Pdf- Bauplan nachzeichnen aber wie

Umbaz

User
Hallo zusammen!

Habe mir eine Fräse gebaut, die ich nun auch füttern möchte. Nun stellt sich für mich die Frage, wie.
Hab hier schon gelesen das sich Baupläne im PDF Format, nachzeichnen lassen. Also, Inkscape runtergeladen und ausgetestet.
Hab da aber so meine Probleme damit. Da vieles im Modellbau große Ausmaße hat, war meine Idee, mir so hier und da etwas abzuschauen.

Gibt es irgendwo eine Info , wie man so etwas macht oder jemand der bereit ist es zu erklären?

Meine Erfolge :rolleyes: :

Mir ist es gelungen, sagen wir mal einen Spant nachzuzeichnen. Mein Problem bei der Sache war die Punkte so zu setzen das auch alles gerade war.
Mit dem kleinen Kreuz alles zu treffen ist dann schon schwierig und die entstehende Linie verschwindet im Hintergrund. Also das Ganze groß gezoomt, nun seh ich besser aber
die Linie ist verpixelt und breit. Wo setz ich nun meinen Punkt :confused:

Also, Ihr merkt, mir fehlt der Plan :(

Ich würde mich freuen wenn Ihr mir helfen könntet, das wäre super.

Vorab vielen Dank!
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Vektorisieren von Pixelvorlagen ist eine aufwändige Arbeit.
Wenn du mal mehrere Pläne nachgezeichnet hast wirst du feststellen
das die garnicht so präzise sind. Randverzerrungen beim kopieren
oder Verzug beim einscannen usw.

Ich vektorisiere mit Corel Draw geht aber auch mit jedem Vektorbasierten
Cad Programm.

Dazu wird die Vorlage in der richtigen Größe in eine Ebene geladen und dann
Stück für Stück abgezeichnet. Mit Corel ist das schwieriger da viel mit Hilfslinien
gearbeitet wird umd die Bauelemente winkelig/gerade zu bekommen.
Cad Programme sind hier klar im Vorteil.

Soll das nacher alles passgenau sein musst du auch Referenz messen.
Also du zeichnest den Spant ab und überprüfst die Masse des Spantes an der Stelle im Rumpf.
Hier treten durch Verzerrungen und Linienbreiten schon mal Differenzen auf.

Spant.jpg

Hier mal der Spant aus einem Plan der FW 190 von Vaily
Ich habe die Mittelinie des Spantes als Spiegellinie genommen.
Danach die Linke Hälfte des Spantes gezeichnet und dann nach rechts gespiegelt.
Deutlich sieht man die Abweichungen durch Verzug/Verzerrungen.
Aber der Plan liegt 91cm breit und ist knappe 2m lang gewesen (beim scannen)
Digital erstellte Baupläne sind da um längen besser und brauchen in der Regel nicht nachgezeichnet werden.

Wenn du jetzt die Verzerrungen am Spant siehst wird amn auch einsehen das ein vektorisieren
mit Programmen in diesem Fall wenig bringt da die Teile nicht passgenau werden.

Eckart Müller hat mal ein Artikel für das Magazine verfasst
http://www.rc-network.de/forum/content.php/412-Von-der-Bitmap-zum-Vektor
deshalb benutze ich ja Corel Draw ;) besser wäre es gewesen direkt
mit einem CAD Programm zu starten.
Aber es geht auch mit Corel jedenfalls habe ich mit diesem Programm und BoCnc
schon mehrere Baupläne vektorisiert und danach Bauteile gefräst und Modelle gebaut.
Mach Mini;
Speedwing;
und einiges anderes.
Ähnliche Fragen gab es auch wie hier
http://www.rc-network.de/forum/show...plan-nachzeichen-aber-wie?highlight=speedwing

Zeitaufwendig ist das ganze und man verbringt viel Zeit am PC.

Gruß Bernd
 
Hallo

Wenn PDF-Files mit Vektordaten sind, kann man diese ordentlich umwandeln.
Ich kann dazu "pstoedit" (kostenloses Kommandozeilenprogramm) empfehlen.
Es gibt auch Online-Vektorisierer, z.B.: http://www.pdftodxf.com/

Bei gescannten handgezeichneten Plänen, habe ich noch keine brauchbare Vektorisierung gefunden.
Da hilft nur nachkonstruieren. Bei Spanten, Hälfte Zeichnen und spiegeln.

Ich lege PDF (oder zu Bild umgewandeltes PDF) im CAD auf extra Layer. Entsprechend skalieren. Auf richtigem Layer dann nachzeichnen.
Das ist aufwändig, aber es lohnt sich.

Viele Grüße
Lothar
 
Von der Bitmap zum Vektor - von Eckart Müller

Von der Bitmap zum Vektor - von Eckart Müller

Moin,

wie schnell doch auch die besten Beiträger vergessen werden ...

Hier der Link zu einem Beitrag von Eckart Müller aus dem Jahr 2005, der jahrelang für mich "die Bibel" war - und der auch heute noch für diese Aufgabenstellung aktuell ist. Auch die heutige Oberfläche von Corel im Vergleich zu von Eckart benutzten Version 7 ist nahezu gleich geblieben.

Inzwischen habe ich eine "eigene" Verfahrensweise aus der Arbeit mit diesem Beitrag - insgesamt ca. 70 A4-Seiten (!!!) - entwickelt und erledige diese Arbeiten nun mit QCAD.

Auch nach nunmehr 15 Jahren: vielen Dank für den aufwendigen Artikel - und hier der Link:

http://www.rc-network.de/magazin/artikel_05/art_05-006/art_006-01.html

http://www.rc-network.de/magazin/artikel_06/art_06-003/art_003-01.html


Gruß Michael

PS @ Bernd Langner:
Vermutlich hast Du den von mir verlinkten Artikel ebenfalls gefunden - der von Dir verlinkte Beitrag weist, etwas versteckt, ebenfalls auf den umfangreichen Beitrag hin.
 

Umbaz

User
Vielen Dank für die Informationen :cool::cool:

Werde mich da mal reinkämpfen :)

Wollte mir einen Plan vom VTH Verlag kaufen, dieser liegt als pdf in digitaler Form dann vor.
Wenn die gute Arbeit geleistet haben und ich mich nicht verlesen habe, wäre das mal ein Anfang.

Nochmal vielen Dank
 

AchimP

User
Inzwischen habe ich eine "eigene" Verfahrensweise aus der Arbeit mit diesem Beitrag - insgesamt ca. 70 A4-Seiten (!!!) - entwickelt und erledige diese Arbeiten nun mit QCAD.

Hallo Michael,
das klappt mit Bilddateien wunderbar unter QCAD. Nur leider kann man im Gegensatz zu z.B. Turbocad keine PDF unterlegen, oder habe ich da etwas in QCAD übersehen? Ich war daher gezwungen mir eine ältere und damit preiswerte Turbocad Version zu besorgen. Die meisten Baupläne sind ja leider nur als PDF erhältlich.
 
Hallo,

wenn sich im CAD-Programm kein PDF hinterlegen läßt, vorher in Bild wandeln.

Ich verwende unter LINUX
"pdftoppm" (PDF zu Seitenbilder) oder
"pdfimages" (Bilder aus PDF extrahieren).
Wie man das unter WINDOWs machen kann, kann ich leider ich nicht mehr sagen.

PDF "abfotografieren" bringt Qualitätsverlust.

Vorher ansehen, ob es kein PDF mit Vektordaten ist, dann direkt in dxf wandeln. Ab ca. 400% kann man das mit etwas Übung ganz gut einschätzen.

Gruß Lothar
 
Im Grunde ist NachKONSTRUIEREN das richtige Schlagwort. Einfach nur ungefähr nachzeichnen mag zwar gehen, vermehrt aber nur die Fehler, die in älteren Bauplanzeichnungen sowieso schon genügend stecken. Ausserdem denkt man sich dabei schon mal gut in die Konstruktion ein, was auch kein Fehler ist.

Dabei ist es schon fast egal, ob man eine Bilddatei, ein PDF oder ein DXF als Vorlage hat, Hauptsache man kann das Ding als Hintergrund ins CAD laden und die Skalierung anpassen.

(Automatische Vektorisierung ist ziemlich sinnlos, da kommt nichts fräsbares dabei raus.)
 
Hier mal ein PDF File zum herunterladen in PDF
enthält aber vektordateien
https://outerzone.co.uk/plan_details.asp?ID=2337
Die erste Datei, der Bauplan, scheint ein Scan zu sein.
Die 2.Datei "Box_Fly_20W_oz2337_formers.pdf" läßt sich mit "pstoedit" problemlos zu dxf wandeln.
Ob diese Datei zum fräsen geeignet ist, kann ich mangels Fräse nicht beurteilen. Vielleicht kann das mal jemand testen.

Gruß Lothar
 

uija

User
Erfahrungsgemäß passen automatisch konvertiere Baupläne eigentlich nie, weil die Baupläne nie für das exakte Fräsen gezeichnet wurden. Daher ist es in meinen Augen ziemlich egal, ob man die Daten als Vektor vorliegen hat, oder nicht. Man muss sich, wenn man Teile fräsen will, die Spaß machen zu verbauen, doch hinsetzen und bei jeder Linie nachdenken, ob sie so passt und entsprechend nachzeichnen. Das mag für ein Modell übertrieben sein, aber bei einem Modell und einem Plan wo man doch jede Aussparung nachpfeilen muss, geht es ggf. schneller es auszudrucken und auszusägen. Ich persönlich würde da lieber die Zeit investieren, aus dem Plan ordentliche CAD Daten zu machen, die man dann auch benutzen kann und mag.
 
Erfahrungsgemäß passen automatisch konvertiere Baupläne eigentlich nie, weil die Baupläne nie für das exakte Fräsen gezeichnet wurden. Daher ist es in meinen Augen ziemlich egal, ob man die Daten als Vektor vorliegen hat, oder nicht. Man muss sich, wenn man Teile fräsen will, die Spaß machen zu verbauen, doch hinsetzen und bei jeder Linie nachdenken, ob sie so passt und entsprechend nachzeichnen. Das mag für ein Modell übertrieben sein, aber bei einem Modell und einem Plan wo man doch jede Aussparung nachpfeilen muss, geht es ggf. schneller es auszudrucken und auszusägen. Ich persönlich würde da lieber die Zeit investieren, aus dem Plan ordentliche CAD Daten zu machen, die man dann auch benutzen kann und mag.

Ich würde aus heutiger Sicht nur noch die Außenkonturen der Spanten nehmen, digitalisieren und "bereinigen" und dann ein Modell neu 3D konstruieren. Das geht schneller als Symmetrie der Spanten, Gurtausschnitte und den Strak für jedes EInzelteil händisch nachzuzeichnen und zu prüfen.

VG
 
Im Prinzip gebe ich Jens recht.

Wenn aber jemand eine ordentliche CAD-Zeichnung als PDF veröffentlicht hat, sehe ich kein technisches Problem die zurückverwandelte dxf-Datei zu nutzen. Rechtlich und moralisch lasse ich mal außen vor.
Bei den Aussparungen ist natürlich zu beachten, das sie ev. auf zöllige Leisten bezogen sind. Ob dann anpassen, oder neuzeichnen günstiger ist muß jeder, je nach Vorlage, für sich selbst entscheiden.
Der Vorteil einer hinterlegten dxf-Datei ist, das man mit Fang viele Punkte exakt treffen kann. Das ist aber auch gleichzeitig ein Nachteil, da man ev. falsche Punkte fängt, wenn man nicht jedesmal umschalten will. Es ist sehr aufwändig, eine Zeichnung, die "fast" passt zu berichtigen, da ist man mit neuzeichnen meist besser beraten.
Ich bevorzuge beim Nachkonstruieren zuerst auf einem Hilfslayer Rechtecke für die Aussparungen zu zeichnen. Auf dem richtigen Layer zeichne ich dann die Kontur, wenn möglich, mit Polylinien nach, wobei ich die entsprechenden Aussparungen fange.

Das automatische vektorisieren von Scannvorlagen halte ich für sinnlos, da kann ich mir auch nicht vorstellen, etwas brauchbares zu erhalten.
Da kann ich nur nachKONSTRUIEREN empfehlen mit hinterlegter DXF- oder Bild-Datei. Aber Vorsicht, handgezeichnete ältere Pläne haben manchmal relativ große Abweichungen, hinzu kann noch Scannverzug... kommen.

LG, Lothar
 
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