Profilfrage mal wieder "Möhle Jimmy II"

Kollege von mir hat auch einen Jimmy 2 v. Möhle mit ZG38, fliegt wirklich fantastisch !
Sieht größer aus als er ist, macht was her und ist kein "Problemflieger"

jimmy_3.jpg
 
Hallo,
habe mal eben einen Griff hinter mich getan, und aus der Schachtel den Plan vom Jimmy 2 gezogen. Auf dem Plan steht geschrieben; Zur verbesserung der Kunstflugeigenschaften wurde das Profil geändert.
Also das Ursprügliche Naca 2415/2412 wurde einfach über die Mittellinie gespiegelt. Alle Rippen die dem Baukasten beiligen sind im warsten Sinne des Wortes Vollsymmetrisch. Ich hab den Jimmy II mal fliegen gesehen, ob vor oder nach der Profiländerung, kann ich nicht mehr sagen. Auf jeden Fall wurde das Modell so beeindruckend vorgeführt, dass ich sofort meine Modellbaukasse geplündert habe. Warum ich dann nicht gleich gebaut habe, ist eine andere Geschichte.

Gruss aus der Bastelbude
Christian
 
Durch das spiegeln wird das Profil aber dicker. Wenn ich mir das Modell auf dem Bild so ansehe, denke ich, dass diese großen Flächen auch bei einem 12% Profil relativ dick werden. Ein Doppeldecker hat von sich aus schon einen höheren Widerstand durch die zweite Fläche. Durch die große Flächentiefe hat man auch eine höhere Re-Zahl, was ja auch ein gewisser Vorteil ist. nWarum also nicht ein symetrisches Profil nehmen.
Ich würde daher entweder das ältere naca 0012 oder das modernere 63012A verwenden.
Was bei einem Doppeldecker sehr wichtig ist, ist der Einstellwinkel. Darüber gibt es verschiedenste oft konträre Meinungen. Ich vertrete diese: Jimmy 2 ist ein positiv gestaffelter Doppeldecker den würde ich wie folgt einstellen: obere Fläche 1° untere Fläche 0,5° Leitwerk 0°.
Meine Theorie ist folgende, durch den grösseren Anstellwinkel der oberen Fläche erfolgt der Strömungsabriss oben zuerst. Der Schwerpunkt liegt nur für die untere Fläche alleine im kopflastigen Bereich. Das Modell nimmt daher die Nase runter und gewinnt an Fahrt. Dadurch legt sich die Strömung wieder an.
Es gibt aber auch Flieger welche ihre EWD bei Doppeldecker anders rum einstellen.

Franz
 

Dix

User
Moin. Ich habe den Jimmy2 damals nach Plan gebaut. Flog prima. Und gutmütig. Mit Webra T4! :cool:

Ein Geschwindigkeitswunder ist er nicht. Nicht vom Profil her und von der äußeren Konfiguration (Doppeldecker mit Kastenrumpf) erst recht nicht.

EWD weiß nich nicht mehr. Ist bei dem Koffer aber auch wurscht. Oben oder unten 0grad +2grad. Das Ding fliegt. Und das super!

Auf das vollsymmetrische Profil wüde ich aus zwei Gründen nicht gehen:
1. Will man mit so einem Ding Acro fliegen? Das geben der Look und die Streifenquerruder eh nicht her.
2. DANN müsste man tatsächlich bei der EWD genauer hinschauen...

Also: egal wie das Teil heißt: Rippenschablonen nach Plan und einmal Block schleifen mit und ein mal ohne Endleistenbereich. Fertig.

... und der Flügel passt dann unter den Rumpfausschnitt.
 

Dix

User
Meine Theorie ist folgende, durch den grösseren Anstellwinkel der oberen Fläche erfolgt der Strömungsabriss oben zuerst. Der Schwerpunkt liegt nur für die untere Fläche alleine im kopflastigen Bereich. Das Modell nimmt daher die Nase runter und gewinnt an Fahrt. Dadurch legt sich die Strömung wieder an.
Es gibt aber auch Flieger welche ihre EWD bei Doppeldecker anders rum einstellen.

Am Rande:
Die Theorie ist vom Grundgedanke her richtig.

Aaaber man lässt dabei gerne außer Acht, dass zwei so eng nebeneinader her fliegenden Flügeln eine gegenseitige Beeinflussung der Strömungsverhältnisse stattfindet.
Die Flügel wirken natürlich aufgrund des jeweiligen Anstellwinkels. Und daher kann die auf den ersten Blick scheinbar "giftige" Einstellung mit oben 0° unten +1° trotzdem weiterhin gutmütig oder wenigstens neutral fliegen.
Leuchtet soweit auch ein: der hinterherfliegende Flügel wird von etwas weiter oben angeströmt aufgrund des sich entwicklenden Abwindfeldes des oberen Flügels.
Die Aerodramatiker sagen dazu "Zirkulationsbeeinflussung". Damit es bloß keiner versteht... 😉

Schlimmstenfalls hat der Vogel halt etwas mehr Luftwiderstand. Na und...?
 
Der Abstand zwischen den Flächen darf nicht zu klein sein dann ist die gegenseitige Beeinflussung nicht so geavierend. Beim Doppeldecker ist auch die Auftriebswirksamkeit nicht doppelt sonder blos das 1,5fache einer Einzelfläche (wenn ich die Werte noch richtig in Erinnerung habe. Auch die Lage des Schwerpunktes ist nicht mittig der beiden Flächenschwerpunkte.
Also eine "lustige" Angelegenheit die Konstruktion eine Doppeldeckers.

Framz
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen

Ich habe mal ein NACA 0015 über das Profil gelegt. Das passt scheinbar 100%
Vorn im Nasenbereich die ungenauigkeiten schreieb ich dem Zeichner zu.
Das NACA 0015 verwendet auch der PAFtrainer und auch die Hubers haben
oft das vollsymetrische Profil gewählt.
Was nun besser fliegt ? ich würde beim Nachbau vermutlich auf das NAca 0015 setzen.

Jimmy.jpg

Gruß Bernd
 
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