Leider mussten die ersten „ernsthaften“ Flugtests von V-JX sehr auf sich warten lassen. Irgendwie steckte der Wurm drin. Was schief gehen konnte, ging schief. Bis schließlich Tobi Reik und Thorsten Folkers sagten, den V-JX wollen wir uns genauer anschauen. Und das mitten im schwülheißen Sommer. Irgendwann erbarmte sich dann der schwäbische Wind und es konnte losgehen …
V-JX – Flugtests und erste Einschätzungen
Nach seinem Erstflug mit V-JX bei leichten bis mittleren thermischen Bedingungen war Tobi sehr bemüht, auch ein paar freundliche Worte zu finden: „Er nimmt gut Fahrt auf, kommt doch gut rum, lässt sich unproblematisch steuern…“ um dann mit einem gewissen Stirnrunzeln fortzufahren „Mmh – er hält nicht die Geschwindigkeit, tänzelt um die Hochachse – ja, insgesamt ned schlecht“
Das klang schon sehr nach „Der Kandidat war stets bemüht…“. Das gibt’s doch nicht - wo könnte das Problem liegen? Tobi hatte doch bestimmt die Klappen entsprechend gesetzt. Das Profil JX-GS braucht es bestimmt bei diesen Bedingungen…
Tobi hast Du?
Oh, verflixt!
Neuer Anlauf an der Teck bei mäßigem Ostwind. Klappe auf knapp über 1 Grad. Das sah dann doch gleich anders aus… Diesmal drehte Thorsten einige Testrunden:
Die größte “Freude für V-JX” scheint zu sein, abzutauchen und dann zu beschleunigen, um dann schnell zu werden, ziemlich schnell...
Zwei grundsätzliche Probleme zeichneten sich allerdings ab:
- Die Fläche #4 ist zu wenig biegesteif für härteren F3F-Einsatz. Darunter leidet die Präzision vor allem an der Kante
- Der Vantage-Rumpf mit Leitwerk harmoniert in der Auslegung nicht optimal mit den V-JX-Flächen. Das Schwänzeln um die Hochachse führen wir auf das Leitwerk (Größe) zurück.
Insgesamt waren diese ersten Tests aber so vielversprechend, dass V-JX mit in seine eigentliche Domäne, die dänische Küste, durfte. Und diesmal hatte V-JX einmal richtig Glück:
In der Not – dazu die
Story von Thorsten - rutschte V-JX von der Reservebank direkt in den Wettbewerb. Ohne es mit der „Vermenschlichung“ eines CFK-Fliegers übertreiben zu wollen: V-JX war bei knapp 10m/s an der harten Kante endlich in seinem Element angekommen und fühlte sich auf anhieb wohl. Tobi und V-JX freundeten sich mit jeder Runde mehr an, genossen es irgendwann die Schallmauer
zu durchbrechen … (jetzt reicht’s aber!
)
Leider – oder zum Glück? - wurde das zunehmend wilde Treiben bei der Landung in der 14. Runde durch eine abgeknackste Rumpfspitze beendet. Dem „Grinsen“ von Tobi am Ende des Wettbewerbs tat das keinen Abbruch...
Ganz zu Beginn dieses Themas hatte ich versucht, die Zieleigenschaften von V-JX in einer kleinen Tabelle zusammenzufassen. Die aktuelle Einschätzung haben Tobi und Thorsten nun in einer zusätzlichen Spalte notiert:
D
ie vergleichende Einstufung erfolgt zwischen o (=schwach) und ooooo (=top).
| Zielauslegung | Tobi & Thorsten |
- Geschwindigkeitsbereich bzw. F3F-Zeiten | | |
über 50s | ooo | ? |
40s-50s | oooo | oooo |
unter 40s | ooooo | ooooo |
Minimaler Kurvenradius | ooo | ooo |
Kurvengeschwindigkeit | ooooo | ooooo |
Wendigkeit | ooooo | ooooo |
Flugstabilität | oooo | oooo |
Gutmütigkeit | ooooo | oooo* (Rumpf, Leitwerk, Holm) |
Geringeres Grundgewicht, Ballastierung | oooo | oooo |
Neu: Beschleunigung/Sturzflug | | ooooo |
Diese ersten Flugerfahrung bestätigen also weitgehend die anfänglichen Auslegungsziele.
Yepee!
Die Geschichte von V-JX wird weitergehen …
Jochen (und in Vertretung Mario)