Ich habe einen Wankel in einem Q500 Modell Betrieb.
Die Spritmischung ist 5% Molsyn 150, 20% Rizinus und 3% Nitro.
Damit dreht er eine 9x6 APC mit 16500-17000 U/min. Für ein Modell, das normale Geschwindigkeiten bis 160 km/h erreicht, ist eine 9x5 optimal. Beim Einlaufen würde ich einen Prop empfehlen, der die Drehzahl nicht über 15000 kommen lässt.
Kohleprops kann man verwenden. Der Motor braucht keine schweren Props als Schwungmasse.
Mit mehr Nitro geht noch wesentlich mehr. Die Einstellung der Düsennadel ist sehr unkritisch. Man sollte deshalb aufpassen, dass der Motor nicht zu mager eingestellt wird.
Mehr als 20000 U/min würde ich dem Motor nicht zumuten, da sonst evtl Rattermarken an den Laufflächen der Dichtlippen entstehen.
Man kann auch OS 4-Takt Glühkerzen verwenden. Die Wankelkerzen sind schwer zu bekommen. Ich habe keinen Unterschied zwischen den beiden Kerzentypen festgestellt. Bei mir ist momentan noch die erste Wankelkerze drin. Bisher hat der Motor ca. 10-15L durch. Man sollte aber immer mal nach der Kerze schauen, weil die Dichtflächen sofort Riefen bekommen, wenn der Motor Teile einer zerbröselten Glühkerze durchmangelt.
Der Wankel wird
extrem heiss und sollte möglichst unverkleidet betrieben werden. Durch die extremen Temperaturen ist Synthetiköl überfordert. Wankel mit vielen Laufstunden haben immer viel Öl und dann immer Rizinus bekommen. Weniger als 25% Öl würde ich nicht verwenden.
Der Spritverbrauch pendelt sich bei mir auf dem Niveau eines 50er 2-Takters ein. Mit viel Nitro und viel Drehzahl kommt man in den Bereich eines 10ccm 2-Takters.
Ich habe ihn anfangs mit dem Standarddämpfer betrieben, der aber nichts taugt (laut und ständig locker). Als Nachschalldämpfer hatte ich einen Merker für 20ccm 4-Takter dran.
In Zukunft wird er mit Krümmer und einem schlanken Enya 4-Taktdämpfer betrieben.
Tunen kann man am Schalldämpfer nicht viel, ausser man lässt ihn gleich ganz weg aber dann hört man den Motor in Australien noch...
Einen Druckanschluss vom Schalldämpfer zum Tank braucht man nicht. Der saugt sich sein Zeug schon alleine rein.
Das Leerlaufverhalten ist recht gut für einen Einnadelvergaser ohne jede Leerlaufregelung. Mit dem Nitroanteil lässt sich das Standgas absenken bis auf ca. 2300 U/min bei 10% Nitro. Auch mit 0% Nitro ist das Ansprechverhalten beim Gas aufziehen sehr aggressiv.
Das Rasseln im Leerlauf ist normal. Das kommt vom Getriebe. Das ist auch einer der Gründe, warum es sich so anfühlt, als ob der Motor keine Kompression hat. Die entgültige Abdichtung zwischen den Kammern erfolgt durch den Druck der Verbrennungsgase. Darum sollte man auch nicht versuchen, den Motor zu zerlegen, um dem vermeintlichen Kompressionsverlust auf den Grund zu gehen.
Kaum ein Wankel lief jemals wieder, nachdem ihn ein Hobbybastler zerlegt hatte.
Ich habe meinen mal auseinander genommen, nach den ersten 3 L Sprit (aus Neugierde) und er lief danach wieder sehr gut.
Man sollte darauf achten, dass man die Federn und Dichtleisten wieder an den selben Stellen des Läufers einbaut. Die Gehäuseschrauben sollten sehr vorsichtig und gleichmässig angezogen werden. Am besten in mehreren Schritten.
Hier ist ein Artikel über den Wankel:
Wankel
Der Kollege hat den Motor bearbeitet, weil ihm die Kompression zu niedrig erschien. Das muss man aber kritisch sehen (siehe oben). Das kann die Kühlung und Schmierung beeinträchtigen.
Anlassen sollte man mit dem Anlasser, da man wegen des 1:3 Getriebes mit der Hand kaum genug Schwung aufbauen kann.
Zu guter letzt ist der Wankel immer eine Attraktion. Selbst 4m Kunstflugmodelle mit 4-Zylindern werden kaum beachtet, wenn der Wankel daneben steht.
So ein Maschinchen findet man eben nicht an jeder Ecke.
Aktueller Preis bei Fliegerland: 169,- EUR ohne Schalldämpfer.