Nochmal Mast vorbiegen

Hallo

Ich experimentiere gerade damit, den Mast etwas vorzubiegen.

Ich will erstmal die oberen 600 mm (ok?) ca. 40mm (ok?) von der Mastachse wegbiegen. Um welchen Radius muß ich diesen Teil dann biegen?
Gibt es da eine Formel? Oder besser kein konstanter Radius?

Und was mich am meisten interessiert:
Was passiert dann mit dem Segel während der Mast nicht aufgeriggt ist?
Das wird doch dann sicher in die falsche Richtung gezogen und belastet.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

ich mache das an sich auch immer nach Gefühl und vor allem etappenweise.
Oberhalb der Salinge ( um Fock- und Wantenpunkt herum) gebe ich in jedm Fall etwas Vorbiegung dazu, also mehr als weiter unten.
Und etappenweise: lieber einmal mehr und nur vorsichtig probieren als sinnlose Knicke fabrizieren.

Für den Transport / Lagerung der segel solltest du auf jeden Fall den Vorliekstrecker und den Niederholer am Groß lösen - auch ohne vorgebogen zu haben.
 
thomas0906 schrieb:
Und was mich am meisten interessiert:
Was passiert dann mit dem Segel während der Mast nicht aufgeriggt ist?
Das wird doch dann sicher in die falsche Richtung gezogen und belastet.

Gruß
Thomas

Normalerweise besitzt ein Rigg ein Vorliekstrecker ( das ist meistens so eine kleine einstellbare Schnur, unten am Segel)

Dann ist da noch eine Niederholer ( das befindet sich zwischen Mastfuss und Baum und ist durch drehen verstellbar)

Damit lässst sich ansich die belastung herausnehmen/anpassen

hoffe dir geholfen zu haben

mfg
 
Sachsenpower schreibt:

ich mache das an sich auch immer nach Gefühl

ich habe mal zugesehen wie Jens "mit Gefühl" einen Mast biegt.
Da wird einem Angst und Bange beim zusehen :)

Aber Jens weiß schon wie er da Kraft anwenden darf.

Gruß

Gerhard
 
hi

vielleicht noch ein kleiner trick - ich nehme mal an das ihr von alumasten sprecht ?
1. masten vor dem biegen mit sand füllen und gut stopfen.
2. enden vom mast verschliessen - wie auch immer ;)
3. biegen
4. sand wieder raus ! (fast vergessen )

so kann das rohr nicht einknicken !

gruss
sturmsch
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn ich...

wenn ich...

mal von meiner eignenden bescheidenden Erfahrungen berichten darf.
Ich baue gerade ein B-Rig mit einem 12mm Baumarktrohr.
Ich habe den Mast ungebogen ins Boot gestellt und ihn verspannt. Also mit Vorstag, Wanten, Salingen, Achterstag und Maststütze.
Dann habe ich am Achterstag gezogen und die Biegung beobachtet.
also habe ich ihn gegensätzlich nach vorn gebogen und das so lange gemacht, bis ich bei einem gerade gespannten Mast die gewünschte Vorstagspannung hatte.
:)
ich denke damit kann ich nix falsch machen
 
Ich habe es so wie Felix gemacht.
Komplettes Rigg (aber noch ohne Groß) aufgebaut.
Einen Gummifaden von Mastspitze zum Großbaum befestigt.
Danach die Biegetour unter Mitwirkung von Mastgegenschraube und Salingverbiegungen, bis der Mast etwa 5 mm Durchbiegung beim oberen 1/3 hatte. Zum Transport alles lockern und den Achtersatg am Großbaumende so befestigen, dass er den Mast etwas gerade zieht. (Vielleicht besser eine extra Schnur.) So wird die Vervormung des Segels in der Segelkiste verringert.
(ist nicht meine Idee)

Ulli
 

JB 359

User
wie bekommt man das denn so, dass eine gleichmässige Kurve entsteht und nicht einzelne "Knickabschnitte" ?

Bringt es was, das Alu mit Heissluftföhn heiss zu machen?
 
tolol schrieb:
wie bekommt man das denn so, dass eine gleichmässige Kurve entsteht und nicht einzelne "Knickabschnitte" ??
.... oft und wenig mit geringer Kraft biegen. Auch wenn man anfangs kaum die Kurve hin bekommt.
Abstand zwischen den Auflagepunkten möglichst nicht zu klein (> 50 cm) Immer wieder zwischendurch aufriggen und die erzielte Biegung betrachten. Markierungen am Mast machen, wo etwas mehr Biegung erforderlich ist. Nicht ungeduldig werden. Eine zu starke Biegung erzeugt den beschriebenen Knick. In dem Bereich ist die Fließgrenze des Materials bereits stark überschritten und hat das Rohr geschwächt.
Nach und nach die Druckkraft etwas erhöhen und wieder in vielen kleinen Schritten biegen. Vorsicht in der Nähe von Bohrungen (Druckkraft nicht genau auf die Bohrung).

Nachfolgend einige Bilder bei denen ich die Gummibandmethode zeige. Sie entstanden an einem F5 E Boot mit billigerem 10 mm Excel CFK Rohr. Hier hatte ich keine Einflussmöglichkeit als bei der Bestellung um ein fertigungsbedingt möglichst krummes Rohr zu bitten (gleichmäßige Durchbiegung war auf 2 m etwa 15 mm).



0-aufgeriggt.jpg
Modell in "Schwimmlage" gebracht.
Rigg betriebsfertig (noch ohne Gross).





Abstand des rechten Gummifadens zum Mast siehe kleine Bilder unten.



2-Mastkurven.jpg
Unterschiedliche Mastkurven in Abhängigkeit von Achterstagspannung (möglichst hoch), Wantenspannung (man kann fast Gitarre drauf spielen), Mastgegenschraube und Salingfeilung.
Es ist schon beachtlich, wie stark die Wantenspannung, deren Befestigungspunkt am Mast und Abstand Wnteneinhängung/Püttings die Mastkurve verändern.

Bringt es was, das Alu mit Heissluftföhn heiss zu machen?

Kann ich mir nicht vorstellen. Vermutlich eher weniger. Du müsstest in einen Temperaturbereich kommen, der die Fließgrenze verschiebt. Anwärmen wird sicherlich besser sein als das Rohr mit -18°C zu verformen.

Ulli
 

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Hallo tolol,

für eine Scale Yacht, habe ich mir mal einen leicht gebogenen Traveller aus einer T-Träger förmigen Gardinenaluschiene hergestellt. (Diese Schienen gibt es jetzt leider nur noch aus Plastik.) Dazu habe ich Arbeitshandschuhe aus Leder angezogen und die über der offenen Flame des Küchenherdes erwärmte Schiene von Hand gebogen. Hat prima geklappt.
 
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