Quo Vadis, ARF?

tomez

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Bitte keine Pauschalurteile

Bitte keine Pauschalurteile

Servus allerseits

seid doch bitte so nett und schert nicht alle ARF-Piloten über einen Kamm, da fühle (sicher nicht nur) ich mich zu unrecht "vervorurteilt",
da lese ich einen leicht überheblichen Unterton heraus.
Einige Aussagen würde ich klar ettlichen RTF-Fliegern zuordnen, die kaufen, auspacken und fliegen wollen: (Was?! Die Batterien im Modell
muß ich noch aufladen?!) Das sind dann auch die, die bald entnervt aufgeben, weil man nach dem Crash nicht wie an der Konsole ein
neues Spiel starten kann.

Ich war als Teenager Modellbauer, allerdings zu Wasser. Mir hat das Bauen damals mindestens so viel Freude bereitet wie das "Schifflafahrn".
Allerdings galten damals andere Rahmenbedingungen: Wenig Geld, aber Zeit. Heute ist das Geld nicht mehr so knapp, es gibt aber 3 Kinder und
eine Frau und einen Job die meine frei verfügbare Zeit extrem limitiert haben.
Zum Modellfliegen bin ich vor reichlich 2 Jahren durch meinen inzwischen 11-Jährigen gekommen, er war der erste in der Familie und ich bin
beim Easy Star fliegen auf den Geschmack gekommen. Mein erstes Modell war dann (nach einem nie vollendeten "Kleinen UHU" in der Teeniezeit)
auch (Igitt;)) eine ARF-Schaumwaffel. Warum? Ich wollte fliegen lernen und da das Zeitbudget begrenzt ist fehlt mir dann die Zeit zum bauen,
wenn ich keine Verstimmung in der Familie provozieren will.
Nach der Schaumwaffel bin ich direkt zu den "richtigen Modellen" aus GFK,Holz und Folie aufgestiegen, aus o.g. Gründen auch als ARF.
Hier kann ich Sniping-Jack's Ausführungen durchaus verstehen:
ARF-Modelle bei denen die EWD so daneben liegt, daß das nur mit echtem Modellbau zu korrigieren ist, fehlende oder schlicht nicht passende Teile,
Anlenkungen, unsaubere oder "homöopathische" Verklebungen, etc.
Wenn das Ding dann doch halbwegs fliegen soll, zwingt einen das doch wieder für ettliche Stunden in den Keller. Die kann ich dann aber nach
anfänglichem Ärger über den "Pfusch" auch genießen: Das befriedigende Gefühl dem eigentlich ja fertigen Modell noch eine modellbauerische,
persönliche Note "verpasst" zu haben...

Höchsten Respekt habe ich im übrigen vor einem Rentner bei uns im Verein, der alle seine Modelle vollständig nach Plan selbst baut.
Ob Arado Doppeldecker oder jüngst eine Gö-1, ich bin schlicht begeistert...
Aber ob er deswegen zum "moralisch besseren" Modellflieger wird?

Nix für ungut,

Tom
 

Gast_14961

User gesperrt
Hallo Oliver,

Irgendwann hat auch der ARFler die Schnauze von den dauernden Abstürzen voll und gibt auf.

Da stimme ich Dir zu. Im übrigen virtualisiert sich unsere Welt. Diejenigen, die mit der Mechanik nicht klarkommen, werden dann lieber ihre Zeit am Simulator verbringen. Da macht es am Ende gar nichts: "Heute ist mir am Sim wieder die Fläche durchgebrochen. Cool, wie realitätsnah der ist!"

Mal sehen, wie es sich entwickelt. Aber letztlich muss jeder selbst wissen, was er tut. Der Sohn meiner Lebenspartnerin hat auch mit dem Modellflug angefangen (durch ihn bin ich zum Flächenfliegen gekommen). Aber bauen? Igittt, klebrige Finger! Am PC vernichtet er ganze Völker und freut sich daran im Sturzflug mit einer WW2 Maschine die Flächen zu verlieren... Aber als ich ihm meine MX-16s angeboten habe: vieeeel zu kompliziert! Mittlerweile fliegt er nicht mehr, weil sein Styroflieger kaputt ist und am PC ist man nicht wetterabhängig und bekommt keine schmutzigen Finger. Ich denke, dass einige RTF Flieger eine ähnliche Karriere machen werden.

Dennoch bleibe ich dabei. Ich finde es klasse, dass es ARF gibt und fliege beides: Selbtsbau und ARF. Auch mit ARF kann man klasse Modelle bauen und auch modifizieren. Was stand in den Siebzigern auf den Beton Fahrzeugen: "Beton - es kommt darauf an, was man daraus macht!"
 

micbu

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Dieser Thread geht mir runter wie Öl!
Ich selbst besitze auch ein paar ARF Modelle. Diese Modelle sind einfach nur zum fliegen da, weil sie einfach billig waren. Der größte Teil meiner Modelle waren ARC Modelle. Bei diesen kann man dann noch viiiiel ausbügeln was der Hersteller nicht so toll gemacht hat. Richtige Baukästen die nur aus Balsa bestehen habe ich, aus Zeitgründen, schon lange keinen mehr gehabt. Ich baue sehr gerne, aber meine Frau würde mir was husten wenn ich diese monatelang nicht mehr sehen würde. Mein Hangar umfasst schon ein paar Modelle. Obwohl ich also selbst ein paar ARF Modelle beitze, so bin ich dennoch kein Freund dieser. Ich ärgere mich immer über irgend etwas was der Hersteller verbockt hat. Das geht bei mir dann sogar soweit, daß ich die komplette Folie abreisse, nachbessere und alles wieder neu mache.
Beispiel:
Multiplex DFS Habicht. Fertigmodell von ?????1990???? keine Ahnung, auf jeden Fall alt. Die Flächenstäbe gingen glatt !!1 cm!! in jede Fläche rein. Also neue Messinghülsen einkleben und............mist, wo ist die Rippe in der das Ende gelagert wird? Keine da, also Folie ab, Fläche aufschneiden, Rippe einsetzen, Fläche verkleben und wieder neu (schön, blasenfrei) bespannen.
Beispiel2:
Hornet F1, Racingmodell, Hersteller???
Fertigmodell dünne Styro-Balsa Fläche. Hmmmm, wie soll DIE Fläche denn eine schnelle Kehre aushalten? Folie ab, Fläche mit Gewebe überzogen, Folie drauf.

Und so geht das immer weiter.
Ein Modell komplett selbst zu bauen, dafür fehlt mir einfach die Zeit. Ich bin seit ca. 4 Jahren an einer Christen Eagle dran (FMT Bauplan).
Meine Modelle an denen ich noch viel bauen mußte, liegen mir viel mehr am Herzen als die ganzen ARF Teile. In meine Rippin Salto habe ich viiiiel Zeit und Arbeit gesteckt. Ein wunderschönes Modell mit guten Flugeigenschaften. Der Verlust beim 2. Flug war dann ein richtiger Schlag. Rumpf zerbröselt und eine Fläche gebrochen. Das ist nun kein Grund das Modell zu entsorgen, da ich so etwas doch reparieren kann ohne, daß ein optischer Mangel zurückbleibt. Ein ARF Modell hätte ich aber weggeschmissen! Lachen muß ich aber jedesmal wenn ich lese, daß es Leute immer wieder schaffen die einfachsten Modell so zu versauen, daß diese nicht fliegen. Es gibt tatsächlich Leute die einen EG, AM, MM, Gemini usw. so versauen, daß sie diese teile als Scheisse bezeichnen. O.k. man kann nun sagen, daß das evtl. Anfänger sind und sie es nicht besser wissen. Woher auch wenn ihnen niemand beiseite steht? Aber nein, das sind sogar "Modellbauer"! Wenn man sie denn so nennen kann. Einfach ein paar Servos, Motor, Regler und Akku, alles ohne Hirn in das Modell werfen, nachdem man es irgendwie zusammengepappt hat, Einstellungen kontrollieren??? Anscheinend nicht mehr notwendig, starten und...... Bäng! Unten liegen sie. Was lief denn falsch, Man hat doch ein Fertigmodell gekauft, das muß doch einfach fliegen, bei anderen fliegt es doch auch! Also nochmal und.......Bäng! Folge: Scheiss Modell!!!

Viel Spaß bei den ARF Modellen, egal ob aus Schaum oder Holz.

P.S.: Ein Voll Gfk Modell zähle ich nicht zu den ARF Modellen, auch wenn es schon so aussieht wie ein fertiges Modell.
 
Interessante Statements. Ich freue mich, dass dieses Thema hier doch noch in Schwung geraten ist.

Ich möchte auch auf ein paar Punkte nochmal eingehen - und bitte nehme es keiner auf sich gemünzt und persönlich.

Ich selbst betreibe Modellbau schon seit etwa 30 Jahren. Es gebricht also nicht daran, nicht zu wissen, wie man ein Modell baut - notfalls baue ich auch ganz ohne Plan ein Modell, das fliegt. Aber mit dem Alter wandeln sich manchmal die Vorlieben und ich für mich habe halt entschieden: genug Staub geschluckt. Das heißt nicht, dass man mir nun alles abnehmen muss. Aber ich würde mir durchaus wünschen, dass bei der Auslegung des Begriffs "ARF" seitens der Hersteller vielleicht mehr Flexibilität herrscht. Gerade Segler setzen of voraus, dass man ggf. mal eben mehrere Meter, um nicht zu sagen Quadratmeter allein zur Fertigstellung benötigt, weil das Modell dazu zusammengesteckt werden muss und so auch mehrere Stunden liegen bleiben können muss.
Wenn dann auch noch die Vorbereitungen (die ich schließlich ebenso bezahlt hatte) mangelhaft durchgeführt wurden, kann ich mir auf "ARF" doch ein Straußenei backen, meint ihr nicht auch? Wenn ich ein Faibel hätte, Murks zu reparieren, wär ich Klempner geworden.

Wie oben schon jmd sagte: die Hersteller ziehen sich fast durch die Bank dort aus der Verantwortung, wo man etwaige Qualitätsmängel sofort bemerken würde. So aber hat man nichtmal die Chance, vermurkstes "Rohmaterial" zu reklamieren, da es schlicht fast immer schon zu spät ist. Wer bitte denkt denn bei einem hochpreisigen ARF-Baukasten daran, dass der Fabrikant nichtmal in der Lage ist, rechtwinklige Bohrungen einzubringen?!
Und mal ehrlich: ich bezahle das teure ARF doch nicht, um dann auch noch selber die QS-Abteilung zu ersetzen? Dann kann ich doch gleich zur billigeren ARC-Version greifen, die ist dann wenigstens nicht falsch vorgebohrt, etc.

Alles was recht ist, aber bei sowas kommt mir eher die Galle hoch, wie bei Jugendlichen, die zwei linke Hände haben und kein Modell mehr reparieren können. Man sage mir, wo diese Jungs sind, ich nehme diese Modelle gerne in Empfang, anstatt mich zu beschweren. ;)

Im Ernst: ich verstehe diese gewisse Abneigung gegen diese, uns fremde Einstellung und so ganz richtig finde ich es auch nicht (Wegwerfgesellschaft). Aber da ist es sicher nicht der richtige Weg, ARC, ARF und RTF abzuschaffen. Dann verschwinden diese Jugendlichen eben ganz oder sie kaufen nur gebraucht. Bastler werden sie deswegen trotzdem nicht. Diese Jungs gab es schon immer und es wird sie immer geben. Nur fielen die damals nie so auf, weil die halt nie auf die Idee kamen, sich an diesem Hobby zu beteiligen. Ging ja nur, wenn man vorher bastelte. Konnten sie nicht, ergo kein Modellflug. Das ist nun anders und es ist an uns "alten Knackern", das Beste draus zu machen und zu vermitteln, dass es einem behilflich sein kann, etwas von der Materie zu verstehen.

Nochwas: Bitte überdenkt nochmal die hier oft geäusserte, geringschätzige Meinung unserer "virtuellen Jugend". Waren es nicht wir, die unsere und nun auch die Arbeitsplätze der Jugend "durchrationalisiert" hatten, so dass es heute fast keine Chance mehr ohne PC-Kenntnisse mehr gibt? Unsere Jugend bereitet sich eben spielerisch darauf vor und kann es dann auch generell oft 100x besser als wir selbst es je konnten - wo wir uns doch stets sooo ernsthaft damit beschäftigten. Aber WIR waren es, die die Weichen dazu gestellt hatten. Nun sollten wir auch bereit sein, die Konsequenzen zu akzeptieren.
Man verstehe mich richtig. Ich rede nicht der totalen Isolation durch ganztägige PC-Benutzung das Wort. Aber WIR haben diese Dose aufgemacht und WIR sollten uns nun Gedanken machen, wie man in der Erziehung die richtige Balance findet.

Und damit schließt sich der Kreis doch wieder, oder nicht? Sollten nicht wir alten Säcke erst recht ARF in Anspruch nehmen, um mehr Zeit zu finden, der Jugend das Basteln schmackhaft zu machen? Heute ist es eben nicht mehr damit getan, dem Kleinen einen ARC vor die Füße zu semmeln mit den Worten: "Da, mein Sohn, wir hatten es damals auch nicht besser". (überspitzt ausgedrückt)

Denkt mal drüber nach.... ;)
 

Gast_14961

User gesperrt
Hallo Jack (?)

Unsere Jugend bereitet sich eben spielerisch darauf vor und kann es dann auch generell oft 100x besser als wir selbst es je konnten - wo wir uns doch stets sooo ernsthaft damit beschäftigten.

Das ist eines der sich am hartnäckigsten haltenden Märchen! Wenn ich sehe, wie der für seine "PC-Kenntnisse" viel gerühmte Sohnemann meiner Partnerin nicht einmal einfachste Dinge am PC kapiert, dann wird mir ganz anders. Sie wissen, wie man ein Setup startet, aber häufig nicht viel mehr. Warum? Weil sie sich nicht damit beschäftigen. Sie konsumieren auf breiter Front (Ganz klar: Ausnahmen bestätigen die Regel und auch bei uns im Verein haben wir mindestens einen Jugendlichen, der nicht nur klasse fliegt sondern auch ein begabter Modellbauer ist).

PC-Kenntnisse sind eben nicht die in Spielen gewonnenen Erfahrungen. Ehrlich gesagt kann ich mir das PC-Versagen der Jugend in den Betrieben (schaut euch mal um!), nur mit staunen zur Kenntnis nehmen. Dazu muss man sich nur einmal mit den Ausbildern im kaufm. Bereich unterhalten. OK, sie hacken in der Registry (mit teils fatalen auswirkungen), sind aber weder in der Lage ein sauberes Word Dokument zu erstellen oder gar eine einfache Excel-Tabelle zu entwickeln.

Aber darum geht es hier ja nicht. Grundlegend sind Kosumieren statt selber machen aber schon Probleme, die in Zukunft unsere Gesellschaft stärker belasten werden, als es uns lieb ist.

Letztlich tut es mir leid um diejenigen, die hier mehr Frust erleben, und das Glücksgefühl, etwas selbst zustandegebracht zu haben nicht kennenlernen werden. Das betrifft nicht nur den Modellbau. Alles, wo man sich eine gewisse Expertise erarbeitet verdient die Hochachtung und vermittelt auch ein Glücksgefühl.

Und nochmal: ARF hat seine Berechtigung und ich bin froh, dass es das gibt.
 

ThomasE

User
Jugend + ARF -> Ist garnicht mal so schlecht, denn es ermöglicht ihnen schnell "Erfolg" zu haben und dann auch beim Hobby zu bleiben. Spass machen muss es eben nebenbei auch! Mein Sohn hat mit mehereren fertigen Kisten geübt mittlerweile aber auch selbst Hand angelegt:

E1, Eigenbau, aus Depron + Styro, ohne Plan, ohne Vorlage, einfach mal so gebaut. Fliegt fantastisch:

1622_600.jpg


Widscho: http://de.youtube.com/watch?v=DEQIkAM1FDs


Es geht schon!
 
@Alexander:

"Jack" ist in Ordnung, Guido ist auch ok. :)

Dass ich deine Beobachtungen leider nur bestätigen kann, muss ich zu meinem Bedauern einräumen. Aber auch da ist es wie beim Modellbau: wenn man es WILL, dann tut man es auch. Aber ich gebe dir recht, der Vergleich ist etwas unpassend.

However, ich habe immer ein Problem damit, die Ursache für solche Beobachtungen auf "die Jugend", eine nicht weniger ominöse "Gesellschaft" oder sonstwas zu schieben. Sind nicht wir diejenigen, denen zuerstmal die Verantwortung für das Gedeihen oder eben Verderben des eigenen Nachwuchses verantwortlich sind? Aber wir wollen uns auch nicht zu sehr auf Allgemeinplätzen tummeln. Versuchen wir nochmal das Thema "ARF" schärfer zu profilieren.

Denn meine Intention bei diesem Thema war und ist es ja nicht, es abschaffen zu wollen. Ich sehe keinen Sinn im versuch, die Uhren zurückdrehen zu wollen. Mein Hauptanliegen ist die Pervertierung des Begriffs, die mittlerweile nur allzuoft nur noch als Lizenz zum Gelddrucken missbraucht wird - nur um es mal krass und spitz zu formulieren. Halten wir doch mal fest: dort, wo die Folien oder der Lack aufgetragen wird, bekommen die Leute nur ein paar Groschen dafür und die Qualität...naja, ist hinlänglich bekannt. Gute Beispiele bestätigen da nur die Regel. Aber hier wird für diesen Schritt richtig Asche verlangt!

Ich kann nur sagen: ich hatte bisher noch nicht wirklich viel ARF gekauft, aber im Heli-Bereich auch keine allzuschlechten Erfahrungen damit gemacht. Mir gefällt es nicht, wenn die Hauptgruppen bereits assembliert wurden, aber angesichts der Tatsache, dass dafür kaum ein Euro extra berechnet wird, kann ich damit leben. Der Pfusch ist allerdings derselbe - nur in Grün halt.
Was nutzt mir ein zusammengeschraubter Heli denn, wenn die Hälfte der Schrauben ungesichert ist und die andere so fest zu ist, dass man sie schier nimmer aufbekommt? Teures Werkzeug gekauft? Tja, verar****! Wenn die Schlüsselweiten nicht maßhaltig sind, hat man eben das Nachsehen.

Im Bereich Flächenmodelle jedoch sind herstellerseitige Fehler oft noch viel schwerwiegender! Diese zu beheben setzt dann oft ein gerüttelt Maß an Erfahrung voraus und anstatt sich durch teures ARF wenigstens Zeit gespart zu haben, sitzt man nun länger an der Kiste als der schlaue Kollege mit dem ARC-Kasten.

Aber hallo, das kann und darf es doch nicht sein, oder? Halten wir mal fest: ich werde kein Produkt mehr von ******, ***** oder **** kaufen. Habe fertig mit denen. Aber meine Euronen haben die trotzdem und die waren NICHT weniger Wert als draufstand!
Geht es uns denn allen immer noch so gut, dass wir sowas achselzuckend in Kauf nehmen? Oder verlassen wir uns immer noch auf die Berichte der überwiegend werbefinanzierten "Fach"zeitschriften?
Anbei: ich selber nehmen mich da nicht heraus! Ich unterliege da genau denselben Verhaltensfehlern. Ich blende auch immer wieder nur allzugerne bereits bekannte Probleme aus, nur weil dieses verflixte "ich-will-ich-will-ich-will"-Schalterchen schon umgefallen ist!

Trotzdem versuche ich, die Dinge zu verstehen und irgendwie Verbesserungen herbeizuführen. Oder geht das nur, wenn man es selber macht? Kann man nicht einfach Kunde bleiben wollen und ein gutes Produkt für faires Geld bekommen wollen? Ich bin immer bereit, für ein gutes Produkt auch ein gewisses Extra abzudrücken. Aber wenn man dann im höherpreisigen Segment einkauft und trotzdem versteckte und erhebliche Mängel feststellt, dann möchte man den Herstellern am liebsten sein "ARF" mit nem Brandeisen dorthin tackern, womit er zu Tisch zu sitzen pflegt!

Nun, ich für meinen Teil habe vor, das betreffende Modell fertigzustellen und dem Hersteller eine Aufzählung der Kritikpunkte (aus meiner Sicht) zukommen zu lassen. Mehr ist imho nicht drin. Vielleicht hilfts ja was - wer weiß.

Mein persönliches Fazit: ARF ist für mich ein Punkt, dem ich nur noch mit äusserstem Misstrauen begegnen werde. Ich hätte gerne ein "ehrliches" ARF, aber ich sehe kaum eine Chance, das dann auch beim nächsten Modell zu bekommen. Ergo werde ich in Zukunft eher wieder ARC bestellen, da der Aufwand faktisch fast der Gleiche ist und der Geldbeutel geschont wird. Denn ich muss genauso wie die meisten Anderen auch auf's Geld gucken. Isso.
 

tomez

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Endlich...

Endlich...

...sind wir wieder beim eigentlichen Thema:

Zum Thema ARF-Qualität muß ich Guido leider 100% zustimmen:

Piper Cub ARF "natürlich aus fernöstlicher Produktionsstätte (die auch für ein schwäbisches Unternehmen produziert):
Das Finish top (so krieg' ich's selber (noch) nicht hin) ,aber EWD negativ...

In meiner Verwandschaft hat's jemand richtig erwischt: Nachdem er mit einer DG aus tschechischer Fertigung nicht wirklich zufrieden war,
hat er sich eine B4 eines renomierten deutschen Herstellers aus ebensolcher Fertigung bestellt:Kleinteile und Störklappenabdeckungen fehlen,
letztere werden erst nach mehrmaliger Reklamation nachgesendet, passen dann aber nicht, erstere sind heute noch nicht da.
Das SR-Ruderhorn müßte bei korrekter Montage (fluchtend mit Rumpfauslaß für den Zug) genau durch's Scharnier befestigt werden...
Da wurde anscheinend an den Teilen "optimiert" ohne das beim Hersteller dann auch mal geprüft wurde, ob das ganze auch noch zusammen passt.
Derselbe reagiert treffenderweise am Telefon unkompetent und pampig, eine Reaktion auf Mails bleibt aus.
Da geht man doch mit Freuden in den Hobbykeller und betrachtet mit Wohlwollen die dort immer noch herumliegende Bauruine.
Meinem Verwandten ist's mittlerweile vergangen, er verzichtet lieber auf's aufgedruckte Dekor und die Folie und will zukünftig selbst bauen.

Ich bin bei meiner letzten Neuerwerbung so vorgegangen, daß ich den Inhalt des ARF-Kartons genauestens inspiziert habe,
"Optimierungszwänge" zum größten Teil bereits identifizieren konnte und dann abgewägt habe, ob das Preis-Leistungsverhältnis
für mich noch in Ordnung ist.

ARF im Sinne des Wortes: Teile zusammenfügen, Anlage einbauen, auswiegen und fliegen ist mir noch nicht untergekommen...

BTW: Interessant ist da die Erklärung eines großen österreichischen Modellbauhändlers: Da gibt es:
1. ARF: das soll so sein wie ich ein Stückchen weiter oben beschrieb, und
2. ARF-Kit: Ein Kit bei dem noch verschiedene (einfache) Arbeiten selbst zu erledigen sind.
Nachtigall, ich hör dir trapsen...

Tom
 
tomez schrieb:
ARF im Sinne des Wortes: Teile zusammenfügen, Anlage einbauen, auswiegen und fliegen ist mir noch nicht untergekommen...

Da möchte ich zumindest eine Lanze pro-ARF brechen,

2x Sanyo Limit, ARF aus der Steinzeit,
4x Angel S50
2x Chipmunk

und nicht einmal gab es Probleme - passt - out of the Box.

Auch das gibt es.

Gruss, Domi
 

Gast_14961

User gesperrt
Hallo Guido und alle,

Guido, sorry, hatte Deinen Namen offenbar übersehen. Ansonsten stimme ich Dir weitgehend zu.

Einziger Unterschied: ich akzeptiere, dass ich für verhältnismäßig wenig Geld doch noch nacharbeiten muss. Allerdings stimmt es: dann es ist für den Anfänger eigentlich nicht mehr empfehlenswert.

Es hängt am Geld.

Noch mal zu dem ersten Punkt: doch. Es ist die ominöse Gesellschaft. Denn wir vermitteln durchaus Werte, wie Verläßlichkeit, Fleiß, Ausdauer etc. Wir versuchen den Kids das auch zu vermitteln. Aber wir haben praktisch keine Chance. Die Technologie überschwemmt uns.

Ich habe das übrigens selbst erlebt: als 17-jähriger habe ich (Anfang der 80er) erlebt, wie Computer (Commodore PET, noch vor dem VC20 oder 64er) aufkamen. Auch mich hat das damals dermaßen fasziniert, dass ich den Schiffsmodellbau aufgab. Zu der Zeit hatte ich eine kleine Drehmaschine, mit Fräsaufatz, Teilapparat, hatte Schiffschrauben für meinen Tonnenleger (Schiff), den ich nach Plan bauen wollte selbst hergestellt. Die Aufbauten wurden aus Lito Blech (0,3mm Alu) hergestellt. Der Rohbau steht heute noch hier.

Aber der Computer hatte eine weit größere Faszination. Allerdings gab es zu der Zeit nur ganz wenig Spiele und man hat dann eben selbst programmiern gelernt. Als 18-Jähriger hatte ich eine kleine 3-D Anwendung auf dem Basic Teil mit 32kb (KILOBYTE!!!) programmiert, bei dem man ein Drahtmodell aus jeder Perspektive betrachten konnte. Debugging war nicht so leicht. Ein Modell mit ca. 30 Knoten brauchte über eine Stunde Rechenzeit.

Nun ja. Heute sitze ich den ganzen Tag vor der Kiste und bin froh, mir einen Flieger mit meinen Händen bauen zu können. So ändert sich das.
 
AlexanderB schrieb:
Nun ja. Heute sitze ich den ganzen Tag vor der Kiste und bin froh, mir einen Flieger mit meinen Händen bauen zu können.


So gehts mir auch.

Die Fähigkeit, ein Modell zu bauen, wird durch die ARF-Modelle nur noch in begrenztem Rahnem, vielfach überhaupt nicht mehr benötigt. Wenn das so weiter geht, wird irgendwann dieses Wissen dann ganz allmählich, mehr und mehr, aus dem Modellbau verschwinden (ja ich weiß, ich übertreibe), wenn der Nachwuchs nicht selbst aktiv wird und Holz und UHU-Hart statt ARF kauft.

Ich persönlich habe mich immer dafür interessiert, wie die Dinge funktionieren und wie man sowas selbst macht. Habe viel darüber gelesen und von einigen älteren Vereinsmitgliedern vieles abgekuckt um möglichst viel selbst zu machen zu können: Folienbespannung, Seidenbespannung, Harzerei, Styroflächen, Servos reparieren und Fliesenlegen;)..... .

Selbst habe ich 3 ARF-Modelle. Zwei davon sind von guter Qualität, das letzte (Ulitimate) war enttäuschend. In der Zeit, die ich für die 'Restaurierung' dieses neuen Modells brauchte, hätte ich es auch selbst gebaut.
Trotzdem bleibt mir beim Fliegen ein mulmiges :( Gefühl, da ich den Flieger nicht ganz nackisch machen, überprüfen und neu bespannen wollte.

Die Modelle des (ehem.) Baukastenherstellers waren früher für mich immer was besonderes, heute verzichte ich auf dessen ARF's, so lange sich nichts ändert.

Eigentlich wollte ich mir noch die Kwik Fly zulegen, die ich vor 25 Jahren schon hatte ('abgestaubt' bei einem Vereinskollegen, weil total verölt, und wieder hergerichtet, man hatte der sich danach geärgert:D ), aber ich werde sie wahrscheinlich wieder selbst nach Plan bauen.

Für mich ist schöner sagen zu können: "Das Ding, das da oben fliegt, habe ich selbst gebaut".

Übrigens: Mein erstes Modell, gebaut auf dem Bügeltisch meiner Mutter, flog nicht auf Anhieb, Baufehler (zu wenig V-Form). Beim 2. Anlauf gings dann. Man braucht keine große Werkstatt, um ein normales Modell auf die Räder zu stellen.

Nix für ungut.

Gruß
Oliver
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin!
Gottseidank hatte meine Mutter was dagegen, das ich ihr Bügelbrett versaue..;) Ich musste/durfte in den Keller und habe dort auf einer alten 2m Küchenplatte meinen Dädalus den ganzen Winter lang gebaut, um dann, nach dem Erstflug, wieder richtung Keller, diesmal aber mit gesenktem Kopf, zu verschwinden.

Später habe ich mir meine Wohnungen nach der Kellergröße ausgesucht und habe jetzt, in der eigenen Hütte, einen 46qm Bauraum und ein 32qm Fliegerlager!

ARF-Flieger habe ich natürlich auch schon gekauft und hatte, bis auf einmal, echt Glück! Dieses eine mal war die Mutter, mit der das HR befestigt wurde, nur in die Deckschicht "eingelegt"!!!! Was dann nach 3 FLügen passierte ist klar...:cry:

Komplett verteufeln würde ich ARF nicht, schon alleine des EGEs wegen. Es gibt kein besseres Anfängerflugzeug meiner Meinung nach, aber nach dem Flugerfolg MUSS ein Bauerfolg kommen, um die grundlegende Konstruktion eines Flugzeugs zu verstehen und eben entsprechende Reperaturen oder Verbesserungen an ARFs ausführen zu können. ZB. was ist denn eine EWD? Der Hauptgrund, warum viele ARFs nicht so richtig fliegen wollen...
...und es gibt doch so viele günstige Einsteigergeeignete Baukästen, zB von AFF-CNC, Höllein und wie sie alle heißen. Da bekommt man für um die 30-100 Euronen einen Bausatz der nach 2 Abenden flugfertig ist und hat schon sehr viel dabei gelernt, sofern einem ein erfahrener Modellbauer zur Seite steht!

Das das Wissen wie man Modelle baut irgendwann mal komplett entschwindet glaube ich jetzt nicht wirklich, aber eine gewisse "Bautechnik-Legastenie" hat sich schon unverkennbar in den letzten Jahren breit gemacht!

Gruß Christian
 
christianka6cr schrieb:
... "Bautechnik-Legastenie" ...

Gruß Christian

Super Christian! Der Begriff ist wirklich herrlich treffend. Sollte man vielleicht für die Nachwelt im Wiki aufbewahren, falls in 100 Jahren hier im Forum mal jemand einen Thread startet und wissen will, warum niemand mehr weiß wie man Modelle baut. Dann kann er nachlesen das es Anfang des 21. Jahrhunderts eine Seuche gab, die alles Wissen auslöschte.:rolleyes:

Jens
 
Hmmm, es driftet hier stets und immer wieder in eine bestimmte Richtung des Beklagens ab und der Gag ist der, dass jene, die sich beklagen, sich hauptsächlich über Andere beklagen, die sich wiederum überhaupt nicht beklagen und genaugenommen müssen sich hierüber weder die einen noch die anderen beklagen....versteht ihr, was ich meine? ;)

Im Ernst: es geht mir NICHT um eine generelle Beurteilung von Sinn oder Unsinn von ARF. Das halte ich für grundverkehrt. ARF ist entstanden, weil es einen Markt dafür gab und gibt.
Und ich bitte auch nochmal genau zu differenzieren zwischen NONE*, ARC, ARF und RTF. Ich bin bei ARF. Almost Ready (to) Fly ist ja nicht irgendein bedeutungsloses Kürzel. Man darf sich als Kunde mit Fug und Recht darunter etwas vorstellen. Übersetzen wir das doch mal in's Deutsche, denn wie so mancher kein Modell mehr bauen kann, gibbes einige, die noch mit dem Englichen so ihre Probleme haben. ;) Also: Almost (das Meiste, fast alles) ready (fertig) to Fly (zum Fliegen). Ok, was ist denn da dann halbwegs fair, was man sich darunter vorstellen darf, als Kunde? Lasst uns doch mal diesen Punkt aus der Sicht des Einzelnen beleuchten, vielleicht kommen wir dann der Sache näher.

Ich persönlich stelle mir unter ARF folgendes vor: Wenn ich das Modell am Freitag vormittag geliefert bekomme, dann möchte ich es am Sonntag Nachmittag einfliegen können. Ich lege dabei eine sorgfältige Arbeitsweise, eine mehrjährige Bauerfahrung und ~20h Zeiteinsatz zugrunde. Ferner erwarte ich, dass ich bei einem höherpreisigen ARF-Modell keine kritischen Bauschritte mehr durchzuführen habe, um sichergehen zu können, dass das Modell dann auch genauso fliegt wie vorgesehen und wie es ggf. auch getestet wurde. Wenn das alles klappt, dann ist meineserachtens alles Bestens und dann hat sich auch eine erkleckliche Preisdreingabe gelohnt, ich wäre es zufrieden.
Wenn aber das erste WE dafür draufgeht, dass man herstellerseitige Fehler korrigiert und wenn man sieht, dass man selbst ohne Fehler allergrößte Mühe hat, die Arbeit mit der gebotenen Sorgfalt nicht an einem WE (selbst bis So. Abend nicht) fertigstellen kann, dann.....ja was ist denn dann? Ist das noch ok? Oder sehe das nur ich etwas unentspannt?

Achja, um das "Quo Vadis" nochmal aufzugreifen: Normen sind zwar manchmal ein Ärgernis aber überwiegend sind sie doch nützlich. Warum? Weil man nur einen Begriff benötigt, um ein ganzes Eigenschaftenbündel an zugesicherten Eigenschaften ausdrücken zu können. Warum also nicht auch die Begriffe ARC, ARF und RTF mal versuchen, in reproduzierbare Eckdaten zu verstauen? Dann gäbe es diese ganzen Enttäuschungen nicht mehr. Auf alles wird heutezutage ein Siegel oder sonstwas geklebt. Warum sollen nicht auch wir Modellbauer (als Konsumenten) für klare Verhältnisse sorgen? Stichwort: Mindeststandards!

Nur mal so als Idee in den Raum geworfen.... ;)


* Im Gegensatz zu ARC stellt der von mir soeben hilfsweise eingeführte Begriff "NONE" die früher übliche Form des sogennanten Schnellbaukastens dar. Bei dem waren halt Rumpf aus GFK, vielleicht sogar Balsa/Styro-Flächen ohne Nasenleiste beigelegt, oder eben noch die klassischen Rippen/Holm-Flügel (in Einzelteilen selbstverständlich) und womöglich gar noch ein Rumpf in Kastenbauweise. Die Übergänge waren da fließend.
 
Na gut

Na gut

Sniping-Jack schrieb:
Hmmm, es driftet hier stets und immer wieder in eine bestimmte Richtung des Beklagens ab und der Gag ist der, dass jene, die sich beklagen, sich hauptsächlich über Andere beklagen, die sich wiederum überhaupt nicht beklagen und genaugenommen müssen sich hierüber weder die einen noch die anderen beklagen....versteht ihr, was ich meine? ;)

Hmmm, hmmm, aber Du beschwerst dich doch jetzt gerade hier oder verstehe ich das falsch? Und wenn ich mir hier mal die ganzen Threads von ARF Modellen so anschaue, dann hören sich auch nicht gerade Wenige unglücklich an.

Sniping-Jack schrieb:
Im Ernst: es geht mir NICHT um eine generelle Beurteilung von Sinn oder Unsinn von ARF. Das halte ich für grundverkehrt. ARF ist entstanden, weil es einen Markt dafür gab und gibt.
U

Da gebe ich dir recht. Ich wäre auch nicht abgeneigt mal ein ARF-Modell zu kaufen, wenn ich wüßte, daß es a) vernünftig gearbeitet ist und b) vernünftig fliegt. Nun kommt aber so langsam das Problem. Die Anzahl der Modellpiloten, die darüber eine qualifizierte Auskunft geben könnte, schwindet stetig. Schaut euch mal in euren Vereinen mit offenen Augen um. Manchmal komme ich mir vor als würde ich eine Fachmesse für Verpackungsmaterial besuchen anstatt auf einem Modellflugplatz zu sein. Die Gelegenheiten, wo man mit Gleichgesinnten ein paar schöne Bärtchen auskurbeln kann, werden immer seltener.

Natürlich gibt es einen Markt für ARF, sogar einen recht Grossen. Und wo es einen grossen Markt gibt, gibt es viele schwarze Schafe, die das schnelle Geld machen wollen.

Das was ich als reiner Segelflieger bis jetzt an ARF-Modellen gesehen habe, konnte mich nicht überzeugen. Die sehen zwar recht nett aus ( am Boden ), wenn es aber in die Luft geht merkt man schon, daß sich niemand so richtig Mühe bei der Auslegung der Modelle gemacht hat. Dann kommt vielleicht noch erschwerend hinzu, das den Besitzern das oft auch egal ist. Hauptsache ein Grosssegler mit ausgebautem Cockpit. Rauf - Runter - Einpacken und dann möglichst noch dem Modell sagenhafte Flugeigenschaften andichten.
Macht ja auch keinen Sinn sich richtig mit dem Modell auseinander zu setzen. Nach einer Saison besorgt man sich eh was Neues.

Das Dilemma ist nun, das keiner ( ausser vielleicht einer kleinen Minderheit ) den Herstellern und darunter vor allem den schwarzen Schafen mal den Marsch bläst. Die Folge ist natürlich, das diese lustig weiter machen. Warum sollte man auch was ändern?

So, und nun hoffe ich, das ich wieder den Bogen zu deinem ersten Post hinbekomme. Wenn die von dir im ersten Post zu recht genannten Mängel der überwiegenden Mehrheit der ARF-Konsumenten völlig schnuppe sind, dann wirst Du daran nichts ändern können. Siehst ja, es melden sich hauptsächlich ein paar sture Gallier:) .

Jens
 
Hmmm, hmmm, aber Du beschwerst dich doch jetzt gerade hier oder verstehe ich das falsch?

Japp, das ist ein bisschen falsch bei dir angekommen. Freilich beschwere ich mich. Sehr sogar! Aber nicht über das Für und Wider ARF an sich, sondern lediglich darüber WIE seitens der Hersteller ARF ausgelegt wird. Wie du selbst es schon sagtest und wie ich mich nicht selten fühle: wie eine frisch gemolkene Kuh. :(
 
ARF, der Untergang des Abendlandes

ARF, der Untergang des Abendlandes

Hallo Leute,
so schlimm finde ich ARF nicht.
Die Fähigkeiten des traditionellen Modellbaus werden nicht verschwinden. Es wird immer Leute geben, die nicht das haben wollen, was alle haben.
Und ARF ist naturgemäß was für die breite Masse - sonst wäre es nicht so kostengünstig.

Ich selber habe ein einziges mal einen Modellbausatz gekauft. Das Ding ist bei der ersten, nach meinem Empfingen sehr sanften Landung entzwei gebrochen. Und zwar genau an der Stelle, wo die Rumpfseitenteile geschäftet waren, damit alles in den Standardkarton paßte. Besser geflogen als meine Eigenbauten ist es dabei auch nicht (nicht zuletzt wegen meiner damals "exzellenten" Steuerkünste).

Nur ca. jedes zweite Modell entsteht bei mir nach einem vorgezeichneten Bauplan. Aber zum Glück sind nicht alle solche seltsamen Exoten. Es muß auch normale Leute geben - und zwar mehr als so schrägen Vögel wie mich.
Auf der anderen Seite wird es immer welche geben, die alles wollen, solange es nicht ein anderer schon hat. Die bauen vielleicht nicht mehr mit Sperrholz und Sapnnpapier, auch nicht mit Balsaholz und Folie, sondern mit Depron oder noch moderneren Materialien.
Aber was dabei rauskommt, ist immer eine Besonderheit - solange die Masse ARF kauft.
 
Viele gute Hersteller ( meistens Kleinere ) bieten an, gegen Aufpreis das Modell in einem höheren Vorfertigungsgrad zu liefern. Man kann meist gezielt sagen, was gemacht werden soll. Natürlich kann man die Preise nicht mit der fernöstlichen Konkurrenz vergleichen. Die Frage ist jedoch, rein betriebswirtschaftlich gesehen, was über die Lebensdauer den höheren Nutzen für dich bringt.

Jens
 
Helft mir doch mal bitte zu verstehen, was für EUCH ARF bedeutet.

Ich meine ARF im herkömmlichen Sinne, Almost Ready to Fly.

Ich sehe da mehr so den Haufen fertiger Elemente, gebaut, bespannt, bis auf die, transporttechnisch noch zu erledigenden Aufgaben.

Bauelemente einmessen, fixieren und Einstellen obliegt natürlich einem selbst, gerade um notwendige Fertigungstoleranzen auszugleichen.
Ebenso wie die Kontrolle des Fluggerätes vor der Erstbenutzung.
Wohlgemerkt, meine Ansicht.

Mir kommt es so vor, als würden gerade deswegen immer wieder Diskussionen keimen, da hier grosse Differenzen in der Auffassung bestehen.

Und scheinbar gehen auch hier die Preise stark auseinander - ARF, wo es einfach passt, zum hohen Preis, ARF wo nachgearbeitet werden muss zu geringerem Preis.
Was aber fordert denn nun der gemeine Nutzer ? Das würde mich einfach mal interessieren, da ich hier wohl scheinbar zu tolerant bin.

Gruss, Domi
 
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