Rechtsstaat oder Versagerjustiz ?

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udogigahertz

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Thommy schrieb:
Hallo Udo,
komm wieder runter und lies ein bisschen in Wikipedia zu Todesstrafe, lebenslanger Strafe, Christian KLar und Stammheim.
Gruß
Thommy
Ich war nie "oben", Thommy.

Die Voraussetzung ist aber, dass von dem Täter keine Gefahr mehr für die Gesellschaft ausgeht, und hier ist der Unterschied zu den Triebtätern.
Eben. Wer garantiert denn, das dieser feine Herr nicht gleich wieder untertaucht und da weitermacht, wo er aufgehört hat? Zur Erinnerung: Sein Gnadengesuch wurde vor ein paar Jahren abgelehnt mit der Begründung, er habe sich nicht zu seinen Taten bekannt oder so ähnlich.

Der Christian Klar ist ein ganz normaler Verbecher und sollte auch so behandelt werden, keine Vorteile aber auch keine Nachteile.
Eben, auch das ist nicht gegeben. Er hat durchweg eine gegenüber dem normalen Straftäter bevorzugte Behandlung genossen, auch wenn er nicht in Stammheim eingesessen hatte. Würde man ihn behandeln wie einen ganz normalen Serienkiller, dann würden wir jetzt hier nicht so über diesen Fall diskutieren, oder? Dann würde sich nämlich keine Sau darum kümmern.

Außerdem konnten sich die Gefangenen nicht jederzeit versammeln, sondern eben wenn die Zellen offen waren, das ist auch nicht unüblich. Lediglich die Geschlechtertrennung war aufgehoben.
Ein Knast ohne Geschlechtertrennung und mit Bibliotheken, Fernsehraum, Besucherzimmer ..... manche machen in weniger komfortablen Unterkünften Urlaub!

Ich glaube, dass sich von den Diskussionsteilnehmern hier keiner vorstellen kann was 26 Jahre Haft auch nur annähernd bedeuten.
Da isses wieder, die übertriebene Fürsorge für die armen, geschundenen Straftäter, von der unmenschlichen Justiz zu einer kaum vorstellbaren grausamen Strafe verurteilt ...... mir kommen gleich die Tränen!
Und was ist mit den Opfern? Oder denjenigen, die eventuell das noch werden können, jetzt, nachdem er raus ist? Wer bedauert deren Situation? Keine Sau.


Grüße
Udo
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Thommy schrieb:
Ich glaube, dass sich von den Diskussionsteilnehmern hier keiner vorstellen kann was 26 Jahre Haft auch nur annähernd bedeuten.

Ich mag mir aber auch nicht vorstellen,wie es ist,9 Menschen auf dem Gewissen zu haben.
Der Mann kommt einfach um Jahrzehnte zu früh aus dem Knast.
Fakt !!!

Gruß
Henry
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Einverstanden. Bloß, das ist keider nicht der Fall, denn die RAF-Häftlinge wurden von Anfang an bevorzugt behandelt. Für die wurde extra ein Hochsicherheitsgefängnis (Stammheim) gebaut. Allein der finanzielle Aufwand hierfür war gigantisch. Und was hatten die da für ein Luxus drin: Mehrere Zellen, mehrere Räume, die von den Häftlingen frei benutzt werden konnten, Besuchsempfang nahezu unbegrenzt möglich (fragt mal den Herrn Otto Schily, der war damals Anwalt von denen, der hatte die fast täglich besucht), sie hatten Zugang zu einer eigenen Bibliothek, konnten sich jederzeit im Gemeinschaftsraum versammeln usw. Ein ungeheurer Luxus, der jedem normalen Gewaltverbrecher die Zornesröte ins Gesicht treiben muss!

Insofern sind diese Terroristen von der von ihnnen so gehassten Gesellschaft, und die sie ja auslöschen wollten, besonders bevorzugt behandelt worden.

Man könnte fast glauben, du seist auch dort gewesen, bei der Ortskenntnis !

Mal im Ernst: Kann sich einer der hier so hitzig debattierenden vorstellen, was es heißt, dass sich eine Tür hinter einem schließt und nur dann öffnet wenn andere es wollen ? Was es heißt diesen Zustand über 10, 15 20 Jahre so erleben zu müssen. Wir alle sind es gewohnt dann dorthin zu gehen wo immer wir wollen. Wir haben alle unsere Bürgerrechte, keines ist ernsthaft beschnitten.
Ich will keineswegs gut heißen, dass Terroristen nach, im Anbetracht der Tat, zu kurz erscheinenden Zeit wieder raus zu können. Aber Stammheim hier als Blümchenknast zu verniedlichen und nach der Todesstrafe zu krakelen wie der billigste Straßenmob, dass paßt genausowenig in unsere Gesellschaft wie Mörder und Terroristen.

Gruss

Stefan
 

Thommy

User †
udogigahertz schrieb:
...
Eben, auch das ist nicht gegeben. Er hat durchweg eine gegenüber dem normalen Straftäter bevorzugte Behandlung genossen, auch wenn er nicht in Stammheim eingesessen hatte.

Das ist Stimmungsmache, wie kommst Du da drauf ?
Du darfst nicht alles blauäugig glauben, was irgendjemand behauptet

udogigahertz schrieb:
Ein Knast ohne Geschlechtertrennung und mit Bibliotheken, Fernsehraum, Besucherzimmer ..... manche machen in weniger komfortablen Unterkünften Urlaub!

Das ist absoluter Humbug, es geht nicht um Sex Drugs und RR,
Du mußt unterscheiden was in den siebzigern war und die Realität in den mehr als 20 Jahren danach.

udogigahertz schrieb:
Da isses wieder, die übertriebene Fürsorge für die armen, geschundenen Straftäter, von der unmenschlichen Justiz zu einer kaum vorstellbaren grausamen Strafe verurteilt ...... mir kommen gleich die Tränen!

Das ist Quark, nur teile ich deine idyllische Vorstellung nicht. Du solltest icht so leicht der Propaganda aufsitzen.

udogigahertz schrieb:
Und was ist mit den Opfern? Oder denjenigen, die eventuell das noch werden können, jetzt, nachdem er raus ist? Wer bedauert deren Situation? Keine Sau.
Grüße
Udo

Nichts was Du dem Täter antust wird so ein Verbrechen ungeschehen machen. Ich denke die Opfer haben so oder so das Mitgefühl der meisten. Helfen können da nur wenige.
Selbst wenn die Rachegefühle einiger Angehöriger erfüllt würden, könnten sie daraus nicht den erhofften Trost ziehen.
Glücklicherweise steht aber auch der Rachegedanke nicht zur Diskussion.

Christian Klar hat vor vielen Jahren schreckliche Verbechen begangen und hat dafür demnächst 26 Jahre eingesessen. Ein unabhängiges Gericht hat den Sachverhalt geprüft und beschlossen nach 26 Jahren die Strafe in Bewährung mit entsprechenden Meldeauflagen zu wandeln.
Das spricht für mich für das System.

Triebtäter, bei denen die besondere Schwere der Schuld vorliegt, haben diese Chance nicht, solange sie nach menschlichem Ermessen eine Gefahr darstellen, das ist auch gut.

In diesem Sinne nutze ich nun meine Freiheit und gehe Gassi.

Gruß Thommy
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Zur Zeit der Verurteilung von Christian Klar gab es noch nicht die Möglichkeit, auf besondere Schwere der Schuld und anschließende Sicherheitsverwahrung zu verurteilen. Heute hätte er das sicher genauso auch bekommen, aber rückwirkend ist das nun mal nicht möglich.
 

Thommy

User †
Waerter schrieb:
Ich mag mir aber auch nicht vorstellen,wie es ist,9 Menschen auf dem Gewissen zu haben.
Der Mann kommt einfach um Jahrzehnte zu früh aus dem Knast.
Fakt !!!

Gruß
Henry

Mügen wir uns lieber alle nicht vorstellen, Deiner Meinung nach kommt er zu früh raus, mein Gerechtigkeitsempfinden ist vielleicht auch angekratzt,
aber ich denke die Richter in Stuttgart haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht..
Damit kann ich dann leben und wir beide müssen damit leben.

Und ich denke es steht einem bayrischen Innenminister nicht zu, diese Entscheidung im Fernsehen zu kritisieren um damit wieder die Stammtischhoheit zu bekommen.

Gruß
Thommy
 

Thommy

User †
EyeInTheSky schrieb:
Zur Zeit der Verurteilung von Christian Klar gab es noch nicht die Möglichkeit, auf besondere Schwere der Schuld und anschließende Sicherheitsverwahrung zu verurteilen. Heute hätte er das sicher genauso auch bekommen, aber rückwirkend ist das nun mal nicht möglich.

Laut Wiki wird Christian Klar so behandelt, wie wenn die besondere Schwere der Schuld estgestellt worden wäre.
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Thommy schrieb:
Deiner Meinung nach kommt er zu früh raus, mein Gerechtigkeitsempfinden ist vielleicht auch angekratzt,

Ja,wenn ich das Verhältniss sehe: 9 facher Mord = 26 Jahre FHS,da meldet sich mein Gerechtigkeitsempfinden.
Wäre ich pervers würde ich das so sagen: "Er hat pro Mord knapp 2,9 Jahre bekommen". Verstehst Du was ich damit meine ?! Er hätte jetzt einfach noch nicht raus gedurft.

Gruß
Henry
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
MarkusN schrieb:
Du gehst sehr leichtfertig mit dem Begriff "Fakt" um.

Lieber Markus,
der Begriff Fakt sollte nur meine persönliche Meinung unterstreichen.
Ich kann ja hier leider nicht schreien :D .

Gruß
Henry
 
Hallo Udo,

...ich bin beeindruckt wie gut Du über den Strafvollzug und den Ablauf informiert bist...:rolleyes:

Ansonsten ergehst Du Dich in Verallgemeinerungen und begründest Deine Argumente mit den Opfern um die man sich nicht kümmert. Hast Du eigentlich mal mit Opfern gesprochen und kannst Du sagen was für sie wichtig ist und was ihnen hilft?
Ich denke nicht - stattdessen werden die Opfer auch in dieser Diskussion instrumentalisiert und als "Argument" benützt.
Und ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf den Umgang der "Gutmenschen", der braven Bürger mit Opfern:

Beispiel "Amstetten" - das wird jedem ein Begriff sein. Hier wurden von einigen Medien die Opfer nocheinmal vergewaltigt indem zutiefst persönliches ohne Skrupel an die Öffentlichkeit gezerrt wurde - sie hätten es nicht getan wenn sich nicht genug sensationsgeile Leser gefunden hätten....

Also hör mir auf mit mitleidigen Verweisen auf Opfer - die haben mehr verdient...
Und ich empfinde es als anmaßend wenn Du ebenfalls verallgmeinernd behauptest "keine Sau würde deren Situation bedauern"

Auch in diesem Fred wurde zu Recht und mehrfach sowohl in Zusammenhang mit C.Klar als auch ganz allgemein auf die Opfer hingewiesen. Und es steht für alle außer Streit dass die Opfer an erster Stelle kommen müssen.

Hat das denn jemand behauptet? Dass Gutachten "leichtfertig" gemacht würden? Ich meine: Nein.

ich meine ja und zitiere Dich:

"Gutachterquatsch"; "...Idioten in Weiß, diese Gutachter...";

Es gibt kein wirklich verlässliches Gutachten. Wäre es da nicht im Sinne des Opferschutzes sinnvoller, gleich den ganzen Gutachterquatsch wegzulassen und die Täter vorsorglich eingesperrt zu lassen

...das ist nichts anderes als polemische Stimmungsmache! Und jemanden "vorsorglich" eingesperrt zu lassen öffnet Willkür Tür und Tor - diese Zeiten haben wir doch schon überwunden...

Walter
 

gexx

User
Für mein Gerechtigkeitsempfinden kann es nicht angehen, dass man einen Schwerverbrecher nach 10, 15, 20 Jahren wieder freilässt (obwohl lebenslange Haft), weil "das Knastleben wirklich hart ist." Das kann ja schon sein...aber ihr seht mich wie Udo zu Tränen gerührt.:mad:

Der Täter hat eine Tat begangen. Es war sein Handeln, dass sich in diese Lage gebracht hat. Ursache und Wirkung... Das evtl. Opfer eines Wiederholungstäters hat aber rein gar nichts falsch gemacht (außer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein). Und da soll das Opfer dafür büßen, bloß weil unsere "humane" Gesellschaft in Tränen ausbricht beim Gedanken an ein jahrzehntelanges Knastleben?

Was ist den mit den Fehlgutachten bei sexuellen Triebtätern/ Kinderschändern? Nicht jeder Gutachter kann einen guten Schauspieler enttarnen. Solange keine 100%ige sicherheit exisitert, kann man die Leute nicht in die Gesellschaft entlassen.

Nein, ich bleibe dabei, eine lebenslange Haft, muss auch lebenslang vollzogen werden.

Eine Strafe muss auch bestrafen.

Was hilft der Gesellschaft mehr? Schwerverbrecher "human" behandeln oder hart bestrafen?
Wenn auch nur ein Wiederholungstatopfer verhindert werden würde, ist das in der Summe besser für die Gesellschaft, als ein lebenslanges Einsitzen der Täter. Denn wie oben schon gesagt, die Täter haben die Tat begangen und für ihr Handeln sind sie selbst verantwortlich.

Grüße
Robert
 

gexx

User
Gebirgssegler schrieb:
Ansonsten ergehst Du Dich in Verallgemeinerungen und begründest Deine Argumente mit den Opfern um die man sich nicht kümmert.

Es darf auch nicht nur um die Opfer von "gestern" gehen, sondern auch um die von "morgen". Jedes Opfer eines schon verurteilten Wiederholungstäters ist ein Zeichen dafür, dass die Humanität gegenüber Schwerverbrechern stärker ausgeprägt ist, als der Drang die restliche Gesellschaft zu schützen.

Es kann nicht sein, dass ein Kindermörder (Fall Michelle, ich hoffe du finden den Typ...) irgendwann wieder auf freien Fuß gelangt. Unsere Gesellschaft, unsere Kinder, müssen vor solchen Leute beschützt werden. Wenn ein Kind durch einen Wiederholungstäter wieder sterben muss, dann hat nicht nur die Justiz versagt, sondern auch die Gesellschaft.

Grüße
Robert
 
Waerter schrieb:
Ja,wenn ich das Verhältniss sehe: 9 facher Mord = 26 Jahre FHS,da meldet sich mein Gerechtigkeitsempfinden.
Wäre ich pervers würde ich das so sagen: "Er hat pro Mord knapp 2,9 Jahre bekommen". Verstehst Du was ich damit meine ?! Er hätte jetzt einfach noch nicht raus gedurft.

Gruß
Henry

Dafür das Mörder die zur damaligen Zeit auf Seite des Staates gearbeitet haben, mit einem Freispruch davonkommen, sind doch 2,9 Jahre pro Mord schon eine ganze Menge, oder etwa nicht? Warum soll er also jetzt nicht raus kommen dürfen, wenn andere nicht mal rein mußten? Vielleicht solltet ihr euch auch mal mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinander setzen, um zu verstehen warum es überhaubt zur Entstehung der RAF kommen konnte, denn ohne das Anheizen der Gewaltspirale von staatlicher Seite, wäre es wahrscheinlich nie soweit gekommen. Ich will damit nichts beschönigen, aber fairerweise sollte man sich ja auch mal fragen warum es dazu kommen konnte, das Menschen so radikal werden können. Im Endeffekt sahen sich diese Menschen ja vor die Frage gestellt " Ist es legitim einen Staat mit Gewalt zu bekämpfen der gegen seine Bürger mit Gewalt vorgeht?", sie haben diese Frage für sich mit "ja" beantwortet und auch danach gehandelt.
oder um es mit Robert seinen Worten zu sagen
"Ursache und Wirkung"
mfg Rene
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
BA-Biene schrieb:

Wenn ich richtig gelesen habe stand da unter ungeklärten Umständen !
Einen Polizeibeamten als Mörder zu bezeichnen,ich finde Du lehnst Dich da verdammt weit aus dem Fenster.
Auch zur damaligen Zeit gab es Gesetze,sicher hatte der Dienstherr bei kleineren Vergehen gegenüber seinen Staatsdienern mehr Milde walten lassen als es heutzutage der Fall ist.Aber ein Tötungsdelikt zu vertuschen,das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Gruß
Henry
 
Waerter schrieb:
Wenn ich richtig gelesen habe stand da unter ungeklärten Umständen !
Einen Polizeibeamten als Mörder zu bezeichnen,ich finde Du lehnst Dich da verdammt weit aus dem Fenster.
Auch zur damaligen Zeit gab es Gesetze,sicher hatte der Dienstherr bei kleineren Vergehen gegenüber seinen Staatsdienern mehr Milde walten lassen als es heutzutage der Fall ist.Aber ein Tötungsdelikt zu vertuschen,das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Gruß
Henry
Nicht wirklich ungeklärt....
Nur leider ungesühnt.
Wikepedia schrieb:
Kurras lebt heute in Berlin-Spandau.

Zu seiner Tat befragt, äußerte er sich im November 2007: „Fehler? Ich hätte hinhalten sollen, dass die Fetzen geflogen wären, nicht nur ein Mal; fünf, sechs Mal hätte ich hinhalten sollen. Wer mich angreift, wird vernichtet. Aus. Feierabend. So is das zu sehen.“
Findest Du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras
Man könnte meinen die Bezeichnung Mörder ist für diesen "Beamten" durchaus zutreffend.
Wenn man das alles leist wurde da viel zu vertuschen versucht...
 
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