Raumfahrt

Die Angst ist des Fortschritts größten Feind...

Dieser Abtrieb ist enorm vielversprechend. Risiken gibt es überall. Wenn wir jemals weiter weg wollen ist er eine chance welche ich nutzen würde.

Gruß.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Es ging mir nicht um die nukleare Energiequelle. Es ging mir um das Triebwerk.
Beim F-1 der Saturn-V fand, wenn ich mich recht erinnere, die Verbrennung des Treibstoffs bei ca. 6.000C° statt. Trotz aufwendiger Innenkühlung war es nach 150 Sekunden Brenndauer Altmetall. Der Nuklearantrieb soll mehrere 100.000°C entwickeln. Mir ist nicht recht klar, wie man ein Triebwerk bei diesen Temperaturen tagelang am Laufen halten will. Durch Wasserkühlung? Wie groß wird so ein Raumschiff? Nicht der Brennstoff wäre das Mengenproblem, sondern die Kühlflüssigkeit. Bei der Reise zum Mars muß man zweimal beschleunigen/abbremsen. Zumindest, wenn man auch wieder heim will.

Bei der Reise zu anderen Sternen: Wie bremst man am Ziel?

Und, wie der Scott Manley auch richtigerweise angemerkt hat, die Gerätschaften müsste man mit konventionellen Antrieben erst mal nach oben bringen. Daß aus dem Konzept ein effizient einsetzbares Vehikel wird, das werde ich nicht mehr erleben.

Servus
Hans
 
Daß aus dem Konzept ein effizient einsetzbares Vehikel wird, das werde ich nicht mehr erleben.

Ich leider auch nicht!😰

Würde zu gerne wissen, wie es, sagen wir mal in 2-300 Jahren hier aussieht, bzw. welche Technologiesprünge die Menschheit bis dahin gemacht hat und wie weit sie ins All vorgedrungen sind!

Falls sie sich bis dahin nicht selbst eliminiert hat!
 
Hi Robert,
also in 300 Jahren wird sich die Menschheit maximal 300 Lichtjahre weit ins Universum vorgedrungen sein. Kennst Du den link von Frank wie weit in der bisherigen Menschheitsgeschichte seine ersten Radio und Lichtsignale in das Universum vorgedrungen sind , ein kleiner Blauer Punkt, hier nochmals der link, https://www.planetary.org/articles/3390 . Nur der Blaue Punkt , nicht das Rechteck .

@Hans, ja das mit den Temperaturen. Wir haben ja auch mal so Linearbeschleuniger Entwickelt bis Mach 10. Solange es hier in den dichteren Luftschichten im Vacuum sich vorwärts bewegt is ja alles Gut. Nur wenn so ein Flugkörper nach der Beschleunigung im Vacuum an die Luft kommt wird er so schnell Heiß durch die Luftreibung dass er schnell verglüht.
Vielleicht geht das mit einer Aerospike Düse die nur einen Stachel in der Mitte hat oder als Linearbrennkammer gestalltet ist. Angeblich brauch sie keine Kühlung der Spitze bei normalen Treibstoffen und eventuell kann man dort den Treibstoff selbst als Kühlmediumsschicht fließen lassen. Oder als Plasma rein Magnetisch formen quasi wie im Fusionsreaktor ohne Wandkontakt.
Hier in der Arbeit ab 3.2. etwas zu Aerospike Tribwerken. Bauformen.

Happy Amps Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Hans,
bei den Temperaturen im Staturn V Triebwerk denke ich liegst du etwas zu Hoch , denke 3500-4000 Grad sind da Realistischer. Die Tribwerke wurden aus Inconel X..... Röhchen Bündeln gebogen und Hart Verlötet und dann stabil ummantelt. Die Inconelrörchen haben auch Kolegen von mir bei Sterlingmotoren verwendet , dort direkt mit den Brennerflamen beaufschlagt. Die haben das auch nicht ewig ausgehalten.

Happy Amps Christian
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Danke für den Hinweis, Christian!
Typischer Fehler von mir: der Ami sagt 5.800° und meint Fahrenheit, und das sind ca. 3.200°C. ;)

Servus
Hans
 

BZFrank

User
Durch Wasserkühlung?

Genau so. Und dem Fluss der Reaktionsmasse.

Ein Gasbunsenbrenner schmilzt ja auch nicht, obwohl die Flamme solche Temperaturen erreichen kann. Steht alles im Paper von Zubrin und auch in der allwissenden Müllhalde:


Unabhängig davon eine kleine Geschichte: Beim Nuclear Pulse Drive (aka "Orion") werden ja im Konzept knapp 100m von der Prallplatte auch nacheinander viele Atombömbchen gezündet. Deren Puls treibt dann das Raumschiff voran. Bei den Arbeiten hierzu wurde auch experimentell nachgewiesen, dass die Prallplatte aus Stahl das problemlos mitmacht, wenn man sie immer mal wieder mit Öl einnebelt. Herausgefunden hat man das schon 1945 bei den ersten Atombombentests. Da hat ein Arbeiter mit öligen Fingern eine Stahlplatte berührt, die nur eine kurze Distanz von der Bombe selbst stand. Dessen Oberfläche war dort wo die Ölschicht war unbeschädigt (der Handabdruck klar sichtbar), wenngleich man die Platte einen Kilometer weit weg erst fand. Also: Immer ein Fläschchen Öl dabei haben, man weiss ja nie wenn man es braucht.... ;)

So verrückt sich diese Konzepte anhören, sie würden funktionieren. Orion ganz bestimmt. Für den Nuklear Salt Water Antrieb müsste man das noch ausprobieren, denn die Kontrolle der Reaktion ist noch eine offene Frage:

' It is also not certain that fission in a NSWR could be controlled: "Whether fast criticality can be controlled in a rocket engine remains an open question".[11] '

Ev. hätte man ein Triebwerk was nicht mehr abgeschaltet werden kann (ohne in einer grossen Explosion sich aufzulösen). Das sind aber Detailfragen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Der Bunsenbrenner kann mehrere hunderttausend Grad erreichen?
Wow, man lernt halt täglich dazu! ;)
Im Übrigen erzeugt der Bunsenbrenner seine größte Hitze doch hoffentlich vor dem Brenner, dort gehört sie hin.
Beim Raketenantrieb ist das eher kontraproduktiv.

Und das Fläschchen Öl dürfte nicht weit reichen. Bereits eine nukleare Explosion reicht, um das Öl komplett zu verdampfen. Also vor jeder Atombombe immer schön brav reichlich ölen, sonst klappt das nicht ... :p

Im Übrigen habe ich im Netz eine Berechnung gefunden, laut derer man mit dem Orion-Antrieb recht flott zu den entfernten Planeten und auch retour kommt. Man braucht lediglich 10.000 Wasserstoffbomben dafür. Wie viele Kernwaffen gibt es derzeit auf unserem Planeten insgesamt?

Ach ja: ich liebe Detailfragen! (die nie gelöst werden ... :p)

Servus
Hans
 

BZFrank

User
Nein, aber die Flamme eines Bunsenbrenners erreicht locker Temperaturen, die den Brenner selbst auflösen würden. Wie auch das Plasma in einem Tokamak mehrere 10 Millionen Grad erreichen kann und die Wandung trotzdem nicht beschädtigt. Es hängt nämlich nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch der Dichte und Materialfluss.

Und Detailfragen kann man Lösen, dafür gibts Ingenieure und Wissenschaftler. Zumindest in Ländern in denen noch MINT gelehrt und nicht nur im Studium die korrekte Haltung vermittelt wird. ;)
 

BZFrank

User
Nix Lichtschutzfaktor. Es reicht ganz normales WD40 oder so.... altes Motor- oder Frittenöl tuts auch, es muss nur Kohlenwasserstoffe enthalten.

Wenn Details interessieren, empfehle ich das Buch hier, sehr gute Lektüre:


Ich zitiere mal aus einer Rezension dort:

"Project Orion" ist eine Pflichtlektüre für alle Fans von Science-Fiction, Raumfahrt und Wissenschaft. Es zeigt hautnah zu welch fantastischen Leistungen die Menschheit fähig wäre, wenn nicht Geiz und Bürokratie den Forschergeist gängeln würden.

Natürllich nur wenn man nicht beim Wort "Atom" einen Herzinfarkt bekommt. ;)

Und wenn ihr schon bestellt, dann legt das noch dazu. Sehr schön geschrieben und informativ:

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans,

ja die Detailfragen . Und was sollen wir auf dem Mars ? Terraforming betreiben ? Wir sehen ja was die Menschheit schon für Probleme beim Minibaustein im Klimakarousell CO2 hat . Dort weit weg einen ganzen Planeten umdrehen ? Einfach hier bleiben und ein paar tolle Sonden bauen die man über Jahrzehnte in das Universum hinaus lassen kann , das geht.

Happy Amps Christian
 
Hallo Hans,

ja die Detailfragen . Und was sollen wir auf dem Mars ? Terraforming betreiben ? Wir sehen ja was die Menschheit schon für Probleme beim Minibaustein im Klimakarousell CO2 hat . Dort weit weg einen ganzen Planeten umdrehen ? Einfach hier bleiben und ein paar tolle Sonden bauen die man über Jahrzehnte in das Universum hinaus lassen kann , das geht.

Happy Amps Christian


Nunja, was hat man immer wo gewollt wo man noch nie war... Entdecken, erforschen, entwickeln... Die Menschheit weiterbringen. Es gibts nicht sinnloseres als Forschung und Neuerungen kaputt zureden. Das lähmt ganze Kulturen.

Gruß.
 
Hi Daniel,
ja , Du hast ja Recht. Ich bin auch eigentlich ehr solchen Geschichten recht Aufgeschlossen und fördere Waagemutige Neulanderkunder wo es geht.
Nur so ein Terraforming , ham , können wir uns eigentlich schon Ausmalen wo das hinführen wird. Und ob da jetzt wirklich Menschen auf dem Mars herumtoben müssen um noch etwas zu entdecken was die Roboter bisher nicht gesehen haben ? Die Menschheit sollte da mehr in irgendwelche Teleportations Geschichten , Quanten Technik stärker investieren und damit hier auf der Erde erst mal damit fit werden , vielleicht braucht dann ein Pilot nur noch ein paar Tage zum Mars oder noch viel weiter.

Happy Amps Christian
 

heikop

User
Schade, wieder kaputt. SpaceX Starship SN9 hatte eine etwas suboptimale Landung,
wie es aussah wieder mit nur einem funktionierenden Triebwerk.
 

heikop

User
SpaceX-Humor auf https://www.spacex.com/vehicles/starship/

"As if the flight test was not exciting enough, SN10 experienced a rapid unscheduled disassembly shortly after landing. All in all a great day for the Starship teams –..."

"Als ob der Flugtest nicht schon aufregend genug gewesen wäre, erlebte SN10 kurz nach der Landung eine schnelle außerplanmäßige Demontage. Alles in allem ein großartiger Tag für die Starship-Teams -..."

Großartig :D
 

BZFrank

User
Akku-"Recycling" auf Weltraumart.

Ein Modul mit knapp drei Tonnen Altakkus wurde heute von der ISS abgekoppelt. Es wird die Erde noch ein paar Jahre umkreisen bis es einen feurigem Wiedereintritt entgegensieht.


Diese Art der "Müllentsorgung" ist bei der ISS üblich, allerdings ist der aktuelle Müllcontainer der bisher schwerste, der auf einmal abgekoppelt wurde. Falls ihr also mal angekokelte Akkus in einem kleinen Krater in eurem Vorgarten findet, nicht wundern.
 

BZFrank

User
In den nächsten Tagen fällt eine ganze Raketenstufe unkontrolliert zurück auf die Erde, 30m lang, 5m Breit und 21 Tonnen schwer:

Die chinesiche Rakete vom Typ LongMarch 5b hat vorher Teile der chinesischen Raumstation ins All gebracht. Jetzt treibt sie unkontrolliert in niedrigem Orbit und wird sehr bald irgendwo im Bereich +/- 41,5 Grad nördlicher / südlicher Breite einschlagen, wobei ein Teil verdampft aber auch ein grosser Teil unten als Trümmer ankommen wird. Das letzte Mal wurde ein Dorf in Afrika getroffen und es gab Sach und Personenschaden. Ja, richig - diese Methode des unkontrollieren Wiedereintritts der LongMarch 5b ist anscheinend Teil der Mission, den Chinesen wohl egal. (Spart das Gewicht der Rückkehrbooster vermutlich).


Der nördlichste Punkt der Umlaufbahn liegt auf der Höhe Madrid, daher ist Deutschland fein raus. Die meisten anderen weiter im Süden nehmen gerade an der globalen Wiedereintrittslotterie teil.

Es wird dann so ähnlich aussehen, nur "grösser":

 
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