REXmodell-Finder - Verfolgen und Auffinden von verlorenen Modellen

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Modellsuche per GPS - ein Projekt von Modellfliegern für Modellflieger

von Robin Lützenburger.

Das Wichtigste in Kürze

🔵 Jederzeit und netzunabhängig ortbare Position des verschollenen Modells (Flugzeug, Hubschrauber, Auto, Segelschiff usw.)


🔵 Sicheres Auffinden des Modells auch bei Spannungsausfall des Empfängers oder Ausfall der Sender-Empfänger-Verbindung (2,4 GHz, 900 MHz, 433 MHz oder 35 MHZ)

🔵 Webbasierte Ortung des verlorenen Modells, direkt über die App oder das Webportal des Trackers. Ein Export der aufgenommenen Wegdaten als Excel-Tabelle (*xls-Format) oder kml-Datei für Google Earth und andere Kartenprogramme ist möglich.

🔵 Der überflogene Luftraum kann aus der App oder dem Webportal heraus nachträglich betrachtet und ausgewertet werden. Es sind keine Speicher wie beispielsweise SD-Karten notwendig.



Drei Erlebnisse veranlassten uns, das Team um den REXmodell Finder, sich intensiver mit der Thematik der GPS-Ortung entflogener Modelle zu befassen. Das erste persönliche und schmerzhafte Erlebnis war in den Kärntner Bergen der Totalverlust eines großen Swifts, der durch einen Motorschaden im Steigflug in etwa 150 m Höhe nicht mehr steuerbar war. Der zerstörte Motor (das kurze, aber laute Geräusch ließ darauf schließen, dass dieser das Unglück verursachte) legte die Stromversorgung der RC-Anlage im Modell lahm. Der somit führungslose Swift flog in einer sanften Kurve weiter und verschwand in etwa 1 km Entfernung hinter einem Vorsprung im Bergwald. Nach zwei Tagen intensiver aber erfolgloser Suche mit mehreren Helfern gaben wir auf. Das Modell war (und ist es noch bis heute) verloren. Gottseidank kam niemand zu Schaden.

Das zweite Erlebnis war die Beobachtung eines 6 m-Seglers am Hang. Durch einen Absaufer und den darauf folgenden taktischen Steuerfehler des Piloten verschwand das Modell hinter dem Bergwald unterhalb der Startstelle. Die Funkverbindung zum Flugzeug wurde unterbrochen, weil das 2,4 GHz-Signal auf Hindernisse in der direkten Sichtlinie sehr empfindlich reagiert. Das Modell krachte irgendwo in die Landschaft. Weder der Modellflieger noch einer der umstehenden Piloten konnte die Absturzstelle sehen. Die anfängliche Hoffnung, dass der eingebaute GPS-Logger seine Positionsdaten ausreichend lange an den Sender übertragen hätte, erfüllte sich leider nicht. Im Moment des Signalverlustes wurde auch das Logging der GPS-Daten unterbrochen. Der Segler wurde nach zwei Tagen erfolgloser Suche glücklicherweise durch den Hinweis eines Spaziergängers wieder gefunden. Der zwischenzeitliche Gewitterregen hatte die Elektronik allerdings komplett unter Wasser gesetzt und damit fast vollständig unbrauchbar gemacht. Ein schnelles Auffinden hätte vielleicht einen Teil der Ausrüstung gerettet und auch die tagelange Suche erspart.

Das dritte Erlebnis geschah während eines Modellflug-Events auf einem Fluggelände in der Ebene. Während einer Vorführung verlor der Pilot eines 15 kg-Turbinen Jets kurz nach dem Start die Kontrolle. Das Flugzeug war rund 100 m nach dem Abheben nicht mehr steuerbar. Es flog im Steigflug schnurgerade weiter, überzog und stürzte etwa 500 m weiter im Bereich sehr großer Maisfelder ab. Die Sicht auf die Absturzstelle war durch eine große Buschreihe am Platzende versperrt, sodass die genaue Lokalisierung nicht möglich war. Auch in diesem Fall zeigte der eingebaute GPS-Logger eines Zubehörherstellers nur die Position bis zum Stromausfall an der Platzgrenze an. Der Pilot schaltete nach dem Absturz zudem reflexartig den Sender ab. Damit war die letzte übermittelte Position gelöscht. Das Flugzeug brannte nach dem Aufprall gottseidank nicht. Das Suchteam durchkämmte mangels Rauchsäule zwei Stunden lang die Felder erfolglos zu Fuß, bis zum Einbruch der Dämmerung. Erst ein Drohnenpilot konnte am nächsten Tag die Trümmer aus der Luft entdecken. Wie sich herausstellte, waren die Suchtrupps nie näher als 50 m an die Absturzstelle herangekommen. Man hatte sich einfach verschätzt, was die Entfernung aufgrund der vermuteten Flugbahn nach dem Verlust des Sichtkontaktes betraf.

Diese drei Ereignisse führten zu folgenden, fundamentalen Erkenntnissen:
  1. Ein technischer Defekt im oder am Modell ist selbst bei sorgfältigster Bauweise nicht zu 100% auszuschließen. Ein mechanischer oder elektrischer Defekt kann die Stromversorgung trotz Vorkehrungen wie Backupsystem, Doppelstromversorgung und/oder Akkuweiche lahmlegen. Auch falsch geladene Empfängerakkus oder gar ein leerer Senderakku sollen schon vorgekommen sein.

  2. Ein mit der Fernsteuerung verbundener GPS-Logger bzw. -Sensor kann hilfreich sein, nutzt aber gar nichts, wenn das Signal abbricht und das Modell, schlimmstenfalls ohne Sichtkontakt, weiterfliegt und abstürzt. Unter Umständen hat das Modell nach dem Außersichtgeraten noch einige hundert Meter zurückgelegt und die Suche wird dadurch zu einer langwierigen Unternehmung.

  3. Selbst bei Beobachtung des Absturzortes kann der Einschlag in einem großen Mais-, Getreide- oder Rapsfeld die Angelegenheit zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen machen. Erfahrungsgemäß ist ein Beobachter ab 100 m Distanz ohne markante Orientierungspunkte nicht mehr in der Lage, die Entfernung exakt zu bestimmen.


Größenvergleich small.jpg
Nicht größer als ein Standardservo, lässt sich der
Tracker in vielen Modellen gut unterbringen.



App Points.jpg
Die Handyapp zeigt den überflogenen
Bereich (grüne Punkte) und den aktuellen
Standort des Modells (roter Punkt).




REX-Modell-Finder.jpg

Hilfe, das teure Modell ist irgendwo abgestürzt!
Über Google Maps wird der eigene Standort und der Absturzort des Modells aufgerufen.
Der blaue Schweif zeigt die Richtung, in die das Handy zeigt.
Das erleichtert die Navigation, auch im unübersichtlichen Gelände.

Fast jeder hat schon solche oder ähnliche Ereignisse erlebt oder beobachtet. Je weiter die Modelle aufgrund der ständig zunehmenden Größe vom Piloten wegfliegen, umso notwendiger ist die permanente Ortung und Speicherung der letzten Position “bis zum Ende”. Schließlich fliegen zunehmend Modelle in der Luft, die durchaus hohe vierstellige, manchmal sogar fünfstellige Beträge darstellen. Verunglückte Modelle schnell finden und bergen zu können, ist auch wichtig für die allgemeine Sicherheit und den Umweltschutz. Wenn der REXmodell Finder aktiv ist, kann ein Modell auch noch lokalisiert werden, wenn es von anderen Personen eventuell über viele Kilometer weggebracht worden ist und die Fernsteuerung längst den Kontakt verloren hat.

Viele Jahre haben wir mit den verschiedensten Tracking-Systemen experimentiert. Diverse Haustier-, Geocoaching-, Kfz- und Fahrradtracker wurden gekauft und getestet. Leider haben alle handelsüblichen Geräte diverse Nachteile gezeigt, die den uneingeschränkten Einsatz im Modellflug nicht wirklich sinnvoll machten. Die größten Nachteile solcher Geräte sind: Zu komplizierte Bedienung, zu lange Trackingintervalle (30 sec - 1 min), benutzerunfreundliche SIM-Kartenlösung, fragwürdige Produktqualität.

Pflichtenheft aus Erfahrungen nach Jahren erfolgloser Suche nach dem optimalen Gerät
  1. Möglichst klein und Gewicht <50 g,
  2. Nutzung des GPS-Signals, da nur dies global funktioniert,
  3. Stromversorgung durch die Bordspannung und Pufferakku für autarke Funktion bei Ausfall der Bordspannung,
  4. Möglichst kurzes Positionsintervall (<5 sec) für genauere Positionsermittlung und enge Eingrenzung des Suchbereiches,
  5. autarke Funkstrecke (unabhängig vom Fernsteuersystem) über Mobilfunknetz; keine klassische Funkstrecke wegen begrenzter Reichweite,
  6. einfache Lösung für die SIM-Karte, kein Vertrag, keine Prepaid-Karte mit den damit verbundenen Einschränkungen, möglichst keine Kosten bei Nichtbenutzung (z. B. in der Winterpause),
  7. unkomplizierte Nutzung in der ganzen EU, optimalerweise in ganz Europa ohne Einschränkungen durch den Mobilfunkanbieter,
  8. Verwendung als GPS-Tracker für die nachträgliche Auswertung von Flugdaten,
  9. Bedienung durch mobile Geräte (Android und Apple) und am PC über ein Webportal mit europäischen Sicherheitsstandards. Europäisches Qualitätsprodukt, keine Fernost-Billig-Massenware!

Die Suche nach dem passenden Hersteller war nicht einfach, da die meisten Firmen ausschließlich in Fernost produzieren lassen, mit enormen Stückzahlvorgaben und unflexibler Hardware. Keines der bereits käuflichen Geräte erfüllte alle Punkte des Pflichtenheftes vollständig. Schließlich mussten wir einen Tracker mit den gewünschten Eigenschaften selbst entwickeln. Die Corona-Krise und die damit verbundenen Probleme auf dem Halbleitersektor verkomplizierten die Entwicklung zusätzlich.

Umso erfreuter sind wir, ein kleines Team engagierter Modellflieger, hier und jetzt ein funktionierendes System, das einerseits ganz auf die Anforderungen von Modellfliegern angepasst, andererseits unabhängig von Herstellern der Fernsteuersysteme oder Zubehöranbietern ist, präsentieren und anbieten zu können.

Die wichtigsten Eckdaten des REXmodell Finder
  • Gewicht 46 g inkl. Stromversorgungskabel,
  • Abmessung 25 mm x 23 mm x 46 mm (ohne Stromversorgungskabel),
  • Spannungsbereich 4,8 V - 12 V für Anschluss an die modellinterne Spannungsversorgung (z. B. Empfänger, BEC-Ausgang, Balancer-Stecker des Antriebsakkus bis max. 3 s etc.),
  • problemloser Wechsel von Modell zu Modell; jeder Modellpilot kann durch das kompakte Gehäuse seine individuelle Befestigungslösung verwenden,
  • Micro-(Typ B)-USB Buchse zum Aufladen des internen Pufferakkus über 5 V-Steckernetzteil und für Softwareupdates,
  • Speicherung der Trackingdaten über ein Webportal, Positionsabfrage und Einstellungen im Gelände über eine mobile App oder per PC mit Internet und Browserzugriff,
  • Ortung über den Mobilfunkstandard 2G für IoT (Internet of Things), Betriebssicherheit für viele Jahre in Europa und viele weitere Länder (außer USA, Japan, Korea, Schweiz voraussichtlich bis Ende 2022); Die Funktionssicherheit im 2G-Netz wird durch die Verwendung des gleichen 2G Netzes realisiert, das auch für den mobilen Notruf in der Autoindustrie Europa verwendet wird.
  • Sehr hochwertiges GPS-Modul für besten Empfang, auch unter erschwerten Bedingungen am Boden; der Empfang von GPS-Signalen kann in seltenen Fällen durch bestimmte physikalische Umstände trotzdem nicht möglich sein.
  • Deshalb erfolgt die Positionsmeldung an den Server mit ultrakurzen 1 sec-Intervallen. Dadurch ist die letzte gespeicherte Position auch bei schnellen Modellen sehr nahe an der Fundstelle, selbst bei Zerstörung des Trackers beim Aufprall oder kompletter Abschottung der GPS- und Mobilfunksignale.
  • Der eingebaute Pufferakku reicht für eine Positionsmeldung über mehrere Stunden, auch wenn das Modell bewegt wird, beispielsweise durch fremde Personen.
  • Nahfeldsuche mittels Bluetooth; GPS-systembedingt kann die Genauigkeit bis zu 10 m je nach Anzahl der gefundenen Satelliten abweichen. Mithilfe von Bluetooth kann die Suche auf den letzten Metern unterstützt werden. Dazu gibt es für Smartphones in den App-Stores geeignete Apps.
  • Weltweit abrufbares Web-Datenportal über Smartphone-App (Android und iOS) und Browser auf dem PC; Exportieren der Trackingdaten in verschiedenen Formaten möglich (z. B. für Google Maps oder Google Earth).
  • Wurde der Tracker per App deaktiviert und für einen ganzen Kalendermonat nicht mit dem Mobilfunknetz verbunden, wird keine monatliche Gebühr für die Datenkommunikation berechnet.
    Der Zugriff auf die bereits gespeicherten Daten über das Webportal ist weiterhin kostenfrei möglich.
  • Faire 3,95 €/Monat für die Datennutzung und -übertragung.
    Keine komplizierten Verträge, keine Mindestgebühr, kein Nachladen von Guthaben, kein Verfall der Mobilfunknummer nach längerer Nichtbenutzung.
  • Anbieter Deutsche Telekom. Bei schwachem Netz loggt sich der Tracker ohne Mehrkosten auch in Deutschland in das bestmögliche verfügbare Netz ein (Roaming), dadurch sehr hohe Abdeckung, auch in ländlichen Gebieten und im Gebirge.

Alle Angaben ohne Gewähr, keine Haftung für Schäden durch den Gebrauch des Geräts. Der Einsatz erfolgt auf eigenes Risiko. Die Genauigkeit der Ortung liegt im Rahmen der Limitierungen des GPS-Systems. In manchen abgelegenen Regionen sind Lücken im Mobilfunknetz möglich! Vor Gebrauch die Funktion des Mobilfunknetzes prüfen! Keine Gewährleistung für die Netzstabilität oder -versorgung.

* Informationen zur Zukunft des 2G-Netzes siehe hier in diesem Artikel

FAQ - Häufig gestellte Fragen
  • Ich habe bereits einen GPS-Logger im Modell, der Sender zeigt mir die Telemetriedaten an. Warum brauche ich dann den REXmodell Finder?
Die meisten modernen handelsüblichen GPS-Module aus dem Modellbaubereich senden ihre Positionsdaten zusammen mit den Telemetriedaten des Modells, abhängig von der Fernsteuerung, an den Sender. Die Übertragung ist auf eine funktionierende Funkverbindung angewiesen. Sollte die Verbindung unterbrochen sein, bekommt der Sender keine neuen Daten. Der REXmodell Finder sendet jedoch unabhängig davon seine Positionssignale weiter über das Mobilfunknetz. Oft haben wir beobachtet, dass Piloten ihren Sender nach dem Absturz des Modells reflexartig abschalten. Damit wird leider auch die letzte Position gelöscht, wenn nicht die kompletten Daten vorher im Sender gespeichert wurden.
  • Wie oft sendet der REXmodell Finder seine Positionsdaten?
Jede Sekunde. Günstige Tracker aus dem Internet, die für Haustiere, KFZ oder sonstige Sicherungsaufgaben gedacht sind, senden zwischen zwei und sechs mal pro Minute. Ein Modellflugzeug bewegt sich pro Sekunde bei beispielsweise 60 km/h rund 17m weiter, nach 10 Sekunden hat das Modell bereits 170 m zurückgelegt. Beim Sekundentakt liegen 15-20 Meter dazwischen, also deutlich weniger. Wenn die Sichtverbindung zum Modell schlecht ist, unterbrochen wurde oder das Modell sehr weit entfernt ist, kann der Suchradius damit stark eingegrenzt werden.
  • Ist REXmodell Finder nur zum Auffinden eines entflogenen Modells verwendbar?
Nein, der Tracker sendet seine Daten permanent an einen Server, der über ein Webportal oder eine App erreichbar ist. Theoretisch kann mit dem REXmodell Finder jedes bewegte Objekt verfolgt werden. Der eingebaute Akku limitiert bei Dauerbetrieb die Arbeitsdauer auf maximal 1 Stunde und bis höchstens 10 Stunden im Standby-Modus (siehe nächste Frage). Datenschutz und Persönlichkeitsrechte müssen vom Anwender beachtet werden.
  • Wie lange sendet der Tracker die Position des Modells nach einem Absturz oder außer-Sicht-geratens?
Antwort: In Bewegung sendet das Gerät im Sekundentakt, wenn eine der folgenden Bedingungen gegeben ist:
> 10 sec zwischen Bewegung und Stillstand,
> 100 m Entfernung,
> 45° Lageänderung,
Geschwindigkeitsänderung > 10 km/h,
wenn sich der Tracker nicht bewegt, sendet er pro Stunde ein Positionssignal.
  • Habe ich zusätzlich zum Kaufpreis noch weitere Kosten?
Ja, pro Nutzungsmonat fallen 3,95 € an. In Monaten, in denen das Gerät nicht benutzt wird, muss nichts bezahlt werden.

Preis: 149 € in der Einführungsphase (danach 189 € Normalpreis), zzgl. 3,95 €/Monat für die Datenübertragung. Tester, die nach spätestens 3 Monaten einen ausgefüllten Fragebogen zurücksenden, erhalten drei Monatsgebühren erstattet (11,85 €).

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