Regler im Flug abgeraucht

Hallo

Will hier nur kurz berichten, was mir letzte Woche passiert ist:
Hatte in meinem Ranger 1800 (Schaumwaffel, als Lehrer/Schüler-Maschine im Einsatz) einen YEP 60A Regler von HK drinnen zusammen mit einem 4250er Joker-Motor von Lindinger und einer 12x6 Latte. Das ganze Setup wurde betrieben an einen 5S 4000er Lipo. Stromaufnahme Motor bei Vollgas lag bei ca 40A, also im grünen Bereich. Kurzum: der Antriebsstrang war gut dimensioniert, voll im sicheren Bereich und mehr als ausreichend für den Flieger. Entsprechend hat er also seinen Dienst gemacht. Drei Jahre lang war die Kiste im Einsatz mit etlichen Flugstunden und viel Leherer-Schüler Betrieb. Außerdem hab ich damit im Huckepack Segler hochschleppt oder einfach so mal "die Sau rausgelassen". Mit soviel Power ging Messerflug, Kunstflug und sogar leichtes 3D.
Letzten Donnerstag ging ich also wieder ans Werk, startete mit der Kiste mit dem Schüler neben mir und bin normal abgehoben. Wir haben dann so zwei gemütliche Schleifen gemacht (1/3 Gas) als mir der Schüler auf einmal sagte, dass der Flieger nicht reagiert. Ich hab sofort übernommen, aber dann auch gleich festgestellt, dass wirklich alles Tot war. Motor war aus, alle Ruder neutral (bei Failsafe hätten sie Trudeln eingeleitet) und der Flieger segelte weiter wie ein Easystar. Obwohl in recht geringer Höhe gleitete er so unkontrolliert fast eine Minute lang bis zum bitteren Einschlag in einiger Entfernung. Nicht schön...
Selbstverständlich sofort die Fehlersuche gestartet, wurde ganz schnell festgestellt, dass das der Regler bzw das Bec komplett durchgebrannt war. Der Step-Down-Fet vom Bec war durchgeknallt, entsprechend totaler Ausfall der Bordspannung. Nachdem alle Servos bzw die verbliebene Verkabelung überprüft wurde, konnte ein Kurzschluss oder defektes Servo ausgeschlossen werden. Überlast war auch nicht gegeben. Schlussendlich muss man wahrscheinlich von schlichter Materialermüdung ausgehen. Der Schalt-Fet, der wahrscheinlich "auf Kante" dimensioniert war, Sommer wie Winter immer wieder arbeiten musste und nun schlussendlich mit Rauchzeichen über den Jordan ging. Fakt ist, dass so etwas weder vorhergesehen noch überprüft oder vermieden werden kann. Da mir kurz zuvor ein YEP120A auf der Motorseite durchgebrannt ist und ich von Kollegen auch sonst nicht gerade Gutes gehört habe, denke ich, ist das ganze auch irgendwo beim Regler selbst zu verorten. China-Nachbau, eventuell mit Bauteilen mit B-Rating (also erweiterten Toleranzbereich) etc. Ich jedenfalls werde die zwei verbleibenden YEP die ich im Einsatz habe, so bald wie möglich durch andere Regler ersetzen denn so etwas möchte ich nicht noch einmal erleben.
 

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M.Thonet

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Das Origial von YGE kaufen, da ist der Regler vom BEC getrennt. Der billige Chinamann ist nur von der Optik gleich.

Herzliche Grüße
Michael
 
... Ist es nicht so, daß YEP und YGE Regler hardwaretechnisch absolut identisch sind, nur die Software wurde von den YGE Reglern geklaut/geclont und auf die Nachbauten(YEP) aufgespielt...?
Wie sollte das YEP Bec denn anders getrennt sein, als bei den YGE Reglern...? 🤔
 
Das Origial von YGE kaufen, da ist der Regler vom BEC getrennt.
Hallo Michael,

das BEC auf den YGE sitzt wie bei anderen Reglern auch auf einer Platine zusammen mit dem Drehzahlsteller. Funktionsmäßig
ist das BEC eine vom Drehzahlsteller unabhängige Funktion, der Regler kann ohne Motor auch als reines BEC verwendet werden.

Raucht das BEC ab, dann ist natürlich auch die Funktion vom Drehzahlsteller hinüber.

Gruss
Micha
 

M.Thonet

User
Hallo Micha,

wie ist es umgekehrt, wenn der Drehzahlsteller abraucht, bleibt dann das BEC noch in Funktion?
Das wurde mir mal so erklärt.

Herzliche Grüße
Michael
 
wie ist es umgekehrt, wenn der Drehzahlsteller abraucht, bleibt dann das BEC noch in Funktion?

Hallo Michael,

es kommt auf den Fehlermode an. Ein Kurzschluss in der 3-Phasenbrücke führt oftmals zu einem Kurzschluss vom Antriebsakku,
da brennt dann teilweise die ganze Platine ab. Da Lötet es selbst die Kabel zum Akku ab. Manchmal bleibt nur der Motor stehen,
z. B. durch eine Unterbrechung in der 3-Phasenbrücke. Dann funktioniert das BEC natürlich noch. Die Funktion Drehzahlsteller und BEC sind
physikalisch nicht getrennt, somit führt ein Fehler im Drehzahstellerbereich der Platine nicht selten auch zum Ausfall vom BEC.

Bild von einem Jeti Spinn 33 Regler, da hat es die Kabel zum Akku abgelötet. Im Rumpf wo der Regler war ist das Epoxy Schwarz
Da hat das BEC noch für ein paar Sekunden halbwegs die Spannung laut Telemetrie gehalten.

1660390801388.png


Gruss
Micha
 
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oliverz

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Mir ist auch schon bei meinem Satori F5J das BEC im Flug abgeraucht .... Original YGE60. Auch elektronische Bauteile unterliegen einer Alterung, da macht der Original YGE, noch der Klon YEP/YPG eine Ausnahme.

Story dazu: https://oz-modellbau.de/satori-f5j/

Bei unseren Speedfliegern verwenden wir niemals BEC, weil bei einem Reglerdefekt sonst die komplette Maschine den Bach runter geht. Es ist ein kleiner 2s 300mAh Lipo drin, oder bei LiFe mit 300mAh bei Low Voltage Servos.

Bei meinem neuen Satori, den ich im Herbt/Winter aufbauen will, kommt ein Backupsystem zum BEC rein. Dann sollte es egal sein, wenn ein System aussteigt.... der Segler kann noch gelandet werden.

Bei einfachen Schaumwaffeln, z.B. Funracer oder RES Modell, fliege ich auch mit BEC. Da gehe ich das Risiko bewusst ein.

Mit den besten Empfehlungen aus Südhessen
Oliver
 

Oxymoron

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Hatte in meinem Ranger 1800 (Schaumwaffel, als Lehrer/Schüler-Maschine im Einsatz) einen YEP 60A Regler von HK drinnen zusammen mit einem 4250er Joker-Motor von Lindinger und einer 12x6 Latte. Das ganze Setup wurde betrieben an einen 5S 4000er Lipo. Stromaufnahme Motor bei Vollgas lag bei ca 40A, also im grünen Bereich. Kurzum: der Antriebsstrang war gut dimensioniert, voll im sicheren Bereich und mehr als ausreichend für den Flieger.
Das hat absolut nichts mit dem Defekt des BEC zu tun, dieses kann trotzdem überlastet worden sein. Alle meine YEP ESC funktionieren im übrigen seit Jahren ohne Probleme!
 
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