PPM oder PCM

Steffen

User
Hi Leute,

es gibt für beides Szenarien des Vor- und des Nachteils.

Ich habe nie PCM geflogen, weil ich keine PCM-Anlage hatte. Aber ich hatte zwei Modellverluste durch einen kurzen Zucker. Dies wäre mit IPD oder PCM nicht passiert, das ist als sicher darzustellen.

Ich habe zumindest damals diese 'PCM fliegt dann einfach doof geradeaus, während man mit PPM das Zucken als Warnung gehabt hätte' genau zwei mal bei anderen erlebt. Über die technische Qualität ihrer Modellaufbauten und Ausrüstungen möchte ich jetzt aber lieber nicht reden.

Also muss jeder für sich selbst entscheiden, was er braucht:

-sind Zucker entscheidend für das Modell, dann lieber PCM oder IPD
-betrachtet man Zucker als Hinweis auf die Reichweitengrenze, ist PPM die richtige Wahl
-findet man programmierbare Failsafe/Hold-Stellungen und Zeiten ideal, dann nimmt man eben PCM/SPCM

Meine persönliche Idealvorstellung îst die:
-Gas mit 0.5-1sec auf Drossel
-alle Ruder auf Hold
-Signal nach aussen (Blitzer, Funkrückstrecke) als Hinweis (sprich ein Kanal mit 0 Verzögerung Failsafe schalten, der das Signal schaltet)
-Fehlerzähleranzeige im Modell

Bis auf den letzten Punkt geht das nur mit PCM, der letzte dagegen nur mit Schulze.

Davon abgesehen deutet ein dauerhaftes Empfangsproblem innerhalb der Sichtweite auf ein technisches Problem hin.

Ciao, Steffen
 

Andi1

User
Hallo!

Gibt ja ein gespaltenes Lager zu diesem Thema.

Est gibt ja externe Failsafe-Module für PPM. (ca. 20 € )
Hat jemand Erfahrung mit solchen Modulen und ist diese Methode eine Überlegung wert?

Andi
 

speed

Vereinsmitglied
Hallo,
jeder muss für sich ein System aussuchen, dem er vertraut. In vielen Fällen ist das erfreulicherweise sehr einfach, da ein Standard PPM Empfänger vollkommen ausreichend ist.

Es gibt aber auch einige Tests, die zum Nachdenken anregen: 1990 wurde im Auftrag der Bundeswehr die Reichweite einer MC 18 mit PPM und PCM Empfängern vermessen. Dabei war ständig ein Störsender eingeschaltet. Als Beispiel: Bei günstiger Ausrichtung der Senderantenne betrug die Reichweite mit PPM Empfänger bis die ersten Zucker auftraten ca. 700m der PCM Empfänger stieg bei 1000m aus.
Ich selbst verwende aus diesem Grund fast nur PCM Empfänger. Die Fail-safe Programmierung sollte dabei gut überlegt sein. Aber Ruder neutral, Klappen raus, vor allem Motor aus! verschlimmern die Sache nicht. Bei E- Fliegern ist bei Motor aus meistens auch die Ursache der Störung weg.
Ich bin vor ca. 20 Jahren Zieldarstellung für die Flak geflogen. Für Boden-Luft Raketen wurden professionellen Drohnen (Beechcraft Firebee) eingesetzt. Dort wurden Fernsteuerungen (VEGA) verwendet, die das empfangene PCM Signal kontrollierten und zurück schickten. Aber auch mit dieser höher wertigen Technik gab es Störungen.
Ich befürchte aber, dass die Hersteller zukünftig dem zunehmenden Elektrosmog mit einer aufwendigeren Technik begegnen müssen!

Otto
 

Spunki

User
Im Vollgastiefflug mit einem Turbinen-Jet knapp über dem Boden kann man sich keine "PPM-Ruderzucker" leisten!

Auch selbst in großer Höhe bei voller Geschwindigkeit zerlegt es Dir jeden Jet bei unkontrollierten wilden Vollausschlägen der Ruder ...

Grüße Spunki
 
Meine Meinung (nur Modellflug betreffend)
a) PPM nach Möglichkeit mit Failsafefunktion d.h. IPD, oder Ähnliches ist ideal für Segel-, Elektro- und Glühzündermodelle.

b) PCM ist für Jets und Benziner (Zündung) von Vorteil.
Die Praxis (Internat. Akro- und Jetszene) und viele Fallbeispiele, die in den vergangenen Monaten auch bei RCN geschildert wurden, weisen in diese Richtung.
Meines Erachtens sollte jeder Hersteller von RC-Anlagen beide Übertragungstechniken in hochwertiger Qualität anbieten.
Dies ist somit wieder ein Aufruf an die neu gegründete Multiplex - Hitecgruppe, doch bitte nebst PPM und PPM IPD, möglichst schnell auch ein modernes PCM System für ihre RC-Anlagen zu entwickeln.
Na ja, es musste halt mal wieder sein.

Gruss

Kurt
 
Hallo Kurt!
Ich stimme mit dir in allen Punkten überein,
bes. im letzten!!!!
Besser hätte ich es nicht sagen können.
Nur noch eine Bemerkung: 1.FailSave ist nur
sinnvoll wenn richtig programmiert.
Alle Fälle die hier gegen PCM angeführt werden
liegen größtenteils an falscher Programmierung!
2. Denkt nicht nur an eure Modelle sondern auch an Unbeteiligte ,die durch Modelle auch am Boden gefährdet werden können!
Gruß Raymund
 
Hallo

Also ich verwende nur noch PCM-Empfänger (mc12, mc18, mc20DS). Und zwar aus folgenden Gründen:

Sicherheit für andere steht an erster Stelle. Failsafe wird wie folgt programmiert: Motormodelle, Motor Leerlauf, alle Ruder in Neutral oder Landestellung.
Segler, alle Ruder Landestellung, Kupplung auf.
Hubis, Motor Leerlauf, ansonsten Neutralstellung (geht mit der mc 20 leider nicht anders)

Bei Motormodellen (egal ob elektrisch oder mit Zündung) ist der Motor meistens für die Störung mit verantwortlich, also den Störpegel vermindern.

Außerdem bin ich der Meinung, das PCM auch im Hold-Modus noch sicherer ist als PPM. Das Modell behält eine gleichmäßige Fluglage bei, auch wenn es senkrecht in den Boden ist. Wenn ein gestörtes Modell auf mich zufliegen würde, ist es einfacher, im Notfall auszuweichen, als bei einem Modelle in dem alle Ruder unkontrollierte Bewegungen machen.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, das bei PCM der Empfang schlagartig weg ist. meistens merkt man schon vorher, das es 'irgendwie langsamer' reagiert (eben durch kurzes einsetzen des Hold-Modus). Dann kann man immer noch den Sender (bzw. die Antenne) anders halten und sofort landen. Wer dann noch weiterfliegt ist selber schuld.

den geringen Mehrpreis eines PCM-Empfängers hat man nach dem ersten Absturz (eines noch so billigen) Modells schnell wieder hereingeholt. Ganz abgesehen von der Gefährdung anderer.

PCM ist einfach ein Sicherheitsbaustein im System. Es kauft heute ja auch kein Mensch mehr Autos ohne ABS (Da ist es genauso: es gibt Situationen, wo es ohne ABS besser wäre)

Christian
 

k_wimmer

User
Hallo Leute,

also ich verwende seit 30Jahren ausschließlich PPM, und muss sagen, dass ich noch NIE ein Model wegen mangelnder Reichweite oder Funkstörung verloren habe!
Alle Absturzursachen bei mir waren zu 90% mechanischer Art, und zu 10% elektronischer Art, wobei ich lediglich 2 Potiausfälle am Heckservo, 3defekte Servomotore und 2 Akkuausfälle zu beklagen hatte, und dabei hilft auch kein PCM.

Ich fliege mittlerweile so ziemlich alles ausser Turbinen.
 

Steffen

User
@Spunki:
Nee, nicht wenn man auf Empfänger mit Hold-Fähigkeiten beschränkt.
Hinter einem Multiplex ipd sieht der Störungszähler nämlich keine Störungen mehr...

Aber auch hier zeigt sich wie immer: PCM versus PPM ist eine Philosophiefrage und nicht mit einem 'Was ist besser' zu beantworten.

Die Antwort auf die Frage dürfte also dazu führen, dass man nochmal über die Frage nachdenken muss...

@Kai:
ich hatte auch keinen Absturz durch Störungen, wenn man sie auf funktionsfähige Hardware beschränkt.

Die zwei eigenen Verluste waren ein Problem eines Empfängers (aber eben Beispiel für einen letalen Zucker)
Ansonsten hatte ich noch zwei Totalverluste und drei schwere Beschädigungen durch externe Störungen, bei denen kein System geholfen hätte (entweder waren die Fernsteuerungen alle Schrott, oder das Frequenzband total verseucht: 36,xx MHz, wenn ich mich recht erinner)

Ciao, Steffen
 
Hallo Chismatiker :D (nix Glaubensgemeinschaft :p ),

der weiter o.a. RCO-Artikel machte sicher viel Arbeit und umreißt das Wesentliche ausgezeichnet.

Ergänzungen:

1) Die kleinere Frametime von Differenz-PCM ist natürlich ein Vorteil. Der Gesamtzeitverlust von der Hand bis zum Servoanlauf hängt aber wesentlich mehr von dem Zeitbedarf für die senderinterne Verarbeitung ab.

Beispiele:

Interne PCM-Verarbeitungszeit zB 40ms+22ms=62ms
Interne Diff-PCM Verarbgszeit zB 40ms+14ms=54ms

MC22 int. SPCM-Verarbeitgzeit zb 18ms+22ms=40ms
Der MC22-Sender braucht generell um eine Frametime weniger in seiner internen Verarbeitung.

Veröffentlichte Testwerte, für die, die sie noch nicht kennen in meinem PROP- und aktuallisiertem(!) RC-Heli MC22-Testartikel.

http://www.rc-heli.org/forum/thread.php?threadid=11178&boardid=37&styleid=3

Vergleichende Geschwindigkeitswerte für 1024- Diff.PCM konnte ich mangels Prüfling noch nicht ertesten.

Achtung: meine im Link-Inhalt des vorherigen Postings von "hardybi" beinhaltete Emailadresse stimmt nicht mehr, sondern meine hier in RCN angegebene!

2)
Da der Empfänger diskrete Werte verarbeitet, die von ihm mit Frametime-Abstand an die Servos weitergegeben werden, somit ein ausgewähltes Servos nur einmal pro Frametime angesteuert wird, können sich Störeinflüsse bei PPM nur zu genau diesem Zeitpunkt bemerkbar machen.
Daraus folgt, dass Unterschiede zwischen Soll- und Istwert am Servos nur ähnlich einer Treppenfunktion auftreten können.

ppmsoll2.gif



ppmist2.gif


3) Erfahrungsbericht PPM/SPCM:
Obwohl ich überwiegend Konstant-Flugstil betreibe und sich mein Modell somit max. 200m vom Sender entfernt - eine Entfernung, bei der Reichweitengrenzen irrelevant sind - verwende ich für meinen 2m Diablo, in dem ich sehr viel Aufwand verwendet habe, um diverse Baustatik-Probleme (unfoliert gekauft) zu beseitigen, jetzt ab mc22-Verwendung einen SPCM-Empfänger, obwohl die Trimmfeinheit nur mehr halb so fein ist als bei PPM. Bei den großen Ruderausschlägen macht sich das sehr wohl bemerkbar. Aber wer fliegt mit einem Funflyer schon gerade? :D

Der SPCM-Empfänger kam hinein, nachdem während eines Starts in Bodennähe ein auf der Straße vorbeifahrender ausländischer LKW einen vollen 60° Seitenruder-Wachler verursachte. Gott sei Dank nur SR, sonst wäre das Modell kaputt gewesen.
Da die stark befahrenen Straße nur ca.50m parallel von unsere Piste entfernt ist und ich schon mehrmals bei Vorbeifahrten (Weinbauern mit Uraltmopeds, LKWs mit CB-Antennen)PPM-Auswirkungen
erkennen konnte, war PCM mit Servo-Hold das Mittel der Wahl. Auch für unser zeitweiliges (Bodenfeuchtigkeit?)35MHz-Bodenreflexions-Interferenzloch im Queranflug.

[ 10. März 2003, 10:40: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 
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