Pneumatisches EZFW "explodiert" förmlich

Servus Kollegen!

Ich habe für meine 2,1m Bonanza ein pneumatisches EZFW.
Wenn das ein- oder ausfährt geht das mit dermaßen viel Kraft, dass mir schlecht wird. Es kracht so richtig in die Endstellungen :eek:

Ein Druckreduzierstück ist in der Hauptleitung und es ist auch richtig rum eingebaut.
Kann man die Wucht irgendwie mindern?

Danke für eure Ratschläge!

Kurt
 

Marco T.

User
Ventil mit drosselschrauben sind die beste lösung
Gibt es von fast allen großen ezfw herstellern robart ,hawe , beotec usw
sonst kannst du es mit stellringe mal probieren
 
Ja,

du schiebst z.B.: einen 4er Stellring auf eine 4er Leitung und dann schraubst den Gewindestift so fest, daß zu sozusagen eine Drossel hast....


Gruß
Thomas
 

Steba

User
Aaaber, nimm bei den Stellringen Kunstoffschrauben, die Metall Gewindestiffte
könnten die Druckluftleitung beschädigen und wenn du im Landeanflug bist und auf das Knöpfchen
"Fahrwerk raus" drückst könnte es sein das nichts passiert.
 
Kunststoffschrauben

Kunststoffschrauben

Stellringe haben meist in Bezug auf ihren Innendurchmesser recht kleine Schraubendurchmesser. Das reicht ja für das Klemmen auf Achsen/ Wellen.
Anderst ist das beim Klemmen von Weichem, wie z.B. Kabellitzen! Lüsterklemmen besitzen große Schraubendurchmesser um auf der ganzen Litzenbreite zu klemmen.
Lüsterklemmen gibt es ja auch mit großem Innendurchmesser, vielleicht findest du ja eine in der eine gängige M3/ M4 Nylonschraube passt, sowas hat man als Modellflieger ja parat.

Anderen Falls kann man Kabelbinder auch genau und fein gestuft verengen.

Grüße Max
 

Knut

User
Hallo Kurt,

wenn Du ein wirklich langsames, gleichmäßiges und trotzdem kraftvolles ausfahren wünscht, wird das nur über einen Abluftgeregelten Pneumatik, bzw. Airzylinder funktionieren.
Was meine ich damit. Du reduzierst über ein sogenanntes Drosselventil mit Rückschlagfunktion die Abluft die aus dem Zylinder entweicht. Du reduzierst also nicht die Zuluftmenge. Dies wird nur gemacht, wenn der Druck für die jeweiligen Zylindergröße zu hoch ist. Damit wird u.a. eine ruckartige Anfangsbewegung verhindert. In Deinem Fall wäre das nicht so tragisch.
Du müsstest also in jede Leitung zum Zylinder ein solches Ventil schalten. Über eine Drosselschraube lässt sich nun die Abluftmenge und damit die Geschwindigkeit einstellen. Das geht von Null bis volle Pulle und das immer mit voller Stellkraft.
Diese Ventile hat Behotec und natürlich Festo als Hauptlieferant im Programm. In der einen Richtung lässt sich die Luft regeln, in der anderen ist es offen. Ist ein dicker und dünner Pfeil drauf.
Dicke Richtung: Offen, Dünner: Regelbar. Und immer daran denken: Über die Abluftreglung wird die Geschwindigkeit eingestellt.
Zwei Stück für beide Fahrwerksbeine gemeinsam sollten reichen. Ideal sind natürlich je Bein zwei Stück. Damit fahren beide exakt gleich aus. Ich würde aber erst mal erste Variante versuchen. Das dürfte schon reichen. Also nach den Drosselventilen über Y Stücke aufteilen.

Tschüß
Knut
 
Vielen Dank an alle!

Knuts Beitrag veranlasst mich zu folgender Frage:
Kann ich bitte ein bisschen Nachhilfe haben?

1) Das Druckluftsystem ist offenbar ein Geschlossenes. Die Kolben können von zwei Seiten mit Druck beaufschlagt werden.
Aber.... wie geht das? Wo geht der Druck / die Luft hin, wenn ich "auf der anderen Seite" mit Druck daher komme?

2) Ich denke diese Frage geht an Knut: ich habe festgestellt, dass wenn ich jenen Schlauch klemme, der für das heftige Ausfahren zuständig ist, dann reguliere ich dieses Ausfahren zwar, aber das Fahrwerk geht auch viel langsamer rein. Zeitweise fast gar nicht mehr. Lasse ich die Klemme lockerer geht's zwar rein, aber es "schießt" auch wieder heraus. Lässt sich dieses Problem mit den von dir beschriebenen Ventilen lösen?

3) Sollte ich bei der Klemmringmethode bleiben, werde ich für den 3mm-Schlauch einen4er oder 5er Klemmring nehmen und ein längliches, flaches Plastik zwischen Schraube und Schlauch klemmen. Damit der Schlauch nicht beschädigt wird. Ist das eine gute Idee?

Danke wieder mal im Voraus

:)

Kurt
 
Hi!

Als Mechaniker kräuselt sich mir alles bei "Stellringen". Das ist, man möge es mir nachsehen, Murks.

Zylinder werden abluftgedrosselt, am besten mit Drosselrückschlagventil wie erwähnt.
Für das Ausfahren wird demnach die Drossel an der Seite angebracht an der die Luft aus dem Zylinder gedrückt wird.
Warum das - ganz einfach, drosselt man die Zuluft dann ruckelt der Zylinder...

Normal reicht eine Drossel beim Ausfahren, weil beim Einfahren das Gewicht des Fahrwerksbein bereits etwas dämpft.

Um auf die Frage zurückzukommen - "wohin geht die Luft aus dem Zylinder?"
Die geht über die Leitung zum Ventil und von dort aus ins Freie...:D
 

EvoNic

User
Sagt mal,

hat schonmal wer statt dieser Druckluftflaschen einen Minikompressor ausprobiert, wie sie in diesen Blutdruckmeßgeräten für 10,- EUR drin sind? Welchen Druck die erzeugen, weiß ich nicht, vermute aber, daß der nicht in derselben Größenordnung, wie der zu messende Blutdruck liegt, sondern viel höher.
So ein Minikompressor ist wahrscheinlich leichter als eine Druckluftflasche und durch die geringe Fördermenge würde das Fahrwerk ganz ohne Ventil oder Drosselung scale-langsam ausfahren.

Gruß, Nic
 
Die Minikompressoren sind zu Schwach,reichen gerade mal dazu eine LEGO Pneumatik zu versorgen.Dann Kauf auch lieber gleich ein Elektrisch angetriebenes Fahrwerk.Ein richtiger Druckregler wäre natürlich auch noch Hilfreich aber immer mit Abluftdrossel .
 

Lukas N.

User
TADA!

http://www.jet-tronics.de/Doppelventil.html

"Das superleichte Jet-Tronics Zweikreisventil ist zum Schalten von doppelt wirkenden Pneumatik-Zylindern ausgelegt. Es besitzt über den normalen Schaltmodus hinaus die Möglichkeit, das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks getrennt zu drosseln, sowie eine "Air-Fail-Safe" Funktion und "Manuelle Betätigung"."

Unbenannt.JPG

Gruß Lukas
 

Knut

User
Hallo Kurt,

Wie auch schon von Martin erwähnt, geht die Luft zum Schaltventil und von dort ins Freie. Anders würde das auch nicht funktionieren. Die Luft die der Kolben bei der Bewegung rausdrückt muss irgendwo hin. Wäre es ein geschlossenes System wäre keine Bewegung möglich. Das wirst Du merken, wenn Du das Abluftventil komplett schließt.
Ich an Deiner Stelle würde mir zwei Stück Drosselventile mit Rückschlagfunktion kaufen und sie so einfügen wie ich schon geschrieben habe. Das von Jet-Tronic muss es nicht sein. Einen Teil davon (Schaltventil) hast Du ja schon.
Dann kannst Du das Fahrwerk wie gewünscht ein und ausfahren lassen. Schön langsam und kraftvoll.
Vergiss das mit den Stellringen. Das wird nie ordentlich funktionieren und ist Murks. Mit einer Reglung der Zuluft lässt sich kein Airzylinder steuern. Das geht ausschließlich über eine Abluftreglung. Du kannst ja mal den Ablufschlauch zusammenquetschen und das Fahrwerk fahren. Das wird funktionieren, aber nur in die eine Richtung. Für die andere fehlt Dir dann wieder der Querschnitt für genügend Luft. Denn einmal ist die gleiche Leitung Zuluft und dann Abluftleitung. Deswegen Drosselrückschlagventil. Für die Abluft regelbar, für die Zuluft offen.

Das von behotec:
http://www.behotec.de/xtcommerce/product_info.php?info=p42_Drosselrueckschlagventil-4-4.html

9,50 pro Stück ist ok. Viel billiger wirst Du es wohl nicht finden.

P.S. Mache es, Dein nächstes Problem wird nur noch sein: Wie langsam oder schnell sieht es am besten aus.


Tschüß
Knut
 
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