Pegasus Zündung an altem 3W60

Moin zusammen,
14 Jahre hat mein alter 3W60 (lange Version Bj.88) ungenutzt in der Ecke gelegen. Ich hatte ihn in eine Christen Eagle von Airfly eingebaut und dort auch geflogen. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, das der Motor zu hart und unruhig läuft und damit verbunden zu wenig Leistung entwickelt. Eines noch vorweg-> Die Zündung war noch die mit dem Hammerschlaggehäuse ( Die älteren von Euch können sich vielleicht noch daran erinnern;)).
Nach vielen Jahren mit nur sehr unregelmässiger Modellflugaktivität, bin ich beim Umzug in unser neu gebautes Haus und dem damit verbundenen Ausmissten des Bastelraumes wieder über beide oben genannten Teile, logischerweise, gestolpert und habe den Entschluss gefasst die Eagle wieder zu reaktivieren.
Als erstes kam mir natürlich in den Sinn einen neuen Motor mit mehr Leistung zu kaufen. Bei meinem Besuch auf der Prowing hatte ich eine sehr nette Unterhaltung mit den Leuten von 3W. Bis auf die Tatsache, das der Motor ziemlich alt ist, aber eben kaum genutzt wurde, meinten die Jungs von 3W ganz nüchtern," Bau dem Ding eine moderne Zündung mit automatischer Verstellung des Zündzeitpunktes ein und Du glaubst einen neuen Motor zu haben".
Mit dieser Aussage schleppte ich mich nach Hause und überlegte, was ich jetzt machen sollte. Den Motor zu 3W schicken und umbauen zu lassen kam wegen des zu erwartenden Preises nicht in Frage. Also selbst ist der Mann. Eine Zündung von Müller, 3W oder Aeroflug wollte ich nicht, weil hier jeweils 2 Magnete im exakt richtigen Winkel zueinander in den Propellermitnehmer einzusetzen sind und in meinem Motor nur ein Magnet verbaut war ( Alte Zündung mit induktivem Geber auf OT eingestellt).
Irgendwann stieß ich im WWW auf die Pegasuszündung im Vertrieb von HK als kmpl. Umbausatz mit Hallsensor und 2 Stck. Sensoraufnehmer für Kurbelgehäuse mit unterschiedlichem Durchmesser für gerade mal ca 25 €.
Die Suche nach Erfahrungsberichten zu dieser Zündung blieb leider erfolglos. Also dachte ich mir, bei diesem Preis nicht wirklich viel falsch machen zu können, und bestellte mir das Teil.
Die recht spärliche Anbauanleitung in Englisch macht eigentlich nur drei wichtige Aussagen.

1. Durch drehen des Hallsensors kann man alle Magneten benutzen, egal ob der Süd oder der Nordpol aus dem Propmitnehmer herausschaut.
2. Die Betriebsspannung beträgt 4,8 - 6V
3. Der Anbauwinkel des Hallsensors sollte zwischen 25° - 35° vor OT liegen. ( Das kann man fast schätzen) :D

Ich schnitt also zwei neue M3 Gewinde in das Kurbelgehäuse und montierte den Sensoraufnehmer so, das ich den Hallgeber bequem zwischen 20° und 40° verschieben kann. Anfangswert 30°.
Heute war es dann endlich soweit und ich wollte den Motor das erste mal nach so vielen Jahren wieder starten. Gut gefrühstückt machte ich mich auf eine ordentliche Kurbelei gefasst und tankte das erste mal mit Stihl Motomix.
Choke zu, langsam den Prop durchgedreht bis der Sprit im Vergaser verschwand, dann 3 kurze Schläge mit geschlossenem Choke und er machte seine ersten Laufgeräusche.
Darauf war ich nicht gefasst, aber frohen Mutes den Choke auf, Vergaser auf Leerlauf, zwei Schläge hinter die Ohren und das Ding lief...........
Ich musste nur minimalste Anpassungen an den Vergasernadeln machen. Der Motor lief als wäre er neu. Seidenweicher Leerlauf bis auf 1450 Umdrehungen herunter und eine Gasannahme von der ich früher nur träumen konnte. Selbst im heissen Zustand lässt er sich problemlos starten.
Die maximale Drehzahl mit einer Menz 23x10 ( ja sowas gibt es noch) liegt bei 6380 Umdrehungen. Eine Verstellung des Hallgebers macht nicht wirklich viel aus. Ca.150 Umdrehungen in der Spitze und der Leerlauf kann auch nicht mehr ganz soweit heruntergedreht werden. Die goldene Mitte der angegebenen Winkel ist für mich die beste Einstellung. Die Zündung von Pegasus ( sieht übrigens, bis auf den Aufkleber, absolut identisch aus wie die Rcexel) ist, wenn sie denn durchhält, eine gute Alternative für den Umbau älterer Motore. Ich habe noch einen Webra Bulli 35ccm in der Schublade liegen, bei dem das Kabel vom Zündgeber abgerissen, und leider auch nicht mehr reparabel ist.;).

Hoss
 

Gast_32271

User gesperrt
Hallo Hoss,

kannst du mir etwas mehr fleisch an "pegasus von HK" bringen?

ich habe auch noch lange und kurze 3W ........

ps. das war kein hammerschlaggehäuse, das gehäuse war aus struktur blech gedrückt,
das blech ist stucco dessiniertes aluminiumblech

und angeblich war das auch schon eine thyristorzündung mit verstellung :)
 
Hallo Controller
Dein Wunsch kann erfüllt werden.:D
13767.jpg
http://www.hobbyking.com/hobbyking/...tion_Set_for_Single_Cylinder_Gas_Engines.html

Mit dem Designblech hast Du natürlich Recht, aber Hammerschlaggehäuse klingt besser. Das Gehäuse sah genau so ruppig aus, wie die Zündung gearbeitet hat.
Eine Zündzeitpunktverstellung sollte tatsächlich verbaut gewesen sein, allerdings schien diese nur in einem kleineren Bereich zu arbeiten. Wenn ich den Punkt in die eine Richtung verstellte, lief er im Leerlauf besser und kam bei Vollgas nicht mehr so richtig auf Touren und in die andere Richtung machte der Motor obenrum genug Drehzahl, schüttelte sich im Leerlauf aber wie unser Hund wenn er nass geworden ist. Allerdings war sie immer noch besser und leichter als die damals üblichen Magnetzündungen von ZG und Quadra( Ehre, wem Ehre gebührt, schließlich reden wir hier von Bj. 1988).

Bei dem Anbau der Pegasus Zündung an den langen 3W60 musste ich lediglich ein kleines Stück von einer Gehäuserippe entfernen, da genau an dieser Stelle das Kabel des Hallgebers langgeht. Ansonsten ist die Montage völlig Easy und in ca.15 Minuten erledigt.

Hoss
 

foka4

User
Die erste Zündungsserie des 3W-60 hatte keinen oder nur einen sehr kleinen Verstellbereich.
Ich habe noch einen von 1986 in der Vitrine stehen, der hatte lange mit dieser Zündung funktioniert. Erst nach vielen Jahren war sie dann defekt, was bei 3W Verwunderung erzeugte, als ich eine neue bestellte.
Um dennoch ein gutes Laufverhalten zu bekommen, hatte ich mir damals eine aufwändige mechanische Lösung ausgedacht.
Ich habe auf die Schnelle nur eine Zeichnung davon gefunden, kein Foto.
Drehzahlgeber Piper.jpg

Auf dem Kurbelgehäuse hatte ich vorne ein sogenanntes Dünnringkugellager befestigt, darauf einen Kunststoffring, an dem der Zündgeber befestigt war. Der drehbare Geber wurde dann mit einen eigenen Servo parallel zu Gasservo bewegt und damit hatte ich einen Verstellbereich von 30°. Leerlauf war top mit -5° und Vollgas bei +25° erreichte der Motor 6000 Umdr. mit einer 26x8 Menz (Methanolsprit mit 3% Öl)

Das waren noch Pionierzeiten...:)
 
Respekt. Das nenn ich mal Erfindungsreichtum. :cool:
So macht Modellbau spass.
 
Die erste Zündungsserie des 3W-60 hatte keinen oder nur einen sehr kleinen Verstellbereich.
Ich habe noch einen von 1986 in der Vitrine stehen, der hatte lange mit dieser Zündung funktioniert. Erst nach vielen Jahren war sie dann defekt, was bei 3W Verwunderung erzeugte, als ich eine neue bestellte.
Um dennoch ein gutes Laufverhalten zu bekommen, hatte ich mir damals eine aufwändige mechanische Lösung ausgedacht.
Ich habe auf die Schnelle nur eine Zeichnung davon gefunden, kein Foto.
Anhang anzeigen 1226414

Auf dem Kurbelgehäuse hatte ich vorne ein sogenanntes Dünnringkugellager befestigt, darauf einen Kunststoffring, an dem der Zündgeber befestigt war. Der drehbare Geber wurde dann mit einen eigenen Servo parallel zu Gasservo bewegt und damit hatte ich einen Verstellbereich von 30°. Leerlauf war top mit -5° und Vollgas bei +25° erreichte der Motor 6000 Umdr. mit einer 26x8 Menz (Methanolsprit mit 3% Öl)

Das waren noch Pionierzeiten...:)

Das gleiche habe ich bei einem Supertigre 60 Twin mit Beckerzündung angebaut!
Der Tipp kam damals übrigends von Jörg Vogelsang.
 
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