Probleme bei der Verarbeitung von Oracover

Hallo zusammen,
habe bei der Bespannung einer Rippenfläche, ohne D-Box folgendes Problem.
Zuerst habe ich die Folie auf der Flächenunterseite an der Endleiste, Nasenleiste, Holm mit ca.
100Grad angebügelt und mit einem Filzrakel bzw.Tuch angerieben. Dann mit 140 -150 Grad
die Folie um dem Randbogen gezogen und festgebügelt. Die Kanten habe ich mit der selben
Temperatur nachgebügelt.
Dann die Oberseite der Fläche in der selben Reihenfolge bespannt.
Nun habe ich mit 150 Grad die Folie zwischen den Rippen gespannt.
Obwohl ich nicht erneut über Nasenleiste, Endleiste ect. gebügelt habe, mit dem
nun heißeren Bügeleisen, entstehen dort sehr viele sehr kleine Luftblasen.
Die lassen sich zwar aufstechen, aber nicht mehr mit 100 Grad unsichtbar festbügeln.
Einen Versuch mit höherer Temperatur, habe ich gleich wieder sein lassen,
da es nur noch mehr Blasen wurden.
Wie geht ihr beim bespannen vor, bzw was mache ich falsch?
Fast vergessen, verwendet habe ich ein Foliebügeleisen und ein Infrarotthermometer.

Viele Grüße
Raimund
 
Hallo Raimund, wo genau entstehen diese Blasen, ich nehme an auf dem Balsabereich. Zwischen den Rippen kann das aus meiner Sicht nicht passieren - richtig?
Weitere Frage, wenn ich richtig liegen sollte, wie war die Vorbehandlung dieser Balsabereiche?
Handelte es sich um ein neues Modell (Erstbespannung) oder um eine Zweitbespannung?

Gruß
Joachim
 
Hallo Joachim,
ja die Blasen entstehen auf dem Balsabereich und es handelt sich um eine Erstbespannung.
Die Balsaoberflächen habe ich mit Clou Schnellschliffgrund gestrichen, leicht überschliffen
und anschließen gründlich entstaubt.
Viele Grüße
Raimund
 
Das Problem hatte ich auch. Bin der Meinung dass das Clou das Holz versiegelt und die Luft net durchs Holz weg kann. Hab dann mal ein Balsabrettchen ohne Clou foliert und das hat perfekt geklappt. Beim Modell führte es allerdings zu ner Komplettlackierung statt ner Folierung...
 
Hallo Christian,
die Versiegelung hatte ich auch schon in Verdacht. Aber beim Aufbügeln der Folie,
mit ca. 100 Grad auf die Balsateile, waren keine Blasen vorhanden und die Folie schön glatt.
Die Blasen zwischen der Folie und dem Balsaholz, kamen erst beim spannen der Folie
zwischen den Rippen, mit höherer Temperatur.

Viele Grüße
Raimund
 
Hallo Raimund,
kann es sein daß die Luft eingeschlossen ist? Ich würde zum Test mal bei einem Rippenfeld von hinten in die Endleiste ein 1mm Loch bohren zur Entlüftung.
Gruß
Nik
 
Hallo Nik,
eingeschlossene Luft in den Rippenfeldern kann ich ausschließen, da ich Löcher in die
Rippen gebohrt habe. Ebenso Entlüftungsbohrungen in den Wurzelrippen.
Viele Grüße
Raimund
 
Hallo
Ich benutze Oracover schon seit Jahren. Zur Vorbehandlung des Holzes erfolgt jeweils eine Versieglung mit Clou G1.
Bis vor einiger Zeit hat das auch prima funktioniert. Jetzt bilden sich spätestens nach einigen Tagen unschöne Blasen die nicht entfernt werden können
Angeblich soll die Ursache eine Veränderung des Lösungsmittels in der Clou Grundierung sein?? Auch ohne Clou bildet die Folie Blasen
Seit dem benutze ich ausschließlich Oracover Scale Stick plus die Clou Grundierung und habe auch beim Nachbügeln keine Blasenbildung mehr??!! Beim Entfernen der Folie bleibt die Klebeschicht auf dem Holz. Also verbindet sich die Folie gut mit dem Untergrund.

Gruß
Th Busch
 
Hallo Th Busch,
verstehe ich das richtig, bei dir entstehen die Blasen egal ob du denn Clou G1 verwendest oder nicht.
Wenn das so ist, dann müste das ja an der Bügelfolie liegen.
Ich habe die normale Oracover und fluorisierte verwendet.
Viele Grüße
Raimund
 
Hallo
Genau das ist es, was ich vermute. Vor Corona habe ich an einem Oracoverstand in Dortmund mit einem Mitarbeiter gesprochen. Der hatte eine Änderung der Klebeschicht von Seiten der Firma negiert. Ich habe allerdings Modelle, die fast 30 Jahre alt sind und da sind bis heute keine Blasen aufgetreten. Also muss der Fehler ja irgendwo liegen. Wenn ich das Holz nicht vorher behandle bilden sich bei der normalen Oracover auch Blasen die sich nicht vernünftig entfernen lassen. Nur die Stick-Folien lassen sich nach meiner Erfahrung noch so verarbeiten wie früher die normale Folie.
Leider gibt es die Monokote nicht mehr oder nur in 2 m Rollen (Bei Tony Clark). Die Monokote war nach meiner Meinung unschlagbar gut.
Ich bin also genauso ratlos wie du

Gruß
Th Busch
 
@Black Cat: Versuch macht klug. Ich bin auf Dein Anliegen angesprungen weil ich genau das Problem hatte wie Du und andere auch - Blasen. Ich hatte zwar keine Vorbehandlung mit Clou. Aber ich hatte eine alte Folie entfernt und der Klebelayer ist so schlecht abgegangen, dass ich mit Verdünnung drauf musste. Ich habe das heute an einer anderen Fläche nachvollzogen. Ergebnis: Klebestelle mit Verdünnung behandelt --> Blasen. Bereiche ohne Verdünnung --> keine Blasen.
Das ist zwar ein anderer Prozess aber die Wirkung ist mit großer Wahrscheinlichkeit die gleiche wie bei Dir. Die Poren im Holz werden quasi versiegelt und die Luft kann punktuell nicht entweichen - bei Dir mit Clou und bei mir aus einem Mix Verdünnung/Kleberreste. Ich vermute die Restmengen an Lösemittel im Holz dampfen durch die Temperatureinwirkung aus und können nicht raus, da im Randbereich der einzelnen Blase der Klebstoff der Folie bereits fest ist.
 
Hallo,
passt zwar nicht unbedingt zu den Symptomen, aber ich habe die letzten Wochen als Deko Orastick in rot bestellt und festgestellt dass sich die Klebeschicht von früher weiß auf silbrig geändert hat. Also wurde die Klebeschicht, zumindest bei Orastick, geändert. Hat sich allerdings normal wie früher verarbeiten lassen. Ähnliches könnte ja bei der normalen Folie ja auch passiert sein.

mfG, Wolfgang
 
Hallo zusammen,
Danke für eure Infos.
Bis jetzt dachte ich ja, das ich beim Bespannen etwas falsch mache.
Da aber nicht nur ich diese Probleme habe, könnte es auch an der Folie selber liegen.
Habe jetzt noch eine andere Folie daheim, werde diese einmal testen.
Viele Grüße
Raimund
 

gerwi

User
wie in einem anderen fred schon mal erwähnt...Kleber!?
ich hatte mit älteren ORASTICK schon mal Probleme (die aber mit H. Lanitz kundenorientiert und schnell gelöst werden konnten) - da löste sich die Folie nach wenigen Stunden auf Balsa wieder komplett ab. Grund: durch Alterung klebte die nicht mehr richtig. Folge: Lagern von Resten (Ausbesserung, Verzierungen) ist sinnlos (oder ORA-Kleber zusätzlich einsetzen...). Und man weiß beim Händler oft nicht, wie lang die Folie dort schon gelagert wurde. Da das Thema wohl bekannt ist/war, ist man bei Lanitz aber nicht untätig und hat wohl neue Kleber entwickelt/eingesetzt. Das Problem mit der Blasenbildung verfolgt mich auch immer wieder mal bei verschiedenen Folientypen und ist untergrundabhängig (Haftung). Ich wische Balsa vor dem Bügeln mit einem feuchten Schwamm gründlich ab, mache aber keine Grundierungen o.Ä. - das gab zuletzt meist gute dauerhafte Ergebnisse (weder Blasen noch Ablösungen). Und ich reibe nach dem Erhitzen mit einer Filzrakel bis zum Erkalten nach, insbesondere auch bei ORATEX und ORASTICK. Mit ORACOVER hatte ich die geringsten Probleme (sollte man aber nicht unbedingt "großflächig" übereinander bügeln -Blasen vorprogrammiert). Probleme hatte ich damit lediglich beim Nachbessern nach dem Entfernen der ersten Folie. Das scheint, wie schon erwähnt, an den Kleberresten zu liegen - hier halft nur ein gründliches nachschleifen vor dem neuen Bespannen...andernfalls klebte die neue Bespannung nicht richtig.
 
Hallo,
wie oben angekündigt, habe ich es jetzt nochmals ausprobiert.
Dazu habe ich bei einer Rohbaufertigen Rippenfläche, jedes zweite Rippenfeld mit Clou G1 gestrichen.
Danach jeweils ein unbehandeltes und ein mit G1 gestichenes Rippenfeld mit der selben Oracover Folie bespannt.
Beim fixieren mit ca. 100° gab es keine Unterschiede, beim anschließenden straffen mit ca. 140° entstanden bei dem
mit G1 behandelten Rippenfeld, wieder die kleinen Blasen zwischen Holz und Folie. Bei dem unbehandelten Rippen-
feld entstanden diese Blasen nicht.
Bei dem gleichen Test, mit einer Folie eines anderen Hersteller entstanden noch stärkere Blasen.
Auf den Bildern die ich gemacht habe, kann man das leider nicht erkennen, darum habe ich sie nicht eingestellt.
Anscheinend wurde beim Clou G1 etwas verändert, da diese Blasen bei mir früher nicht aufgetreten sind.
Daher werde ich in nicht mehr verwenden, was schade ist , da durch den G1 die Holzoberfläche glatter und etwas härter wurde.

Ich möchte noch allen Danken, die ihre Erfahrungen hier mitgeteilt haben.

Viele Grüße
Raimund
 
Hallo,
wie oben angekündigt, habe ich es jetzt nochmals ausprobiert.
Dazu habe ich bei einer Rohbaufertigen Rippenfläche, jedes zweite Rippenfeld mit Clou G1 gestrichen.
Danach jeweils ein unbehandeltes und ein mit G1 gestichenes Rippenfeld mit der selben Oracover Folie bespannt.
Beim fixieren mit ca. 100° gab es keine Unterschiede, beim anschließenden straffen mit ca. 140° entstanden bei dem
mit G1 behandelten Rippenfeld, wieder die kleinen Blasen zwischen Holz und Folie. Bei dem unbehandelten Rippen-
feld entstanden diese Blasen nicht.
Bei dem gleichen Test, mit einer Folie eines anderen Hersteller entstanden noch stärkere Blasen.
Auf den Bildern die ich gemacht habe, kann man das leider nicht erkennen, darum habe ich sie nicht eingestellt.
Anscheinend wurde beim Clou G1 etwas verändert, da diese Blasen bei mir früher nicht aufgetreten sind.
Daher werde ich in nicht mehr verwenden, was schade ist , da durch den G1 die Holzoberfläche glatter und etwas härter wurde.

Ich möchte noch allen Danken, die ihre Erfahrungen hier mitgeteilt haben.

Viele Grüße
Raimund
Deckt sich mit meinen Erfahrungen zum Thema Vorbehandlung generell. Danke für die Bestätigung.
 
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