Pusher leiser machen

Ich möchte in nächster Zeit mal ein Modell mit schiebendem Propeller bauen. Was mich dabei aber durchaus stört, ist der ziemlich nervende Lärm vom Propeller. Ja, ich weiß, das werde ich wohl in Kauf nehmen müssen. Aber trotzdem:
Kann man einen Pusher durch geeignete Maßnahmen wenigstens etwas leider machen? Ich dachte da so an Sachen wie:
Vergrößerung des Abstandes Endleiste-Propeller, natürlich in Maßen.
Größtmöglicher Propeller mit wenig Steigung (soweit es eben möglich ist).

Ich weiß nicht, was noch so machbar und natürlich umsetzbar ist. Für ein paar Hinweise wäre ich durchaus dankbar.

Gruß Mirko
 

GC

User
Wer sagt denn, daß der Motor hinter der Endleiste sitzen muß? Z.B. den Motor auf einem Pylon über den Flügel als pusher.

Oder wie wär es denn mit einem Umlaufprop?
 
3-Blatt, 4-Blatt...

Bertram
 
Letztlich ist so ein Pusher eine Lochsirene. Daher erwarte ich von mehr Blattzahl eigentlich keine Verbesserung, eher das Gegenteil. Was hilft, ist möglichst grosser Abstand Profilsehne-Motorachse, so dass die Schlagkante graduell in den Nachlauf eintritt. Dann, wie Du gesagt hast, Abstand in Flugrichtung.

Warum versprichst Du Dir von einem grossen Löffel geringer Steigung einen Vorteil?
 

Desmoo

User
Nimm einen Drehmomentstarken Motor, mit wenig Drehzahl,
möglichst großer Prop mit großer Steigung.
Und dann hast Du auch mit einem Pusher Ruhe.

Gruß André
 
Den grossen Prop verhindert bei der Ogar-Bauweise leider der Leitwerksträger.

Aber ich denke auch, dass die Auslegung mit der geringstmöglichen Drehzahl am leisesten sein wird.
 
Aber die Idee ist doch richtig, dass ein weniger schneller Propellerstrahl auch weniger Geräusche erzeugt. Oder? Die Prząśniczka ist ja ein eher ruhiges Modell, also nicht auf Speed ausgelegt. Deshalb dachte ich auch, die Steigung und Drehzahl nur so hoch zu wählen, wie es gerade nötig ist. Allerdings weiß ich noch gar nicht, welcher max. Durchmesser machbar ist. Der Hersteller schreibt was von 10 Zoll, ich hoffe, es geht etwas mehr...

Aber was an sich beeinflusst denn nun die Geräuschentwicklung maßgeblich? Kann man eventuell mit der Gestaltung der Endleiste (runder, spitzer...) etwas machen? Ich habe da noch nicht die Erfahrungen.

Gruß Mirko
 
Das Problem ist prinzipbedingt: Hinter dem Flügel fliesst eine Störung der Strömung ab (egal, wie Du die Endleiste gestaltest) und diese Störung wird vom Propeller "zerhackt". Die Geschwindigkeit des Propellerstrahls dürfte einen kleineren Einfluss haben auf die Geräuschentwicklung als die Geschwindigkeit, mit der der Propeller in den Nachlauf einschneidet. Geringstmögliche Blattspitzengeschwindigkeit scheint mir wichtig, d.h eher Propellerkonzepte mit hoher Steigung.

[edit]Nochmal nachgedacht über die Gestaltung der Endleiste: Was Du einfach versuchen könntest: Extreme Aufdickung (auf 1..2 cm, kann man ja provisorisch aus Styro aufbeppen) im Bereich des Propellers. Damit wird die o.e. Störung unschärfer, was dem einzelnen Impuls die Spitze nehmen könnte. Ist sicher nicht optimal für den Propwirkungsgrad, aber du wirst ja kaum das letzte % brauchen. Kühlventilatoren haben mit den Trägerstreben ein ähnliches Problem, die haben z.T. die Nasenleiste der Blätter gezackt. Das wirst Du mit dem Propeller nicht machen wollen, aber den erwähnten Störkörper gezackt auszuführen wäre auch einen Versuch wert.
 
Probier doch mal dieses Prinzip (am rechten Rand im oberen Drittel das Bild mit der Feder):
http://de.wikipedia.org/wiki/Eulen
Mich würde echt mal interessieren, ob das Verwischen der Strömung einen positiven Einfluss auf den Sireneneffekt hat. Falls du sowas probierst, gib mal bitte Rückmeldung, ob das was gebracht hat.
Wir haben in unserem Verein (manntragend) einen Ogar. Der trägt den Spitznamen Lärm-Ei. Bei dem würde ich mich aber nichts an der Hinterkante anbringen. Nicht, dass da was im Propeller landet.

Gruß,
Micha
 
Aber vielleicht wäre genau das ein Weg. Den Motor könnte ich doch locker ein klein wenig nach hinten versetzen, so 10-20 mm. Und warum keinen Mehrblattpropeller? Ich brauche sicher keinen max. Wirkungsgrad, da ist Spielraum vorhanden.

Gruß Mirko
 
Mehrblatt ist also offenbar doch leiser. Ich sehe die folgenden möglichen Gründe (gerade wenn er, wie auch bei der Piaggio, etwas über der Fläche liegt):

  • Die Frequenz des Sirenentons wird höher. Das trägt nicht so weit.
  • Durch den kleineren Durchmesser ist der Effekt des graduellen Eintauchens in den Nachlauf stärker; die Blattspitze trifft in einem deutlich kleineren Winkel als 90° (90°= ganzes Blatt auf einmal) in den Nachlauf.
  • Die Blattspitzengeschwindigkeit ist kleiner.
  • Der Nachlauf hat zwischen den Blättern weniger gelegenheit, sich zu "normalisieren"; die Beschleunigung der Luftmasse durch den Propellerkreis ist konstanter.

(Wenn ich auch die Meinung "man hört nur den Motor" nicht teile. Man hört den Propeller durchaus, aber die Frequenz ist eben sehr hoch, dadurch mehr ein Singen als das übliche Nachlaufknattern.)
 
Aber vielleicht wäre genau das ein Weg. Den Motor könnte ich doch locker ein klein wenig nach hinten versetzen, so 10-20 mm. Und warum keinen Mehrblattpropeller? ...

Hallo Mirko,

sagt doch k(aum)einer etwas gegen Mehrblattluftschrauben. Wenn Du dadurch mit geringeren Drehzahlen den erforderlichen Schub erzeugen kannst, wird es in der Regel auch etwas leiser.

:) Jürgen
 
Jürgen,

meine Frage: "Warum keinen Mehrblattpropeller?" war mehr rhetorischer Natur. Ich bin bei Pushern wirklich sehr unbeleckt und sammele eben Infos, um die dann entsprechend einzuordnen. Dabei ist es ja auch durchaus möglich, dass so theoretische Ansätze und praktische Erfahrungen mal etwas auseinander gehen. Aber ich denke, mit einem abgestimmten Mehrblattprop undeiner Vergößerung des Propellerabstandes zur Endleiste sind ja schon zwei Ansätze da, die ich auch praktisch umsetzen kann. Mir ist andererseits auch klar, dass ich die Geräusche nicht eliminieren kann, will ich auch gar nicht. Aber wenn ein Elektromodell lauter und nerviger als eine Verbrennersäge ist, dann ist das auch doof.
Ich danke euch für die rege Diskussion.

Gruß Mirko
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten