Papierbespannug bei Randbögen

Gast_38638

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Moin moin,

ich habe mich entschieden, einen Flieger ganz klassisch aufzubauen und zu bespannen: Aus Holz nach Plan und Bespannung aus Papier. Nachdem ich nun verschiedene Varianten durch habe, komme ich mit der "klassischen" Methode zum Bespannen mit Tapetenkleister bis jetzt am besten zurecht. Allerdings kriege ich die Randbögen bisher überhaupt nicht hin. Gibt es da einen Trick? Bzw wie gehe ich bei den Randbögen am besten vor? Ein paar Tipps wären klasse...

Grüße

Andreas
 

hastf1b

User †
Hallo Andreas, um da etwas genaueres sagen zu können helfen nur Bilder. Randbogen ist nicht gleich Randbogen. Tapetenkleister ist schonmal gut man kann auch einen Stic nehmen damit "kreuselt" das Papier nicht so stark. Auf die Faserrichtung des Papieres muß auch geachtet werden.

Gruß Heinz
 

Gast_38638

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Was meinst Du mit "Stic"? Meinst Du etwa diese Klebestifte, mit denen die Kinder immer basteln? Das geht auch?? Beim Kleister fand ich es sehr scharmant, dass man das noch eine weile korrigieren kann.

Bilder kommen gleich....
 

Gast_38638

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So, hier ein Bild. Der Randbogen besteht einfach aus einem an der Kante rundgeschliffenem Stück Balsa, das seitlich rangeklebt ist. Auf dem Bild habe ich einfach mal eine 2. Lage Papier drübergeklebt, da die erste aufgrund des vielen Einreissens "löchrig" war...
Grüße

Andreas IMAG0083.jpg
 

hastf1b

User †
Ja, diese Stics meine ich. Damit kann man auch noch korrigieren. Doppelt bespannen würde ich nicht das bekommst du nicht glatt.
Bei diesem Randbogen würde ich es so machen das ich die obere Bespannung immer bis zum Randbogen einschneiden und einzeln umschlagen.
Mache gleich mal eine Skizze. Faserrichtung soll immer mit den Holmen parallel laufen.
Auf dem Foto sieht die Bespannung ja noch sehr nass aus, beim trocknen gehen einige Falten dann heraus. Vor dem Spannlackieren kann man noch ein - zweimal wässeren dabei strafft sich das Papier.

Heinz
 

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Gast_38638

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Ok, das probiere ich dann nochmal. Beim allerersten Versuch habe ich das schon so gemacht. Aber da sah man hinterher sehr stark die Schnitte. Hast Du zufällig ein Foto eines solchen Randbogens - fertig bespannt?

Dann gleich nochmal eine Frage: Muss ich jetzt die ganze Tragfläche nochmal bespannen, oder kann ich das Papier am Randbogen abtrennen und da ein neues Stück ransetzen??

Sry, es ist mein Erstlingswerk - hab bisher nur Schaumwaffeln "gebastelt"...
 
Bei sowas ist es noch relativ unkompliziert im Vergleich zu einem wirklich runden Randbogen wie man ihn an vielen Oldtimermodellen sehen kann.
Hier würde ich wie folgt vorgehen: Den Bereich von der Hinterkante bis soweit nach links bis zu der Stelle wo die starke Rundung anfängt nicht einschneiden, sondern nur mit etwas Überstand um die Kante herumschlagen und mit dem Kleister ankleben. Der linke Bereich, d.h. die eigentliche Kurve bekommt man recht gut hin, wenn man das Papier dort einschneidet. Die Schnitte verlaufen dabei in Richtung der Normalen am jeweiligen Punkt des Bogens. Dann lässt sich das Papier in Abschnitten - einer nach dem anderen - um die Ecke streichen. Bei solchen Stellen nehme ich gerne etwas mehr Kleister am Pinsel und verstreiche dann alles schön glatt. Generell gilt: Bei stärkerer Krummung muss man mehr/ schmalere Abschnitte machen, während bei schwachen Krümmungen schon weniger, aber dafür breitere Abschnitte ausreichen.

Hier eine kleine Prinzipskizze zu dem Fall hier:
randbogen-bespannung.jpg


Gruß
Jochen

EDIT: Jetzt war Heinz schneller, während ich noch in Paint skizziert habe ... :)
 

hastf1b

User †
Dann gleich nochmal eine Frage: Muss ich jetzt die ganze Tragfläche nochmal bespannen, oder kann ich das Papier am Randbogen abtrennen und da ein neues Stück ransetzen??

Ich würde das jetzt erst mal trocknen lassen. Dann kannst du außen an der vorletzten Rippe das Papier mit Rasierklinge oder Cutmesser sauber abtrennen und dann ein neues Stück Papier auf der Rippe aufkleben dann fällt es nicht so stark auf.

Bilder habe ich nicht mehr da ich seit vielen Jahren meine Modelle mit Polyestervlies bespanne.

Heinz
 
Ergänzend zu den Schnittkanten: Wie stark man die sieht hängt natürlich auch stark von der Dicke des verwendeten Papiers ab. Bei einer Rundung mit vielen Einschnitten im Papier ergeben sich auf der Seite, auf die das Papier umgeschlagen wird, zwangsläufig mehr Überlagerungen/ Schichten als bei einer schwachen Krümmung. das lässt sich dadurch im Rahmen halten, dass man erstens die Überlappung nur so lang wie unbedingt nötig macht und zweitens vor dem Umschlagen nicht nur Einschnitte in Normalenrichtung macht, sondern kleine Keile herausschneidet. Der Winkel der Keile wird dabei so gewählt, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite nur noch Stöße der Kanten, jedoch keine Überlappungen mehr ergeben. Auch dazu eine kleine Skizze:
anti-überlappung.jpg
(Zugegebenermaßen ist die Skizze nicht sehr genau. Würde man die Winkel genau so wählen, würden sich bei der gezeichneten Länge des Überstandes auf der Unterseite doch noch Überlappungen ergeben.)

Zu der zweiten Frage: Ja, man kann Stücke ansetzen. Eben auf der nächsten, verfügbaren "festen" Kante. D.h. meistens die nächste Rippe, bzw. hier die äußerste Rippe. Auch diese Schnittkante wird aber später mehr oder weniger sichtbar sein. Wie stark sichtbar, das hängt aber wie oben erwähnt zum einen von der Dicke des Papiers ab, aber auch die Nachbehandlung der Oberfläche hat noch einen großen Einfluss. Nachdem man einige Schichten Spannlack aufgetragen hat, verschwimmen Papierkanten darunter.

Gruß
Jochen
 

Gast_38638

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Super! Klasse Antworten! Vielen Dank. Ich lasse das jetzt über Nacht trocknen und morgen probiere ich weiter an den Kanten herum!

Polyestervlies habe ich auch schon gelesen. Kann man das auch "geruchsneutral" verarbeiten? Die Sache mit dem Kleister gefällt mir und meiner Frau geruchstechnisch sehr gut! Spannlack ist bei uns im Haus echt grenzwertig! Stinkt wie die Hölle das Zeug - und wird immer weiss :(.

So wie es bis jetzt aussieht, brauche ich für diese Tragfläche aber keinen Spannlack mehr. Mit ein wenig Wasser, sollte das schon ausreichend stramm sitzen. Spannt so schon ein wenig. Dann kommt da die Tage Parkettlack drauf (soll ja auch gut gehen) und dann war es das eigentlich auch schon.

Die kleinen Klebekanten(Überlappungen) stören mich eigentlich nur, weil ich so ein Perfektionist sein will. Im Flug sieht man die nicht....

Ich stelle morgen dann mal ein Foto rein, vom überarbeiteten Randbogen. Freu mich schon drauf!
Grüße

Andreas
 
Wenn das Papier schon relativ straff (also nicht unter Spannung, aber auch ohne große Falten) aufgeklebt wird, dann reicht es zum Straffen später aus, mit einem Blumensprüher fein mit Wasser einzusprühen und es dann trocknen zu lassen. Das wäre dann die völlig geruchslose Variante. Allerdings muss man später auch immer aufpassen was die Lagerung angeht. Bei sehr stark wechselnden Temperaturen und/ oder stark wechselnder Luftfeuchtigkeit, der das Modell ausgesetzt ist, können sich leicht mal Teile verziehen. Solche Verzüge lassen sich dann aber auch wieder richten indem erneut angefeuchtet wird (nicht richtig nass, nur feucht), dann das Teil wieder händisch (am besten jemanden zur Hilfe dazunehmen) in die richtige Stellung zurückgedreht und mit dem Fön getrocknet wird.

Gruß
Jochen
 

Gast_38638

User gesperrt
Vielen Dank für die Tipps. Nachdem die Tragfläche nun einmal vom Blumensprüher angeschaut wurde, sitzt das Papier richtig schön stramm. Es zieht sich allerdings zwischen den Spanten sogar schon etwas nach "innen" - ist das schon zu starke Spannung?

Was mir auch noch aufgefallen ist: Wenn ich leicht mit einem Finger auf das Papier zwischen die Spanten drücke, dann bildet sich gleich eine kleine "Beule" die auch bleibt. Anscheinend hat sich das Papier an der Stelle dauerhaft gedehnt. Kann man dem irgendwie vorbeugen bzw wird das Papier beim Lackieren mit Parkettlack /Spannlack ggf. unempfindlicher gegen Dehnungen???

Hier 2 Fotos. Für meine 1. Tragfläche bin ich doch schon stolz drauf - hoffentlich fliegt der auch :)

IMAG0087.jpgIMAG0088.jpg
 
Wenn ich leicht mit einem Finger auf das Papier zwischen die Spanten drücke, dann bildet sich gleich eine kleine "Beule" die auch bleibt. Anscheinend hat sich das Papier an der Stelle dauerhaft gedehnt. Kann man dem irgendwie vorbeugen bzw wird das Papier beim Lackieren mit Parkettlack /Spannlack ggf. unempfindlicher gegen Dehnungen???
Parkettlack kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber mit Spannlack wird das definitiv besser. Japanpapier ist ja sehr schwach geleimt. Wenn man das überdehnt, dann kann sich das schon längen. Der Lack fixiert das aber.
 
Was mir auch noch aufgefallen ist: Wenn ich leicht mit einem Finger auf das Papier zwischen die Spanten drücke, dann bildet sich gleich eine kleine "Beule" die auch bleibt. Anscheinend hat sich das Papier an der Stelle dauerhaft gedehnt. Kann man dem irgendwie vorbeugen bzw wird das Papier beim Lackieren mit Parkettlack /Spannlack ggf. unempfindlicher gegen Dehnungen???

Hier 2 Fotos. Für meine 1. Tragfläche bin ich doch schon stolz drauf - hoffentlich fliegt der auch :)

Anhang anzeigen 790997Anhang anzeigen 791000

sieht wirklich gut aus!

"Spanten" nennt man die Stege beim Rumpf, beim Flügel heissen die "Rippen" ;)

wie Markus sagt: Spannlack drauf...

mehr zum Thema gibts auch im Wiki:http://wiki.rc-network.de/index.php/Bespannung
und hier:http://www.rc-network.de/magazin/trickkiste/trick04/trick04.html

Es gibt hier einige fleissige Leut, deshalb einfach auch mal die Suche verwenden...;)
 
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