Hallo zusammen,
es ist spät und ich wollte paar Sachen los werden
Block für Block geht es voran mit bis heute alles brauchbaren Ergebnissen. Ich habe Euch ein Video versprochen, doch nach dem nun 6-ten Anlauf und viel Problemen (Aufnahmen nicht gelungen, kein Ton, unkonzentriertheit, ich möcht Euch dabei so viel erzählen und verhaspel mich ständig, daher bin ich zu dem Entschluss gekommen, ich mach Euch paar Bilder und erkläre Euch anhand derer, was vor sich geht!
Mein erstes unrettbares Ausschussteil habe ich heute auch schon abgeliefert
, natürlich wenn ich Bilder mache, dazu komm ich später.
Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich eine CNC Schneide schon etwas vermisst, obwohl ich noch nie eine besessen habe. Der harte Schaum ist schon nicht ohne mit Schablonen zu schneiden, vor allem bei den 1m langen Teilen bekommt man schon etwas Verschleppung durch das nachziehen des Schneiddrahts zu spüren, es ist nicht viel, aber eben schon 1mm vom Nasenradius in der Mitte vom Schnitt und 1mm Erhöhung mittig bei der Oberschale (nach innen dünnerer Flügel). Aber das ist jammern auf hohem Niveau!
Es ist eben kein Honigschlecken, 12 Trapeze zu schneiden, was gesamt 24 Schalen ausmacht + 4 Schalen Flügelanbindung.
Das wird schon Stück für Stück ...
Folgend seht Ihr den fertig geschnittenen Rohblock zur Weiterverarbeitung. Zuerst muss die Außenhaut weg! Diese sorgt für so viel Spannung, dass man selbst mit all den Gewichten den Schaum außen nicht auf den Tisch bekommt. Auf der Unterseite ist die Haut schon auf gleiche Weise weggeschnitten worden, nur war hier eine 2mm Aluleiste unter den Schneidrippen unterlegt. Nun liegen diese am Tisch auf. Ihr seht 2 Schneidrippen der Schalen übereinander, unten die breitere 42mm für die Oberschale und darüber die Schmälere 33mm für die Unterschale. Das sind dann zusammen 75 mm Höhe, was genau den 2-ten Außenhautschnitt darstellt. Es befindet sich alles von der Schwerkraftschneide und dem Schneidbügel in Position und wartet auf den Strom.
Hier seht Ihr die 2 übereinander gestapelten Rippen etwas genauer. Zwischen dem Schaum und den Rippen befinden sich immer 3mm Abstandshalter, damit die Kältebrücke der Schneidschablonen etwas kompensiert wird, dann findet außen keine Erhöhung durch zu kalten Schneiddraht statt!
Hier geht's schon los, und ja, viel Fleisch ist das nicht. Die Aufliegende Schablone verhindert den Kälteübertrag der Gewichte auf den sonst nur 1,5 mm entfernten Schneiddraht, bei so dünnen Schnitten ein wichtiger Punkt, so geht das problemlos.
Hier von der anderen Seite
Und hier sieht man, wie die Schwerkraft ihren Dienst verrichtet. Wichtig ist, dass der Zugfaden sich in keinster Weise dehnt, also festen Garn oder Radioschnur nehmen.
Nachdem die Außenhaut nun das Zeitliche gesegnet hat (liegt aber noch unberührt und unverändert obenauf) habe ich die oberen dünnen Lehren entfernt. Somit kann ich ohne längeres Umbauen direkt nochmal durch den Block schneiden, als wenn man einen Tortenboden trennt. Man sieht hier auch die Abstandsstreifen ganz gut, diese werden einfach mit durchgeschnitten.
Das sind dann die Fertigen Blöcke für den unter und Oberschnitt. Spannung ist noch vorhanden, nun aber händelbar.
Nach dem vergewissern, dass man einen rechten Flügel schneidet kommen die Gewichte drauf und es werden rechts und links die Schneidrippen für die Unterseite an der Endleiste ausgerichtet mit langen Nadeln angepinnt, auch wieder mit Abstandshaltern.
Nun müssen wir noch die Wege für die Schwerkraftschneide ermitteln. Die lange Seite ist immer der Master mit 100%, die kürzere Seite ist der Slave mit X %. Wenn wir nun die kürzere Seite von 233mm durch die längere von 276mm teilen kommen 0,844 heraus, macht dann 84,5% , die kürzere Seite hat eine Länge von 84,5% gegenüber der längeren Seite. Es ist wichtig, dass wir nicht die Schaumlänge messen, sondern nur das Profil von Nase zu Endleiste.
Wir schieben also die Umlenkrolle an die 84,5%
Schaut dann von der Ferne so aus. Rechter Flügel, rechte Seite schmäler, also kommen die 84,5% von der rechten Seite
Linke Seite kommt folglich von links und endet bei den 100 %
Schaut so aus! Die Aluleiste dient als Hilfslinie zur parallelen Schnurführung zur Umlenkrolle
Zum Ausrichten der Haken und Krokodilklemmen wird der Schneidbügel in der kleinen Nut auf dem Höcker platziert.
Das Bild zeigt, wie der Einlauf geführt wird, das ist jedesmal wieder eine Herausforderung, beidseitig in die Nase gegen die Schwerkraftschneide händisch zu drücken und dann reibungslos der Schwerkraft zu übergeben. Die Schleppschnüre müssen in der Länge so eingestellt sein, damit man auf beiden Seiten mit gleicher Kraft die Einführschräge erreicht und dieser gleichzeitig folgt.
Trafo einschalten und zügig aber ohne Stress den Draht in den Schaum führen. Ich habe einen Automatikschalter Namens Andrea dafür, dann kann ich mich ganz auf das softe um die Ecke ziehen konzentrieren.
So sieht's dann vor dem Start aus. Der Schneiddraht ruht sicher in seiner Parkposition.
Nach dem Schnitt
Auch hier geht es an der Endleiste eng zu, darum liegt die Ecke von dem Gewicht außerhalb der fertigen Flügelfläche.
Hier sind wir durch und der Draht fängt sich in den Nasen.
So dann von vorne, nach verrichtetem Schnitt.
Vom unterschnitt die Nase versaut
Aber wenigstens der Oberschnitt war ein absoluter Erfolg
Ich weiß, viele Bilder, viel Text, aber das Video raubt mir momentan zu viel Zeit und ich bekomme es gerade einfach nicht gebacken.
Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, ich habe nicht zu viel Rätsel offen gelassen ...
Ich bleib dran, Fortsetzung folgt ...
Grüße
Wolfgang
Das nächste mal sagt Ihr mir aber, dass man immer mit dem größten Teil anfängt und aus den Resten den kleinmist aufteilt, dann hätten die Blöcke (zumindest ohne den Ausschuss) auch gereicht. Jetzt muss ich so oder so noch dazubestellen.