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Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

weil immer mal wieder Themen aus der Garten- und Pflanzenwelt auftauchen, die man in den jeweiligen Themen nicht ausführlich diskutieren kann oder mag, mache ich mal ein Thema auf für alles was grünt und blüht.

Das hat auch mit einem aktuellen Anlass zu tun, und das ist der Sahara-Staub, der nach der Ankündigung vom Bertram auch bei uns für schwefelgelben Himmel gesorgt hat.
Meine Frage dazu: wie kalkhaltig ist denn das Zeugs, das uns da geliefert wurde?
Der Hintergrund ist, daß ich im letzten Jahr Arnika gesät habe und nur etwa 8 Pflanzen von mehreren Dutzend den Winter überlebt haben. Das sind ziemliche Mimosen für einen ungeübten Gärtner, vor allem deshalb, weil sie keinen Kalk mögen. Ich bin deshalb auf Regenwasser zum Gießen angewiesen, und das geht nach wochenlanger Trockenheit langsam zu Neige. Eine der beiden halbleeren Regentonnen habe ich vorsichtshalber unter Dach in Sicherheit gebracht, in die andere ist das spärliche Wasser von der Dachrinne gelaufen. Die Suppe muß ich mir morgen mal genauer anschauen, wobei Suppe ziemlich treffend ist, hat nämlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Erbsensuppe. :cry:

Jetzt würde mich interessieren, was da so alles drin ist. Die wenigen überlebenden Arnika lassen eigene Versuchsreihen leider nicht zu. ;)

Servus
Hans
 
Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Saharastaub enthält zwar anscheinend Magnesium und Calcium als wichtige Nährstoffe. (https://de.wikipedia.org/wiki/Saharastaub), aber wohl keinen Kalk (CaCO3). Ist ja schließlich hauptsächlich Sand und damit eher Si-haltig. Außerdem stelle ich es mir schwierig vor, die Arnika draußen vor dem Zeugs zu schützen.

Übrigens: Meist ist nicht der Kalk an sich das Problem, sondern der pH-Wert im Boden. Kalk hebt den pH-Wert im Boden.
 

Wilf

User
... Das hat auch mit einem aktuellen Anlass zu tun, und das ist der Sahara-Staub, der nach der Ankündigung vom Bertram auch bei uns für schwefelgelben Himmel gesorgt hat.
Meine Frage dazu: wie kalkhaltig ist denn das Zeugs, das uns da geliefert wurde?

Im Prinzip pflichte ich @rraphael bei. Die Ca- und Mg-Ionen kommen allerdings überwiegend als Karbonate (Kalk, Dolomit), untergeordnet als Sulfate (Gips) zu uns. Der Saharastaub ist daher sehr kalkhaltig - ein Segen für den sauren Waldboden.

Zu viel Si wäre hingegen ziemlich übel, weil das leichteste aller Silikate ausgerechnet SiO2 - Quarzstaub ist.
 

ROL4ND

User
Ich habe das Zeug noch nie analysiert, aber nach langer Trockenheit, Richtung Frühjahr, sammelt sich m.M.n auf den Dächern vor allem eine Menge Pollenstaub, der dann das Wasser in der Regentonne zum „umkippen“ bringen kann, wenn der erste Regen das dort reinspült. Also wenn irgendwie möglich, den ersten Guss in den Kanal laufen lassen.

VG Roland
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Danke für Eure raschen Antworten! 👍
Gegen den Staub, der direkt auf die Pflanzkästen fällt, kann ich eh nix machen, weil die Pflanzen volle Sonne brauchen.
Aber die etwa 100 Liter Regenwasser vom Dach haben den Dreck von ca. 70 Quadratmetern drin, eine sehr viel höhere Konzentration.

Servus
Hans
 
🤔 Saharastaub. Hatte ich noch nie.

Ich kenne nur weiß - gelblichen Namib Staub und rötlichen Kalahari Staub. :D Je nach Windrichtung.
Nicht nur im Garten (scheint den Pflanzen aber nicht zu schaden) auf den Solarpanelen, sondern auch auf und im Auto, im Haar, in den Klamotten/Socken/Schuhen... und auf/in den Fliegzeugen nebst dem gesamten Equipment für eben diese.
 
Stimmt. Und da ist ja auch noch der Äquator... als "Hindernis". ;)

Als 1/2 Wüster Bewohner, nahe der ältesten Wüste der Welt, und fast immer mit Staub von gleich zwei Wüsten beglückt, verstehe ich die "Sorgen" nicht so ganz. Das bisschen Saharastaub, mal ab und zu, das macht doch nix. Das ist zum Glück (!) Natur, damit muss und kann man Leben, denke ich, meiner Erfahrung nach.

Denn ich muss alle 2 ~ 3 Monate aufs Dach klettern um die Solarplatten zu säubern. Ansonsten wird der Mix aus Staub, Vogel-, Fledermaus- und Mottenkacke zu dick und von der Sonne zu Beton gebrannt. Das ist halt so...
 

E-Seb

User
Ihr könnt das Wasser aus der Regentonne bedenkenlos zum Gießen nutzen.
IMG-20220316-WA0000.jpg

Der Staub ist mineralisch und schadet nicht, im Gegenteil. Die enthaltenen Mineralien sind in größerer Konzentration auch in jedem Dünger enthalten.
20220310_124042.jpg

Ich bin ganz froh drum das meine Bonsai mal etwas Abwechslung an Nährstoffen bekommen was aber mehr nutzen würde wenn sie schon Laub tragen würden.
 
Eine Frage zum pH-Wert:
(N-) Düner wie sie in der Landwirtschaft verwendet werden, senken oft den pH-Wert. (bodenversauernde Wirkung). Deshalb wird auch Kalk ausgebracht.
Wie sieht das mit "Gartendüngern" z.B. aus dem Baumarkt, Gartencenter oder Lagerhaus (bzw. BayWa etc.) aus? Sind da Wirkstoffe enthalten die diesem Effekt entgegenwirken?
Ansonsten könnte @Hans Schelshorn mit richtiger Düngung seine Arnika retten.
 

E-Seb

User
Der PH Wert sinkt in der Reglel durch das düngen. Moorbeetpflanzen, Azaleen und Rhododendron mögen es eher saurer.

Um den Wert zu heben muss gekalkt werden. Ob das wirklich nötig ist zeigt eine Messung entweder mit Teststreifen oder günstigen elektronischen Messgeräten
 

Buxus

User
Der beste Dünger ist und bleibt die gute alte, Brennesseljauche! Überdüngen kann man damit praktisch nicht. Ich geb das all meinen Pflanzen in der Mischung 10:1. (Wasser:Jauche) Man kann damit nix falsch machen. In der Gärtnerei ist es natürlich was anderes, da muss das Zeug wachsen, so schnell wie möglich, ohne Chemiekeule geht es da leider nicht mehr.
 

E-Seb

User
Das stimmt schon, der Brennesselsud ist toll. Aber es kommt immer auch auf die Kultivierung an, im Topf, im Freiland, welches Substrat oder Erde..... Aus dem Düngen kann man richtig Atomphysik machen.

Generell würde ich aber behaupten das der Sahara Staub keinen Einfluss auf den PH Wert haben wird. Der wird durch die verwendete Erde bzw. das Substrat bestimmt. Wir verwenden für Azaleen in Bonsaikultur Kanuma aus Japan welches mit PH 4 recht sauer ist. Messungen über mehrere Jahre ergaben das der PH Wert auch mit Leitungswasser immer 4-4,5 bleibt, weil beim regelmäßigen Gießen auch immer ausgespült wird.

Wiegesagt, ist wirklich nicht an 2 Faktoren festzumachen.
 

Relaxr

User
Der Staub wird sich "einwaschen" mit jedem Regen, das geht das ganze Jahr in Spuren runter, momentan halt geballt. Wegen den Arnika https://www.gartentipps.com/echte-arnika.html. Manchmal passt ja der Boden auch nicht. Oft wird der Standort/Boden auch einfach nicht angenommen. Könnte ich ja fast mal probieren, wir haben sandigen, durchlässigen Boden, leicht sauer (ehem. Mainaue). Die Beete sind natürlich mit Mutterboden aufgefüllt. Wobei die Afrikanischen Sonnenhüte bei uns auch nicht so dolle wachsen, als enge Verwandte.

Ja die Gartensaison steht in den Startlöchern, muss meinen Rasenmäher mal checken, Ölstand und so. Da kommt das erste Mähen und Düngen, nach dem Winter. In den Staudenbeeten liegt noch das schützende Laub drin, eins nach dem anderen ...:D
 
Zuletzt bearbeitet:

E-Seb

User
Ja, das Wetter regt wirklich an raus in den Garten zu gehen. Man kann noch nicht alles machen aber ich habe das Glück mit 2000qm² wirklich genug zu tun zu haben um mir alles aufzuteilen.
IMG_20210521_035347_110.jpg

IMG_20210707_222317_200.jpg

Bonsai, Bienen, Garten, Fliegen...... Wer will schon Langeweile 😉

Es wird Zeit das es Sommer wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Erst mal Danke für die vielen Tips und Danke für den Link an Markus!

Daß ich mit Düngen vorsichtig sein sollte, das wusste ich. Für die Aussaat habe ich mir Moorboden aus Maulwurfshügeln besorgt (Quelle wird nicht verraten! ;)), und für das Vereinzeln Humus aus einer Baustelle mit moorartigem Waldboden. Beide Materialien fallen recht schnell zusammen und sind ausgesprochen nährstoffarm. Nach mehreren Wochen wollten die Pflänzchen nicht mehr wachsen, also habe ich sehr vorsichtig mit sehr wenig Dünger in einer Schale nachgeholfen. Mit durchschlagenden Erfolg, nach ein paar Wochen konnte ich darin wieder Salat ansäen. :cry:
Die Überlebenden des Massakers haben dann Rhododendronerde bekommen, in der ein paar über den Winter gekommen sind.

Was ich als wichtig erachte: Arnika sollten keinen Kalk spüren, auch unser Leitungswasser mit mehr als 15 Grad Härte ist tabu. Das Wasser mit dem Saharasand scheidet ebenso aus. Leider gibt es in unserer Gegend sehr wenige natürliche Standorte, auf denen Arnika mehr schlecht als recht gedeiht, es ist eine kalkreiche Gegend. Mein Opa hat jedes Jahr eine Arnikatinktur angesetzt, und nicht nur er. Das hat mit zunehmender Bevölkerung zur beinahe gänzlichen Ausrottung geführt. Ich versuche, wenn die Anzucht gelingt, Arnika wieder auszuwildern, sozusagen als Wiedergutmachung. Leider kenne ich die alten Standorte nicht, manche sind durch Drainagen trockengelegt, und die erhalten gebliebenen stehen unter Schutz, was jegliche Veränderung durch mich ausschließt. Um Genehmigung muß ich aber eh erst fragen, wenn ich genügend Pflanzen habe, und das kann dauern. ;)

Servus
Hans
 

Relaxr

User
Pflanze doch in Kübel, dann kannst du den Boden zu 100% selbst wählen. Arnika ist interessant, hübsch und nützlich, als natürlicher Entzündungshemmer 👍
 

Buxus

User
Erst mal Danke für die vielen Tips und Danke für den Link an Markus!

Daß ich mit Düngen vorsichtig sein sollte, das wusste ich. Für die Aussaat habe ich mir Moorboden aus Maulwurfshügeln besorgt (Quelle wird nicht verraten! ;)), und für das Vereinzeln Humus aus einer Baustelle mit moorartigem Waldboden. Beide Materialien fallen recht schnell zusammen und sind ausgesprochen nährstoffarm. Nach mehreren Wochen wollten die Pflänzchen nicht mehr wachsen, also habe ich sehr vorsichtig mit sehr wenig Dünger in einer Schale nachgeholfen. Mit durchschlagenden Erfolg, nach ein paar Wochen konnte ich darin wieder Salat ansäen. :cry:
Die Überlebenden des Massakers haben dann Rhododendronerde bekommen, in der ein paar über den Winter gekommen sind.

Was ich als wichtig erachte: Arnika sollten keinen Kalk spüren, auch unser Leitungswasser mit mehr als 15 Grad Härte ist tabu. Das Wasser mit dem Saharasand scheidet ebenso aus. Leider gibt es in unserer Gegend sehr wenige natürliche Standorte, auf denen Arnika mehr schlecht als recht gedeiht, es ist eine kalkreiche Gegend. Mein Opa hat jedes Jahr eine Arnikatinktur angesetzt, und nicht nur er. Das hat mit zunehmender Bevölkerung zur beinahe gänzlichen Ausrottung geführt. Ich versuche, wenn die Anzucht gelingt, Arnika wieder auszuwildern, sozusagen als Wiedergutmachung. Leider kenne ich die alten Standorte nicht, manche sind durch Drainagen trockengelegt, und die erhalten gebliebenen stehen unter Schutz, was jegliche Veränderung durch mich ausschließt. Um Genehmigung muß ich aber eh erst fragen, wenn ich genügend Pflanzen habe, und das kann dauern. ;)

Servus
Hans
Probier doch mal Cocos-Erde, die kreigt man in der Regel beim Dehner oder im Baumarkt, damit zieh ich auch mein Gemüse vor. Das ist Neutral, allerdings wäre dann immer noch das Regenwasser das Problem.
Das Auswildern finf ich gut, betreibe etwas ähnliches mit Bienenkräutern, die ich mit meinem Racecopter vor dem Regen auf den Trockenwiesen in unserer Gegend verteile.
 

Relaxr

User
In Kokos Pads sind unsere Tomaten letztes jahr regelrecht verkümmert, schon beim Anziehen. Auch mit schlechter Keimrate. Dieses Jahr wieder Torfquelltöpfe :)
 
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