Profil LO 100

Hallo,
Bei mir steht ein neue Projekt an, bei dem ich betreffend der Profilierung um Rat frage.

Es geht um den Bau der LO 100 im Maßstab 1:2,9 Rumpf von der Fa. Steinhardt. Flügel in
Rippenbauweise mit Seidenbespannung.

Hier die techn. Daten:

Rumpflänge: ca: 1975mm
Rumpfbreite: ca: 220mm
Profil: Auflage für Clark-Y
Profiltiefe: Laut Plan ca.450mm
Spannweite: 3,45m nach Bauplan
Höhe SLW: ca:440mm mit Spornanformung


Das Modell sollte wie das Original für uneingeschränkten Kunstflug ausgelegt sein. Das vorgschrieben Profil ist Clark Y, welches ich nicht für geeignet ansehe. Das Modell sollte ohne größere Balastierung ordentlich Durchzug für Kunstflug mitbringen. Über Profiltips eurerseits würde ich mich freuen.

Fliegergruß,
Knut
 
Das Original hatte m.W. ein Clark Y.

Das Clark Y, wenn korrekt gebaut (d.h. Unterseite ab etwa 30% zur Nase hochgezogen), ist gar nicht so schlecht für negative Figuren. Widerstandsmässig nicht das allerhöchste, aber bei der LO 100 mit ihrem Fassrumpf im Kunstflug wohl eher zu vernachlässigen.

Wenn Du das absolute Optimum willst, ein niedrig gewölbtes Quabeck, oder der Kunstflugstandard aus der Küche von UIUC SD 6060.
 
manche benutzen für Kunstflig an der LO-100 auch das RG15 (mod.)
- es bietet viele Vorteile gegenüber dem Clark Y (Durchzug, Widerstand) und ist deutlich variabler als das SD6060

Gruß, Andreas
 

Fox12

User
Hallo Knut,

das Clark-Y ist für die Lo 100 nicht das Schlechteste Profil...mit diesem Profil beschleunigt die Lo in Abwärtsfiguren und nach 80 - 100 m wird sie nicht mehr schneller ... Thermik schüffeln wirst Du mit dem Koffer bestimmt nicht wollen ... und für Kunstflug brauchst Du Flächenbelastung, besonders bei der Lo 100... ich rate besonders bei der Lo keine Kompromisse bezüglich Thermik- und Kunstflugeigenschaften einzugehen... setz voll auf Kunstflug und die Lo wird es Dir danken.

...bei uns fliegen mehrere Lo´s die meisten von Rosenthal mit 3,33 Spannweite. Das Clark-Y schreit geradezu nach Gewicht ... mit 10 kg verhält Sie sich wie ein welkes Blatt im Winde... bei 12 kg nimmt Sie ein bischen Fahrt auf ....bei 14kg wird´s interessant ....bei 16 kg hat Sie Durchzug ... ab 18 kg wird sie zum Geschoß ...

Ich selber habe meine Flächen nach den ersten Flügen von der Folie befreit, voll beplankt und anschließend noch mit Glasgewebe überzogen. Beim Bau wurden gleich Zusatzgewichte im Schwerpunktbereich eingebaut, sowohl im Flügel als auch im Rumpf. Der GFK Stab kann durch einen Stahlstab ersetzt werden, weiters kann ich vor und hinter dem Stab jeweils mit 2 Stahlstäbe (also insgesamt 4) 500 X 16 mm aufbalastieren. und letztes Jahr hab ich noch einen 1,5 kg Bleibollen um das Fahrwerk herumgegossen (herausnehmbar).

Mein Tipp ... bau die Holme etwas stabiler ... schau daß Du gewichtsmäßig etwa bei 11 - 12 kg landest und etwa 5 kg zuladen kannst. Beim Landen ist Butterfly Stellung empfehlenswert mit zusätzlichen Landeklappen, vor allem für Leute die am Anfang das Slippen nicht beherrschen ... denn zum Schluß will die LO 100 eigentlich gar nicht landen ... da merkt man dann erst welche Fahrt der Koffer drauf und wie das Gewicht schiebt ... und nur so mit mind. 14 - 15 kg macht die Lo auch Spaß.

Gruß Jürgen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich fasse meine Überlegungen zur Profilauswahl mal zusammen:

1. dicker Rumpf mit viel Widerstand -> viel Flächenbelastung und eine starke Schleppmaschine
2. viel Flächenbelastung -> viel Auftrieb zum Landen (also nicht zu dünn werden)
3. kurzer Leitwerkshebelarm -> momentenarmes Profil
4. 2.und 3. widersprechen sich, aber man hat ja Wölbklappen, also Klapptaugliches Profil
5. Rezahl ist groß, dank Profiltiefe, also kann die Dickenrücklage kräftig werden

D.h die EmpfehlungSD6060 ist nicht so verkehrt. Ein HQW 1,0/xx sicher auch nicht Experimentierfreudige könnte auch mal ein Pylonprofil wie das RK40 ansehen, Geschwindigkeit wird hier durch Flächentiefe ersetzt, so dass der Rezahlbereich wieder der gleiche ist.

Hans
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Tag zusammen,

fliege seit vielen Jahren eine (kleine) Lo100 von Gewalt mit Clark-Y. Das Profil ist längst nicht so schlecht geeignet für den Vogel wie oftmals behauptet, aber, wie meine Vorredner schon sagten, das Gewicht muss stimmen. Meine lief erst mit einem halben Kilo Blei unter der Flächenauflage vernünftig!

in Sachen profilwahl kann ich euch vielleicht etwas Arbeit abnehmen: Hier wurde dergleichen schon umfassend diskutiert
 
Hallo,

damit es mit möglichst wenig gewicht auch noch schön vorwärts geht würde ich in Richtung HQW 2.0/11 oder Eppler 374 gehen.

ein Clark Y scheidet da allerdings für mich vollkommen aus.

Die profildicke wirst Du ja auch von der benötigten Bauhöhe der Steckung abhängig machen müssen.

Gruss
Andreas
 
Hallo,

Nachtrag:

Damit die Lo im Kunstflug schön läuft, wird die EWD, bedingt durch den Abwindfaktor der Fläche in Rchtung - 0,5° tendieren.

Gruss
Andreas
 

Steffen

User
Ob die Profilauswahl bzgl. des Widerstandes bei einer Lo100 eine Rolle spielt, wage ich mal zu bezweifeln...

Ich würde da eher auf die Eigenschaften des Profiles schauen und da ist ein Clark Y eine verdammt feine Sache...

Ciao, Steffen
 

kurbel

User
Jo, hier ist mal eine der wenigen Anwendungen, wo das Profil des Vorbildes trotz Verkleinerung des Nachbaus richtig gut geeignet ist.
Da würde ich schon der Optik wegen nicht zu weit von abweichen.

Kurbel
 

PIK 20

User
Hallo,

ich gebe Andreas vollkommen Recht.

Profilauswahl ist eine reine Geschmacksache. Ich habe 3 Lo`s in der Größe 2.25 und 2.50m gebaut.

Verwendet habe ich dabei jeweils das HQ-2-12 und habe wie das Original mit Wölbklappen ausgestattet. Mit den Wölbklappen wird das Modell sehr universell.
Die EWD beträgt bei mir 0,5 Grad. Das Höhenleitwerk habe ich um 10% vergrößert - nicht scale - aber deutlich besser.

Heinz
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Verwendet habe ich dabei jeweils das HQ-2-12 und habe wie das Original mit Wölbklappen ausgestattet. Mit den Wölbklappen wird das Modell sehr universell.
Die EWD beträgt bei mir 0,5 Grad. Das Höhenleitwerk habe ich um 10% vergrößert - nicht scale - aber deutlich besser.

Ist eine prima Auslegung speziell für den Hang. Wer aber das Höhenleitwerk nicht vergrößern möchte, sollte eben ein Profil mit geringerem Moment wählen. Die Streckenlflugleistung wird etwas leiden (weil eben genau in dem Ca-Bereich das HQ seien Stärke hat und momentenschwächere Profile nicht) , aber beim Kunstflug kann man sogar eine neutraler Auslegung und ein geringeres negatives Wendemoment erzielen.

Hans
 
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