Rechtsstaat oder Versagerjustiz ?

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Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Es ist so,das Menschen die der Tat des sexuellen Missbrauchs von Kindern überführt worden sind,als krank eingestuft werden.
D.h.,sie werden irgendwann während ihrer Haftstrafe,oder sofort nach Antritt der HS,in eine sozialtherapeutische Anstalt verlegt.Sie werden dort "therapiert".
Mir soll bitte keiner erzählen,das so etwas therapierbar ist.
Wenn diese Typen irgendwann (und leider meist viel zu schnell) wieder entlassen werden,sind die dann geheilt ?
Völliger Schwachsinn,der Trieb wird immer da sein,die werden immer geil auf Kinder sein (sorry für meine Ausdrucksweise).

Gruß
Henry
 

udogigahertz

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gexx schrieb:
Moment, du kannst jetzt nicht die Todesstrafe ansich nur mit der Todesstrafe in den USA vergleichen.
Grüße
Robert
Nein? Warum nicht? Ist die "Todesstrafe an sich" etwa "besser" oder humaner, als die in den USA praktizierte? Wird man bei der "Todesstrafe an sich" etwa angenehmer ins Jenseits befördert oder ist man dann weniger Tod?

Selten so ein Quatsch gelesen.

Grüße
Udo
 

udogigahertz

User gesperrt
gexx schrieb:
Ich bin auch nicht generell für die Einführung einer Todesstrafe, sondern nur für spezielle Fälle.
Grüße
Robert
Sowas kann man von vornherein knicken, das ist mit rechtsstaatlichen Praktiken nicht vereinbar, das wäre Willkür, denn wer soll das festlegen? Ein Gericht? Der Pöbel per "Kopf ab"-Rufe? Oder die Angehörigen des Opfers?

Vergiss sowas ganz schnell wieder, nicht durchführbar.

Grüße
Udo
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Aus welchen Gründen wurde die Todesstrafe abgeschafft?

Ist die Todesstrafe in Ländern mit einer demokratischen Struktur, in denen sie noch verhängt wird, nicht für definierte Verbrechen vorgesehen?

Hat die Abschaffung der Todesstrafe zu einer Zunahme von Verbrechen, gemessen an der Bevölkerungsentwicklung, für die genannten definierten Fälle geführt?

Aus welchen Grundsätzen von Ethik und Moral, kann eine Befürwortung der Todesstrafe abgeleitet werden?

Vielleicht hilft die Beantwortung dieser Fragen zu einem besseren Verständnis, warum in unserer Gesellschaft die Wiedereinführung der Todesstrafe nicht über Diskussionen am Stammtisch hinaus geht - und gehen soll.
 

gexx

User
Udo, du solltest immer die ganzen Threads lesen...

Moment, du kannst jetzt nicht die Todesstrafe ansich nur mit der Todesstrafe in den USA vergleichen. Denn dort ist das Rechtssystem ja schon umstritten, das einen Unschuldigen schneller auf den elektr. Stuhl bringt, als man glaubt. Hinzukommt, dass die Art der Todesstrafe ebenfalls ziemlich umstritten ist.
Grüße
Robert

Die Todesstrafe als solche ist in den USA nicht nur umstritten, sondern auch im Zusammenhang mit dem Rechtsystem und der Art des Tötens...

Ich bin auch nicht generell für die Einführung einer Todesstrafe, sondern nur für spezielle Fälle. Wie denn nun die Grenze vom "Spezialfall" und anderen Fällen zu ziehen ist, kann ich nicht sagen.
Grüße
Robert

Ich wurde ja auch nur von Claas, nach "meinem" Spezialfall gefragt...


Jetzt stell ich mal direkte Fragen:

Ist es richtig, dass Kinderschänder -mörder wieder auf die Straße kommen?
Ist es richtig, dass Kinderschänder- mörder durch ein Gutachten, welches eine erneute Tat wahrscheinlich ausschließt, wieder auf unsere Gesellschaft losgelassen werden?
Wie ist ein durch ein Wiederholungstäter getötetes Opfer mit unserer humanen Gesellschaft vereinbar?
Wieso wird aus Gründen der "Humanität" ein Schwerverbrecher mit Samthandschuhen angefasst und dabei evtl. weitere Opfer in irgendeiner Weise in Kauf genommen?
Wieso wird aus Gründen der "Humanität" dem Schwerverbrecher mehr Aufmerksamkeit gewidmet als den Opfern bzw. dessen Angehörigen?

Grüße
Robert
 

gexx

User
Claus Eckert schrieb:
Hat die Abschaffung der Todesstrafe zu einer Zunahme von Verbrechen, gemessen an der Bevölkerungsentwicklung, für die genannten definierten Fälle geführt?

Vor 50 Jahren konnte man jedenfalls seine Kinder noch ohne großen Sorgen auf der Straße spielen lassen. Oder musste sich keine Gedanken auf dem Schulweg machen. Das heißt zwar nicht, dass es keine Fälle gab...aber mir scheint,dass ein Ansteig zu verzeichnen ist...Ist aber nur eine Vermutung(mangels Zahlen)

Wenn die USA die Todesstrafe komplett abschaffen, dann haben die zumindest noch ein hartes System, dass solche Leute wirklich lebenslänglich wegsperrt. Wie gesagt, ist das für mich die "humane" Alternative zur Todesstrafe. Nur unsere Justiz ist ja dazu nicht immer in der Lage und das ist für mich der springende Punkt...

Grüße
Robert
 

udogigahertz

User gesperrt
gexx schrieb:
Udo, du solltest immer die ganzen Threads lesen...
Grüße
Robert
Das mache ich immer, Robert.

Die Todesstrafe als solche ist in den USA nicht nur umstritten, sondern auch im Zusammenhang mit dem Rechtsystem und der Art des Tötens...
Die Todesstrafe wird in den USA von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Es gibt allerdings dort Gruppen, die die Abschaffung der Todesstrafe fordern. Dennoch kann man daraus nicht schließen, dass "die Todesstrae in den USA umstritten sei", eine Abschaffung steht dort nämlich nicht zur Debatte.

Und was "die Art des Tötens" anbetrifft: Viele Anhänger der Todesstrafe dort empfinden diese Art des Tötens mittels Spritze als viel zu human, die möchten lieber Blut spritzen sehen oder ersatzweise den Delinquenten möglichst lange leiden sehen.
(Das wäre dann nämlich hierzulande der nächste Diskussionspunkt nach einer hypothetischen Einführung der Todesstrafe: Da würden sich diejenigen, die jetzt die Todesstrafe fordern, über die allzu humane Durchführung aufregen; am Ende wird dann die öffentliche Hinrichtung auf dem Dorfplatz gefordert!)

Ist es richtig, dass Kinderschänder -mörder wieder auf die Straße kommen?
Ist es richtig, dass Kinderschänder- mörder durch ein Gutachten, welches eine erneute Tat wahrscheinlich ausschließt, wieder auf unsere Gesellschaft losgelassen werden?
Wie ist ein durch ein Wiederholungstäter getötetes Opfer mit unserer humanen Gesellschaft vereinbar?
Wieso wird aus Gründen der "Humanität" ein Schwerverbrecher mit Samthandschuhen angefasst und dabei evtl. weitere Opfer in irgendeiner Weise in Kauf genommen?
Wieso wird aus Gründen der "Humanität" dem Schwerverbrecher mehr Aufmerksamkeit gewidmet als den Opfern bzw. dessen Angehörigen?
Natürlich sind diese von Dir (und anderen, auch von mir) bemängelten Umstände falsch, nicht richtig, nicht tolerierbar das ist doch klar.

Die Anwendung/Einführung der Todesstrafe würde aber daran nichts ändern.
Also muss der Hebel da angesetzt werden, wo jetzt die meisten Probleme herkommen: Bei dem Gutachterunwesen! Würde man diese Idioten in Weiß, diese Gutachter jeweils zur Rechenschaft ziehen, wenn wieder mal einer ihrer als "geheilt" entlassenen Patienten einen umgebracht hat, und zwar richtig, so mit Entzug aller Doktortitel und Lizenzen, die für die Ausübung des Berufes Voraussetzung sind, gleichzeitig diesen Gutachter zwangsweise damit beauftragen, die Famile des Opfers psychologisch zu betreuen, beziehungsweise der Überbringer der Todesnachricht zu sein, und außerdem eine Entschädigung an die Familie des Opfers zu zahlen, mindestens 1 Million Euro, die nicht versicherbar ist, wenn all diese Bedingungen gelten würden .....
es würde nicht mehr ein einziger wegen solch eines Gutachtens auf freien Fuss gesetzt werden, denn niemand unterschreibt sein eigenes Todesurteil!

Der Rest ist klar: lebenslänglich muss lebenslänglich bleiben. Ich habe nie verstanden, warum jemand, der 18 Jahre Strafe bekomemn hat, diese restlos absitzen muss, während ein "Lebenslanger" nach 15 Jahren auf freien Fuss gesetzt wird. Hier wäre mehr Transparenz angebracht, denn wenn ein Gericht jemanden für sounso lange eingesperrt sehen will, dann sollte das auch so durchgeführt werden und nicht im Wege von Verwaltungsakten nachträglich aufgeweicht werden.

Außerdem sollte man sich mal über Haftbedingungen unterhalten.
Es scheint da große Unterschiede zu geben: Vom Primitivknast bis zur Luxusausführung mit Einzelzimmer, Fernseher, Blümchen, Telefon, Teppich usw. Das kann es ja auch nicht sein, dass ein brutaler Gewaltverbrecher luxuriöser lebt, als mancher Hartz-IV-Empfänger.

Grüße
Udo
 

gexx

User
Hi Udo,

das sind wir zumindest der gleichen Meinung. Wenn das Gutachterwesen bzw. die "geringen" Strafen nicht wären, würde ich auch kein Grund haben, über eine Todesstrafe zu diskutieren.
Es muss immer um die Vermeidung von Wiederholungstaten gehen. Abgesehen davon ist es auch ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen, wenn der Täter wieder auf freien Fuß kommt...

Grüße
Robert
 

ppb

User
Irgendwie sind wir uns ja alle einig. Solche Menschen dürfen (wie auch immer) nicht mehr auf die Bevölkerung losgelassen werden.


patrick
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Mir soll bitte keiner erzählen,das so etwas therapierbar ist.

Warum sollte eine psychische Erkrankung weniger heilbar sein, als eine physische ?

Ich bin darüber hinaus immer noch der Meinung dass nach der Verbüßung einer der Tat angemessenen Strafe eine Rückkehr in die Gesellschaft möglich sein muss. Auch ein therapierter psychisch kranker Täter muss nach einem, besser mehreren positiven Gutachten eine neue Chance haben.

Gruss

Stefan
 

gexx

User
Komisch, sexuelle Straftäter habe oft ein positives Gutachtern, nur ist dort die Rückfallquote ebenfalls zu erkennen...auch, wenn er erst nach paar Jahrzehnten wieder zuschlägt...

Eine Rückkehr nach Verbüßung seiner Tat? Von mir aus...wenn er nach seinem Tode noch zurückkehren kann. Wer lebenslang verurteilt wird, hat nicht mehr in die Gesellschaft zurückzukehren.

Grüße
Robert
 

funduz

User
"Und was "die Art des Tötens" anbetrifft: Viele Anhänger der Todesstrafe dort empfinden diese Art des Tötens mittels Spritze als viel zu human, die möchten lieber Blut spritzen sehen oder ersatzweise den Delinquenten möglichst lange leiden sehen.
(Das wäre dann nämlich hierzulande der nächste Diskussionspunkt nach einer hypothetischen Einführung der Todesstrafe: Da würden sich diejenigen, die jetzt die Todesstrafe fordern, über die allzu humane Durchführung aufregen; am Ende wird dann die öffentliche Hinrichtung auf dem Dorfplatz gefordert!)"


man könnte z.B. Somalia als Vorbild nehmen:

(1.11.2008, Spiegel online)

".....die Steinigung war bereits am 27. Oktober vollstreckt worden, rund tausend Zuschauer sollen in einem Stadion in der Hafenstadt Zeugen des brutalen Schauspiels gewesen sein..... "


Da kämen in Deutschland aber mehr als 1000 Zuschauer zusammen, und welch ein Gedränge, da will doch jeder in der ersten Reihe stehen.
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Komisch, sexuelle Straftäter habe oft ein positives Gutachtern, nur ist dort die Rückfallquote ebenfalls zu erkennen...auch, wenn er erst nach paar Jahrzehnten wieder zuschlägt...

Wieviele von dieser Sorte kennst du ? Hört man vielleicht in den Medien von den vielen bei denen die Therapie gelingt, oder vielleicht nur von den wenigen wo es letztlich nicht so ist ?
 
Halte auch nichts von der Todesstrafe.
Halte aber ebenso nichts davon einen Mörder und / oder Kinderschänder nach ein paar Jährchen wieder laufen zu lassen.
Lebenslang sollte wirklich lebenslang sein, punkt und aus.
Gruß
Hias
 
Waerter schrieb:
Heute wurde bekannt,das der ("ehemalige") RAF-Terrorist Christian Klar vorzeitig aus der Haft entlassen wird.
Christian Klar ist wegen 9-fachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Fälschlicherweise glaubt ein Grossteil der deutschen Bevölkerung,das eine "Lebenslange Freiheitsstrafe" hier nur 15 Jahre betragen würde. Dies ist Falsch. Fakt ist: Lebenslänglich ist Lebenslänglich.Es besteht nur die Möglichkeit einer Prüfung auf vorzeitige Entlassung aus der Haft nach 15 Jahren (ausser bei angeordneter Sicherungsverwahrung,"besonderer schwere der Schuld",usw.)
Wenn Klar jetzt freikommen würde,entspräche das in etwa der Freiheitsstrafe eines Mordes,bei dem die "besondere Schwere der Schuld" festgestellt worden wäre.
Nach bekanntwerden dieser vorzeitigen Entlassung,kündigte der ehemalige Co-Pilot der Mogadischu-Maschine "Landshut" an,sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben.
Wie steht Ihr dazu ?
Ich persönlich finde,das die meisten Straftäter ein Recht haben sollten,irgendwann wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.
Aber ein 9-fach Mörder auch ?
Ich finde: Nein.

Das ist sicherlich ein gute und auch interessante Diskussion die Ihr da anregt. Ich würde da auch gerne noch meine Aspekte in die Runde werfen.

1) C.Klar sollte nach unseren rechtsstaatlichen Prinzipien genauso behandelte werden, wie jeder andre Verbrecher auch. Denn das ist Christian Klar...ein kleiner mieser Schwerverbrecher !
Meine Sorge wäre wenn man Ihn anders behandelt und versucht seine Taten irgenwie härter zu bestrafen in dem man ihm nicht die Möglichkeiten der deutschen Gesetzgebung einräumt oder versucht diese zu untergraben, dann mach man aus ihm sehr schnell einen politischen Märtyrer. Das würde den Opfern seiner Taten überhaupt nicht gerecht werden. Er muß aus meiner Sicht genauso wie jeder andere Mörder in Deutschland behandelt werden.

2) Von der Todesstrafe, wie vielfach angedeutet, halte ich nicht sehr viel. Dafür gibt es ein paar Gründe. Der wichtigste ist sicherlich das die Gefahr von Fehlurteilen besteht und das ist Grund genung niemals einen Menschen hinzurichten. Den wenn der Staat auch nur einen unschuldigen hinrichtet ist das auch einfach nur Mord durch die Staatsorgane !

3) Viele hier geäusserten wünsche in Bezug auf Bestrafungen haben aus meiner Sicht mehr den Charakter von Rache (Todesstrafe) und nicht von Strafe. Der Staat und die Richter dürfen aber niemals Rache üben...sie müssen bestrafen. Ich verstehe aber die Opfer und deren Gefühle absolut und kann nachvollziehen das eine extreme Bestrafung gewünscht ist um angerichtetes Leid zu sühnen. Aber mit Emotionen lassen sich eben keine gerechten Strafen definieren.
Sicher ist die Höhe der Strafe immer Diskussionsfähig und dazu kann man immer geteilter Meinung sein. Aber es muß eben Strafe und nicht Rache sein.

Aus dieser Sichtweise habe ich zwar Emotional mit der Freilassung von Klar auch noch mein Bauchziehen, aber es ist die richtige Vorgehensweise und hat daher meine Unterstützung.
Ich hoffe nur das die Gesellschaft es schafft diesen Schwachsinn mit dem Stuttgarter Theater zu verhindern. Wenn die diesen Verbrecher auch noch ausstellen wie im Zoo, dann ist das ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen der Opfer.
Alles in allem stört mich so oder so das immer der Täter im Vordergund steht sich aber keiner wirklich für die Opfer und deren Angehörigen interessiert.

In dem Sinne Gruß an Alle -Stephan-
 
Da würden sich diejenigen, die jetzt die Todesstrafe fordern, über die allzu humane Durchführung aufregen...

Ist in Amerika auch tatsächlich der Fall. Einmal ganz abgesehen davon dass das Tötungsprozedere in Amerika unglaublich lange dauert gibt es mittlererweile auch zur tödlichen Injektion kritische Stimmen von Ärzten und Menschenrechtsorganisationen (der 2. Wirkstoff der die Muskeln lähmt soll sehr schmerzhaft sein). Die Infusionsnadeln werden auch nicht von Fachpersonal gesetzt - entsprechend passieren da auch Fehler. Aber der "Erfinder" meint dazu: ..."so what...?" Die Delinquenten sollen was davon haben...

Was sich in einer Gaskammer oder am elektrischen Stuhl abspielt spare ich mir hier auszuführen - es ist v.a. wenn es "Pannen" gibt unbeschreiblich...

Jedenfalls soll, so die Befürworter in Amerika, die Todesstrafe ja eine "Strafe" und als solche "unangenehm" sein. Deshalb gibt es auch keinerlei Tendenzen das Prozedere zumindest schneller, angstfreier und schmerzfrei zu gestalten...aber "würdevoll" ist es - darauf ist man stolz...würg!

Zum Thema Haft:

..ich verstehe nicht wieso bei solchen Diskussionen eine Haft immer als "Kuraufenthalt" geschildert wird. Zumal ich nicht annehme, dass jemand der sowas behauptet einen echten Einblick in die Situation hat.
Soll der Häftling in einem Dreckloch bei Wasser und Brot verrecken? Es gibt Mißstände (Drogen, Bevorzugung einzelner...) - aber ein Kuraufenthalt ist es mit Sicherheit nicht!

Und wenn jetzt einige gleich wieder die Opfer als Vergleich heranziehen z.B.:

Wieso wird aus Gründen der "Humanität" dem Schwerverbrecher mehr Aufmerksamkeit gewidmet als den Opfern bzw. dessen Angehörigen?

Opferschutz und Hilfe stehen an erster Stelle - das ist unbestritten! Und leider nicht in dem Maße gegeben wie es angebracht wäre.
Aber das Eine (Opferschutz) hat mit dem anderen (Strafvollzug) nichts zu tun!

Wenn wir als Gesellschaft von vornherein bei einem Straftäter eine mögliche positive Entwicklung ausschließen, dann wäre es allerdings wirklich "humaner" die Leute gleich umzubringen...

Gerne werden dramatische Beispiele für eine fehlgeschlagene Resozialisierung bzw. Wiederholungstäter dafür herangezogen das ganze Strafvollzugssystem in Frage zu stellen - das ist pure Polemik! Jeder einzelne Fall ist v.a. aus der Sicht des Opfers schon zuviel - aber von einigen auf alle zu schließen ist m.M. nach weder sinnvoll noch zielführend.
Kein Gutachter wird leichtfertig einen Täter als "ungefährlich" bezeichnen. Aber hier sind auf beiden Seiten Menschen beteiligt - vom Irrtum bis zur Täuschung ist alles möglich - der werfe den ersten Stein, der sich noch nie geirrt oder einen Fehler gemacht hat (obwohl er alles nach bestem Wissen und Gewissen beurteilt hat). Pauschalverurteilungen von Gutachtern finde ich in dem Zusammenhang einigermaßen unpassend!

Ich fände es auch toll wenn es gerade in diesem Bereich keine Fehlurteile gibt, aber in welchem Lebensbereich gibt es das? Schwarz oder weiß, gut oder böse - vielleicht wäre es besser Märchen zu lesen - im Leben gibt es eben auch Zwischenbereiche und Entwicklungen die sich nicht so ohne weiteres vorhersehen lassen.

Und zu guter letzt:

...wie wäre es denn anstatt nach Strafverschärfungen zu rufen mal konkret etwas in Richtung Opferschutz und Prävention zu unternehmen?
Gibt es in Deutschland keine Möglichkeit sich zu engagieren oder seine Stimme für etwas zu erheben? Jeder kann eine Initiative starten und etwas tun - auch eure Kommunalpolitiker kann man als Einzelner oder kleine Gruppe ansprechen - auch die werden reagieren wenn nachgehakt und nachgefragt wird. Den möchte ich sehen wenn ich z.B. mit einer Elterninitiative mal ordentlich Druck mache wenn es um den Schutz der Kinder geht...

Walter
 

udogigahertz

User gesperrt
Stevie-1 schrieb:
1) C.Klar sollte nach unseren rechtsstaatlichen Prinzipien genauso behandelte werden, wie jeder andre Verbrecher auch.
In dem Sinne Gruß an Alle -Stephan-
Einverstanden. Bloß, das ist keider nicht der Fall, denn die RAF-Häftlinge wurden von Anfang an bevorzugt behandelt. Für die wurde extra ein Hochsicherheitsgefängnis (Stammheim) gebaut. Allein der finanzielle Aufwand hierfür war gigantisch. Und was hatten die da für ein Luxus drin: Mehrere Zellen, mehrere Räume, die von den Häftlingen frei benutzt werden konnten, Besuchsempfang nahezu unbegrenzt möglich (fragt mal den Herrn Otto Schily, der war damals Anwalt von denen, der hatte die fast täglich besucht), sie hatten Zugang zu einer eigenen Bibliothek, konnten sich jederzeit im Gemeinschaftsraum versammeln usw. Ein ungeheurer Luxus, der jedem normalen Gewaltverbrecher die Zornesröte ins Gesicht treiben muss!

Insofern sind diese Terroristen von der von ihnnen so gehassten Gesellschaft, und die sie ja auslöschen wollten, besonders bevorzugt behandelt worden.

Ist das etwa richtig?

Ich meine: Nein. Und jetzt auch noch die vorzeitige Haftentlassung? Das darf nicht wahr sein.

Grüße
Udo
 

udogigahertz

User gesperrt
Gebirgssegler schrieb:
Was sich in einer Gaskammer oder am elektrischen Stuhl abspielt spare ich mir hier auszuführen - es ist v.a. wenn es "Pannen" gibt unbeschreiblich...
Walter
Dazu empfehle ich den Film: "The Green Mile" mit Tom Hanks. Ich wünsche starke Nerven und einen robusten Magen.

..ich verstehe nicht wieso bei solchen Diskussionen eine Haft immer als "Kuraufenthalt" geschildert wird.
Weil das teilweise (bei prominenten Häftlingen) so ist.

Soll der Häftling in einem Dreckloch bei Wasser und Brot verrecken?
Ich muss zugeben, diese Idee hat was ..... ist aber wohl nicht durchführbar.

Wenn wir als Gesellschaft von vornherein bei einem Straftäter eine mögliche positive Entwicklung ausschließen, dann wäre es allerdings wirklich "humaner" die Leute gleich umzubringen...
Sehe ich nicht so. Eine lebenslange Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt ohne Aussicht auf vorzeitige Haftentlassung wäre angebrachter.

Kein Gutachter wird leichtfertig einen Täter als "ungefährlich" bezeichnen.
Hat das denn jemand behauptet? Dass Gutachten "leichtfertig" gemacht würden? Ich meine: Nein.

Aber hier sind auf beiden Seiten Menschen beteiligt - vom Irrtum bis zur Täuschung ist alles möglich - der werfe den ersten Stein, der sich noch nie geirrt oder einen Fehler gemacht hat (obwohl er alles nach bestem Wissen und Gewissen beurteilt hat).
Du sagst es: Es gibt kein wirklich verlässliches Gutachten. Wäre es da nicht im Sinne des Opferschutzes sinnvoller, gleich den ganzen Gutachterquatsch wegzulassen und die Täter vorsorglich eingesperrt zu lassen? Oder wieviel Menschenleben müssen die nach wievielen Gefängnisaufenthalten denn noch auf dem Gewissen haben, damit endlich Ruhe ist?

wie wäre es denn anstatt nach Strafverschärfungen zu rufen mal konkret etwas in Richtung Opferschutz und Prävention zu unternehmen?
Siehe oben: Einmal aufällig gewordene, untherapierbare Straftäter wegsperren wäre schon eine große Prävention.

Grüße
Udo
 

Thommy

User †
Hallo Udo,
komm wieder runter und lies ein bisschen in Wikipedia zu Todesstrafe, lebenslanger Strafe, Christian KLar und Stammheim.

Dann stellst Du fest, dass viele Deiner Behauptungen unhaltbar sind und du einfach einer gewissen Propaganda aufgesessen bist.

Der Christian Klar ist ein ganz normaler Verbecher und sollte auch so behandelt werden, keine Vorteile aber auch keine Nachteile.

Er wird nicht freigelassen sondern seine Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Das ist nach 26 Jahren selbst bei besonderer Schuld üblich.

Wikipedia schrieb:
Die besondere Schwere der Schuld des Verurteilten darf keine weitere Vollstreckung gebieten. Hat das Gericht bei seinem Urteil über die Verhängung der lebenslangen Freiheitsstrafe eine solche festgestellt, so kann der Straftäter nicht mit einer vorzeitigen Entlassung nach frühestens 15 Jahren rechnen (obgleich dies rechtlich durchaus zulässig wäre), wobei die durchschnittliche Haftdauer bei „Lebenslänglichen“ in Deutschland bei 17 - 20 Jahren liegt. Besondere Schuldschwere ist zu bejahen, wenn gegenüber vergleichbaren Taten ein deutlich höheres Maß an Schuld vorliegt - aufgrund der Tat (mehrfacher Mord, erbarmungslose Brutalität, höchst grausame bzw. qualvolle Behandlung des Opfers), der Motive (besondere Verwerflichkeit) oder der Täterpersönlichkeit (abartige sexuelle oder gewalttätige Neigungen). Zwar darf der Verurteilte nach wie vor auf eine Freilassung hoffen, jedoch verlängert sich durch das Feststellen der besonderen Schwere der Schuld die durchschnittliche Haftdauer von 17 bis 20 Jahren auf etwa 23 - 25 Jahre. Allerdings ist zu beachten, dass es bis dato keinerlei gesetzliche Normierung des Begriffes „besondere Schwere der Schuld“ gibt. Gerichte müssen sich bei der Entscheidung daher meist an Urteilsbegründungen des Bundesgerichtshofes orientieren.

Die Voraussetzung ist aber, dass von dem Täter keine Gefahr mehr für die Gesellschaft ausgeht, und hier ist der Unterschied zu den Triebtätern.

Ich finde es wichtig, dass Täter wie Chritian Klar nicht zum Märtyrer gemacht wird, dadurch dass er vermeintlich schlechter behandelt wird.

Stammheim wurde übrigens nicht als Edelknat für RAF gebaut, sondern existierte schon vorher, lediglich für den Prozess wurde eine sichere Halle gebaut.

Außerdem konnten sich die Gefangenen nicht jederzeit versammeln, sondern eben wenn die Zellen offen waren, das ist auch nicht unüblich. Lediglich die Geschlechtertrennung war aufgehoben.

Übrigens ist CHristian Klar gar nicht in Stammheim untergebracht, sondern meines Wissens in der JVA Bruchsal.

Mehr Fakten und weniger Polemik ist bei solchen Themen gefragt.

Ich glaube, dass sich von den Diskussionsteilnehmern hier keiner vorstellen kann was 26 Jahre Haft auch nur annähernd bedeuten.

Was ich in dieser Diskussion unerträglich finde, wenn sich die Diskussionsteilnehmer hier herausnehmen besser entscheiden zu können was Sache ist, als diejenigen die berufsmäßig damit befasst sind, und die Sachlage genau kennen.
Ich glaube nicht, dass das Lesen der Bildzeitung hilft, sich ein sachliches Urteil zu bilden.

Wie oben schon erwähnt geht es ja um Strafe und nicht um Rache.

Die Todesstrafe steht bei uns ohnehin überhaupt nicht zur Diskussion, denn da ist glücklicherweise das GG vor.

Das Hauptargument für die Todesstrafe ist ja in den meisten Fällen die Abschreckung und das auch das nicht funktioniert zeigen die USA und andere Länder.

Es ist ohnehin jedem klar, dass weder die RAF noch Triebtäter sich von der Todesstrafe abschrecken lassen.

Gruß
Thommy
 
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