Rhönbussard 1:3,5

Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich beim Stöbern auf Retroplan auf ein Angebot für einen Frästeilebausatz eines Rhönbussards aufmerksam geworden. Das Modell soll bei einem Maßstab von ca. 1:3,5 eine Spannweite von 4,08 m erhalten und ungefähr 7 bis 8 kg wiegen. Der Bausatz richtet sich an Modellbauer, die sehr gute Erfahrungen im Umgang mit Holz haben.

Wolfgang Decker, von dem ich den Bausatz erworben habe, hat mir einen Link für einen Bericht der Restauration eines Rhönbussards geschickt. Dieser ist auf der Wasserkuppe stationiert. Bei einem Telefonat mit dem Segelflugmuseum wurde mir sehr freundlich zugesichert, dass ich den dort ausgestellten Bussard im Detail fotografieren darf. Es hat dann doch bis in den Spätherbst gedauert, bis ich die rund 700 km auf die Wasserkuppe fahren konnte. Leider war der dort anwesende Betreuer nicht sehr kooperativ. So konnte ich viele Details nicht entsprechend festhalten. Schade, aber ich hoffe, dass ich für einen Semi-Scaleausbau genügend Informationen habe. So richtig scale wird es nicht werden, da Jürgen bei seiner Konstruktion vor Allem im Bereich der Tragflächen Änderungen vorgenommen hat. Natürlich könnte ich die Tragflächenbefestigung umplanen, oder das Profil ändern. Aber dazu müsste ich die Teile für die Tragflächen verwerfen und völlig neu konstruieren. Das will ich mir nun doch nicht antun. Also werde ich ihn so aufbauen, wie ich ihn bekommen habe.

So, oder so ähnlich soll es einmal aussehen

_MG_6216a.jpg_MG_6213a.jpg


Der Hersteller des Frästeilsatzes ist Jürgen Assmann, bekannt als Konstrukteur und Produzent von vornehmlich in Holz aufgebauten Modellen aus der klassischen Ära des Segelfluges der 1920-iger und 1930-iger Jahre. Beim Teilesatz war noch ein Datenstick dabei, auf dem die Pläne und eine Baubeschreibung für die einzelnen Baugruppen vorhanden waren. Beim Durchsehen der Bauteile hat sich gleich das erste große Problem aufgetan. Die Frästeile haben alle keine Nummerierung erhalten. Ich habe mit Jürgen Kontakt aufgenommen und um Unterstützung gebeten, die er mir auch prompt zugesagt hat.

Wenn Interesse besteht, werde ich einen Baubericht erstellen. Ich muss aber vorausschicken, dass ich mit der in diesem Forum gezeigten Qualität wahrscheinlich nicht mithalten kann.

Ein paar Bilder vom bisherigen Baufortschritt hänge ich noch an.

Beim Höhenruder hat sich jetzt jedoch ein Problem ergeben. Die Anlenkung sollte lt. Plan auf der Oberseite erfolgen. Das ginge nur, wenn für die Anlenkung des
Ruders zwei Servos, oder mit einer Gabelanlenkung erfolgt. Beides will ich nicht. Ich werde das Ruder umplanen und dabei gleich eine spaltfreie Lagerung, wie beim Original verwirklichen. Das wird aber dauern, da ich die Fläche in Winghelper konstruiere, aber keine DXF-Files in Corel-Draw importieren kann. Das macht für mich ein lieber Vereinskollege, der aber bis Ende Februar nicht verfügbar ist. Macht aber nichts, fang ich halt mir dem Rumpf an.


Grüße aus der Steiermark
Franz
 

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Welche Version von CorelDraw hast du.
Ich konnte schon seit Corel 3 dxf files importieren.

Falls ich sie dir wandeln soll, melde dich.

Gruß
Bernd
 
Welche Version von CorelDraw hast du.
Ich konnte schon seit Corel 3 dxf files importieren.

Falls ich sie dir wandeln soll, melde dich.

Gruß
Bernd

Hallo Bernd, ich verwende die X6. Bei dieser Version funktioniert der DXF-Import leider nicht.
Ich hab in diversen Elektronikforen herumgestöbert, aber leider nichts passendes gefunden. Ich müsste einen speziellen Treiber installieren, die aber alle in Englisch zur Verfügung stehen; und meine Englischkenntnisse sind jene aus der Grundschule, und dass ist nun auch schon mehr als 55 Jahre her.

Danke für dein Angebot, aber mein Vereinskollege macht mir das gerne und dabei haben wir auch die Möglichkeit ein weinig über den Bau zu diskutieren.

Gruß Franz
 

Mike59

User
Hallo Franz,
freue mich auf deinen Baubericht und werde interessiert mitlesen.
Ich habe mir ebenfalls einen Rhönbussard im Maßstab 1:3,5 gebaut. Beim Höhenruder habe ich die Rudermaschine in die Flosse direkt verbaut und das Ruder von unten angelenkt. Hier reicht "ein" kleines, leichtes Servo. Das kurze Gestänge mit Kugelkopf sorgt für absolute Spielfreiheit.
Wichtig ist hier, das du im hinteren Bereich, also Höhenleitwerk-Seitenleitwerk so leicht wie möglich baust. Durch das kurze Rumpfvorderteil benötigst du sonst jede Menge Blei um den Schwerpunkt zu erreichen.
Bei Bedarf kann ich dir ein paar Bilder von Baudetails schicken. Ich habe auch Detailfotos vom Rhönbussard "Hesselberg" der im Museum auf der WaKu steht.
20140522_184739.jpg
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Gruß Michael
 

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Hallo Franz,
freue mich auf deinen Baubericht und werde interessiert mitlesen.
Ich habe mir ebenfalls einen Rhönbussard im Maßstab 1:3,5 gebaut. Beim Höhenruder habe ich die Rudermaschine in die Flosse direkt verbaut und das Ruder von unten angelenkt. Hier reicht "ein" kleines, leichtes Servo. Das kurze Gestänge mit Kugelkopf sorgt für absolute Spielfreiheit.
Wichtig ist hier, das du im hinteren Bereich, also Höhenleitwerk-Seitenleitwerk so leicht wie möglich baust. Durch das kurze Rumpfvorderteil benötigst du sonst jede Menge Blei um den Schwerpunkt zu erreichen.
Bei Bedarf kann ich dir ein paar Bilder von Baudetails schicken. Ich habe auch Detailfotos vom Rhönbussard "Hesselberg" der im Museum auf der WaKu steht.
Gruß Michael


Hallo Michael,
Gratuliere zu deinem Modell. Welchen Bausatz hast du aufgebaut? Von Jürgen kann er nicht sein, da bei diesem die Tragflächen, nicht wie bei deinem von oben angeschraubt, sondern seitlich beim Pylon angesteckt werden.

Das Höhenruder hat ein symetrisches Profil, und durch die Pfeilung wäre die Scharnierlinie nicht gerade, sondern hätte oben mittig einen Knick.
Ich habe vor, das Höhenruder, wie das Seitenruder mit einer Seilanlenkung zu versehen. Das werde ich später beim Rumpfbau genauer erläutern.

Meine Bilder von der WAKU sind von der Hesselberg. Aber wie eingangsgeschrieben, hat mir der "nette" Mitarbeiter leider nur wenig Zeit gelassen. Mir fehlen zum Beispiel Fotos vom Cockpitbereich, hier habe ich nur das Instrumentenbrett. Wenn du da einige Fotos hättest bin ich dir sehr dankbar.

Gruß Franz
 

Mike59

User
Guten Abend Franz,
mein Bussard ist aus keinem Bausatz entstanden. Ich hatte einen "Krick"-Bauplan als Grundlage und diesen entsprechend vergrößert.
Spannten und Rippen mit der Laub- bzw. Dekupiersäge ausgesägt und passend auf Kontur geschliffen. Auf die "alte Art" halt.
Bei dieser Größe ist es Vorteilhaft das Leitwerk, sowohl das Seitenruder wie auch das Höhenleitwerk, für den Transport leicht demontieren zu können. Aus diesem Grund habe ich das Servo für das Höhenruder in die HLW-Fläche direkt eingebaut. Außer den beiden Schrauben muss nur die Rudermaschine angeschlossen werden, fertig. Das Seitenruder und die Querruder werden wie beim Original über Seilzug Angelenkt.
Beim Cockpit gibt es wirklich eine richtige Version.

Das ist das Cockpit des fliegenden "Rhönbussard" auf der Wasserkuppe bevor dieser wieder Restauriert wurde.

Cockpit 5.JPG
Cockpit 3.JPG
Cockpit 2.JPG
Cockpit 4.JPG

Cockpit 6.JPG


Eine andere Version eines Manntragenden "Bussard" sieht z.B. so aus.

N39KK_cockpit.jpg

Also bei Semi Scale spielt das nicht wirklich eine so große Rolle.

Ich schicke dir gerne mal alle Bilder die ich vom Original im Museum in meinem Bestand habe. Wird aber hier im Forum wahrscheinlich zu viel und ist auch nicht für alle Mitleser interessant. Du kannst mir per PN deine Mail-Adresse schicken, dann sende ich dir alles zu.
Bei Bedarf habe ich auch ein paar Baustufenbilder vom Tragflächenbau meines Modelles.

Gruß Michael
 

Papa14

User
mein Bussard ist aus keinem Bausatz entstanden. Ich hatte einen "Krick"-Bauplan als Grundlage und diesen entsprechend vergrößert.
Spannten und Rippen mit der Laub- bzw. Dekupiersäge ausgesägt und passend auf Kontur geschliffen. Auf die "alte Art" halt.
Richtige Männer essen ihre Cornflakes ohne Milch! 🤣🤣🤣
 

Luongo

User
Guten Abend Franz,
mein Bussard ist aus keinem Bausatz entstanden. Ich hatte einen "Krick"-Bauplan als Grundlage und diesen entsprechend vergrößert.
Spannten und Rippen mit der Laub- bzw. Dekupiersäge ausgesägt und passend auf Kontur geschliffen. Auf die "alte Art" halt.
Bei dieser Größe ist es Vorteilhaft das Leitwerk, sowohl das Seitenruder wie auch das Höhenleitwerk, für den Transport leicht demontieren zu können. Aus diesem Grund habe ich das Servo für das Höhenruder in die HLW-Fläche direkt eingebaut. Außer den beiden Schrauben muss nur die Rudermaschine angeschlossen werden, fertig. Das Seitenruder und die Querruder werden wie beim Original über Seilzug Angelenkt.
Beim Cockpit gibt es wirklich eine richtige Version.

Das ist das Cockpit des fliegenden "Rhönbussard" auf der Wasserkuppe bevor dieser wieder Restauriert wurde.

Anhang anzeigen 12380775Anhang anzeigen 12380776Anhang anzeigen 12380777Anhang anzeigen 12380778
Anhang anzeigen 12380783

Eine andere Version eines Manntragenden "Bussard" sieht z.B. so aus.

Anhang anzeigen 12380781
Also bei Semi Scale spielt das nicht wirklich eine so große Rolle.

Ich schicke dir gerne mal alle Bilder die ich vom Original im Museum in meinem Bestand habe. Wird aber hier im Forum wahrscheinlich zu viel und ist auch nicht für alle Mitleser interessant. Du kannst mir per PN deine Mail-Adresse schicken, dann sende ich dir alles zu.
Bei Bedarf habe ich auch ein paar Baustufenbilder vom Tragflächenbau meines Modelles.

Gruß Michael
Hallo Michael,

danke für die Bilder.
in diesen Bericht schauen doch überwiegend Rhönbussard-Fans. Ich glaube nicht dass es jemanden stört, wenn Du hier noch mehr schöne Detailfotos veröffentlichen würdest. Die meisten Leute schauen lieber viele Bilder an, als lange Texte zu lesen.

Ich bin auch gerade an der Renovierung eines Rhönbussards und würde mich über Detailbilder von Original und Modell sehr freuen. Je mehr desto besser ☺️.

Gruß,
Andi
 

Mike59

User
Das Höhenruder hat ein symetrisches Profil, und durch die Pfeilung wäre die Scharnierlinie nicht gerade, sondern hätte oben mittig einen Knick.
Die Scharnierlinie bleibt gerade. Lediglich die Dichtkante der Hohlkehle auf der Ober- wie auch auf der Unterseite bilden in der Flächenmitte einen leichten Knick. Gehört auch so.
So schaut´s bei mir aus.
HLW3.jpg
HLW2.jpg
HLW4.jpg
HLW5.jpg
 
Hallo Mike, ich glaube ich hab mich falsch ausgedrückt. Jürgen hat bei seiner Konstruktion für das Höhenleitwerk die Scharniere an die Oberseite des Höhenruders vorgesehen und keine Hohlkehle. Ich will aber eine solche einplanen, da auch das Original eine Hohlkehle beim HL hat.
Ich hätte da noch eine Frage. Weißt du, ob beim Original die Querruder auch eine Hohlkehle Hohlkehle hat? Jürgen hat auch hier den Scharnieranschlag auf der Flächenoberseite vorgesehen.

Gruß Franz
 

Mike59

User
Hey Franz,
beim Original sind die Querruder auch in Hohlkehle ausgeführt. Hab´ jetzt keine Detail-Nahaufnahmen davon, aber wenn du die
Beigefügten Aufnahmen etwas heran Zoomst, kann man erkennen das weder auf der Ober- noch auf der Unterseite ein großer Ruderspalt vorhanden ist.

Bilder vom Museums Rhönbussard
CIMG3873.JPG

Hier kann man schon erkennen das eine Hohlkehle vorhanden ist.
CIMG4087.JPG
CIMG4085.JPG


Hier noch ein paar Bilder vom Restaurierten Rhönbussard der OSC-Wasserkuppe im neuen Farbkleid.

20220618_190603.jpg
20220618_190821.jpg
20220618_191008.jpg
20220618_191042.jpg

Aufgenommen im Juni 2022 beim Oldtimertreffen des Aero Club Bad Neustadt.

Gruß Michael
 

Mike59

User
Hallo Franz, das sollte aber nicht sehr Aufwändig sein.
Hat du einen kompletten Rippensatz? Und was für ein Profil verwendest du?
Übrigens ist mir Aufgefallen, das die Ruder des HLW, innen zum Seitenruder hin, auch nicht dem Vorbild entsprechen.
Die laufen nicht einfach schräg bis zur Scharnierlinie. Vergleiche das mal mit den Bildern aus # 14.

Hier noch ein Bild wie das an der "Hesselberg im Museum aussieht.

CIMG3851.JPG


Michael
 
Hallo Michael, ich bin begeistert. Wie hast du es geschafft, so nahe an alle relevanten Bereiche der Hesselberg heranzukommen? Ich durfte mich nur im vorderen Bereich bewegen und da nur für ein paar Fotos.
Zu deiner Frage. Ja ich hab einen kompletten Rippensatz. Das verwendete Profil ist ein Eppler 195. Du hast schon Recht, besonders aufwändig ist es nicht, eine Hohlkehle einzubauen, aber lästig. Das wäre in der Konstruktion schon leicht zu schaffen gewesen.

Gruß Franz
 

Mike59

User
Ich bin auch gerade an der Renovierung eines Rhönbussards und würde mich über Detailbilder von Original und Modell sehr freuen. Je mehr desto besser
Hallo Andi,
wie weit ist denn deine Renovierung fortgeschritten? Hast du einen Krick "Rhönbussard" oder ein Modell eines anderen Herstellers ?
Vielleicht kannst du auch ein paar Bilder veröffentlichen. Wäre schön die Entstehung und Fertigstellung eines weitern Rhönbussard´s
mitverfolgen zu können.

Gruß Michael
 
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