RES-Modelle

mipme_kampfkoloss

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Das Wochenende war keine Zeit fĂŒr den In-Media-RES, aber nun trocknen gerade AussenflĂŒgel Links und zweites V-Leitwerksteil.

Darum hier mal paar Zahlen und andere Fakten:

# FlÀche
- Strak mit 3 Re-Zahl angepassten Profilen basierend auf dem BC30 - dazu spÀter etwas mehr noch
- ca. 34.8 dm2 projizierter FlÀcheninhalt
- Wurzeltiefe: 210mm | Aussen: 90mm
- zwei Knicke bei 440mm (9.5°) und 840mm (10.5°)
- 1.25° SchrÀnkung aussen

# V-Leitwerk:
- Strak HT14 auf HT 12
- 4.06 dm2 projizierter FlÀcheninhalt
- Tiefen: 100mm auf 80mm
- Rudertiefe: 40mm auf 24mm
- Öffnungswinkel: 102°

Ich möchte irgendwo bei 450-470g Abfluggewicht landen (E-RES), also um die 13g/dm2 FlÀchenbelastung.

Vom Aufbau her, habe ich keine großen Experimente geplant.
Klassische D-Box mit CFK-Gurten und aufgeklebter verschliffener Nasenleiste.
Das Leitwerk wird demontierbar sein.
Die Klappen werden zentral von einem Servo ĂŒber ein CFK Rohr angelenkt.

Was vielleicht heraussticht: 4mm RippenstĂ€rke fĂŒr die durchgehenden und 1mm StĂ€rke fĂŒr die Hilfsrippen.
Das dient vorallem der StabilitĂ€t der Endfahnen. Die dicken Rippen sind auch beim Bau richtig angenehm. Da bricht nix so schnell ab! 😅
Wie es gewichtstechnisch aussieht, sehe ich dann am Ende.
 
Hallo,
sehr interessante AnsĂ€tze👍
eine Frage:
sicher hast du das CfK-Rohr als Torsionsanlenkung fĂŒr die Klappen umgesetzt, wĂŒrde mich interessieren, welche Abmessung das hat. Auf jeden Fall ist dann die Synchronisierung der Klappen ein fĂŒr alle Mal fix.

Gruß
Rainer
 

mipme_kampfkoloss

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Torsionsanlenkung mit 3/2mm CFK Rohr und 1.5mm Stiften - bei zweiterem bin ich mir beim Durchmesser jedoch nicht mehr sicher...

Hab das schon bei der Elfe 3.1 gemacht, jedoch mit 2mm CFK - das war etwas zu wenig torsionssteif, aber geht...
Mit dem 3/2 Rohr passt das jetzt gut. Ist schön steif, kommt direkt und dennoch leicht genug.

Hier ein paar Fotos von der PrototypenflÀche:

Das Rohr geht komplett durch und ist einfach in den Rippen gelagert
IMG_7792.jpg


Den CFK Stift einfach mit dicken Seku drangeklebt und aus 0.8mm Stahldraht ein U-Hakerl geformt und in den Spoiler geklebt
IMG_7793.jpg


IMG_7796.jpg


Das hÀlt bis jetzt ohne Probleme.

Nahe an der Zentralrippe hab ich einen Hebel auf das Rohr geharzt und ein 9g Servo drĂŒckt die Klappen auf:

IMG_7794.jpg


Der Draht hat eine einfache z-Kröpfung und dadurch etwas Spiel. Da zwei kleine Magneten die Klappen halten ist das jedoch kein Problem.
Der Servohebel hÀlt seit einer ganzen Saison. Beim Modelaufbau ist das manchmal etwas fummelig, funktioniert aber sonst ausgezeichnet.
Man muss einfach beim Bau kurz mitdenken - also besonders beim AuffÀdeln der Rippen, aber sonst ist es nicht weiter anspruchsvoll.

Ich habe das alles nicht gemacht um Gewicht zu sparen, sondern das zusÀtzliche Servo weiter vorne im Rumpf platzieren zu können.
Ich glaube, gewichtstechnisch spart es nix. Auch von der PrÀzision her ist es nicht besser als zwei getrennte Servos. Da kann man mit dem parallelen Einkleben der Stifte wohl mehr verhauen.

Aber man hat eben den Vorteil das Servo irgendwo im Rumpf positionieren zu können!
 

mipme_kampfkoloss

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ZurĂŒck zum InMediaRES und diesmal der Profilstrak...

Als ambitionierter Aerodynamik-AnfÀnger - also Triple A - habe ich nicht aus dem blauen heraus angefangen!
Ich hatte die Elfe von Georg @pfeiferl in der Version 3.1 als Vorbild und Sparringpartner.
Zum GlĂŒck hat mir Georg das Profil zur VerfĂŒgung gestellt und daher konnte ich alles mal im XFLR5 nachbauen und analysieren.

Ich habe mir mal den relevanten cA Bereich angesehen und dann auf die Suche nach geeigneten Profilen gemacht.
Hier sieht man die cA Verteilung entlang der FlÀche bei besten Gleiten (Punkte), geringstes Sinken (strichliert) und kurz vor Abriss:

local-lift-elfe.png


Daraus ergaben sich die cA Werte, Flug- und Profilgeschwindigkeiten fĂŒr die Profiljagd.
Ich habe mich nun vorallem mal um gute Gleitzahlen im Bereich von ca 0.6 gekĂŒmmert.

Ausgehend von der Bauweise der Elfe wusste ich dass ca. 6.3% Profildicke reichen um einen stabilen FlĂŒgel zu bauen.
Die Wurzeltiefe wollte ich beibehalten, damit der neue FlĂŒgel zum Testen mal kompatibel mit dem Rumpf der Elfe bleibt.

Daher wurden folgende Parameter fĂŒr die Profilsuche festgelegt:
Wurzel: ca 0.6, 210mm Tiefe und Re*sqrt(ca) = 73.000
Mitte: ca. 0.5, Re*sqrt(ca) = 55.000
Ende: ca. 0.4, Re*sqrt(ca) = 37.000

Ich habe mehrere klassische RES-Profile verglichen und im Endeffekt schien das BC30 als am besten geeignet fĂŒr einen eigenen Entwurf.

Nachdem ich in dieser Zeit auch begonnen habe mit xoptfoil zu experimentieren, lag nix ferner als die Schwarmintelligenz auf das BC30 loszulassen und sich 3 Profile auf die Arbeitspunkte errechnen zu lassen. Hier die Ergebnisse im Vergleich:
Jeweils weiß das neue Profil (KS-73-06), tĂŒrkis SD 7080 d 6,3%, Gelb BC30, rot AG26 d 6,3% und AG 35 als klassische Vertreter der RES Profile mit ca. 6.3% Dicke.

Wurzelprofil:
glide-ratio.png


Mittenprofil:
glide-ratio-re55.png


FlĂŒgelspitze:
glide-ratio-re37.png



Man sieht sehr schön, dass im Bereich niedrigerer Auftriebsbeiwerte die Gleitzahl wesentlich gesteigert werden konnte.
Die Maxima sind Ă€hnlich der ĂŒblichen Vertreter und bei höheren ca fĂ€llt der Strak dann doch deutlicher ab.

Ähnlich schaut es bei den Steigzahlen aus. Beispielhaft hier fĂŒr die Wurzel:

power-ratio.png


Im Bereich 0.2 - 0.7 besser als die Vergleichsprofile, Maxima und Verlauf danach schlechter.

Diese Ergebnisse laufen natĂŒrlich auf die Diskussion hinaus, in welchen ca Bereichen fliegt man eigentlich so einen RES Flieger!?

Da die Modelle immer leichter werden, sinken die optimalen ca Bereiche etwas gegenĂŒber frĂŒheren Vorstellungen.
Gerade beim weitlÀufigen Thermiksuchen sollte die bessere Gleitleistung helfen und bei höheren Auftriebsbeiwerten wird der induzierte Widerstand ein wesentlicher Faktor und der Profilwiderstand nimmt in der Bedeutung ab.

Daher hoffe ich mal, dass diese Optimierung auf Bereiche unter ca 0.6 Sinn machen.

Hier noch die Profile im Vergleich: Nasenbereich ist fast gleich, die Endfahnen machen anscheinend das Kraut fett!
(das Wurzelprofil des InMediaRES in weiß mit kugeln...)
 

AnhÀnge

  • profile-comparison.png
    profile-comparison.png
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Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend!
Bist Du Dir ganz sicher, dass die Profildicke mit 6,3 Prozent stimmt?
Habe mal meinen E-RES Andreas nachgemessen .Der hat bei 195mm Wurzeltiefe eine FlĂŒgelstĂ€rke von
17,0mm. Das ergibt 8,7 Prozent. Bei 6,3 Prozent wĂ€re der FlĂŒgel nur 12,3mm stark.
Das finde ich schon sehr dĂŒnn. Ich baue gerade an einem FlĂŒgel mit 7,5% und da bin ich schon bei 15mm StĂ€rke.
Bin aber auch nicht so der Theoretiker, sondern probiere da lieber etwas rum!
Bei mir muss aber auch die Elektronik mit in den FlĂŒgel, denn im Rumpf ist ______nix! 😉
Gruß Lutz
 

mipme_kampfkoloss

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Yup, stimmt schon: 210mm Wurzeltiefe und nachgemessene ca. 13.2mm Dicke - ergo 6,28% Profildicke....

Wenn man jetzt ein 3mm dicke Klappe + 1mm Klappenkasten rechnet, dann hat man noch gut 8-9mm fĂŒrs Servo in der FlĂ€che.
Also das geht sich schon gut aus fĂŒr ein EMAX 9051 zum Beispiel...
 
Ich hÀtte da auch gern mal ne Kleingkeit... ;)
Irgendwie habe ich noch nichts in der Börse gefunden, das meinem Geldbeutel (Beutelchen) entsprochen hĂ€tte...also habe ich einfach mal selbst bisschen gezeichnet. Laser und FrĂ€se stehen zur VerfĂŒgung und mein erster Eigenbau wĂ€re es auch nicht. Nur die Klasse ist halt komplettes Neuland.
Daher stelle ich hier mal nen paar Bilder und Daten rein und hoffe auf konstruktive Kritik...
Profil soll ein BC30 werden.
FlÀchentiefe an der Wurzel sind 215mm
Projizierte FlÀche: 37,3 dm2
VLW mit einem verdĂŒnnten NACA 006 und 5,6 dm2

Abstand der Rippen in der FlĂ€che: 50mm aus 4mm Balsa. Bei einem reinen RES wĂŒrde ich wohl noch Halbrippen im Nasenbereich verbauen, um bisschen mehr gegen Torsion zu tun.
Abstand im VLW: 30mm aus 4mm Balsa

Jetzt kommen die komischen Dinge...hoffentlich nicht zu komisch.
Das VLW will ich als Pendel bauen. Mal sehen, was das wird...
Der Rumpfkopf wird aus zwei gefrÀsten HÀlften entstehen. Basis ist 25mm Balsa.
Antrieb soll ein Hacker A10 werden. Servos werden KST06 auf allen Rudern und Klappen.
Das wÀre jetzt meine grobe Planung. Ob das funktioniert? Keine Ahnung...

1.jpg

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5.jpg
 

mipme_kampfkoloss

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Hi Airpainter

schönes Modell! Ich kann dir nur empfehlen 3 oder 4mm Balsa fĂŒr die Rippen zu nehmen. Endlich keine gebrochenen Rippen mehr beim bauen.
Bei 1.5 oder 2mm muss man immer tierisch aufpassen wenn man 2 linke HĂ€nde hat.

Ein Voll gefrĂ€ster Rumpfkopf ist auch nice! Unsere Osttiroler fliegen mit solchen RĂŒmpfen seit ein paar Jahren. Schauen toll aus und gewichtstechnisch haben die definitiv kein Problem. Die sind einer der wenigen mit unter 400g Startgewicht (E-RES!).

Zwei Fragen/Anmerkungen hÀtte ich:
- Rippenabstand 50mm - aber dann mit Beplankung oder? Sonst wird das BC30 sich nicht mehr wiedererkennen...
- Pendel-V-Leitwerk? Pendelhöhenruder ok, aber als V-Leitwerk bin ich skeptisch. Vorallem da du noch dazu ein sehr dĂŒnnes symmetrisches Profil verwendest. Vorallem in der Funktion als Seitenleitwerk braucht man recht hohe Auftriebsbeiwerte und da sind ein symmetrisches, dĂŒnnes Profil eher kontraproduktiv. Mit Klappen hat man da den Vorteil eine Wölbung zu erzeugen und bekommt entsprechend höhere Beiwerte fĂŒr mehr EffektivitĂ€t. Und bei RES fliegen wir ja langsam und brauchen entsprechend mehr Wölbung am Leitwerk um einen Effekt hervorzurufen...

Gutes gelingen! Kjell
 
Moin Kjell,
danke fĂŒr deine Reaktion!
Rippen sollen 4mm werden. So, wie es aussieht, werde ich also auch beim E-RES schon die Halbrippen vorsehen. Die wollte ich aus 2mm Balsa machen...also sehr starke Anleihen an deinen FlĂŒgel.
Das Pendel-VLW will ich eigentlich umsetzen...das macht den Bau und auch den Transport so schön einfach.
Dieses blöde Rumscharnieren sieht immer irgendwie bÀh aus. Irgendwann löst sich was, dann steht ne Kante vor, oder irgendwas verzieht sich. Finde ich nervig.
Also nen anderes Profil?
Ich möchte so viel wie möglich in schöner Holzoptik lassen, da ist so ein gefrĂ€ster Kopf - nur lackiert- natĂŒrlich nen guter Anfang. Ich möchte auch einen Großteil der FlĂ€che und des VLW klar bespannen und nur im Aussenbereich farbig werden. Sichtbarkeit ist halt auch wichtig und die Augen werden mit den Jahren nicht besser.;)
 

Dix

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Schick,

Aber ich glaube, dass sich die beiden Leitwerke im Ausschlagwinkel gegenseitig behindern können.
 
Sehr cool....
Vielleicht einen eigenen thread zu deinem Entwurf aufmachen?

Alternativen zum NACA Leitwerksprofil:

Sollten die HĂ€lften sich bei Ausschlag nach oben berĂŒhren beidseitig ein kurzes ProfilstĂŒck fest an die Röhre kleben.
Kannst du ja vorab im Inventor prĂŒfen.

Rippen aus 3mm Pappelsperrholz sind so gebaut auch recht leicht:
post #614

Gruß
Mike
 
Moin Dix, moin Mike.
Im Moment ist noch nichts durchkonstruiert, sondern nur grob entworfen.
Das VLW wird definitiv höher gesetzt, da ich die Steckung ja irgendwie verankern muss. Die Trennebene wird ca 10mm höher liegen und damit sollten dann die benötigten AusschlÀge machbar sein. Ich möchte den Holm gleich als Tasche nutzen und die LeitwerkshÀlften mit Magnete sichern. Einer im Holm und einer auf dem Verbinder.
Schade, dass drucken nicht erlaubt ist. Da könnte ich mit Wooden-Filament richtig zaubern... ;)
 

Kyrill

User
BezĂŒglich der klaren Bespannung. Wenn du der einzig Unsichtbare bist ist das auch ein Alleinstellungsmerkmal :-). Teste mal die ganz dĂŒnne Laminierfolie (auf Rollen fĂŒr Laminierautomaten). Die wiegt weniger als Ora light und kostet wenig. Einzig der Schrumpf ist gering. Muss man aber fast faltenfrei auflegen vor dem BĂŒgeln. Kleben tuts am Balsa sehr gut.
 
Moin Peter,
die FlĂ€che wird definitiv einteilig. Meine M und 10r Segel sind grĂ¶ĂŸer und die kann ich auch nicht teilen...;)
Das Ă€ussere Ohr ist simpel. Da wird der Holm ein StĂŒckchen lĂ€nger gelassen und in den grĂ¶ĂŸeren Holm geharzt. Der mittlere Knick bekommt Rovings als Verbinder. Die werden erst ins gerade MittelstĂŒck gezogen und dann mit einem Faden ins erste "Ohr". Das wird bombenfest und man hat genug Zeit zum Ausrichten. Ich verbinde die FlĂ€chenteile auch erst nach dem Bespannen. So sieht zumindest der Plan aus...
Aber erstmal gehts an den RESopen.
Mein Entwurf wird nebenbei geplant und ist primÀr auf E-RES ausgelegt.
 

mipme_kampfkoloss

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Bzgl. Leitwerksprofil: wenn du dĂŒnn bleiben willst, dann nimm vielleicht ein profiliertes. Zb ht22 oder ht24 oder eben ein dickeres (ht14). Die haben alle mehr Auftriebs Maximum. Da du ja das Leitwerk austauschen kannst, Bau einfach zwei Varianten...

ich verwende ht14 auf ht12 mit klappen. Um das gefummel mag ich mir keine Sorgen. Folienscharnier und Seil+Federanlenkung machen keine Kanten und das Seil lÀsst sich einfach aushÀngen. Das Leitwerk wird demontierbar.
 
Guckt euch mal die RESI bei Modellbau Thiele an. Gibt hier auch einen Faden zu dem Modell. Pendel V Leitwerk. Geht völlig problemlos. Das Modell ist nicht mehr so state of the Art, liegt aber nicht am Leitwerk.
 

mipme_kampfkoloss

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Nun mal weiter ĂŒber den In-Media-RES...

### Noch etwas Methodik und Theorie

Die Profile werden alle schon mit 0,4mm Enddicke gerechnet. Das Höhenleitwerk wurde mit n_crit = 7 und die FlÀchen mit n_crit = 9 gerechnet. Damit trÀgt man der höheren Turbulenz am Leitwerk Rechnung.

Nach dem die Profile gerechnet waren - oder eigentlich ist es parallel passiert - habe ich den FlĂŒgelgrundriss fĂŒr eine elliptische Auftriebsverteilung optimiert. Dabei immer den Abrisspunkt und Verlauf im Blick behalten. XFRL5 ist da nicht so konfortabel wie FLZ Vortex, aber in der Ausgabe (Logfile) der Gesamt-Polarenberechnung sieht man schön, bei welchem FlĂ€chenabschnitt das Programm bei der Interpolation keine Lösung mehr findet und das kann man ganz gut als Abriss hernehmen.
Der Grundriss wurde schon in Bezug auf den Rippenabstand bzw. LĂ€ngen der einzelnen Abschnitte (Mittelteil, Austeil, Spitze) gerechnet. Eine grobe Vorgabe der V-Form wurde von anderen RES-Fliegern kopiert. Um den Aufwand und den Rechenirrsinn etwas im Zaum zu halten, habe ich mit min. 5mm und 0,25 Grad Schritten gearbeitet.

FlĂŒgel und Profile kann man soweit also berechnen. Jedoch wie sieht es mit den klassischen Fragen EWD und Schwerpunkt aus? Weiters LeitwerkflĂ€che?

@Schwerpunkt: Da gibt es mal den groben Richtwert fĂŒr Leichtwindsegler von Herrn Dr. Heinrich Eder: 39% +/- 3%.
Weiters kriegt man ja recht schön im XFLR5 den Druckpunkt und die mittlere FlĂ€chentiefe angezeigt. Daher kann man sich dann mit dem gewĂŒnschten StabilitĂ€tsmaß einen Schwerpunkt berechnen: XNP - Stabi * Tm...

@EWD: Richtwert wieder von Herrn Eder laut folgender empirischer Formel: 9,3 - s/5 + f/2,5 + k = EWD in Grad
Wobei s... Schwerpunktlage in %, f... Wölbung des Profils in %, k... Leitwerkskorrektur - bei symetrischen Profilen = 0;

Also das kann man so mal grob festlegen. Aber gehts vielleicht etwas besser? GrundsÀtzlich kann man etwas mit den Parametern spielen und sich die VerÀnderungen ansehen. Interessant hierbei vorallem, wie viel Auftrieb oder Abtrieb zB das Leitwerk leisten muss in einem spezifischen Arbeitspunkt. Also könnte man durch Schwerpunkt+EWD versuchen das Leitwerk im Bereich "Bestes Gleiten" zu entlasten.

Eine weitere Idee, die ich mir angesehen habe, sind T4 - Polaren, die Lage des Gesamtmoments und dessen VerÀnderung.
Zur ErklĂ€rung: T4 Polaren sind Polare fĂŒr einen spezifischen Anstellwinkel ĂŒber einen bestimmten Geschwindigkeitsbereich. Hier ein Beispiel:

cm-with-cp-over-speed.png


EWD in den Grafen: Gelb + GrĂŒn: 1,65 | Magenta: 1,3 | Rot + TĂŒrkis: 2 Grad
Schwerpunkt jeweils 82,5mm - bei grĂŒn und tĂŒrkis liegt er bei 77,5mm
Anstellwinkel jeweils im Bereich optimales Gleiten.

Ich interpretiere das mal so: Die EWD+SP Kombinationen 1,3°+82,5mm und 1,65°+77,5mm fliegen stabil da das cm im negativen Bereich liegt.
EWD+SP Kombis 1,65°+82,5mm und 2°+77,5mm neigen zum pumpen, da cm im positiven Bereich liegt.
Also die richtigen Werte werden wohl bei SP 77,5 irgendwo bei 2,1 und bei SP 82,5 ca. 1,55/1,6 liegen.

@LeitwerksflĂ€chen: Hier habe ich das Excelsheet zur Berechnung von v-tail size calculator von Curtis Suter genutzt, der auf Erkenntnissen von Mark Drela beruht. Neben Hebelarm und LeitwerksgrĂ¶ĂŸe sollte man auch verschiedene Knickwinkel am FlĂŒgel ausprobieren. Das bringt bei manchen Parametern mehr als grĂ¶ĂŸere Leitwerke!

Schließlich wurde alles aus XFLR5 in AVL exportiert. Das ist das weiterfĂŒhrende Programm von Mark Drela fĂŒr das bekannte xfoil. AVL ist wesentlich sperriger in der Nutzung als FLZ Vortex und XFLR5, aber es kann etwas, was die anderen Programme nicht können. Berechnung des statischen Kurvenflugs. Dazu gibts einen eigenen Thread. Neben der Berechnung von Sinkgeschwindigkeit und Gleitzahl in der Kurve, sollte man jedoch zunĂ€chst sich die Auftriebsverteilung in der Kurve ansehen und ĂŒberprĂŒfen ob ein FlĂŒgelteil (innen) nicht in den Abriss gerĂ€t. Sonst fĂ€llt der Flieger ja immer in die Kurve!

40° Kurvenflug sieht da zB so aus - wichtig hier die KlappenausschlĂ€ge und die rote strichlierte Linie fĂŒr Cli - das muss jeder FlĂ€chenabschnitt bei der Fluggeschwindigkeit noch können.
elfe-v2.1.1-40deg.jpg


Ich habe noch verschiedene FlÀchentiefen und V-Formen probiert und mir die Sinkgeschwindigkeiten angesehen und daraus dann das hoffentlich optimale Layout herausgenommen. Dann ging es endlich in die Konstruktion!

Ich schreibe das hier mal, damit man mich berichtigen kann. Vielleicht hat sich ja doch ein Fehler eingeschlichen.
Der Aufwand war schon recht groß und jetzt hoffe ich doch, dass es sich auszahlt! Bin gespannt auf die Saison...
 
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