Optimierung der Jupiter Special

[mjg]

Hallensaison! Hab meine letztes Jahr gebaute Jupiter Special wieder geflogen. Es ist eine Variante der Jupiter Junior (die Rote) von Thomas Buchwald... die als 2-Achser hervorragend fliegt! Nun geht es ans optimieren - da sie noch nicht an die Flugleistungen der Original Junior herankommt. Die Proportionen sieht man in den Bildern, sie entsprechen der Junior mit 55cm Spannweite. Der Flügel ist anders gebaut. Hab keine V-Form, beide Flügel sind gerade 6mm Depronplatten, beide sind gleich gross und beide mit Querruder angelenkt. Das SR ist etwas kleiner als das der Junior.

Flugverhalten: Aufgrund der fehlenden V-Form ist sie deutlich lebendiger als die Junior, das habe ich erwartet. Nur bringen die QR nicht die erhoffte Wendigkeit. Im Gegenteil, bei QR Ausschlag dreht sie in die entgegengesetzte Richtung um die Hochachse... muss also weiterhin mit HR und SR fliegen. QR Differenzierung habe ich keine, der Ausschlag ca. +/- 15mm. Habe bereits das Seitenruder etwas vergrössert.

Nun bin ich mir nicht sicher wo ich mit Optimierung beginnen soll.

Ziel: Stabiler Flug und wenn möglich sollte sie Rollen fliegen können... dafür habe ich die QR Variante ja gebaut.

Ideen / Erfahrungen aus der Gemeinde hier?

Danke & Gruss

 

[Dix]

Moin,

Schade um den hübschen Flieger. Leider ist "was gut aussieht das fliegt auch gut" eben doch nicht immer in allen Belangen zutreffend.

Ja die Querruder sind recht sparsam dimensioniert. Und dass diese ein heftiges negatives Wenderollmoment erzeugen, glaub ich gern.

Konstruktiv wirst Du um die Vergrößerung der Ruderflächen nicht drumrum kommen. Gerade im Außenbereich ist ja garnix mehr. Der effektiv wirksame Bereich geht nur bis knapp über 50% der Halbspannweite.
Damit ist der resultierende Hebelarm echt mickrig, liegt irgendwo bei weniger als 25% (!!) der Halbspannweite. Klar dass da nix mehr kommt außer bremsen.
Was Du brauchst ist die Querruderfläche nach Vorlage der Jupiter Bee oder auch Jupiter Shrimp...

Ohne Umbau bleibt da nur fliegerisch
1. heizen
2. mit kleinem Anstellwinkel rollen. Also leicht ziehen, Höhenruder nachlassen, mit Quer und Seite (gleichsinnig, nicht Messerflug!) lustig eier-rollen und dabei schön auf der ballistischen Bahnkurve entlangfliegen...

Das Leitwerk erscheint mir auch was arg klein geraten.

Insgesamt würde ich wahrscheinlich den schönen Flieger an die Decke hängen und nen Neuen bauen. Den Alten umoperieren wird ihn nicht schöner machen...

 

[mjg]

Danke für den Input Dix. Ja als erstes probier ich es draussen mal mit "heizen. In der Halle konnte ich ja gar nie richtig Gas geben, mal sehen was das bringt... Ja und sonst Schnipsel ich vielleicht doch noch etwas dran rum... bevor ich ihn an die Decke hänge. Es macht ja auch Spass etwas zu experimentieren...

Gruess Martin

PS: Wenn ich mich recht erinnere hatte, Thomas Buchwald im Nachbarforum mal das Gegenteil erwähnt, er hat so lange umgebaut... bis es nicht mehr geflogen ist

 

[Dix]

Aha, Du schreibst "in der Halle"!

Das heißt, Du fliegst eher langsam bei hohem Auftrieb. Das begünstigt das negative Wenderollmoment. Je größer der Anstellwinkel, desto unwilliger.

Wenn Du schnibbeln willst, dann schneid doch einfach komplett neue Querruder nach Art des Shrimp oder der Bee. Wichtig ist dabei, dass außen genug Tiefe übrig ist, denn dort ist wegen des großen Hebelarm zum Rumpf die Wirksamkeit am Größten.
Siehe Bild als Vorschlag. Wenn Du es clever machst, dann verschwindet die alte Scharnierlinie komplett und Du musst nur die neuen Querruder anfasen, bemalen und montieren. Von der alten Konfiguration wird man vielleicht garnix sehen...

Eventuell musst Du dann bei der Leitwerksgröße auch noch nachhelfen. Die zwei Querruderpaare werden ziemlich mächtig...

Viel Spaß und viel Erfolg.

 

[mjg]

Outdoor Test mit Vollgas! Ich glaube fast meine bereiten Tragflächenstreben tragen auch noch etwas zum seitlich wegdrehen bei.
Die ersetze ich noch.

 

[Dix]

Nee, brauchste nicht. Diese haben nur einen Einfluss auf die Seitenkräfte. Und für dessen Kontrolle ist das Seitenruder verantwortlich.
Jedoch ist ihre Position im Schwerpunkt, daher ist der Einfluss auf die Kursstabilität neutral.

 

[mjg]

Jupiter Special - MK2

YESS! Nur schneller fliegen hatte das Problem vorerst nicht gelöst. Also heut morgen noch Seitenruder nach oben vergrössert - die Form ist analog zu der normalen Jupiter Junior. Nun fliegt sie sehr gut und stabil... hat richtig Laune gemacht, auch draussen und auch im Langsamflug. Die Depron Flügelstreben habe ich trotzdem auch gleich durch 1x3mm Carbon ersetzt... hatte das Gefühl die destabilisieren auch, weil doch sehr weit vorne. Wie auch immer, Ziel erreicht, sie fliegt ausgezeichnet und ist stabil. Noch etwas Kosmetik und dann passt... müsste mal noch einen Film machen.

Gruss Martin

 

[Dix]

Glückwunsch! Und das neue Seitenruder steht dem Fliescher gut...

 

[mjg]

Kurzes Flugvideo hier

 

[Dix]

Ja schick.

Aber mit dem Seitenruder solltest Du noch etwas mehr den-Hintern-um-die-Kurve-rumschieben.

Was ich übrigens völlig vergessen habe:
Fliegst Du Differenzierung auf den Querrudern? Aus dem Bauch heraus sollte der Querruderausschlag nach unten nur etwa max. 70% das Ausschlages nach oben betragen.
Weniger wäre bestimmt noch besser, geht dann aber schon deutlich zu Lasten der Rollwendigkeit.

 

[mjg]

Danke Nein Differenzierung habe ich keine, da nur 1 Servo. Mit anderem Servohornwinkel ginge das auch mechanisch, aber ich lass es so wie es ist, sie fliegt gut! Für alles andere brauche ich nur mehr Übung... hab mich ja auch noch nicht getraut eine Rolle zu fliegen... gehen würde sicher...

 

[mjg]

Hallensaison: Update aus dem Jupiter-Hangar

Die original Jupiter Junior Nr 1 (BJ 2016) habe ich - nach dem jüngsten Zusammenstoß- ausser Betrieb genommen und sie vor der endgültigen Zerstörung durch Hallenflug bewahrt. An ihrer Stelle fliege ich nun die Nr 6 die hier in diesem Thread beschriebene Jupiter Special. Mittlerweile hab ich sie auch farblich nochmals nachgearbeitet. Aktiv gesteuert, fliegt mit etwas Übung auch auf kleinstem Raum Indoor. Auch wenn die Flugeigenschaften nicht an ein modernes Indoor Model heran kommen, in meine Augen sind die Jupiter immer eine schöne Abwechslung zu den F3P Einheitsmodellen.