Ripmax Fokus / Hype Fokus "Erfahrung" und "Tips"

SirToby

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Wir haben heute auch zwei Focus' vom Stapel laufen lassen.
Als ewige Modellflieger haben wir uns auf's Wasser gewagt - und siehe da: Es macht Spaß!
Gebaut haben wir unsere Focus' nahezu so, wie sie aus dem Kasten kamen. Der Kollege Seven hat einen Teil des stehenden Guts (sagt man das so? Die Begriffe der Segelei sind mir noch nicht so geläufig... Ich meine einen Teil der Takelage) durch Spectra Leine ersetzt, dazu bin ich aus Zeitgründen nicht gekommen. An einigen Deckeln haben wir mit Dichtmasse nachgeholfen, denn wenn da mal Wasser übers Deck laufen sollte, wäre das unter Garantie nicht dicht gewesen. Auch den Mastfuß haben wir mit Pattex 100% eingesetzt, einem silikonartigen, starken Kleber. A propos Dicht: Der RC-Deckel ist offensichtlich überarbeitet worden (hier auf den vorhergehenden Bildern zu sehen), er hat nun eine breite Auflagefläche und ist mit Moosgummi abgedichtet (wurde von stockmaritime bemängelt, siehe Link zuvor).
Nebenbei: Der von stockmaritime.com angebotete Beschlagsatz paßt NICHT zur Focus!
Die Jungfernfahrten waren eigentlich völlig unspektakulär, die Boote laufen aus dem Kasten. Mit Sicherheit wird der eine oder andere Experte die Nase rümpfen, weil er überall Verbesserungspotential sehen mag - wir hatten unsere Freude!
So nach und nach werden wir nun einige Tuningtips umsetzen, haben aber nicht den Anspruch das allerletzte herauszuholen.
Ach ja: Auch wir finden die Segelwinde ein wenig... lahm. Nun stand hier irgendwo, daß die Anlage auch mit 5 Akkuzellen einwandfrei läuft - verfahren mehrere von Euch so? Das wäre ja mal eine Option, die günstig zu bewerkstelligen ist, bevor man sich eine teure, schnelle Winde zulegt.
Beste Grüße
Tobias
P.S.: Für weitere (bebilderte) Tips sind wir immer dankbar ;)
DSCN0275.JPG
 
Hallo Tobias,

bei uns am Weiher fahren fünf Focus rum einige, davon mit 5 Zellen und bis jetzt gab es noch keine Probleme. Mach Dir aber keine zu große Hoffnung eine schnelle Winde dadurch zu bekommen, sie wird nur unwesetlich schneller. Die Focus ist jetzt auch von Werk aus etwas verändert/verbessert worden. Takelage weniger Wanten und nur ein Paar Salinge und ein Gummi der die Schot straff hält wurde eingebaut. Weitere Änderungen sind mir auf die Schnelle nicht aufgefallen.

Gruß
Rolf
 

SirToby

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Hallo Rolf,

gibt's von der aktuellen Version irgendwo Bilder im Netz? Schade, ich dachte, wir hätten schon die aktuellsten Versionen ergattert...

Zu den Beschlägen von Stockmaritime: Ein Gespräch mit der Fa. ergab, daß die Beschläge richtigerweise größer sind, als die vorhandenen. Die Mulden im Rumpf werden verfüllt (Epoxy, o. ä.) und die Beschläge darüber geschraubt. Unseren Bedenken, daß da zu wenig "Fleisch" für die Schrauben im Rumpf sei, begegnete man mit der Aussage, daß da genug Material sei, aufgrund der Kanten der Mulden - da wäre immer etwas Mumpfe um die Kanten beim Laminieren zu glätten (gut - kenne ich vom Flugmodellrumpfbau). Naja, wollen wir hoffen, daß das wirklich so ist :rolleyes:

Die Schoten straff zuhalten finde ich sinnvoll, denn da kann sich schon mal in der Winde/Trommel etwas vertüddeln. Ist uns jetzt beim Fahren nicht passiert, weil ja in der Regel immer etwas Druck/Bewegung anliegt - aber dennoch erscheint das sehr logisch.

Was die Wanten angeht, hat man sich wohl kunstvoll an irgendwelche Originale gehalten, ich denke auch, daß man da ruhigen Gewissens "ansprecken" könnte...

Ich habe gesehen, daß, bei Kontergewicht am Fockbaum, daß Vorstag weggelassen wird, weil es im Weg des Kontergewichts liegt. Frage a): Was bringt ein derart kekonterter Fockbaum? Frage b): Ist der Vorstag statisch nicht wichtig? Brauche ich ihn nicht als Gegenpol zum Achterstag und zur (minimalen) Korrektur der Mastneigung? Ich traue dem Mastfuß aus Kunststoff nicht so sehr über den Weg...

Grüße
Tobias

P.S.: Bilder von unseren Modifikationen folgen :-)
 
Hallo Tobi,

zum Fockausgleichgewicht schaust Du bitte hier: http://www.modellbauskipper-euregio-aachen.de/forum/wbb2/thread.php?threadid=193

Den Vorstag Rumpfspitze bis Masttop kannst Du weglassen. Du solltest aber das Vorstag welches im Vorliek der Fock eingezogen ist und den Fockfall von einander trennen. Dieses Vorstag soll nun den ganzen Druck aufnehmen, wenn Du die beiden nicht trennst wird die Fock zu sehr belastet und gespannt.
Du machst so aus einem topgetakeltem Boot eines mit 7/8 Rigg. Ein weiterer Vorteil ergibt sich noch daraus,durch das stramme Vorstag im Vorliek wird die Fock auch nicht soweit nach Lee auswehen.Wenn Du noch eine Dirk anbringst, kannst Du die Fock noch besser trimmen.
Da es nicht meine Focus ist kann ich leider nicht mit Fotos dienen.

Gruß
Rolf
 

SirToby

User
So, die Püttinge sind nun ausgetauscht. Schön ist was anderes, aber der Zweck heiligt die Mittel und läßt über das Erscheinungsbild hinwegschauen. Übrigens: "Fleisch" ist da zum Verschrauben nicht wirklich vorhanden... Also immer schön mit Harz arbeiten und beten...

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Jetzt geht's an die Takelage, die ist uns mit den beiliegenden Schnüren zu "schwammig". Makramee für Anfänger... :D

Grüße
Tobias
 

SirToby

User
So, Makramee-Abend beendet...
Die verwendeten Wirbel mit gesicherten Karabinern aus dem Angelsport sind bis 12 kg Zug angegeben, ich denke, das sollte reichen.
Das Kettchen, mit dem der Fockbaum angeschlagen war, hat sich schnell ergeben - die einzelnen Glieder sind nicht verschweißt, sondern lediglich gebogen. Also habe ich aus zwei Wirbeln etwas Neues kreiert... wieviel Spannung sollte eigentlich an dieser Stelle anliegen? Eher etwas lose oder gerade soviel Spannung, daß das Fock noch problemlos zu beiden Seiten auswehen kann?

Grüße
Tobias

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Wenn du das vordere Vorstag (nicht das im Vorliek) wegläßt wird dort ein große Spannung sein. Angelwirbel im Fockpendel haben sich bis jetzt nicht bewährt, wenn die Zugkräfte größer werden sind sie nicht mehr leichtgängig genug. Ich würde das Fockpendel nur mit einer Schnur machen und zugleich den Fockbaum tiefer holen. Wenn Du aber das vordere Vorstag so läßt wird deine Konstruktion funktionieren.

Gruß
Rolf
 

SirToby

User
Das vordere Vorstag bleibt, daher wird das Ganze wohl funktionieren.

Ich habe mich entschieden, keine übertriebenen Maßnahmen bei diesem Boot zu ergreifen. Aber eine gewisse Alltagstauglichkeit soll schon hergestellt werden.
Nicht, daß mich hier jemand falsch versteht: Die Focus ist jeden Cent wert! Und für den doch recht günstigen Preis erhält man eine Menge brauchbares Zeug! Schließlich hatte meine Focus ja im Oginooolzustand ihre Jungfernfahrt, und die hat auf Anhieb super geklappt! Sie nimmt flott Fahrt auf (für ein einfaches Rigg, glaube ich, ganz gut), auch bei recht wenig Brise und läßt sich auch von einem Anfänger gut steuern, ohne, daß dieser gleich Panikattacken erleidet...

Nun ist aber das Bessere der Feind des Guten und so gibt es das eine oder andere Verbesserungswürdige. Eingangs schon erwähnt die Dichtungsmaßnahmen, den Austausch der Wanten und der Püttinge (falls ich mich hier als Neuling mit den Fachbegriffen verhaue - ich kann Kritik vertragen... ;) ).

Nun sind mir beim letzten Ausritt einige Klemmschieber "geplatzt". Nicht während der Fahrt, sondern aus Dusseligkeit an Land. Wie dem auch sei, das Material der Klemmschieber ist zu brüchig. Entweder ersetzt man diese über kurz oder lang durch bessere Exemplare, oder man macht sich an eine technische Lösung, so, wie ich sie bevorzuge (ebenso, wie ich bei meinem eigentlichen Hobby, dem Modellflug). Bin eben etwas "pingelig"...

Wantenspanner kann man fertig kaufen, da aber der Rest der Familie auch gerne Weihnachtsgeschenke haben möchte, habe ich mir überlegt, wie man diese aus teilweise vorhandenen Materialien/Teilen selbst herstellen kann.

Ergebnis:

Wantenspanner.JPG

Bestehend aus: Gabelkopf M2, Augenschraube M2, Mutter M2 (zum Kontern) und für die Püttinge back- und steuerbords den Karabiner eines Anglerwirbels, weil dort die Püttinge entgegen der Zugrichtung der Wanten stehen (siehe Bilder zuvor).

Ich bin mal gespannt, wie sich das bewährt. Jedenfalls erhoffe ich mir hiervon eine gewisse Robustheit.

So, nun geht es erneut an "Knüpfen"...

Grüße,

Tobias
 
... Angelwirbel im Fockpendel haben sich bis jetzt nicht bewährt, wenn die Zugkräfte größer werden sind sie nicht mehr leichtgängig genug. Ich würde das Fockpendel nur mit einer Schnur machen und zugleich den Fockbaum tiefer holen. Wenn Du aber das vordere Vorstag so läßt wird deine Konstruktion funktionieren.

Gruß
Rolf

Ein Hinweis: Es gibt die Angelwirbel in gut sortierten Läden auch in einer Ausführung mit Kugellager. Sind etwas teurer als die einfachen, bleiben aber auch unter Last noch leichtgängig.

guckst du z. B. hier: www.angel-experte.de/kugellager-karabinerwirbel-2-5-stk-1.html
 

SirToby

User
Noch zwei kleine Tipps:

Klemmschieber selber machen: z.B. aus GFK 1,5 mm; 15 x 5 mm; drei Löcher bohren mit 1mm; Lochabstand: 2 Löcher direkt nebeneinander; drittes loch etwas weiter weg; durch den langen Abstand wird die Want gefädelt; das dritte Loch nimmt den Knoten auf und bildet die Schlinge. Gut entgraten, sonst können die Kanten unter Last auch ein Seil schneiden.

Wenn du deine selbstgebauten Wantenspanner, die robbe in ähnlicher Form auch für seine Segelschiffe verwendet, verwenden willst, mach oben einen Wirbel daran und verstecke den in einem Stück Schrumpfschlauch. Dieser wird nur auf der Seilseite ein wenig geschrumpft, so dass er nicht nach unten rutscht.
Sieht schöner und echter aus und verhindert gleichzeitig, das Drehmoment, welches beim Seil entsteht, wenn dieses unter Zug kommt.
 

SirToby

User
Die Klemmschieber aus GfK zu machen kam mir auch schon in denn Sinn, da ich aber befürchte, daß die Glasfasern des GfK (trotz entgratens) die Wanten früher oder später aufreiben werden, bin ich von dem Vorhaben abgerückt...

Wozu der Wirbel oberhalb des Wantenspanners und zudem noch eingeschrumpft? Das verstehe ich nicht...

Grüße
Tobias
 
Die Klemmschieber aus GfK zu machen kam mir auch schon in denn Sinn, da ich aber befürchte, daß die Glasfasern des GfK (trotz entgratens) die Wanten früher oder später aufreiben werden, bin ich von dem Vorhaben abgerückt...

Wozu der Wirbel oberhalb des Wantenspanners und zudem noch eingeschrumpft? Das verstehe ich nicht...

Grüße
Tobias

Statt gfK geht natürlich auch alu in gleicher Stärke oder ABS, dann aber deutlich dicker; 3 - 4 mm. Vorsicht aber beim Zuschneden von ABS: wenn die Oberfläche angeritzt ist, bricht das Teil genau an dieser Ritze, wenn es gebogen wird. Und wenn die Klemmschieber belastet werden, ist dies eine Biegelast.

Die meisten unserer Seile haben die Eigenart, wenn gespannt werden, versuchen sie sich zu verdrehen. Der Wirbel lässt das Seil drehen ohne das Drehmoment an die Ösenschraube deines Wantenspanners weiterzugeben. Ohne den Wirbel könnte dies dazu führen, dass sich die Schraube löst, wenn die Kontermutter (warum auch immer) nicht 100%ig festsitzt. Und wenn du die Wantenspanner verwendest verdrehst du selbst beim spannen das Seil. Das will sich dann wieder zurückdrehen.
Der Schrumpfschlauch ist nur Optik und verdeckt den Wirbel und ggf. Teile des Wantenspanners. Ich finde dies schöner als diese Wirbel.
 

SirToby

User
Ich bin mehr derjenige, der darauf steht, wenn die Technik sichtbar ist...

Aber: Wenn die Wirbel eingeschrumpft sind, dann dreht sich da doch eh' nix mehr, oder?

Grüße
Tobias
 
Hier ein Link zu einer "Stockmaritime" - Focus mit anderenSegeln und schönem Rumpfdesign.

http://www.rc-modellbau-schiffe.de/wbb2/attachment.php?attachmentid=82535

Gruß
Rolf

im anderen Forum hat Stockmaritime gerade ein Statement bezüglich des Bootes abgegeben. Unter Anderem steht dort, dass sie das Boot noch nicht gesegelt haben, aus Angst, es könnte untergehen. Und das die Arbeitszeit unbezahlbar ist um ein anständiges Boot draus zu machen.
 

Tobi1910

User gesperrt
im anderen Forum hat Stockmaritime gerade ein Statement bezüglich des Bootes abgegeben. Unter Anderem steht dort, dass sie das Boot noch nicht gesegelt haben, aus Angst, es könnte untergehen. Und das die Arbeitszeit unbezahlbar ist um ein anständiges Boot draus zu machen.

Genau.... Kopfschütteln...
 

SirToby

User
im anderen Forum hat Stockmaritime gerade ein Statement bezüglich des Bootes abgegeben. Unter Anderem steht dort, dass sie das Boot noch nicht gesegelt haben, aus Angst, es könnte untergehen. Und das die Arbeitszeit unbezahlbar ist um ein anständiges Boot draus zu machen.

Sollte die Aussage von Stockmaritime tatsächlich so getroffen worden sein, so muß ich denen jedwede Kompetenz absprechen.

Das Boot ist ohne Probleme aus der Schachtel fahrbar! Selbst als LAIE, der ich nun einmal im Bereich des RC-Segelns bin, konnte ich drei Stellen finden, die man dichter gestalten kann - aber nicht muß. Vor einem Absaufen des Bootes muß sich niemand fürchten. Mein Boot ist von Innen furztrocken, obwohl schon etliche Wellen über's Deck gelaufen sind...

Man sollte keine Birnen mit Äpfeln vergleichen. Die Focus kostet, je nach Anbieter, 230,00 - 260,00 EUR und ist für das Gebotene ein echtes Schnäppchen. Klar, besser geht immer - teurer aber auch! Und wer glaubt, daß ein Spitzen-Boot, das locker das vierfache der Focus kosten kann, auch um das vierfache besser sei, der glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten...

@ Tobi1910: Worüber schüttelst Du den Kopf jetzt genau?

@ Farkas/Andi: Habe mir auch so schon mal aus der Not Ersatz gefertigt. Funktioniert klasse und das Material ist eigentlich Optimal. Nur, wenn's optimal aussehen soll, muß man daran schon ein Weilchen herumfeilen/schnippeln. Ist aber eine Frage des Anspruchs...

Grüße,
Tobias
 
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