Red Bull X-Alps 2021 -Vom Säntis (TP6) nach Fiesch (TP7)-

Text: Claus Eckert
Fotos: Daniel Schulz, Team GER 1 - zooom Productions GmbH - Andi von Dach​


Der sechste Tag der Red Bull X-Alps 2021 begann wieder frühmorgens um 5.00 Uhr. Die erste Frage des Tages hieß: Den Berg hoch kraxelnd aufsteigen oder fliegend Strecke machen? Die Antworten fallen je nach Strategie oder Wetterbedingungen völlig unterschiedlich aus. Heute machten sich die Athleten, wie fast jeden Morgen, zu Fuß auf den Weg

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Manuel Nübel (GER1) wählte also den fliegenden Aufstieg, um die vor ihm liegende Strecke zum Turnpoint 6 am Säntis abzukürzen. Leider verknotete sich beim Start eine Bremsleine. So konnte er nicht die gesamte geplante Strecke fliegen. Solche Dinge passieren. Also ging er etwas früher zu Fuß weiter.

100 km vor ihm flog Markus Anders (GER2). Er war bereits auf dem Weg Richtung Turnpoint 7 in Fiesch. Markus ist konstant gut unterwegs und hat beste Chancen, weiter nach vorne zu kommen. Aber das Rennen ist noch lange nicht zu Ende...

Wo war eigentlich Michael Lacher (GER3)? Er befand sich am Vormittag in der Nähe von Thüringen. Also dem Thüringen im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Er lag ungefähr 30 km hinter Manuel und hatte sich am Vortag von weit hinten nach vorne gekämpft. Oft sind es genau diese Leistungen einzelner Athleten, die das Rennen immer wieder spannend machen.
Manuel und Michael sind gute Freunde und haben die letzten Monate zusammen trainiert. Beide leben im Allgäu und sind professionelle Tandempiloten bei Vogelfrei am Nebelhorn. Manuel ist einer der Inhaber von Vogelfrei.

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Michael Lacher (GER3) hattte einen langen Fußmarsch im Regen zu absolvierenen.

Die Spitzengruppe um Chrigel Maurer (SUI1), Benoît Outters (FRA2) und Patrick von Känel (SUI2) hatte den Weg Richtung Genfer See zum Turnpoint 8 im französischen Dent d’Oche vor sich. Würden sie den Turnpoint 8 heute schaffen? Anschließend wäre die spannende Etappe zum Mont Blanc und damit zur ersten Überquerung des Alpenhauptkammes zu bewältigen.

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Patrick von Känel (SUI2) konnte am Riederhorn bis auf 2600 m steigen. Damit hatte er eine gute Ausgangsposition, um auf die vor ihm fliegenden Chrigel Maurer (SUI1) und Benoît Outters (FRA2) aufzuschließen. Die Beiden flogen in knapp 20 km Entfernung rund 900 m tiefer und versuchten, in der Mittagsthermik höher zu steigen.

Am Nachmittag gegen 15.00 Uhr war es dann soweit. Manuel Nübel (GER1) hat den Turnpoint am Säntis zu Fuß geschafft. Die Webcams rund um den Säntis zeigten alle eine starke und tief hängende Bewölkung. Nach einiger Wartezeit konnte Manuel einen langen Gleitflug ins Tal machen.

In der Westschweiz war es bereits wieder möglich zu fliegen. In der Spitzengruppe flogen Chrigel Maurer (SUI1), Benoît Outters (FRA2), Patrick von Känel (SUI2) und Maxime Pinot (FRA1) mit wenigen Kilometern Abstand zueinander. Etwas weiter entfernt waren Aaron Durogati (ITA1) und Simon Oberrauner (AUT2) in der Luft.

Trotzdem gelang es den Führenden nicht mehr, den Turnpoint 8 in Dent d’Oche zu erreichen.

Gegen Abend konnte Manuel Nübel (GER1) den Walensee überfliegen. Einige Zeit später gelang das auch Michael Lacher (GER3). Er schaffte es, im Laufe des Abends noch weiter zu Manuel aufzuschließen.

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Die schlechte Nachricht des Tages kam dann am späteren Abend über die einschlägigen Kanäle: Thomas Friedrich (AUT3) hatte sich bei einer Landung am Nachmittag verletzt und musste das Rennen abbrechen. Schade für den jungen sympathischen Österreicher. Doch bis dahin konnte er sein Talent bestens präsentieren.


Alle Artikel:

Der Prolog

20. Juni Start in Salzburg bis nach Wagrain

21. Juni Von Wagrain nach Lermoos

22. Juni Vom Chiemsee nach Lermoos

23. Juni Von Lermoos zum Säntis

24. Juni Von Lermoos nach Fiesch

25. Juni Vom Säntis nach Fiesch

26. Juni Von Fiesch zum Mont Blanc

27. Juni Vom Mont Blanc zum Piz Palü

28. Juni Vom Piz Palü ins Ziel

29. Juni Der Kampf um Platz 2

01. Juli Der Kampf um die Platzierung

02. Juli „Comeback-Nübel“ landet auf dem sechsten Platz


Extra:
23. Juni Das I-Clip Gewinnspiel
 
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