Ein Modell der Firma Küstenflieger
von Jürgen Mess.
von Jürgen Mess.
Damals, im Juni 2022, habe ich mir das Modell in der Werkstatt von Frank Hackbarth angeschaut und auch gleich mit nach Hause genommen. Dort angekommen, lag der Ragnarök aber leider erst lange Zeit abseits und wurde von mir nur wenig beachtet.
Aber dann, in den Wintermonaten 2023/2024, sollte das Modell endlich gebaut werden. Anreiz zum Bauen gab es, da im Mai 2024 ein Modellflugurlaub in Dänemark anstand.
Der Ragnarök ist ein 2 m-Segler mit V-Leitwerk und 4-Klappen-Flügel. Die Rumpflänge beträgt 1,2 m und das Modell sollte ein Fluggewicht von rund 1500 g haben. Der Rumpf ist aus GFK gefertigt mit Kohleverstärkungen. Das Besondere an dem Modell, was auch der Grund meiner Kaufentscheidung war, ist das schöne Holzdesign der Tragflächen und des Leitwerks. Diese sind aus Holzfurnier als Spiegelfurnier hergestellt, das mit Gewebe unterfüttert und auf einem Styroporkern aufgebaut ist. Auch bei den Tragflächen und Leitwerksteilen kommt Kohlegewebe zum Einsatz, das bei mir durch das Furnier hindurch gut erkennbar ist.
Eine Bauanleitung liegt dem Modell leider nicht bei, lediglich einige technische Daten und Empfehlungen für die Einstellungen der Ruderausschläge. Zudem sind auf der Internetseite von Küstenflieger Bilder zu finden und bei

Nun aber zum Aufbau. Begonnen habe ich mit den Tragflächen.
Dann kam das Einpassen der Servos an die Reihe und die Vorbereitung der Ruderhörner für die Querruder und Wölbklappen. Für die Querruder ist eine Anlenkung auf der Unterseite der Tagflächen vorgeschlagen, die Wölbklappen sollten eigentlich über Kreuz angelenkt werden. Dies habe ich mir allerdings nicht zugetraut und daher haben die Wölbklappen bei meinem Modell auch eine untenliegende Anlenkung erhalten. In den Tragflächen kommen bei mir KST A08 Servos einschließlich der Servorahmen zum Einsatz. Für die Ruderhörner habe ich Kohlefaserkomponenten von „Heizkoffer.de“ sowie deren Alu-Gabelköpfe verwendet. Lediglich die Gabelköpfe direkt am Wölbklappenservo habe ich mit Standardgabelköpfen versehen, weil der Servohebel hier sehr kurz ist und die Alugabelköpfe zu breit sind und gegen die Gehäuse der KST A08-Servos schlagen.
Nach dem Anpassen und Testen, ob die vorgeschlagenen Ruderausschläge erreicht werden, habe ich alles verklebt und trocknen lassen.
Die Position der Stecker musste natürlich auf die Rumpfseite übertragen werden. Den Rumpf habe ich dann mittels Fräser geöffnet und die Feinarbeiten mit der Schlüsselfeile vollendet. Auch hier mussten zwei Kabelbäume erstellt werden, um die elektrische Verbindung zum Empfänger zu ermöglichen.
Um den Rumpf weiter zu bestücken, habe ich den unteren Bereich geöffnet. Eine etwas fummelige Arbeit, aber irgendwo müssen ja die Servos für das V-Leitwerk hin. Für den Bereich habe ich ein Servobrett erstellt und mit einem passenden Ausschnitt für die beiden KST A08-Servos versehen. Im vorderen Bereich des Rumpfes wird der Motor eingebaut. Dabei ist hervorzuheben, dass der Rumpf an der Unterseite eine kleine Hutze besitzt, in der die Kabel von Außenläufermotoren verlegt werden. Beim Ragnarök kommt ein Himax 3522-0900 aus einem nicht mehr existierenden Modell, ein Cheetah von Staufenbiel, zum Einsatz.
Weiter geht es mit der V-Leitwerksanlenkung. Dem Bausatz liegen auch dafür die Kleinteile bei. Kohlestangen, die als Schubstangen dienen, Gabelköpfe, Gewindestangen und Anlenkungshebel aus Kunststoff. Für mich ist es wichtig, dass ich das Leitwerk für den Transport abnehmen kann. Das Modell ist bautechnisch dafür auch vorbereitet. Im Rumpf sind Hülsen eingeklebt und in den V-Leitwerksflächen werden die entsprechenden Stahlrohre eingeklebt. Das Ganze ist sehr passgenau. Um aber nicht ständig mit Werkzeug die Leitwerksanlenkungen zu montieren und zu demontieren, musste eine andere Lösung her. Am liebsten wäre mir etwas, das ohne Werkzeugeinsatz auskommt. Eine derartige Anlenkung habe ich bei einem befreundeten Modellbaukollegen schon mal gesehen und von diesem auch entsprechende Tipps und Fotos erhalten.
Weiter geht es mit der V-Leitwerksanlenkung. Dem Bausatz liegen auch dafür die Kleinteile bei. Kohlestangen, die als Schubstangen dienen, Gabelköpfe, Gewindestangen und Anlenkungshebel aus Kunststoff. Für mich ist es wichtig, dass ich das Leitwerk für den Transport abnehmen kann. Das Modell ist bautechnisch dafür auch vorbereitet. Im Rumpf sind Hülsen eingeklebt und in den V-Leitwerksflächen werden die entsprechenden Stahlrohre eingeklebt. Das Ganze ist sehr passgenau. Um aber nicht ständig mit Werkzeug die Leitwerksanlenkungen zu montieren und zu demontieren, musste eine andere Lösung her. Am liebsten wäre mir etwas, das ohne Werkzeugeinsatz auskommt. Eine derartige Anlenkung habe ich bei einem befreundeten Modellbaukollegen schon mal gesehen und von diesem auch entsprechende Tipps und Fotos erhalten.
Hierzu werden in die Ruder des V-Leitwerks 6 mm breite Aluwinkel eingearbeitet. Meine habe ich aus Aluminium Winkelmaterial 15 mm x 10 mm x 1 mm hergestellt. Der 15 mm-Schenkel kommt in einen zu erstellenden Schlitz im Ruder, der 10 mm-Schenkel dient als Ruderhorn im Rumpfbereich. Am Ende der Schubstangen wird dann lediglich eine 90° Biegung eines Stahldrahtes vorgenommen und dessen Schenkel entsprechend lang gelassen. Soweit so einfach. Nun folgt der fummelige Teil der Arbeit. Es muss verhindert werden, dass sich die Schubstangen zu viel bewegen, denn die V-Leitwerkshälften werden auf den Rumpf aufgesteckt und die 90° Biegung der Schubstange wird nur locker in die Bohrung des Ruderhorns eingesteckt. Es erfolgt keine weitere Sicherung. Ich habe daher ein Platte aus Kunststoff erstellt und später im Rumpf verklebt. Damit wird verhindert, dass sich die Schubstangen seitlich und nach unten bewegen können, also immer schön in Position gehalten werden. Außerdem ist die Schubstange gegen Verdrehen zu sichern, damit sie immer gut zum Alu-Ruderhorn steht und sauber einfädelt. So kann im Flug nichts passieren und ich habe eine Anlenkung, die eine Montage und Demontage ohne Werkzeug ermöglicht. Auf der Servoseite musste ich allerdings etwas in die Trickkiste greifen.
Der Rumpf ist recht schmal und die Servohebel können nicht sonderlich groß gewählt werden. Bei mir kam es zu dem Problem, dass die Gabelköpfe auch wieder gegen die Servogehäuse geschlagen sind und somit den Servoweg begrenzt haben. Ich habe überlegt, wie ich das vermeiden kann, zumal die Schubstangen schon abgelängt waren und ich keine Möglichkeit sah, dort noch eine Kugelkopfanlenkung anzubringen, da die Pfannen deutlich kürzer sind als die verwendeten Gabelköpfe. Ich habe mich kurzerhand entschieden, den Schenkel des Gabelkopfes, der mit dem Dorn, zu entfernen. In den anderen Schenkel habe ich einen Draht mit Z-Biegung eingesetzt, das Ganze mit einem Band gesichert und anschließend verklebt. Somit beansprucht die Anlenkung nun nur noch Platz oberhalb des Servohebels und der untere Bereich bleibt frei. Dadurch konnte ich die Ausschläge der Servos wieder vergrößern. Der Gabelkopf ist auch weiterhin ausreichend stabil.
Zwischendurch, habe ich natürlich immer wieder mal geschaut, wie ich mit der Positionierung der übrigen Einbauten hinkomme. Empfänger, Antriebsakku und natürlich Motorregler. In meinem Modell kommt ein Jeti Rex 7 zum Einsatz, der Antriebsstrang besteht dann aus dem beschriebenen Himax 3522-0900, einer 14 x 7 Zoll-Luftschraube mit passendem Spinner und Mittelteil. Als Motorregler kommt ein ICE 80A inklusive 7,2V BEC zum Einsatz. Zudem soll ein UniSens-E im Modell installiert werden, damit ich die von mir gewünschten Telemetriedaten sowie ein Variometer zur Verfügung habe.
Der Empfänger wird im Bereich der unteren Rumpföffnung, unterhalb des Kohle-Flächenverbinders, platziert. Der Motorregler liegt bei meinem Modell hinter dem Motor und der 3S 1600 mAh Akku befindet sich im hinteren Bereich der Kabinenöffnung, knapp an den Flächenverbindern. Mit dieser Konfiguration ließ sich der vorgegebene vordere Schwerpunkt von 65 mm gut einstellen. Um den hinteren Schwerpunkt einzustellen, würde ich allerdings Zusatzgewicht im Modell benötigen oder einen leichteren Akku. Der jetzt verwendete Akku lässt sich nur noch minimal weiter nach hinten verschieben. Ob das allerdings notwendig ist, werden die ersten Flüge zeigen.
Tragflächenfinish, tja was mache ich mit dem Holzfurnier? Ich habe dazu nochmals Kontakt zu Frank aufgenommen und ihn gefragt, ob er seine Tragflächen speziell behandelt oder einfach so in natura belässt. Als Antwort kam dieser Tipp: Die Tragflächen mit Schleifgrund behandeln und grundieren. Im Anschluss mit Antikwachs bearbeiten. Das Wachsen kann je nach Nutzung ein bis zweimal im Jahr wiederholt werden.
Ich habe dies wie beschrieben umgesetzt. Zunächst die Tragflächen mit Schleifgrund vorbehandeln, dann Dekostreifen aufbringen, um die Erkennbarkeit der Fluglage zu optimieren und abschließend die Tragflächen und Leitwerksteile zwei Mal mit Wachs behandeln. Für die Dekoration des Modells habe ich Klebeband der Marke Kavan verwendet. Hiervon hatte mir Frank bei der Modellübergabe eine Rolle mitgegeben. Das Klebeband ist teilweise transparent und so kann man auch weiterhin die Holzmaserung erkennen.
Das Modell war damit bautechnisch fertiggestellt. Ich habe es nochmals auf die Waage, in diesem Fall auf die Schwerpunktwaage, gelegt. Der Schwerpunkt lag bei den angepeilten 65 mm und das Modell hatte jetzt ein Gesamtgewicht von 1360 g. Also noch ein wenig leichter als in den Begleitdokumenten angegeben. Bei der Messung kam der dem Modell beiliegende Flächenverbinder aus Kohle zum Einsatz. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass es noch einen Verbinder aus Stahl gibt, der eine Aufballastierung des Modells ermöglicht. In meinem Fall um etwa 13%, genaue Werte seht ihr in der Tabelle am Ende des Berichts.
Ich habe mich dann an die Programmierung der Ruder gemacht und mich für's Erste an die Angaben der Anleitung gehalten und die Flugphasen Normalflug, Thermik und Speed programmiert. Den Kunstflug habe ich vorerst weggelassen, ich bin auch nicht so der Kunstflieger und mir reicht mal ein Looping oder eine Rolle.
Der Ragnarök war am 27. März 2024 erstmals auf dem heimischen Modellfluggelände in die Luft. An diesem Tag war es leider komplett bewölkt, dafür aber auch fast windstill, was zum Eintrimmen des Modells auch gut ist. Den ersten Wurf habe ich einem Modellflugkollegen überlassen, ich habe beim ersten Start in der Tat gerne beide Hände an den Knüppeln. Also Motor an und ab in die Luft. Der Antrieb hat ausreichend Leistung, um schnelles Steigen zu ermöglichen, und somit konnte ich recht schnell meine ersten Runden in sicherer Höhe drehen. Ich habe nur etwas die Höhenrudertrimmung verändert, ansonsten flog der Ragnarök in aller Ruhe seine Runden. Alles recht unspektakulär. Nach einigen Überflügen habe ich dann in größerer Höhe mal die Butterfly-Einstellung ausprobiert. Hier stimmte die Tiefenruderbeimischung noch nicht, aber ich hatte zum Glück vorgesorgt. Ich programmiere bei meinen Erstflügen immer noch einen Mischer für Höhenruder über einen der Schieber meiner Fernsteueranlage. Somit konnte ich auch in diesem Fall eine Feinjustierung vornehmen und nach dem Flug den über die zusätzliche Trimmung eingestellten Weg final programmieren. Kurz vor dem Aufsetzen heißt es aber auch bei diesem Modell nochmals ACHTUNG. Die Wölbklappen sollen 35 mm nach unten ausschlagenen. Das ist tiefer als der Rumpf. Also vor dem Aufsetzen unbedingt das Butterly etwas zurückfahren, andernfalls setzen die Klappen vor dem Rumpf auf der Piste auf und das endet meist nicht gut für die Getriebe der Servos.
Zwischenzeitlich habe ich auf dem heimischen Platz noch einige Flüge absolviert, leider noch keinen Thermikeinfluss gehabt, um das Modell ausgiebiger zu testen. Aber es war gut genug, um die Trimmarbeiten abzuschließen. In der Normalflugphase habe ich die Einstellwerte aus der Anleitung übernommen. Damit ist das Modell schon sehr agil auf Querruder und ich benötige ehrlich gesagt vorerst keinen Kunstflugmodus mit noch größeren Ausschlägen. In der Flugphase "Thermik" habe ich die Querruderausschläge mittels Dual-Rate reduziert, um das Modell möglichst feinfühlig fliegen zu können. Mein Dual-Rate-Wert liegt bei 60%. Auch in der Speedflugphase habe ich die Querruder mittels Dual-Rate auf 80% etwas reduziert.
Im Mai habe ich das Modell mit an die Nordseeküste von Dänemark genommen. Dort kam der Ragnarök bei Hanstholm einige Male zum Einsatz. Hier natürlich ohne Motor-Benutzung, was aber bei dem vorherrschenden Wind nicht erforderlich war. Ich konnte in der Himmelfahrtswoche meine ersten Flüge an der Nordsee absolvieren und genießen. Für mich war es eine wirklich tolle Erfahrung, zumal ich zwei „alte“ Hasen dabei hatte, die mir so ziemlich jeden fliegbaren Hang gezeigt haben. Es war für mich beeindruckend, wie selbst kleine Erhöhungen und eine dazu passende Anströmung durch den Wind es ermöglichen, dass die Modelle sicher und lange in der Luft bleiben.
Resümee
Mein Modellflughangar wurde durch ein optisch sehr schönes Modell erweitert. Der Ragnarök ist gegenüber meinem anderen 2,0 m-Segler, dem Bolt von Tomahawk Aviation, deutlich leichter und auch agiler. Genau diese Agilität hatte ich mir auch erhofft, als ich auf das Modell aufmerksam geworden bin. Der Bau gelang trotz fehlender Anleitung und in der Luft macht das Modell eine schöne Figur. Bis dato hatte ich auch beim Fliegen keinerlei kritische Situationen und hoffe, dass das Modell lange in meinem Hangar bleibt.
Der Empfänger wird im Bereich der unteren Rumpföffnung, unterhalb des Kohle-Flächenverbinders, platziert. Der Motorregler liegt bei meinem Modell hinter dem Motor und der 3S 1600 mAh Akku befindet sich im hinteren Bereich der Kabinenöffnung, knapp an den Flächenverbindern. Mit dieser Konfiguration ließ sich der vorgegebene vordere Schwerpunkt von 65 mm gut einstellen. Um den hinteren Schwerpunkt einzustellen, würde ich allerdings Zusatzgewicht im Modell benötigen oder einen leichteren Akku. Der jetzt verwendete Akku lässt sich nur noch minimal weiter nach hinten verschieben. Ob das allerdings notwendig ist, werden die ersten Flüge zeigen.
Ich habe dies wie beschrieben umgesetzt. Zunächst die Tragflächen mit Schleifgrund vorbehandeln, dann Dekostreifen aufbringen, um die Erkennbarkeit der Fluglage zu optimieren und abschließend die Tragflächen und Leitwerksteile zwei Mal mit Wachs behandeln. Für die Dekoration des Modells habe ich Klebeband der Marke Kavan verwendet. Hiervon hatte mir Frank bei der Modellübergabe eine Rolle mitgegeben. Das Klebeband ist teilweise transparent und so kann man auch weiterhin die Holzmaserung erkennen.
Das Modell war damit bautechnisch fertiggestellt. Ich habe es nochmals auf die Waage, in diesem Fall auf die Schwerpunktwaage, gelegt. Der Schwerpunkt lag bei den angepeilten 65 mm und das Modell hatte jetzt ein Gesamtgewicht von 1360 g. Also noch ein wenig leichter als in den Begleitdokumenten angegeben. Bei der Messung kam der dem Modell beiliegende Flächenverbinder aus Kohle zum Einsatz. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass es noch einen Verbinder aus Stahl gibt, der eine Aufballastierung des Modells ermöglicht. In meinem Fall um etwa 13%, genaue Werte seht ihr in der Tabelle am Ende des Berichts.
Ich habe mich dann an die Programmierung der Ruder gemacht und mich für's Erste an die Angaben der Anleitung gehalten und die Flugphasen Normalflug, Thermik und Speed programmiert. Den Kunstflug habe ich vorerst weggelassen, ich bin auch nicht so der Kunstflieger und mir reicht mal ein Looping oder eine Rolle.
Der Ragnarök war am 27. März 2024 erstmals auf dem heimischen Modellfluggelände in die Luft. An diesem Tag war es leider komplett bewölkt, dafür aber auch fast windstill, was zum Eintrimmen des Modells auch gut ist. Den ersten Wurf habe ich einem Modellflugkollegen überlassen, ich habe beim ersten Start in der Tat gerne beide Hände an den Knüppeln. Also Motor an und ab in die Luft. Der Antrieb hat ausreichend Leistung, um schnelles Steigen zu ermöglichen, und somit konnte ich recht schnell meine ersten Runden in sicherer Höhe drehen. Ich habe nur etwas die Höhenrudertrimmung verändert, ansonsten flog der Ragnarök in aller Ruhe seine Runden. Alles recht unspektakulär. Nach einigen Überflügen habe ich dann in größerer Höhe mal die Butterfly-Einstellung ausprobiert. Hier stimmte die Tiefenruderbeimischung noch nicht, aber ich hatte zum Glück vorgesorgt. Ich programmiere bei meinen Erstflügen immer noch einen Mischer für Höhenruder über einen der Schieber meiner Fernsteueranlage. Somit konnte ich auch in diesem Fall eine Feinjustierung vornehmen und nach dem Flug den über die zusätzliche Trimmung eingestellten Weg final programmieren. Kurz vor dem Aufsetzen heißt es aber auch bei diesem Modell nochmals ACHTUNG. Die Wölbklappen sollen 35 mm nach unten ausschlagenen. Das ist tiefer als der Rumpf. Also vor dem Aufsetzen unbedingt das Butterly etwas zurückfahren, andernfalls setzen die Klappen vor dem Rumpf auf der Piste auf und das endet meist nicht gut für die Getriebe der Servos.
Zwischenzeitlich habe ich auf dem heimischen Platz noch einige Flüge absolviert, leider noch keinen Thermikeinfluss gehabt, um das Modell ausgiebiger zu testen. Aber es war gut genug, um die Trimmarbeiten abzuschließen. In der Normalflugphase habe ich die Einstellwerte aus der Anleitung übernommen. Damit ist das Modell schon sehr agil auf Querruder und ich benötige ehrlich gesagt vorerst keinen Kunstflugmodus mit noch größeren Ausschlägen. In der Flugphase "Thermik" habe ich die Querruderausschläge mittels Dual-Rate reduziert, um das Modell möglichst feinfühlig fliegen zu können. Mein Dual-Rate-Wert liegt bei 60%. Auch in der Speedflugphase habe ich die Querruder mittels Dual-Rate auf 80% etwas reduziert.
Im Mai habe ich das Modell mit an die Nordseeküste von Dänemark genommen. Dort kam der Ragnarök bei Hanstholm einige Male zum Einsatz. Hier natürlich ohne Motor-Benutzung, was aber bei dem vorherrschenden Wind nicht erforderlich war. Ich konnte in der Himmelfahrtswoche meine ersten Flüge an der Nordsee absolvieren und genießen. Für mich war es eine wirklich tolle Erfahrung, zumal ich zwei „alte“ Hasen dabei hatte, die mir so ziemlich jeden fliegbaren Hang gezeigt haben. Es war für mich beeindruckend, wie selbst kleine Erhöhungen und eine dazu passende Anströmung durch den Wind es ermöglichen, dass die Modelle sicher und lange in der Luft bleiben.
Resümee
Mein Modellflughangar wurde durch ein optisch sehr schönes Modell erweitert. Der Ragnarök ist gegenüber meinem anderen 2,0 m-Segler, dem Bolt von Tomahawk Aviation, deutlich leichter und auch agiler. Genau diese Agilität hatte ich mir auch erhofft, als ich auf das Modell aufmerksam geworden bin. Der Bau gelang trotz fehlender Anleitung und in der Luft macht das Modell eine schöne Figur. Bis dato hatte ich auch beim Fliegen keinerlei kritische Situationen und hoffe, dass das Modell lange in meinem Hangar bleibt.
Weitere Bilder
Technische Details
Einbauten
Funktion | Komponente | |
---|---|---|
Querruderservo | KST A08H | mit Servorahmen |
Wölbklappenservo | KST A08H | mit Servorahmen |
V-Leitwerkservo | KST A08 | |
Motorregler | ICE 80A 7,V BEC | |
Motor | HIMAX 3522-0900 | |
Luftschraube | GM 14 x 7 | |
Spinner | Reisenauer 40,5 mm | |
Mittelteil | Reisenauer 41 mm | |
Empfänger | Jeti Rex7 ASSIST | |
Telemetrie | Unisens-E XT60 | |
Akku | SLS Quantum 40C | 3S 1600 mAh |
Gewichte der Einzelkomponenten
Komponente | Gewicht |
---|---|
Rumpf (flugfertig) | 578 g |
Akku | 134 g |
Flächensteckung Kohle / Stahl | 28 g/206 g |
Tragfläche links / rechts | 284 g/282 g |
V- Leitwerk links / rechts | 26 g/26 g |
Gesamtgewicht (Verbinder Kohle/Stahl) | 1358 g/1536 g |
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