Nurflügler nach dem Stromburgprinzip

Hallo,

da ich diese Woche mal wieder die Sendung Universum geshen habe, wo gezeigt wurde was man sich noch so alles von der Natur abschauen kann.

Möchte ich mal einen Nurflügler nach dem MV- oder Stromburgprinzip versuchen zu bauen, da meiner Meinung nach dieses Grundkonzept den Vorbildern(Vögel) am nächsten kommt.

Sicher muss einiges an Test´s und Versuchen durchgeführt werden, bringt aber sicher einiges an Erkenntnissen und Erfahrung bzw. hätte sicher Sinn mal wirklich was nach Vorbildern zu bauen.

Die Berichte die darüber schon lesen konnte, stärken mein Vorhaben noch zusätzlich.

folgende Detailinformationen für den Anfang brauche ich,
für den Anfang:

Dokumentationen zu diesem Thema(Links,etc.)
Zeichnungen mit Winkelangaben...
Profilauswahl bzw. Profilstraks
die benötigten Profile als .dat oder ähnlich
Angaben zu Tragflächen- und Klappentiefe und Länge...
Schwerpunktangaben oder Berechnung deren...
Tragflächenverwindung und Klappenstellungen...


ich habe zwar schon ein paar Informationen und Bilder aus dem Internet sammeln können, hoffe aber daß hier mir noch etwas geholfen werden kann.




lg heinz
 
Hallo Heinz Gassner,

der Originalbauplan des "Stromer" ist hier eingestellt:

www.m-schoenherr.de/StromerBPLWeb.pdf

Bei Nachbauten wird immer wieder versucht, ohne Spaltklappen auszukommen. Davon ist dringend abzuraten.

Oft wird auch die M-V-Form abgeflachter gebaut. Auch davon rate ich ab, das von hinten betrachtete "M" des Stromers hat sich in zahlreichen Versuchen als die flugmechanisch beste M-Form erwiesen.

Die Profile des Stromer sind älteren Datums, da kann man noch optimieren, die Schränkung der Nullauftriebsrichtungen sollte aber beibehalten werden.

Stromburg-Versionen wurden bislang hier gebaut von 1,6m bis 6m Spannweite und von 400g bis 15 kg Gesamtgewicht, mit Antrieb und ohne. Sie haben mit Spaltklappe allesamt gute Flugeigenschaften, bis auf eine Version mit dem Flügelknickk in der Mitte und stärkerer Zuspitzung.

Derzeit ist eine 3 m - 2 kg-Version fast fertig. Dabei kommen erstmals mit "Profili" speziell entwickelte Stromburg-Profile zur Anwendung.

Ich bin gespannt, was die Praxis ergeben wird!

Grüße von Michael
 
Danke Michael,

bin noch dran an der Sache....nur......
es bleiben noch immer ein paar Fragen offen...
z.b. gehen oder sind das zusätzliche Ruder(rot gekennzeichnet) am Plan???
in welchem Verhältnis muss ich die Tragflächentiefe skalieren, wenn ich eine kleinere Version bauen will??? 2-3 Meter??
welche neuere Profile könnten in Frage kommen für das Modell???

bzw. fehlen mir gute Bilder von den Junkers-Spaltklappen, um diese nachbauen zu können....



lg heinz
 
Hallo Heinz Gassner,

Die rot einskizzierten Ruder sind konventionelle Zusatzruder, ihre Länge ist gleich wie die der Spaltklappen, ihre Tiefe halb so groß. Sie hängen bei mir am selben Servo wie die Spaltklappen. Das Schubstängchen für die Spaltklappe ist dann im äußeren Loch des Servohebels eingesteckt, das für das Zusatzruder an einem mittleren Loch.
Das Servo sitzt unten kurz vor dem Knick im Hauptflügel, die 2 Schubstängchen stören sich nicht.

Werner Boder verwendet übrigens ein separates Servo für das Zusatzruder.

Du kannst die äußerte Geometrie des Stromers ohne weiteres auf 2 bis 3 m ähnlich verkleinern. Wegen des Re-Zahl-Einflusses wird man bei stärkerer Verkleinerung die Streckung und das Profildickenverhältnis erniedrige.
Ich flieg (flog) Modelle von 1,6 bis 6m Spannweite, entsprechend 450g bis 15 kg, bei Einhaltung der äußeren Geometrie fliegen sie alle angenehm.

Vom immer wieder versuchten Verzicht auf Junkers-Spaltklappen ist dringend abzuraten, sie sind nötig und funktionieren auch bei den kleinsten Versionen.

Die Spaltklappen am Modell sind recht tolerant betr. Ausführung. Du kannst den hochauflösenden Bauplan im Web auch stark vergrößern und fehlende Daten abmessen.

Neuere Profile habe ich erstmals für den auf 3 m verkleinerten Stromer II rechnerisch entwickelt, die erste Version fliegt, ist aber noch in der Testphase.
Dieser Stromer II ist als robuster Gebrauchsflieger ausgelegt, mit dem man alles mögliche anstellen können soll, u.a. wird bei der motorisierten Version wohl auch gefahrloser Handstart mit laufendem Motor möglich sein, was ja bislang ein Problem der großen Gepfeilten ist.


Grüße von Michael
 
Hallo,

ich hab mir die Spaltklappe so in etwa vorgestellt....


lg heinz
 

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Hallo Stromerfans,
kann mir mal jemand erklären, welche Philosophie hinter den Ohren mit negatiger V-Form steht, was damit erreicht werden soll. Nach der Skizze zu urteilen, müßte jede Landung mit großer Bruchgefahr für die Ohren verbunden sein.
Gruß und tschö wa, Hans.
 

RSO

User
Hallo Hans,

das M-V Prinzip ist schon uralt und wurde schon als Flugzeug mit sog. Weltenseglerknick irgendwann in grauer Vorzeit gebaut. Dabei wird der Effekt
des tiefliegenden SP um die Hochachse genutzt. Weiterhin entsteht Strömungstechnisch ein gewisser Tunneleffekt. Modelle mit M-V Geometrie und
entsprechender Auslegung, sowie Spaltklappen haben sehr gutmütige und recht gute Flugeigenschaften. Allerdings ist die Leistung gemessen am Hochleistungspfeil z.B. CO8 nicht ganz so hoch. Inzwischen kann man das auch mit Vortex Lattice von Frank Ranis nachrechnen. Ich rüste im Moment meine M-V-s mit meinem Daten Logger aus um dann mit XLFR5(Vortex) einen Flugzeugpolaren-Vergleich Rechnung und Flugerprobung zu bekommen, wenn man das vergleichen kann. Ohne Spaltklappen funktioniert es nicht. Da der Flügel aber mit ca. 15-15m/sek bewegt wird ist das nicht weiter tragisch.
Durch die super Langsamflugeigenschaften kann man den Flügel auf 3 Punkten
landen ohne das das Ohr abbricht. Ich kann ja meinen kleinen Tamagotschy mal zum NF-Treffen mitbringen.

Übrigens Hans irgendwas von Mitteneffekt stand auch im Buch vom HJU. Könntest Du doch gebrauchen;)

Grüsse, Raimund
 
Hallo Raimund,
vielen Dank für Deine Hinweise.
Mit dem tiefliegenden SP um die Hochachse, kann ich nicht so recht ´was anfangen. Wir sollten am Samstag auf dem Nuritreffen mal ´drüber reden. Wäre schön, wenn Du den Tamgotschy mitbringen würdest, dann kann man am Objekt "quatschen".
Gruß und tschö wa, Hans.
 
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