Pellets als Heizungsbrennstoff

Jan

Moderator
Hi,

wir sind ja hier im Café. Ich wüsste gerne, was man für Pellets in den verschiedenen Teilen der Republik - und ggf. auch in Österreich und in der Schweiz - so zahlt.

Gestern Abend habe ich erfahren, dass jemand mehrere Tonnen Pellets vor ca. zwei Jahren für 200 Euro / Tonne gekauft hat.
Das muss wohl ein äußerst niedriger Preis sein.
Mich interessieren, ob es diesen Preis noch woanders gibt und was man in den verschiedenen Regionen zahlt.

Daran schließt sich die zweite Frage an: Was habt Ihr - bezogen auf die Pelletskosten - für Heizkosten?
Könnte Ihr diese in Relation zu Ölverbräuchen oder sonstigen Heizungskosten setzen?
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Jan,

Problem bei den Pellest ist die geringe Energiedichte, d.h. im Vergleich zu Öl ist das benötigte Lagervolumen groß. Zudem scheint nach den Erfahrungen in meinem Umfeld die Technik störungsanfälliger zu sein als Öl/Gas. Mein Schwager hat von Öl auf Pellets umgerüstet und hat häufig Störungen, der Brennereinsatz ist nach wenigen Jahren durch gewesen.

Insoweit ist der Kostenvergleich hier
http://www.energiesparen-im-haushal...modernisieren/heizkosten-gas-oel-pellets.html nur die halbe Wahrheit, die Lagerkosten fehlen ganz Bei Gas fallen keine Lagerkosten an, Platzbedarf ist 0, Investition ist klein.

Wenn ich mich recht entsinne ist die Frage aber gar nicht akut. Wenn die Sanitärinstallation neu gemacht wird, muss die Heizung ja nicht neu werden. Falls der Warmwasserspeicher neu gemacht werden muss den zukunftssicher groß auslegen und fertig.

Hans
 
Bei Pelletslieferanten gibts auch Qualitätsschwankungen: sie sind nicht alle gleich stark verdichtet, dadurch schwankt auch der Brennwert. Auch die Holzfeuchte spielt eine Rolle. Dadurch sind die Preise nicht konkret vergleichbar.
 
Hallo Jan,

falls der Primärenergieverbrauch für dich eine Rolle spielt (Nachhaltigkeit, KfW Förderstufen, Energieausweis ....) dann bedenke auch, dass Pellets einen Primärenergiefaktor von 0,2 und Öl einen Primärenergiefaktor von 1,1 hat. Dies bedeutet, dass für die Berechnung des Primärenergiebedarfes des Gebäudes der Endenergiebedarf (Heizungsbedarf+ Warmwasserbedarf mal Wirkungsgrad Anlage) mit dem Primärenergiefaktor mulitpliziert wird.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Bitte auch den Dreck/Feinstaub auch mit einbeziehen.
- in der Nachbarschaft wird die Schule mit Pellets befeuert.
Bei jeder Lieferung (ca. 1x Monatlich) hat man im Radius von 100m
über Tage weißen Feinstaub überall auf allen Oberflächen und in sämtlichen Ritzen.


Gruß
Andreas
 
bin Pelletsheizer...

bin Pelletsheizer...

Hallo,
ich habe jetzt im 9. Winter eine Vitolig 300 mit Solarunterstützung im Einsatz.
Damals habe ich für Pellets ca. 180,-€/t gezahlt, Heizöl lag bei 43ct.
Energiedichte kann man ca. 2t = 1000l Öl rechnen.
Mein Winterverbrauch beträgt ca. 4t +- 500kg. Sommer ist Heizung abgestellt, Solar.
Letztjähriger Preis im Mai war 248,-€/t. Ich gab aber auch schon Heizölpreise von ca. 1€/l, da habe ich die Hälfte im Vergleich zum Öl gezahlt.
Aufwand ist 1x Mitte und Ende Heizperiode Ofen säubern, ca. 2Std..
Ersatzteile 2x Rüttelplatte, je 60,-€, 1x Zünder, 160,-€, 1x Brennkonus, 90,-€.
Vorher bei Ölheizung jährliche Wartungskosten 180 - 200,-€. Jetzt keine Wartung mehr notwendig.
Ebenso ist jetzt keine Emissionsprüfung mehr notwendig, da nur 14,9kW.
Feinstaub bei Beschickung kann ich nicht feststellen, da ein Absaugfilter/Feinfilter nachgeschaltet ist.
Unterschiedliche Qualitäten kann ich auch bestätigen, Erstlieferung neigte nach Kyrill zu "Versteinerungen" und Problemen. Nach Lieferantenwechsel keinerlei Probleme.
Fazit: ich würde es wieder machen...
Grüße
Tilo
 
Unterschiedliche Qualitäten kann ich auch bestätigen, Erstlieferung neigte nach Kyrill zu "Versteinerungen" und Problemen. Nach Lieferantenwechsel keinerlei Probleme.
Fazit: ich würde es wieder machen...
Grüße
Tilo
d
Hallo,

mein Onkel ist ein Opfer des Extrempreisfuxing..... Er hatte IMMER beim absolut billigsten Lieferanten bestellt, dessen Ware war eher D-Klasse. Nach ein paar Jahren (ich meine 4 oder 5) war die Brennkammer mit einem unlösbaren Belag versehen, richtig eingebacken. Ende vom Lied: Neue Brennkammer rein für xxxx€. Der Lieferant hat mit nicht ganz trockenem Holz gearbeitet und daher eine Art Klebstoff (k.a. was für einer) verwandt.

Meine Eltern feuern mit Öl/Solar/Holz (Scheitholz). Ich darf das Teil im Frühjahr säubern. Der Kaminfeger ist immer EXTREMST zufrieden.
Vorteil: VIEL billiger, ECHTS Holz (kein Kleber etc).
Nachteil: man muss alle 30-45Minuten nach legen....
 
Wir, ein 3-Haushaltsgebäude, haben seit 14 Jahren Pellets.
Ja, wir haben etwas mehr Probleme als mit der vorher gewesenen Ölheizung, aber nichts, was uns in diesen 14 Jahren frieren ließ.
Wenn Ersatzteile (Kleinteile) anfielen, dann nur im Zuge des jährlichen Firmenservice.
Der Reinigungsaufwand für uns Benutzer ist ebenfalls höher - so 3-5x pro Jahr schalten wir die Heizung/Warmwasser für 2 Stunden aus und reinigen dann 20 Minuten den Ofen und leeren Asche aus.

Der frühere Öllagerraum wurde der Pelletslagerraum mit 7,5t Fassungsvermögen.
Der Umbau der Ölheizung kostete 2001 (inkl. Rauchabzugsanierung) rund 19.000 EUR.
Damals rechneten wir damit, dass sich die Investition in 12 Jahren amortisiert.
Tatsächlich war das bereits nach (glaube ich) 5 Jahren der Fall, da die Ölpreise ziemlich gestiegen waren.

Für 3 rund 110m2-Wohnungen brauchen wir pro Jahr rd. 1,8 Lagerraumfüllungen, also ca. 13t.
Das kostet uns derzeit rd. 245 EUR pro Tonne bzw. rund 1.850 EUR pro vollem Lagerraum bzw. rd. 3300 EUR pro Jahr.
Gegenüber Öl sparen wir zwischen 500 und 1.000 EUR pro Jahr.
Pellets werden von Jahr zu Jahr teurer, bleiben aber im Gesamtverbrauch IMMER hinter Öl zurück und das nicht wenig. 2001 zahlten wir glaublich 150 EUR pro Tonne.
Das ganze im Raum Wien.

Das "Tanken" der Pellets ist etwas Arbeit, da wir straßenseitig keinen Einfüllstutzen haben.
Staubentwicklung gibt's gerade mal ansatzweise im Vorraum des Lagerraums, im Freien ist uns diesbezüglich noch nichts aufgefallen.

Die Qualität der Pellets ist verschieden, das beeinflusst auch Preis und Heizleistung.

Auch wenn der Wartungsaufwand höher ist, würde ich jederzeit wieder zu Pellets wechseln.

Kurt
 

Marcus M

User
Nutze seit 5 Jahren Problemlos so einen Wasserführenden Pellet Ofen
:
https://www.kamdi24.de/Pelletofen-wasserfuehrend-Extraflame-Duchessa-Idro-Steel-Anthrazit.html

Kaufe Pellets immer als Sackware, Preis pro 15 kg zwischen 3,99€ und 4,3 € ( Baumarkt oder Lokaler Heizstoffhändler )

Pellets habe ich einmal schlechte erwischt, da musste ich nach jedem Sack den Ofen reinigen. Ansonsten mache ich das alle 200 bis 250 Kilo, aufwand hierfür ca. 10 min. Anscheinend gilt folgende "Faustformel" : umso dunkler die Pellets umso minderwertiger.
 
d
Der Lieferant hat mit nicht ganz trockenem Holz gearbeitet und daher eine Art Klebstoff (k.a. was für einer) verwandt. ....

Bei höherer Holzfeuchte hält das verpreste Material besser zusammen, richtig trockenes Holz hält nicht. Kleber wird eigentlich keiner verwendet, das besorgt das enthaltene Harz und die anderen Holzinhaltsstoffe.
Mit entscheidend ist natürlich auch der Pressdruck.
 
Nicht nur die Feuchte,
aus Belgien gibts Pellets die auch einen recht hohen (Sand) = Silizum Anteil ? haben, das ist recht günstig,
sorgt aber dann für kristallinen Aushärtungsbelag in den Brennkammern. Nach 5 Jahren sind die fritt.

Lt. lokalen Heizungsbauern geht dieses Preisfuxen NICHT auf.

gruss rudi (aus der Nähe von Belgien ..) ;-)
 

reste

User
Pellets

Pellets

hallo zusammen

bin seit 6 Jahren Pelletheizer und sehr zufrieden habe eine Hargassner HSV14 und meine Heizkosten gegenüber Gas mehr als halbiert
@Andeas wenn die ganze Gegend mit Staub bedeckt ist hat der Lieferant einen echt schlechten Job gemacht !
bei mir in der Garage wird eingeblasen und auf dem 2 Rohr mit gebläse und Filtersack abgesaugt , das einzige ist nach dem einblasen
in den ersten stunden der geruch von frischem Holz und nirgens Staub oder dreck.

was den Arbeitsaufwand angeht ist das echt überschaubar
im Winter alle 4 Wochen die Achelade leeren im Sommer alle 3 bis4 Monate.
1 mal im Jahr die Brennkammer und das Register reinigen Zeitaufwand ca 20 min.
Pelletspreis lag diesmal bei 195,- +7% Mwst
also was will man mehr

gruss Reinhard
 
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