrem geringer geschwindigkeit ein trudeln einleiten, weswegen man im landeanflug auch nicht mit mindestfahrt fliegen soll und bei segelflugzeugen immer der faden gerade gehalten werden muss (manntragend) !
effektive mittel um dieses verhalten auszugleichen und um crashs zu verhindern sind nicht zu langsam in geringer höhe fliegen, querruderdifferenzierung (größerer ausschlag nach oben als nach unten), seitenruder benutzen !

hoffe gut erklärt zu haben ;)
 
Differenzierung

Differenzierung

Die von flugzeugflieger91 angesprochene Querruderdifferenzierung wurde bereits auf mechanischem Wege bei dieser Konstruktion berücksichtigt.
Wie man zwei posts weiter oben sieht, liegt der Anlenkungspunkt des Querruders hinter der Scharnierachse, somit werden größere Ausschläge nach oben erzeugt, wenn das Servo in beide Richtungen gleich weit ausschlägt.

Gruß Max
 
Differenzierung 2

Differenzierung 2

Hallo Max,
so wie es in der Zeichnung dargestellt ist, gibt es eine Differenzierung, aber nach unten mehr Ausschlag als nach oben.
 
Umkehrung = Abriss

Umkehrung = Abriss

Moin Jungs!

Ich vermute mal das ganze ist folgendermaßen gemeint:

Der Flieger schaut so dermaßen gutmütig aus wie meine Oma (Hochdecker, Rechteckfläche, Naca 2415...). Sprich: Der Flieger ist kreuzbrav.

Wenn man ihn jetzt aushungert bis zum Abwinken (extrem niedrige Fluggeschwindigkeit, hoher Anstellwinkel) und gleichzeitig Querruder gibt, dann reist die Strömung an dem Flügel ab, bei dem das Querruder nach unten ausschlägt. Der Auftrieb auf dieser Seite ist dann weg, und er kippt auf diese Seite. Das ist so, weil durch den Ausschlag nach unten der Anstellwinkel weiter ansteigt. Auf der anderen Seite wirkt der Ausschlag nach oben wie eine Art Schränkung. Hier reist die Strömung nicht ab.

Folge: Steuereingabe rechts --> Abriss am linken Flügel --> Flieger fliegt nach links

Man könnte versuchen dem Flieger ein wenig Schränkung zu verpassen (2 - 3° solten da locker reichen) oder ihn halt nicht bis zur Vergasung aushungern ;)

Viele Grüße

Stefan
 
vermutlich wird jedes Querruder mit einem separaten Servo anlenkt, kann man dies nochmals verstärken: der Servohebel wird in Nullposition genauso eingestellt wie das Ruderhorn = ergibt ebenfalls mehr Ausschlag nach oben.
Dies gilt natürlich nur, wenn das Servo von unten eingebaut ist.
 
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