Pitts Bulldog II mit 2,85 m Baubericht

Kurzes Update:

Weitere Kleinteile sind fertig geworden. Die weissen Stellen in meiner Excel-Tabelle zur Gewichtsermittlung werden immer weniger.

Seitenruderanlenkung. Auch hier wurde auf den schweren Doppelhebel verzichtet und ein einzelner aus CfK verwendet. Dieser muss natürlich ausreichend mit Uhu Endfest verklebt werden.

Tankanlage: Auch der 750 ml Benzin Tank ist nun fertig. Hier natürlich Filzpendel und innen Tygonschlauch auf einen Doppelnippel. Hier darf kein Ausfall passieren. Gewicht: 55g

Damit ist die gesamte Tankanlage (Smoke+Benzin) inkl. aller Schläuche 125 g schwer. Die Tankventile (schraubbar, von Engel) selbst sind dem Rumpf zugeordnet.

Gruß
Mark


p.s.: Auf die Frage von jemanden im Hintergrund: Warum baut der nicht ein kleineres Modell?
Nun, warum läuft einer ein Marathon? Warum geht der nicht nur 1 km? Warum trainiert jemand ein Kunstflugprogramm oder ein Freestyle? Landung und Start reichen doch?
Nun, für mich kann ich das nur wie folgt beantworten: Man will doch seine eignen Grenzen abchecken, versuchen was zu erreichen. Das macht doch das Leben aus. Wo wären wir, wenn keiner was riskieren würde oder mal was Neues versucht?
 
"Diese Woche ist wieder Entscheidungswoche....." zitiere ich mal.

Schnittstelle Seile

Anforderung: 60 kg Zugkraft, leicht, easy vom Handling.

Auslegung:
In der unteren Fläche würde ich die Seile direkt an einer am Holm verklebten Brücke setzen. Die Brücke aus CfK oder GfK, in Richtung der Seile (nicht 90° zum Holm) verklebt. Ich meine so ist das bei der originalen Pitts auch.
Handling: Seilenden in die Wurzelrippe stecken, fertig.

Obere Fläche:
Handling: Seile sind kürzer als die Fläche. Die dicken Gabelköpfe baumeln immer herum. Hier würde ich die Seile eher an die Streben bringen.


Eure Meinung???????
Nimm das Thema auch mal mit in unseren digitalen Clubtreffen.

Gruß
Mark
 
Bei der Auslegung der Verspannung bin ich auf den Baubericht der Metall-Pitts gestoßen. Tolle Leistung der Jungs:



Insbesondere die Bauweise der Streben ist sehr interessant. Bei mir noch mit 400 g drin, aber ich denke das geht auch mit 240 g. Da habe ich noch eine Reserve.

Interessant ist aber, dass das sehr leichte Flächenkonstrukt mit 2,1 kg für die obere ganze Fläche zu Buche schlägt, im Falle der hier vorgestellten Bulldog allerdings nur bei ca. 1,6 kg (plus ca. 70 g Steckung).



Seilanschluß am Rumpf:
Ich sehe in der Alu-Wippe mit einem Gabelkopf, so wie bei den EMHW -Modellen keinen Sinn. Diese würde ich lieber doppelt ausführen, also mit 2 Gabelköpfen an den Rumpf. Dauert zwar beim Rüsten etwas länger, aber dadurch halt auch redundant. Oder???


Gruß
Mark
 
Update:

Da gerade sehr viel um die Ohren, ist an der Pitts nicht viel passiert.

Radverkleidungen sind fertig lackiert und liegen weiterhin unter dem prognostizierten Gewicht. Die Teile von Delro haben kaum Microholes und liessen nach Abspachteln der feinen Naht einfach lackieren.
Die Aufnahme für die Verdrehsicherung wurde aus CfK eingebracht, plus ein Streifen Sperrholz für die Einschlagmuttern der Verdrehsicherung.

Viele Teile sind bereit zu Klarlacken, d.h. der Rumpfbau ist eigentlich abgeschlossen.

Jetzt geht es weiter mit dem Bespannen der Flächen.

Gruß
Mark
 
Update 24.12.2020:

Radschuhe fertig lackiert
Motordom fertig

Der Motordom ist von der Krill Yak 55m 37%. Mit dem Gewicht von 318 g ist er etwas schwerer wie die kalkulierten 300 g. Aber.. ein paar Löcher kommen ja auch noch rein.
Die Steifigkeit ist phänomenal. Da wird auch ein schwerer Motor nicht nach 1 Jahr 2mm unter der Spinnerkante hängen. Auch das große Loch im Kopfspant ist somit abgedeckt. Der alternative Edelstahldom sieht zwar toll aus, dieser Dom ist aber wesentlich funktionaler.

Und damit zum nächsten Thema:


F R O H E W E I H N A C H T E N !

Gruß
Mark
 
Hallo Mark, mich interessiert es sehr wie Radschuhe von innen aus sehen (Achsmontage). Den Motordom oder die Dohme würde ich auch gerne sehen. Kannst Du Bilder einstellen? Weiterhin viel Erfolg beim abspecken und Frohe Weihnachten.
VG ULI
 
Hallo Uli,

anbei der Aufbau der Radhalterung:
- Balsakeil um den Winkel auszugleichen
- 10*1mm Cfk, damit die sehr leichte Radverkleidung nicht schwingen kann (Das wird damit schon recht steif und trotzdem leicht)
- Sperrholz für die Schrauben der Verdrehsicherung

Darauf wird dann eine Cfk PLatte geklebt, damit sich die Titan-Achsmutter nicht eindrückt.

Anschließend alles schwarz nachlackiert

Auf der Außenseite befindet sich ein Aludrehteil, welches die 6mm Achse aufnimmt und auch mit einer M3 gesichert wird.

Gruß
Mark
 

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aktueller Stand:

Heckfahrwerk aus unserem Hause MTM ( 40% aus Cfk) angepasst und auch verbaut.

Gewicht vom fertigen Heckfahrwerk: 88 g. Das wird aber später noch gegen das scale-Fahrwerk von Erich getauscht.

Gruß
Mark
 

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Zuletzt bearbeitet:
Standard Abweichung:

Nein hier geht es nicht um Toleranzuntersuchungen...

Hat man aber einmal die Grundlagen, lassen sich die Gewichte recht gut vorherbestimmen. Mal sehen, wie gut das bei dem Bespannen der Flächen hinhaut.

Flächen:
Wie gehabt, sehr viel Arbeit. Alle Teile dreimal mit Klebelack vorstreichen, dann Ceconite Bespannen mit Spannlack. Wichtig ist, nach dem ersten Spannlack zum Anheften direkt sehr heiss die Holzteile zu bügeln, nicht die freien Felder. Dadurch ziehen sie Falten glatt, und mann muss anchher nicht so viel schleifen.


Gruß
Mark

p.s.: Bei dem Motor hat sich auch was getan.
 
Seil-Zugtest

Rechnen ist besser wie Schätzen. Ein gutes Bauchgefühl ist aber auch wichtig.

Vereinfacht gesagt:
25 kg Fluggewicht
5 kg Fläche+Streben
------------------------
20 kg Gewicht

Mein Eagle erreicht 6 g, wenn ich das Höhenruder stark durchziehe. Bei Snap-Figuren noch nicht mal. Gemessen mit dem Jeti-Assist.

Also:
20 kg * 6 g Belastung = 120 kg

Gehen wir von einer symmetrischen Belastung am Flügel aus, heisst das je 40 kg pro Seilanschluß und Baldachin/Rumpf.
Zugkraft = 400 N, bzw. 40 kg.

TESTAUFBAU:
Da ich noch ein Stück Fläche von einer alten Bulldog hatte, habe ich diese ähnlich wie meine mit dem Seilanschluß aufgebaut. Das Flächenstück habe ich dann auf dem Dachboden stumpf auf den Boden verschraubt. Und mit einer Zugwaage gezogen.

Ergebnis:
Bei 47 kg ist der obere Holm an der Verschraubungsstelle ausgerissen. Der Seilanschlagpunkt und auch die Seile hielten die Belastung problemlos stand.

In meiner Variante hat die Cfk-Platte noch Verbindung mit dem unteren Holm. Das bringt zus. Sicherheit zum o.g. herausreißen des oberen Holmes.


Gruß
Mark
 
Mein Eagle erreicht 6 g, wenn ich das Höhenruder stark durchziehe. Bei Snap-Figuren noch nicht mal. Gemessen mit dem Jeti-Assist.

Also:
20 kg * 6 g Belastung = 120 kg

Gehen wir von einer symmetrischen Belastung am Flügel aus, heisst das je 40 kg pro Seilanschluß und Baldachin/Rumpf.
Zugkraft = 400 N, bzw. 40 kg.


Irgendwie kommen mir 6G ziemlich wenig vor. Wenn man die Bulldog "scale" bewegen will hätte ich da eher auf 9-10G getippt. Die 1:1 musste das wohl auch aushalten.
Halten wird deine Konstruktion vermutlich trotzdem ;)

Gruß Patric
 
Hallo Patric,

schön vor Dir zu lesen.
Bei deiner 1:1 Pitts hängt der Punkt an einer verschraubten Verkastung, wenn ich einige Bilder richtig gedeutet habe. Und die unteren Flächen selbst an ca. 5 mm "dicken" Bolzen. Sieht sehr filigran aus, im Gegensatz zu den dicken Steckungsrohren im Modellflug.
Aber, es hält.
Und wir müssen ja auch jedes Mal rüsten.

Die 6 g finde ich auch wenig, war aber der Peak in der Jeti-Assist Aufzeichnung (g-Messer).

Ich würde auch eher 10 g als Grundlage nehmen. Allerdings sind dann die Messwerte nicht mehr mit meiner Waage zu testen. Bei dem o.g. Test wirkte die Kraft nur auf den oberen Holm.

>> Richtig wäre es, wenn ich den VOLLSTÄNDIGEN Holm , also verkasteter Ober- und Untergurt im Labor auseinanderziehe. Wenn ich da 1200 bis 1500 Newton messen kann, passt es auch mit den 10 g wieder....


Gruß
Mark
 
Hallo Mark,

tolles Projekt!

EIGENTLICH braucht man bei einem Doppeldecker kein Steckungsrohr, die Flügel halten durch die Verspannung. Das kann man z.B. wunderbar bei den manntragenden Boeing Stearman sehen. Es kann sein, dass dein statisches Konzept anders aussieht. Und im übrigen rechnet man da auch eher mit Biegemomenten als mit Kräften.

LG
Hannes
 
Hallo Patric,

schön vor Dir zu lesen.
Bei deiner 1:1 Pitts hängt der Punkt an einer verschraubten Verkastung, wenn ich einige Bilder richtig gedeutet habe. Und die unteren Flächen selbst an ca. 5 mm "dicken" Bolzen. Sieht sehr filigran aus, im Gegensatz zu den dicken Steckungsrohren im Modellflug.
Aber, es hält.

Gruß
Mark

Hello again,

die Bolzen wirken in der Tat filigran und haben 1/4" (6,35mm) Durchmesser. Der ganze obere Flügel hängt auch nur an 2 dieser Bolzen, die unteren haben jeweils 2. Aber bis man solche Bolzen mal abgeschert hat braucht man schon ordentlich Kraft, Schwachpunkt bei der Original sind da eher die Haltelaschen am Rumpf die ausbrechen können.
Macht am Modell was immer auf- und abgebaut natürlich so keinen Sinn, da würde ich auch zum Steckungsrohr greifen (hatte ich bei meiner 42% Prometheus auch so gemacht).

Die Lagerung der Verspannung im Flügel ist bei den "großen" dagegen schon recht massiv. Die komplett durchgehenden massiven Holme (keine oberen und unteren Gurte...es ist einfach ein massives Stück Holz) wird nochmal mit Holz komplett rundum verkastet und dann werden mit durchgehenden Schrauben Metallplatten aufgeschraubt die das Rohr für die Verspannung aufnehmen. Mir wäre kein Pitts-Fall bekannt, die es dort im Flug mal zerlegt hat.

IMG_5272.JPG
 
sehr interessantes Foto, Patric,

ja, ich habe das ähnlich umgesetzt mit der CfK-Platte, nur nicht durchverschraubt. Im Zugersuch hat diese Stelle auch gehalten, aber der Holm ist dann an der nächsten Rippe gerissen. Der durchgehende Holm bei euch ist da natürlich besser.

Nächste Woche werden die nächsten Teile geklarlackt.

Dann geht es mit dem Rest Bespannen der Fläche weiter.

Gruß
Mark
 
Hallo zusammen und noch alles Gute fürs neue Jahr,
mit großem Interesse habe ich diesen Baubericht heute morgen - ich gestehe mehr überflogen als - gelesen.
Bis zum "Seilzug-Test" da war mein Interesse zu 100% geweckt, da ich mir schon vor einigen Jahren bei meiner kleinen EMHW-Pitts die gleichen Gedanken gemacht habe ...

Es sei mit gestattet, diese hier als Anregung kurz darzustellen:

Aufteilung Masse in Rumpf und Flächen - da gehe ich voll mit
Mit wieviel g gerechnet wird ... ich denke 10g sollten es schon sein, vor allem, da keine weitere Sicherheit berücksichtigt wird...

Bei der Berechnung der Seillast ist aber folgendes zu beachten:
1. der Winkel unter dem die Abspannung erfolgt, denn dadurch steigt der Zug im Seil auf ca. das 1,4 bis 2-fache Stichwort "Kräfteparallelogramm"
(bei 30° zur Horizontalen -> 2-fach, bei 45° 1,4-fach)
2. nicht die gesamte Gewichtskraft des Rumpfes hängt an den Seilen ... ein nicht zu vernachlässigender Teil wird direkt von der oberen Fläche in den Baldachin und von der unteren Fläche direkt in den Rumpf eingeleitet ...

Meine grobe Abschätzung von damals:
Masse Rumpf 15kg -> 150N bei 10g -> 1500N die Hälfte für eine Seite -> 750N, davon 70% von den Seilen aufgenommen -> 525N
durch Schrägstellung der Seile mit dem doppelten Wert gerechnet: 1050N

Zum Einsatz kamen bei mir 2St. "100kg" Seile -> je 1000N ergibt eine Sicherheit von ca. 2 ... damit war ich beruhigt ...

Viele Grüße
Ingo
 
Hallo Ingo,

nicht nur das Forum, sondern auch der geneigte Leser erwartet doch genau dieses Fachsimpeln.

Sehr interessante Ausführung.

Mit dem Winkel und den Parallelogramm ist ein guter Hinweis. Mein Zugtest hat genau deswegen ja auch unter ca. 45° stattgefunden. Damit ich überhaupt ein Wert messen kann, nur an einem Holm.
Der Holm ist quasi dann in sich abgerissen, genau dort, wo die Verkastung aufhört, Rippe anfängt.

So wie du sehe ich das auch. Habe auch nur 30% auf eine Seite gerechnet. Und ein Rumpfgewicht von 20 kg.
Seile habe ich auch die 100 kg Variante.

Rechnerisch gehe ich auch bis 10 g mit, die Test zeigten allerdings keine Werte höher als 6 g.

Gruß
Mark
 
Hallo Mark, bei meiner EA260 möchte ich für die Seilanlenkung kein Stahlseil verwenden,sondern Dyneema 1mm. Wiegt wenig und man kann es gut spleißen. Wie denkst Du darüber?
VG ULI
 
Hallo Uli,
aus meiner Erfahrung mit Gleitschirmen und Lenkdrachen kann ich nur eins sagen, mit Dyneema Leinen gibt es regelmäßig ein Thema mit Dehnungen unter last.
Das kannst Du auch sehr gut bei den besseren Lenkdrachen sogar fühlen wie die Dyneema Leinen unter Last sich dehnen und nicht wieder in ihre Ausgangslänge zurück kommen.
Ich an Deiner Stelle würde wenn dann Kevlar Leinen verwenden die kannst Du genauso gut spleißen und haben so gut wie keine Dehnung auf diese länge.

Gruß
Reiner
 
Hallo Mark,
vielen Dank für das Lob.
VG

Hallo Uli,
ist zwar hier offtopic ... aber gibt es einen Thread zu deiner Extra? Spleißen kenne ich zwar aus der Großfliegerei ... aber den Sinn bei Ruderanlenkungen eines Modellfliegers erschließt sich mir nicht ... da wäre ich dankbar für weitere Infos ...
VG
 
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