Projekt: "Mia"

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
@Dkeil
Danke! Mit Sicherheit bleibt die Trennschicht nicht ganz unverletzt, aber das ist im Rahmen der "guten Trennung". Wenn man dem nicht so traut (wie z.B. auch in einem anderen Thread bezüglich der Acrylraupe und Trennproblemen) kann man ja vor dem Verschließen der Formen nochmal die Trennebene eintrennen.

Apropos verschließen... Leitwerk und Flügel von #2 sind heute in die Presse gewandert, morgen wird entformt. Ich bin sehr gespannt ob meine Wünsche nach weniger Gewicht erhört wurden ;)

@Stephan
Die Kanten sind nicht extra verstärkt, das gibt die Festigkeit der Form her. Wen´s interessiert, da liegen 49/163/390/390/390/163/49 (Glas) drin. An den Kanten dann noch Baumwollmumpe, der geringen Radien wegen.
Übrigens meint Dkeil nicht die Kanten zum Aufhebeln, sondern die "Kante" an der Nasenleiste...
 
Hi Martin,

alles klar. Das habe ich dann verwechselt. Nach nochmaligem lesen versteh ich auch was Dkeil gemeint hat.

@Form aufhebeln: Im Forum habe ich aber schon mal gelesen, dass an den Ecken teilweise eine Armierung angebracht wird um das Formöffnen zu erleichtern und dabei die Form nicht zu beschädigen. Dachte das hättest Du evtl. auch so gemacht.
 
Hi,
super Arbeit macht ihr da, weiter so!!

Zum Öffnen der Form: Normalerweise nimmt man Holzkeile, Holz ist halt weicher als das Formharz. Man kann allerdings auch gleich beim Abformen ganz flache Holzkeile mit der dicken Seite nach außen auf die Trennebene legen und mit abformen. So hat man zum Öffnen Keilförmige Öffnungen an den Ecken der Form in die man dann nur noch einen Holzkeil reinklopfen muss, der dann durch die Keilwirkung die Form öffnet. Das erspart das Suchen nach einem Spalt. Aber da führen viele Wege nach Rom.

P.S.:Hab eben gesehen, Martin hat solche Taschen in den Ecken der Form.


Gruß,
Christian
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Genau, sowas habe ich eingebaut. Sind einfach kleine Depronrechtecke mit abgeformt und hinterher noch etwas gesäubert (und Depron rausgekratzt).
Ohne diese Einschnitte tut man sich wirklich schwer, kenne ich von meiner ersten Form... nie wieder

Aufhebeln dann einfach mit Schraubenzieher oder Stechbeitel, was halt grad in Griffweite ist.
 

MrMue

User
Und damit die gute Mia im Flächenservobereich nicht ganz so traurig ausschauen muss, hab ich mal ne kleine Abdeckung angefangen. ;)

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Netten Gruß
Carsten
 

AndyS

User
Also zuerst mal - ich finde den Artikel super! Nun sehe auch ich endlich einmal live wie ein Flieger entsteht. Die Idee mit dem Bauvideo finde ich Weltklasse. Fliege zwar selbst sehr gern, habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung wie ein Schalenflieger aufgebaut wird. Von daher habe ich noch ein paar generelle Verständnisfragen:

Man lackiert also erst die Form in der später gewünschten Farbe, und lässt das trocknen. Dann Harz und Gewebe reinlaminieren und dann obendrauf Balsa? Aber wie kriegt man das Balsa in die Form rein, das ist doch einfach ein gerades Brett?
Wie ich das dann sehe werden ja die Flächenober- und Unterseite einzeln fertig gemacht. Dient das Vakuum dazu, dass einlaminierte Gewebe&Harz+Balsa richtig in die Form zu pressen? Und schliesslich, wie werden dann eigentlich die Flächenhälften zusammengefügt? Kommt da einfach nochmal Harz auf Nasen-und Endleiste und man drückt die Formen zusammen?

Fragen über Fragen :-)

Grüße,
Andy
 
AndyS schrieb:
Dient das Vakuum dazu, dass einlaminierte Gewebe&Harz+Balsa richtig in die Form zu pressen?
Yup. Oben aufs Balsa kommt übrigens nochmal Glas o.ä. Damit wird die Schale in sich biege-/beulsteif und hält die Profilform.

Und schliesslich, wie werden dann eigentlich die Flächenhälften zusammengefügt? Kommt da einfach nochmal Harz auf Nasen-und Endleiste und man drückt die Formen zusammen?
Ja. Man nimmt dazu, was die Harzer liebevol-verächtlich "Mumpe" nennen. Mit Baumwollflocken und/oder Microballons eingedicktes Harz (damit die Raupe eine Raupe bleibt und nicht zerfliesst). Das kommt an alle Kontaktstellen (also - wichtig - auch auf den Holmsteg).
 

Shimas

User
tolles projekt!!!

und wenn ihr schon gerade mit ein paar grundsatzfragen beschäftigt seid, schließ ich mich da doch gleich mal an!
was verwendet ihr denn da für ein harz zum bau der negativ-formen? und wieso um himmels willen is das denn grau? und wie siehts da denn mit den kosten aus?
hab bisher nur mit einem harz aus dem modellbauladen zu tun gehabt, bei dem 80 g härter und 200 g harz zusammen 10 € kosten. wenn ich damit formen baun würde, wärn die ja allein schonmal ein vermögen wert!

gruß,
sascha
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Das graue Harz ist sogenanntes Oberflächenharz (auch Formenharz genannt) und wird als erste Schicht einer Form auf die Urmodelle aufgepinselt. Wenn es ca. 1,5h angeliert ist beginnt man mit normalem Laminierharz (L285+H287) das Glasgewebe für den Hinterbau zu tränken. Ganz billig ist die Angelegenheit natürlich nicht, dafür sind die Formen aber robust und einigermaßen standfest (z.B. an den Kanten). Wir haben bisher etwa 250€ reine Materialkosten (Harz, Gewebe, MDF, Lack, usw.) und jede Menge Handarbeit in die Formen investiert....
 

kurbel

User
Das Formen nicht billiger sind, als Modelle, daran muss man sich eben gewöhnen.
Viel schlimmer noch, als die Materialkosten, ist aber der Arbeitsaufwand.
Ein Formensatz für ein ganzes Modell hat dann nunmal einen Wert von mehreren Hundert Euro.

Wenn man aber eine Form baut und daraus dann Modelle,
kommt man mit so Kleckermengen an Harz eh nicht aus.
Dann lohnt es sich schon mal Kiloweise zu bestellen,
bei R&G, Bacuplast, EMC Vega, etc.

Materialkosten für ein kleines Modell, wie die Mia,
können dann weit unter 100€ liegen, und das is ja dann wieder tragbar.

Kurbel
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
weiteres Update

weiteres Update

Hallo allerseits!

Inzwischen habe ich nun auch einen Test mit Kohlefaser-Hartschale durchgeführt... auf Carstens Wunsch hin hab ich dann folgendes aus der Form geholt
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Das Kohlegewebe waren "Reststücke" von Carsten und haben wohl etwa 200-300g/m² (aus Faulheitsgründen nicht nachgemessen ;) ).
Die Fläche wiegt 280g (meine hatte ja 265g) und ist wohl festigkeitsmäßig überlegen... wenn auch nicht in der Druckfestigkeit der Schale, logisch
 

Shimas

User
Hallo!
Nochmal eine kurze Frage zum Ursprung euren tollen Werkes: Mit welchem Programm habt ihr denn die 3D-Ansichten erstellt? Ist das nicht die NX-Software? Also NX 4 oder so?
Gruß,
Sascha
 
Tipp von meiner Seite. Abreissgewebe nur zwischen den beiden Stegen setzen oder Kevlar verwenden. Sonst haste keine wirklich gute Verbindung zwischen Steg und Schale
 
He? Wieso liegt da noch ne Glaslage drüber. AG ist doch die letzte innere Schicht, sonst muss Du ja auch innen anritzen... nicht?
 
Hallo!

@Karim:Zwischen den Stegen schwächt die Klappe, da man den Klappensteg weiter nach hinten setzen muss und dadurch der Rechteckskasten verringert und die Torsionstabilität erheblich vermindert wird, ein wenig weiter muss man nach hinten den Steg setzen da bei nass in nass die Ruderstege beim Verpressen ein wenig wandern, aber nicht so weit.
Probleme mit Ablösungen sind mir noch nicht bekannt, dafür ist die Belastung zu gering, die Stabilität ist voll erhalten, ich spreche in meinem Fall von 95g/m² Abreissgewebe, wie es beim dünneren aussieht kann ich nicht beurteilen.
Und ein paar mm braucht man zwischen der Ritze und dem Ende des Abreissgewebes nach beiden Seiten, würde sagen so 3- 4 mm ist das unterste Minimum, über 8mm ist umsonst bei der Größe, verursacht nur Gewicht.

@Schwiegi: Warum legt ihr nochmal Glas drüber??

Liebe Grüße und weiter so

Daniel Lesky
 
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