Peggy Pepper goes Hot - 2221 5:1NL mod

PlanB

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Kürzlich habe ich einen Peggy Pepper 3000kv mit einem 5:1 Micro Edition Getriebe erstanden, um damit einen Tomcat 2,5m Segler zu motorisieren. Warum das eigentlich schicke Motörchen einen neuen Draht braucht ist einfach zu erklären. Der Flieger soll für die seltene Thermik bei uns leicht sein, hurtig steigen, angetrieben schnell sein und für die 3 mal im Jahr am Hang auch noch etwas taugen.

Flieger ist schon mal da, dann zuerst die Schraube aussuchen, eine 16x16 RFM Schmal mit min. 1kw Leistung würde gut passen. Leider gibt es aber keine ~110g Motoren die dafür in Frage kommen, aber der TomCat ist etwas kopflastig und ich hab mir sagen lassen, dass sich zu viel Blei im Heck nicht schön fliegt. Also muss es Fräulein Peggy irgendwie schaffen, ob sie will oder nicht. Aber auch mit Getriebe ist Peggy nicht in der Lage die 16x16 s zu stemmen und schon gar nicht mit 1000+ Watt. Vielleicht kann ein neuer Draht noch etwas retten, es muss ja nur die Drehzahl runter und die Leistung / das Drehmoment gewaltig rauf. :D

Da Scorpion Motoren dankbarer zu wickeln sind als viele Konkurrenten und bei maximaler Ausnutzung des Wickelraums zu wahren Wundern fähig sein können, bin ich guter Dinge und schlachte den Kleinen erst einmal. Jedoch nicht bevor die Daten erfasst wurden. Mit gemessenen 28mOhm und 13 Strands errechnet sich eine serienmäßige Drahtstärke von 0,212mm (mit Isolation 0,24mm). Das ist äquivalent zu einer Einzeldrahtwicklung mit 0,71mm und damit ergibt sich folgendes Diagramm. Mit einer AeroCAM 14x13 28mm ist das Ende der Fahnenstange schon lange vorbei, auch im "nur ein paar Sekunden Betrieb". Bevor er die 16x16 s bewegt gibt es noch einiges zu tun.

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Die Serienwicklung präsentiert sich mit hohem Füllungsgrad und ohne Querläufer. Beim Abwickeln zeigt sich, dass die Strands nicht verdreht sind und der Platz gut genutzt ist. Gezählt wurden für die erste Wicklung 3x6Wdg., für Nr.2 ebenfalls aber für Nr.3 2x6 und eine Spule mit nur 5Wdg. - ob hier jemand genau die 3000kv erreichen wollte? Jedenfalls sieht es nicht nach einer vergessenen Windung aus, dafür ist alles zu akkurat gemacht. Deklariert ist der Motor als 2221/10T - was die 10T dabei bedeutet ist schwer zu sagen, vielleicht die Lieferzeit in Tagen? Mit der Windungszahl hat es jedenfalls nichts zu tun. Der Stator hingegen ist mit einer 5 beschriftet, was bei der chinesischen Zählweise unter Motorenherstellern einer 6 entspricht und den durchschnittlichen 5,89 Windungen schon sehr nahe kommt. :) :)

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Da fragt man sich doch was für einen Draht hätte man in den Motor bekommen wenn man nur einen einzigen benutzt hätte? Immerhin bieten die Nuten Platz für 12 Drähte mit 1,0mm Durchmesser, was einem zusätzlichen Kupferquerschnitt von 74% entspricht. Das taugt für meine Zwecke aber nichts weil es nur für einen 6-Winder reichen würde, der leider zu hoch dreht.

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Ganz anderes sieht es aus wenn man die grüne Isolierung entfernt, dann gehen 13 Drähte in die Nut, mit einem Durchmesser von 1,06mm. Das passt mit 6,33Wdg. und etwa 2800kv recht gut und der Zuwachs von 96% beim Kupferquerschnitt garantiert ein niederohmiges und drehzahlsteifes Motörchen. Der Draht wird zwar etwas länger aber der Ri sinkt auf freundliche 15mOhm.

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Eigentlich sollte mit Nomex/Kevlarpapier isoliert werden, aber das ist nicht nur aufwändig, sondern nimmt auch einiges an Raum weg, welcher dringend für das Kupfer benötigt wird, deshalb bin ich früher dazu übergegangen mit Kaptonband zu isolieren. Leider ist das eine elendige Schnipselei mit Schere und Pinzette, noch viel aufwändiger als Nomexpapier und außerdem hält es nicht gut. Kaptonband ist zwar im Vergleich zu z.B. Tesafilm extrem stabil, aber wenn man mit dickeren Drähten arbeitet, dann wird es auch mit gutem Werkzeug schnell beschädigt. Die Alternative ist eine hauchdünne Lackierung mit Harz und Härter L, aber das taugt nichts an den Ecken, besonders zwischen Hammerstiel und Kopf. Allerdings spricht auch nichts dagegen die Ecken zu brechen.
Mit Endfest 300 von außen fixiert und mit verschliffenen Kanten an den Wickelköfpen

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Das Verschleifen der Hammerkanten entstand beim Indoor Fliegen. Um z.B. am Scorpion 1804 überhaupt eine GWS 8x3,8 SINNVOLL betreiben zu können kommt es auf eine einzige Drahtstärke mehr oder weniger an, die man aber mit Isolierung nicht auf den Motor bekommt. Aus dem Grund bin ich dazu übergegangen die scharfen Kanten am Stator zu verschleifen und mit den Nuten etwas zu polieren, um dann auf das blanke Metall zu wickeln. Bei den dünnen Drähten der Indoor Motoren funktioniert das einwandfrei, wird aber stärkerer Draht über einen geringen Radius gebogen und evtl. auch noch darauf verschoben ist die Kurzschlussgefahr hoch, deshalb wird auf die gebrochene Kante noch eine 0,2mm GFk-Scheibe geleimt.
Fertig vorbereiteter Stator mit gelb eingefärbten Harz in den Nuten (weiß eingefärbt sieht man viel besser, aber ich wollte mal eine andere Farbe probieren)

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...etwas von der gelben Iso ist zu sehen

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Das Wickeln mit maximaler Raumausnutzung erfordert vor allen Dingen eines: viele, viele Holzkeile…
Hier ein paar Bilder von den Werkzeugen und dem Ablauf.

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Nach der Operation wurde getestet. Um den kleinen nicht gleich zu grillen erst einmal ganz vorsichtig mit 3s. Im Vergleich zu vorher putzt er schon ordentlich was weg.

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Beim finalen Test galt es zuerst eine Unwucht im 38mm RF spezial Spinner zu eliminieren, außer dem Strömungsabriss der 16x16 s schwang da noch etwas mit das zu einer interessanten Geräuschkulisse führte.

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Im ersten Moment glaubte ich schon an einen gelungenen Eingriff, aber beim Stresstest wurde es dann doch etwas warm. Nach 5 Durchläufen a 8 Sekunden, mit jeweils 30 Sekunden Pause dazwischen, stand am Getriebe 85° und am Motor 75° an. In einem ungewöhnlichen Anflug von Vernunft habe ich den Test beendet.

Ich habe keine Ahnung wie sich die Wärmeentwicklung im Modell darstellen wird. Man kann davon ausgehen, dass 8 Sekunden Laufzeit unrealistisch lange sind…bis dahin wird der Vogel schon ziemlich klein sein und soweit wollte ich gar nicht weg. Auch hält kaum ein Flugakku die Spannung von den zwei parallel geschalteten 4s 3000mAh die zum Testen benutzt wurden und die Pausen werden länger als 30 Sekunden sein. Ich logge die Temperatur einfach mal mit und werde dann mehr wissen. Wer hätte gedacht, dass der Zwerg so drehzahlsteif wird….
 
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Moin Falko,

Der Motor schaut richtig gut aus!

Kannst du kurz beschreiben wie du den Stator mit dem Harz isoliert hast.
Hast du von den Innenflächen dann einfach mit einem Spatel, oder ähnlichem, das Harz abgezogen?
Würde das übliche Harz nicht beim trocknen wegfließen?

Grüße
Sören
 

PlanB

User
Hallo Sören und danke @Maik,

der Stator ist mit 3 Sorten Harz isoliert…. dabei muss man die Eigenschaften von den Harzsorten unterscheiden. Z.B klebt UHU Endfest 300 wesentlich besser als Laminierharz, dafür wird er aber nicht glashart – egal wie heiß man ihn tempert. Um den Stator zu fixieren ist Klebekraft notwendig und dafür ist er gut geeignet. Dünn von außen draufstreichen, mit der Heißluftpistole den Stator erwärmen bis der Leim etwas in die Bleche eingesickert ist und dann schnell den Stator, mit etwas Druck, im Schraubstock spannen. Schnell weil der heiße Kleber sehr flott fest wird und spannen damit der Stator sich nicht in der Länge verändert. Damit halten die Blech prima aufeinander…..habe das früher mit Sekundenkleber gemacht und das hat immer wieder dazu geführt, dass sich die obersten Bleche gelöst haben.

Für das Aufbringen der GFK Isolierung eignet sich Endfest nicht so gut, er wird nicht hart genug und der Draht kann sich manchmal noch immer durch das GFK bis aufs Metall drücken. Hier nehme ich R&G 10min Epoxy und temper ihn nach dem ersten Abbinden ebenfalls. Nach kurzer Zeit erhält man eine recht gut klebende, glasharte Verbindung zwischen GFK und Metall.

Für die Isolation der Nuten ist Harz und Härter L gut, gerade weil er so dünnflüssig ist und wenn man ihn tempert sehr schnell, sehr hart wird. Dabei ist es nicht notwendig auf abfließenden Harz zu achten, weil die Schicht nur extrem dünn aufgetragen wird (sie soll ja deutlich dünner als 1/10mm werden) und dadurch nicht abfließen kann. Zum Auftragen eignet sich ein Schulpinsel aus dem Malkasten vom Töchterchen (ich habe schon Beschwerden bekommen). Wenn etwas zu viel Harz genommen wurde muss das wieder entfernt werden, weil es sich sonst in den Ecken sammelt und man im schlimmsten Fall dort keinen Draht mehr durch bekommt. Andererseits ist es gut, dass sich das Harz dort sammelt, weil das die kritischen Stellen sind. Das anschließende Tempern ist unumgänglich, ansonsten braucht Harz und Härter L Wochen bis die Endhärte erreicht wird und bleibt evtl. sogar noch etwas kleberig an der Oberfläche.

Mit sehr dünner oder ganz ohne Isolation zu arbeiten ist anfänglich etwas nervtötend, am besten klemmt man sich bei den ersten Versuchen einen Durchgangspiepser mit an den Stator. Wenn sich die Routine einstellt kennt man die ganzen fiesen Stellen und verhindert Probleme schon bei der Vorbereitung des Stators. Bei den frühen Versuchen hätte ich zahllose Kurzschlüsse, mittlerweile gibt es gar keine Probleme mehr.
 

s.nase

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Ich hab hier schon einiges raus lesen können.

Vielen Dank für die vielen praktischen Tricks von dir zum optimierten Wickeln.

Ein paar Fragen hab ich aber noch dazu:

Wie nennt sich die Zange mit der du den Draht positionierst(rot/schwarzer Griff, CR-V Aufdruck)? Oder hast du dir die selber geschnitzt?

Bewickelst du die Statorzähne alle nacheinander, oder gleichzeitig und lötest sie dann aneinander?
 

PlanB

User
Die Zange ist von der Marke günstig und Model Ex-Flach modified. Manche flexen, schleifen, polieren sich auch Wasserpumpenzangen in die entsprechende Form…für mich haben bislang die „Kleinzangen“ gereicht. Allerdings hört es bei mir auch mit 1,5mm Drahtstärke auf, statt dicker lieber YY.

Auf vermeidbare Lötstellen verzichte ich lieber und wenn es nicht anders geht, z.B. bei Sternschaltung, dann wird die Stelle mit einer Hülse verlötete oder vorher mit dünnem Draht umwickelt.

Aber wenn man diesen Motor hier mal als Beispiel nimmt dann ist das Wickeln recht übersichtlich, besonders weil beim 9Nuten 6Pole Motor alles identisch verläuft. Mit dem ersten Draht wird jeder dritte Zahn gewickelt, mit dem Zweiten ebenfalls, usw. Außerdem alle Wdg. in die gleiche Richtung, ABCABCABC - es reichen also 3 Drähte.
 
Die Peggy 2524-2800KV (118g) hat mit dieser Leistung
absolut kein Wärmeproblem.

2524-2800.PNG

Wenn sich die Daten von Falko
mit der kleinen Peggy 2221 auf
meinem Prüfstand bestätigen würden,
wäre das ein sensationell gutes Ergebnis.
Die meisten von mir bis jetzt vermessenen selbstgewickelten
Peggy's
erreichten nicht mal das Serien - Eta.
(Erst eine Ausnahme)

Lieber Gruß
Andy Reisenauer:)
 

PlanB

User
Hallo Andy,

eine 2524er Peggy mit 2800kv und 5:1 4plus liegt auch bei mir, mit dem Mädel gibt es natürlich keine Tempprobleme, wenn es denn überhaupt welche geben wird. Aber die paar Gramm, die sie mehr auf den Hüften hat, führen dazu, dass ich dem Tomcat Blei ins Heck packen müsste, aber bevor mich die Verachtung der Segelflieger trifft…… :D :D

Es geht mir nicht darum ob es einen Serienmotor gibt den man nimmt, einbaut und damit ist es gut. Motoren zu wickeln ist ein Hobby im Hobby und hat für mich 2 Gründe. Entweder man macht einen nicht passenden Motor passend (was weniger spannend ist), oder stellt ein Unikat für extreme Anforderungen her, welches man nicht kaufen kann.

Da mich gerade die Kopterseuche erwischt hat und ich mehr darüber grübele wie man Waypoints durch eine Kiesgrube programmiert, um beim FPV Race zu schummeln ;) anstatt etwas Vernünftiges zu fliegen, bleibt der Motor arbeitslos.……zumindest solange bis ich von der Krankheit genesen bin. Wenn Du möchtest kannst Du den Motor gerne auf Deinem Prüfstand testen, ich schicke ihn Dir zu. Mich würde interessieren wie Du die thermische Entwicklung einschätzt, bei schlanken Segelfliegern fehlen mir dazu die Erfahrungswerte.
 
Hallo Falko,

ja gern, schick los.
Saubere Arbeit - super gemacht.

Im Flug mit quadratischen, schmalen Props
deutlich weniger Strom.
Bessere Kühlung durch Fahrtwind (Turbospinner)
und sicher längere Segelphasen....
Also deutlich weniger Temp. zu erwarten.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer:)
 
Custom Peggy Pepper HK 2221 - 2800KV von Falko

Custom Peggy Pepper HK 2221 - 2800KV von Falko

Fantastische, saubere Arbeit von Falko.

Der beste 80g Motor,
den ich bis jetzt auf dem Prüfstand hatte.

Vergleich:

Peggy Pepper HK 2221-10 KV 3000-5 14,8V 18x10 GM Neu M25.png

Peggy Pe. Custom Falko 2221-10 KV 3000-5 11V 18x10 Reis.GM Neu M25.png

Enorm drehzahlsteif mit herausragendem Eta.

Meine Hochachtung Falko,
hätte ich so nicht für möglich gehalten.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer:)
 

PlanB

User
Hallo Andy,

freut mich wenn Dir der Motor gefällt :)

Mir gefallen Deine Georgi Mirov Luftschrauben, wenn ich richtig gerechnet habe würden sich mit der 18x10 immerhin schon ~120km/h Vpitch einstellen, allerdings sind 7kg Schub schon eine Hausnummer für einen 2kg Segler. Da wäre ich wohl besser beraten mit der GM 17x13?
Mich würde interessieren wie sich die Schraube an Peggy machen würde, hast Du schon Daten von der 17x13 am 25mm Mittelstück (Spinner RF 38mm)?...und wie gut liegt sie am Rumpf?
 
Hallo zusammen,

warum ist es um dieses interessante Thema so still geworden :rolleyes:

Gibt es evtl. Erkenntnisse die in die laufende Serien der PP gehen?
 

PlanB

User
Hallo Thomas,
zwischenzeitlich sind bereits neue Motoren fertig gestellt worden und eigentlich könnte man jedem davon ein Thema widmen. Wenn der Anspruch erhoben wird einen Motor auszureizen, gibt es immer wieder kleine Tücken in die man laufen kann und die durchaus einen interessanten Thread ergeben würden.

Zum Beispiel habe ich vor kurzen einen Sunbird mit Scorpion 2215 eingeflogen. Der Motor war gerechnet um mit einer RF 9x6, am 24mm spezial Mittelstück, zwischen 48A und 50A zu ziehen. Rausgekommen sind 42A die im Flug auf ~36A sinken. Das geht an 3s zwar noch immer ganz hurtig, ist aber dennoch eine Enttäuschung. Grund dafür war eine Fehleinschätzung der Testwicklung, der Innenwiderstand war zwar richtig bemessen, aber wirkte sich weit weniger auf die Drehzahl aus als gerechnet. Der Effekt waren ~6% weniger rpm/V als erwartet ……. leider habe ich nichts dokumentiert - hole ich beim nächsten interessanten Kandidaten nach.
 
Hallo Falco,

danke für die Info.

Du hast ja noch nach der GM 17x13 gefragt. Dies liegt wirklich sehr gut an. Hier ein Bild von meinem Modell.
Link. Ich finde die 17x13 eine wirklich gute Latte mit gutem Wirkungsgrad!

Hast du schon einen 2524 getuned?
 

PlanB

User
Prima Bild, sehr gut zu erkennen – danke Thomas! Bislang habe ich noch keinen 2524 gewickelt, aber genau das steht bevor.

Wie sich der 2221 im Tomcat macht werde ich nachreichen sobald der Flieger in der Luft ist. Zurzeit wird täglich gebastelt, dennoch wird es etwas dauern. Aber unter der Headline „Peggy Pepper goes Hot“ ist es wohl legitim auch einen 2524 zu behandeln, denn zwischenzeitlich ist eine Valenta Twister eingetroffen, die noch auf einen Motor wartet. Ein 2524/2800 Peggy Pepper inklusive Micro Edition 5:1N - 4-Plus Getriebe ist vorhanden und man kann zumindest mal die Theorie durchspielen wie eine Motorauslegung aussehen könnte, auch wenn mein Peggy nicht der richtige sein wird.

Der Flieger soll nicht zu schwer werden, also setzte ich das Akkulimit auf 6s 2700-3000mAh. Ich mag meine Zellen nicht vorheizen also ist bei 30-35C Schluss. Damit sind nur ~2kw Eingangsleistung möglich, die mit möglichst geringen Verlusten an eine entsprechende Luftschraube weitergeleitet werden sollen. Die Preisfrage ist, welche Luftschraube für einen 4m Segler mit 4,5-4,8kg Abfluggewicht? Je größer die Schraube umso schwieriger die Motoranpassung, aber da möchte ich keine allzu großen Kompromisse eingehen. Mir käme eine RF 20x13 in den Sinn, aber bevor ich weiter rechne müsste ich erst wissen ob die geeignet ist oder ob sich die 2kw mit einer anderen besser nutzen lassen.

Wenn ich einfach mal irgendeinen halbwegs vergleichbaren Getriebemotor benutze und ihn mit 2kw eine RF 20x13 drehen lasse kommt ein guter Schub zustande, aber wenig Topspeed.

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Leder habe ich keine Daten von der RF 18,5x12, aber von sämtlichen 18,5 und 18 Zoll AeroCam schrauben. Abgesehen davon, dass 6200 U/min deutlich überschritten werden und sie damit alle ausscheiden, ist es fraglich ob z.B. eine AeroCam 18,5x14 – die sich in Tests mit 3m Seglern bis 1,5kw als sehr gut gezeigt hat – genug Schub erzeugt, auch wenn die Geschwindigkeit ansprechend ist.

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Im Moment kann ich schlecht weiterrechnen, denn die 20x13 würde die wirklich geniale Möglichkeit bieten den Peggy 2524 in der 14poligen Version zu benutzen und damit den Regler zwar bis zur maximalen Kommutierungsgrenze auszureizen, aber einen Motor zu haben der aufgrund seiner vielen Pole relativ niedertourig ist. Da alle 2524 Peggys 12 Nuten haben sinkt die Drehzahl umgekehrt zu der Anzahl der Pole, bei gleicher Wicklung. Somit werden weniger Windungen gebraucht, ergo bleibt mehr Platz für dickeren Kupferdraht. Allerdings würden selbst unter Last ~200000 Polwendungen vom Regler abverlangt, eine Leerlaufmessung wäre wahrscheinlich nur mit reduzierter Spannung möglich. Mit einer 18 Zoll Luftschraube funktioniert es nicht mehr, das schafft kein Regler. Dann müsste man auf den 10polige Peggy zurückgreifen….was im Vergleich zum 8poligen noch immer ein Vorteil wäre.

Nicht dass mich jemand falsch versteht, ein 14 poliger Motor ist nicht besser als ein 8poliger, solange die maximale Drehzahl durch den Regler limitiert ist. Hier geht es nur darum auch die Möglichkeiten des Reglers auszuschöpfen.

Aber das nutzt mir alles nichts solange die Entscheidung zur Luftschraube noch unklar ist, über ein paar Tipps wäre ich froh.
 
Hi Falco,

also ich bin wirklich sehr an deinen Ergebnissen des Tuningversuchs des 2524 interessiert. Ich bin zwar nicht der leistungshungrige Ausleger, aber, es ist schon interessant zu Wissen was so alles aus einem Winzling zu holen ist :cool:.

Also ich habe eine 20x13 Latte in einem KTW im Einsatz. Dort macht sie ihre Arbeit tadellos. Sie dreht mit ca. 4200U/min und gönnt sich an 8s gerade mal 38A. Damit bringe ich meinen D2c mit 10,5kg auf ein sicheres Steigen mit so 3m/s. Das ist wirklich Scale und vor allendingen bin ich sehr leise unterwegs :D. Wenn ich höre, wie so ein Einblattpropeller am Dom vorbei rauscht und Windgeräusche erzeugt, stellen sich mir die Nackenhaare. Aber, jeder so wie er es will.

Schau mal beim Andy gibt es noch eine GM 18x13, die könnte evtl. was für Dein Vorhaben sein.

Bei den sehr hochpoligen Antrieben muss man bei der Auslegung etwas auf die gesamtverluste schauen. Da können schnell die Wirbelstrom- oder die Umschaltverluste einem den Gar aus machen. ich werde auf alle Fälle hier weiter mitlesen. Und falls ich was beitragen kann, meinen Senf abgeben :rolleyes:
 

e-yello

User
Hallo Falco

Auch ich lese mit grossem Interesse....

Eventuell kann man auch einen passenden Prop abdruecken und in Cfk nachbauen....ist kein grosser Akt......

Yello
 

PlanB

User
Hallo Yello,
eine Luftschraube herzustellen ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern auch ein hochinteressantes Thema. Aber nachdem ich erst seit kurzem von dieser Quadkopter-Heimsuchung befreit bin, möchte ich mich eher nicht gleich wieder in was Neues stürzen ;)

Nach ein paar Recherchen und etwas Rechnerei kommt langsam Licht ins Dunkel….
Beim gestrigen Update von DriveCalc war freundlicher Weise eine RFM 18,5 x 12 dabei, deren Messwerte zwar nicht genau mit verschiedenen Fremddaten übereinstimmen, aber ich traue eh keiner Luftschrauben Messung die ich nicht selbst gemacht habe…..ganz besonders bei Klappluftschrauben. (Wie immer, das ist keine Kritik an DC!! Ohne DC und die vielen freundlichen Menschen, die ihre Daten zur Verfügung stellen, würden die ganzen Tests viel mehr Zeit und noch mehr Geld kosten.) Trotzdem kann man einen schönen Vergleich zu der GM 18x13 machen – deren Daten ich von Andys Webseite geliehen habe, weil ich heute einfach nicht dazu gekommen bin ihn anzurufen. Dabei zeigen sich relativ große Unterschiede im Schub und vor allen Dingen in der Drehzahl – und die ist ja sehr wichtig bei der Bestimmung der Polzahl.

Um die Daten des Testmotors in etwas engere Bahnen zu bekommen habe ich mich auf eine Ausgangsleistung von 1,6kw festgelegt und ignoriere die Eingangsleistung. Das sind geschätzte 80% Wirkungsgrad die der Peggy 2524 schaffen soll, mehr würde mich aber auch nicht stören :-)
Mit den Eckwerten ergeben sich folgende Werte für Drehzahl und Schub an der RFM 18,5 x 12:

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Die Drehzahl, die trotz des großen 45mm Mittelstücks erreicht wird, ist bereits für einen 10poler zu hoch. Wenn man davon ausgeht, dass knapp 8000U/min nur 80% der maximal möglichen Drehzahl sind, werden im worst case knapp 250000 Polwendungen notwendig. Man könnte jetzt darüber diskutieren ob wirklich eine derartige Drehzahlerhöhung im Flug eintreten kann, aber wenn man sich Vpitch anschaut ist es schon realistisch…..man will doch auch mal vollgas anstechen. Außerdem bleibt es ungewiss wie genau es überhaupt möglich ist den Motor zu wickeln und wie drehzahlsteif er wird. Auf jeden Fall wird das so nix.

Mit der GM 18x13 sieht das anders aus!

18x13..JPG

900U/min weniger sind auch ~11% weniger benötigte Polwendungen und mit rund 220000 kommt z.B. ein Heino Jung Regler gut zurecht und es bleibt noch ein wenig Platz nach oben.
Dass die GM einen Tick langsamer, dafür aber etwas schubfreudiger ist soll mir recht sein. Wichtig ist nur ob sich das auch alles genau so bei der gewünschten Drehzahl einstellt und das auch noch an einem anderen Mittelstück. Ein gekröpfter RFM Spinner mit 40mm hat ein deutlich kürzeres Mittelstück und das ändert die Werte spürbar. Da hilft nur eines – Luftschraube bestellen und messen.

Selbst wenn alles funktioniert ist es doch grenzwertig und auch der Einwand von Thomas, zur Flankensteilheit des Reglers, ist nicht unbegründet. Mit einer geringeren Schaltfrequenz kann man dem Regler noch etwas Gutes tun…muss sich zeigen. Eventuell sieht man bereits bei den Messungen der Schraube, dass doch maximal nur ein 8poler in Frage kommt…es bleibt spannend :)
 
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