NiMH Akkus voll laden

Johell

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Hallo, habe ein Problem mit dem Laden von NiMH-Akkus.
Möchte meine 4-zelligen Akkupacks, 1,2/4,8V (Conrad energy, 2200 mAH oder eneloop 1900 mAH) für Empfänger voll laden. Dazu verwende ich das Ladegerät Voltcraft V-Charger 200 Duo von Conrad. Beide Akkus lade ich mit einem zehntel der Spannung, also 220 mAH und 190 mAH. Danach messe ich mit meinem Capacity Controller nach und komme immer nur auf gerade mal 80% Kapazität. Wo liegt evtl. der Fehler beim Laden bzw. messen? Mit Lipos habe ich das Problem nicht, die laden auf annähernd 100%.
Wäre dankbar für ein Feedback.
 
Für die Auseinandersetzung mit Elektro-Themen ist es hilfreich, den Unterschied zwischen Strom, Spannung und Kapazität zu kennen :rolleyes:
Ah ist keine Angabe für Spannung...

Am Ladestrom liegt es sicher nicht, wenn Deine Akkus nicht die aufgedruckte Kapazität haben. Die einfachste Erklärung wäre, dass mehr draufsteht, als drin ist, das wäre nicht ungewöhnlich. Die Höhe des Entladestroms hat auch Einfluss auf die entnehmbare Kapazität. Je höher der ist, umso geringer die Kapazität. Ich meine, die Angaben auf den Akkus beziehen sich auf eine 0,1 C- Entladung. Also ein 2000mAh Akku wird mit 200mA entladen.

Dass der Lader Lipos wunschgemäß lädt, lässt nicht den Schluss zu, dass er das mit allen Akkutypen kann. Die Abschaltkriterien sind von Typ zu Typ unterschiedlich. Während Lipos z.B. bis zu einer festen Spannung geladen werden, wird bei NiMH üblicherweise ein geringer Abfall der Ladespannung am Ladeende ausgewertet.

Ich denke, an Deinem Lader wirst Du außer dem Ladestrom, und da bist Du mit 1/10C auf der sicheren Seite, nichts ändern können, um Einfluss auf den Ladevorgang zu nehmen. Lade doch mal mit einem anderen Gerät und kontrolliere, wieviel dann entnommen werden kann.

Gruß
Bernd
 

aue

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Hallo Johell,

zunächst mal die Frage, was du als "capacity controller" einsetzt. Ist dies z.B. ein Gerät, was die Spannung misst und darauf auf den Ladezustand schließt? Dann wundert mich dein angezeigtes Ergebnis nicht. Zunächst liefern diese Geräte unterschiedlicher Hersteller auch unterschiedlilche Prozentangaben für den gleichen Akku. Zudem zeigen (meine) NiMH nach dem Vollladen ein anderes Verhalten als die LiPos. Die LiPos zeigen danach die geladene Spannung (bei Vollladung eben 4,2V/Zelle). NiMH (Eneloop 2Ah) lade ich auf 1,45V, die ich allerdings nach dem Ladevorgang nie messen kann. Die zeigen noch nicht einmal 1,45V, eher so um 1,35.

Wenn du es ganz genau wissen willst, machst du nach dem Vollladen einen Entladevorgang und dann siehst du, welche Energiemenge deinem Akku entnommen wurde.

Schöne Grüße
Andreas
 

Johell

User
Hallo, Andreas und Bernd, vielen Dank erst mal für die schnelle informative Reaktion. Das mit der falschen Angabe für die Spannung war natürlich mein Tippfehler.
Ich habe den voll geladenen Akku nun noch einmal an ein Kapazitätsmessgerät angeschlossen um dann zu sehen wieviel das Gerät misst. Melde mich dann noch einmal mit dem Ergebnis. Anbei ein Foto meines Capacity Controllers. Sollte der evtl. dafür ungeeignet sein? Mir geht es draußen am Hang (Segelflugmodell ohne E-Antrieb) nur darum, bei wieviel % (Controller) man das Modell besser nicht mehr fliegt, um das Risiko eines Absturzes wegen leerem Akku zu minimieren.
Viele Grüße Johannes
 

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aue

User
Hallo Johannes,

genau einen solchen Lipochecker habe ich auch. Die Spannungsanzeige ist korrekt, aber gerade die Prozentangabe zeigt immer einen deutlich niedrigeren Wert als mein Checker von Align. Ich gehe also allein nach der Spannung, nicht nach den Prozentwerten.
Dein Gerät nennt 1,36V pro Zelle. Mehr bekomme ich eigentlich auch nie nach den Laden von NiMH angezeigt. Die wirkliche geladene Kapazität erfährst du aber nur, wenn du sie beim Entladen misst. Das würde ich also tun.

Schöne Grüße
Andreas
 

Johell

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Hallo, Andreas, vielen Dank schon mal. Bei welcher Spannung (Controller) sollte man deiner Meinung besser nicht mehr fliegen?
VG Johannes
 
Mit 2,2Ah kannst mit einem "normalen" Segler mit 4 - 6 Servos stundenlang fliegen!!!
Telemetrie hast du kein?! Sonst würde ich ein Alarm bei rund 4,4V setzen. Geht die Spannung dauerhaft da drunter würde ich langsam ans nachladen denken...
 

aue

User
Hallo Johannes,

ja, die Spannung zu beobachten ist eine gute Methode und zeigt mithilfe von Telemetrie im Flug auch reale Werte unter Last. Aber dein Ladegerät kann ja entladen und die entnommene Kapazität anzeigen. Deshalb nochmal mein Vorschlag: Entlade deinen Akku und du siehst einerseits exakt, welche Kapazität er hat und v.a. welche Spannung bei entnommenen X-Ah noch angezeigt wird (angenommen du entnimmst 1000 mAh, dann zeigt dein Akku noch z.B. 1,25V/Zelle). So kannst du umgekehrt über die Spannung auf den Ladezustand schließen.

Schöne Grüße
Andreas
 

Börny

User
Servus Zusammen,

das oben abgebildete und auch genannte sowie ähnliche Geräte sind zur Kapazitätsanzeige bei NiCd oder NiMh Akkus nicht geeignet! Es ist nicht möglich, von der Spannung eines NiCd oder NiMh Akkus exakt auf einen Kapazitätszustand zu schließen. Vgl. auch diesen Beitrag dazu. Mehr zum Thema auch hier...

Die kleinen Anzeigegerätchen sind ausschließlich für LiPo und LiIo geeignet. Bei dieser Zellenart ist ein Rückschluss von der aktuellen Spannung auf die Restkapazität möglich.

Die einzige Möglichkeit, zu überprüfen was der NiMh Akku noch kann, ist ihn voll zu laden um ihn anschließend definiert zu entladen. Die Entladelast sollte dem Einsatzzweck ähnlich sein, dann ist ein Rückschluss auf die tatsächlich zu entnehmende Kapazität und damit verbundene Betriebszeit möglich. Sollten Eingangskapazität und Entnahmekapzität auch nach mehreren definierten Lade- Entladezyklen weit auseinander liegen, so ist der Akku zu ersetzen.
 
..Danke Börny..

und deshalb sind bei mir die NimHs, auch wegen der hohen Selbstenladung rausgeflogen.


Gruß

Thomas


PS: Eneloops in Spielzeug, Telefonen, Konsolen usw --> Top.
 

justme

User
und deshalb sind bei mir die NimHs, auch wegen der hohen Selbstenladung rausgeflogen.

Es gibt Gründe NiMH-Eneloops nicht zu mögen. Aber eine hohe Selbstentladung gehört genau nicht dazu.
Die ist eher gering und mit LiPos vergleichbar. Darüberhinaus stehen etwaigen Nachteilen auch Vorteile gegenüber.
Also so klar ist die Entscheidung sicher nicht für jeden.
 
@ Justme

genau lesen..

ich benütze sehr wohl Eneloops, wegen der geringen Selbstentladung, aber totzdem nicht im Flug-Modellbau.

Und der oben abgebildete 2200er würde mir nie in ein Modell kommen.

PS:

... jedoch gibt es natürlich je Menge an Piloten die seit Jahren mit diesen Akkus (NimHs und Eneloops) störungsfrei ihrem Hobby frönen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Börny

User
...und da ist sie wieder: Die allseits beliebte wie auch gleichzeitig gefürchtete und trotzdem immer wieder gern genommene Diskussion um Eneloops und ähnliche Zellen. Jeder weiß was, jeder hat schon mal gehört und jeder kann etwas dazu sagen :D . Steigen sie ein, fahren sie mit, das macht Spass! Noch 'ne Runde und weiter geht die wilde fahrt :D !

Diese Diskussionen sind bis zum Erbrechen seit erscheinen der Eneloops wirklich zu genüge geführt. Aber immer wieder fängt irgendeiner damit von vorne an. Nur weil viele Leute über etwas immer wieder reden wird es nicht besser oder gar wahrer. Hier kann man einen wirklich guten Beitrag zu diesen Zellen lesen. Der gut gemeinte Ratschlag am Ende des Beitrages ist einfach zu beherzigen! Das war übrigens bereits vor 10 Jahren und hat bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren.

Eneloops in Spielzeug, Telefonen, Konsolen usw --> Top.
...und da hat er recht!
 

Johell

User
Hallo, zusammen, Vielen Dank für die Auskünfte und Erfahrungen. Ich muss allerdings sagen, dass mich einige Beiträge, was die Akkus anbelangt, nun noch mehr verunsichern.
Vor allem der Beitrag, dass man mit dem abgebildeten Akku auf keinen Fall fliegen sollte. Klar, jeder hat natürlich so seine speziellen Erfahrungen dazu gemacht.
Zu meiner Person: Ich bin seit 16 Jahren Abstinenz aus beruflichen Gründen wieder in den Segelmodellsport eingestiegen. Das war ziemlich heftig, weil sich die ganze Technik in dieser Zeit komplett gewandelt hat, fange also fast wieder bei null an:cry:. Wie dem auch sei - ich wäre allen sehr dankbar wenn Ihr mir einen zuverlässigen Akku (4,8V, ???mAh) für mein Segelflugmodell (Empfänger, und 6 Servos) empfehlen könntet. So 3-4 Stunden sollte er "voll geladen", schon halten.
VG Johannes:)
 
Hallo Johannes,

- zuerst tut es mir mal Leid, daß ich dich verunsichert habe.
Aber wenn ich diesen Akku fliegen würde, würde ein ein paar Sachen beachten.

- Erst einmal voll laden und dann entladen und das jeweils mit Kapazitätsmessung.
Ladestrom würde ich (mindestens) 1C wählen, also 2,2 A und dann wieder sehen wieviel eingeladen wurde.
Und das jeweils vor jedem Flugtag, dann nach einer Woche weist du nicht wieviel der Akku an Kapazität ver-
loren hat. (Auf jeden Fall waren meine Sender und auch Akkuschraube immer fast leer, wenn ich diese benützen wollte).

- Das 2te Problem ist die Akkuzuleitung. Hoffe mal daß das minestens 0,5 mm ist, denn sonst haben manche Ladegeräte
ein Problem beim Laden und mit der Abschaltung.

- Deine Aussage Ein Segler mit 6 Servos ist so klar wie ich sage: Ich fahre ein Auto mit Benziner
und ich dich frage: Wieviele PS hat dieses?

Um eine Aussage zu treffen muß du die tatsächliche Stromaufnahme messen und die ist von den eingesetzten Servos
abhängig. Ich kann mit 6 Servos eine (mittlere) Stromaufnahme von 0,5 A oder 5 A haben.
Auch wäre interessant welche Spannung deine Komponenten vertragen um die eine alternativen Akkutyp zu nennen.


Gruß

Thomas
 

Johell

User
Hallo, Thomas, vielen Dank für die Tipps. Werde Deine Punkte alle noch einmal in Ruhe überprüfen bevor ich mich mit dem Flieger in die Lüfte begebe. :)
VG Johannes
 

Börny

User
Mahlzeit Johannes,

genau wie Thomas es schreibt ist möglich, Deinen Akku weiter zu verwenden. Achte bitte auch darauf, dass die geladene Kapazität nicht all zu sehr von der entnommenen abweicht. Sollte sich alles irgendwo um die Nennkapazität bewegen.

Es ist viele Jahre her, da habe ich im F3B-Modell gerne 4 Zellen 2/3 Sanyo NiCd mit 1200mAh oder, je nach Platz, auch die 4/5 mit 1600mAh verwendet. Diese waren sehr belastbar, was Ladestrom und Zyklenfestigkeit betraff, und zuverlässig. Als diese nicht mehr lieferbar waren hatte ich eine gewisse Zeit auf 4 Zellen GP2200 NiMh umgestellt. Hatten zwar mehr Kapazität als die NiCd, aber der Pflegeaufwand -wie von Thomas schon beschrieben- war doch recht hoch. Danach habe ich dann sehr gute Erfahrungen mit dem Spannungsregler von Deutsch und zwei LiOn Zellen, wie Beispielsweise diese hier, gemacht. Gibt es aber auch fertig konfektioniert in unterschiedlicher Anordnung (nebeneinander, hintereinander - je nach Platz).

Heute verwende ich kleine, 3 zellige LiPo Akkus mit ausreichender Kapazität (um 1500mAh, je nach Platz im Modell und Baugröße des Akkus) an diesem BEC von Reisenauer. . Bei 3 Zellen am Eingang dieses BECs muss ich auch bei sehr stromdurstigen, schnellen und kräftigen Digitalservos keine Sorgen haben, dass die Spannung zusammenbricht und der Empfänger möglicher Weise aussteigt.
 
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