Rost/Korrosion bei Modellmotoren

Ich hätte da mal eine grundlegende Frage:
Ich und meine Kollegen streiten schon ewig betreffen Motorenkorrosion.
Der eine fliegt immer den selben Sprit, fast immer halbwegs frisch und plötzlich korrodiert der gesamte Motor im Inneren obwohl zuvor noch nie bei diesem oder auch anderen Motoren bei ihm vorgekommen ist!??? Mal ist´s ein OS mal ein Webra mal ein Magnum eigentlich ziemlich gleich verteilt die Sache.Manch gut gemeinter Rat wie "Motoren mit leeren Tank auslaufen lassen" fruchtet da nicht immer. Die einen meinen der Sprit sei Schuld, die anderen geben dem schundigen Motor die Schuld,....
Naja, was ist wirklich diese ungewöhnliche Kombination die auch Experten die Motoren korrodieren lassen!??

Mir ist schon klar, dass der Rücklauf von Spritresten aus dem Schalldämpfersystem, feuchte Lagerräume, alter Sprit derlei Schaden stark begünstigen, doch diese Faktoren mal ausgenommen.

Da die Motorenhersteller diesbezüglich lieber auf Nummer sicher gehen und erst gar nichts in den Anleitungen vermerken, soll der Modellbauer erst durch Schaden klug werden!

Vieleicht können wir ja hiermit einen guten Leitfaden erstellen.
 

Gast_0063

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Das ist relativ einfach beantwortet:

Bei der Verbrennung von Synthölen entstehen stark saure Verbrennungsrückstände, die mit dem bei der Verbrennung von Methanol entstehenden Wasser eine agressive Säure bilden.

Dem kann man durch Zusätze (Inhibitoren) entgegensteuern, aber das bringt einiges an Verbrennungsrückständen in Form von Ölkohle mit, und das will man auch wieder nicht.

Der Motottyp ist egal, wenn er ordendlich heiss wird, besteht die Chance, das der meiste Rotz ausdampft.
MVVS hat jahrelang bei der Verwendung von Synthölen jeden Garantieanspruch abgelehnt.

Fliegst mit Rizinus, hast so einen Stress nicht, ist preiswerter, umweltfreundlich, musst nur a weng mehr putzen...
 
OK, chemisch gesehen durchaus der korrekte Ansatz.
Doch wo sind die Verfechter des Synth.-Öls?
Jahrelang wurde uns Modellfliegern eingehämmert, Synth.-Öl sein sooooooooo toll! :confused:
Was scheinbar aber nicht so ist, den nur die höhere Schmierleistung (soll ohnedies nur bei Hochleistungsmotoren sinnvoll sein!)kann es ja auch nicht sein. Oder? :rolleyes: Blieben also nur noch die wesentlich geringeren Ablagerungen?
So gesehen wäre ja Rizinus, das Ei des Columbus!
Billig, umweltfreundlich, ungiftig, korrosionshemmend,.......

PS:Es gibt ja noch Aero-Save, das beinhaltet einen Korrosionsschutz und ist teuer und trotzdem nicht für Hochleistungsmotoren.
Warum dann überhaupt dieses Öl, wenn´s mit Rizinus genauso geht?

Also jetzt ist mal wieder alles durcheinander!?
 
Hallo Leute,

auch wir sind keine Verfechter von Synthölen!

Ich kanns auch nur immer wieder sagen: "Wollt Ihr keine korrodierten Motoren, dann fliegt RHIZINUS!"

Und vor allem riechts beim Verbrennen besser wie die Synthöle! :D

Gruß Jürgen

[ 14. Juni 2002, 07:59: Beitrag editiert von: Jürgen Zahn ]
 

Walker

User
Hi,

bei uns im Verein fliegt keiner mit Rizinus oder Rizinuszusätzen (90% fliegen mit Coolpower 5% Nitro)
Mir ist nicht bekannt, daß in den letzten Jahren irgendjemand Probleme mit Motorkorrosion hatte.

Was ich persönlich an Rizinus nicht mag, ist der Schmierfilm auf Modell und in festgebackener Form auf dem Zylinder.

Also: Solange ich keine negativen Erfahrungen mit Syntheticöl mache, werde ich dabei bleiben.
Es kommt warscheinlich auch auf die Spritsorte (Ölsorte) an, wegen den darin enthaltenen Korrosionsschutzzusätzen.

Tschau
Walker

[ 14. Juni 2002, 09:46: Beitrag editiert von: Walker ]
 

Gast_0063

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Hallo Walker,

absolut korrekt.
Das Prob liegt in der Bandbreite der synthetischen Schmierstoffe. Mit einem "Marken"-Öl wirst Du, bis auf ein paar Ausnahmen, wenig Probs haben.

Graupner/Fuchs hat ja, eben wegen solcher Ausnahmen, das "Aerosynth 2000" recht schnell wieder vom Markt genommen.

Man darf auch nicht übersehen, das die eisernen Verfechter der "Synth-Öl-Theorien" aus der Fachpresse z.T. erhebliche Beziehungen zu den jeweiligen Herstellern haben.
 
Hallo zusammen,

Ich habe jahrelang Rizinus geflogen, war nicht schlecht aber auf die Dauer wurden die Motoren natürlich harzig und verklebten.
Auf dem Kolben hat sich dabei auch so nach und nach eine Kohleschicht gebildet.
(Solche Motoren dürfen dann übrigens nicht mehr auf Synthetisches Öl umgestellt werden.)
Ein durchschnittlicher 10 ccm Motor mit Resorohr hat dabei ungefähr 2 Saison lang gelebt...jeden Samstag und Sonntag intensiver Betrieb.
Korrosionsprobleme ( Lagerrost oder Korrosion an anderen Motorteilen)hatte ich nie.

Irgendwann hab ich dann vor gut 8 Jahren auf Aerosynth II umgestellt (pure Neugier da der Markt ja einiges versprochen hatte). 85% Methanol 15 % Öl und bin bis heute begeistert.
Die Motoren haben etwas mehr Leistung aber was das Wesentliche ist, keinerlei Rückstände im Brennraum, keine Verharzungen äusserlich und meine 15 ccm Super Tigre Motoren laufen ohne Ersatzteile auch heute noch absolut Problemlos. Einer davon hat bereits mehr als 250 Liter Sprit vertilgt..immer noch problemlos und mit ordentlicher Kompression.
Derartige Standzeiten hatte ich bei Rizinusöl nie. Ausserdem waren bei Rizinus in regelmässigen Abständen Säuberungsaktionen am Gehäuse des Motors fällig.
Synthetische Öle sind wesentlich temperaturstabiler als Naturprodukte. Rizinus vekokt bei hohen Temperaturen und bildet Ölkohle und Verklebungen in Resonanzrohren. Das gibt es alles mit einem guten Sysnthetiköl nicht!
Sytheseöle behalten auch wesentlich besser Ihre Viskosität bei hohen Temperaturen bei, wodurch auch hier bessere Schmiereigenschaften gewährleistet sind da der Schmierfilm nicht so leicht abreißt.

So nach und nach haben dann alle Vereinskollegen auf Syntheseöle umgestellt...einige Aerosynth andere Carbulin...funktionieren beide prima!

Einzige Kehrseite der Medaille ist der Preis der Öle. Das Syntheseöl selber kostet nur ein paar Cent aber die Additive die in ein gutes Öl gehören kosten Geld..richtig Geld!
Gerade diese verhindern die Bildung aggressiver Verbindungen im Motor und verhindern somit Korrosion.
Pures Synthetiköl dagegen, ohne jedes Additiv, ist ein totsicheres Mittel für jeden Motor!
Zum Einlaufen neuer Motoren gibt es allerdings nichts besseres als Rizinusöl!
Solange bis der Motor wirklich frei läuft und sich alle laufenden Teile aneinander angepasst haben.Dann umstellen auf Synthetik!

Ich persönlich habe jedenfalls mein Öl gefunden mit dem alles bestens funktioniert!

Never change a runnig System!

Gruß
Sascha
 
Hallo zusammen,
vor Jahren gab es mal einen Test von Synthetikölen in der Modell (oder war´s wo anders??) bei den Schmiereigenschaften und Korrosionsschutz untersucht wurden. Dabei schnitt das Öl von Möllenberg & Sonntag (Molsyn 2000) am besten ab. Seitdem Fliege ich damit und hatte nie Probleme. Vielleicht gibt es solche Tests mal wieder. Wäre sinnvoll.

Alex
 
Danke für Eure vielen Hinweise!

Natürlich teile ich viele Eurer Meinungen, verwende ja auch selber Molsyn und auch Aerosave
Synthetik-Öl.
Dass diese Öle auf Grund der hohen Schmierleistung die Lebensdauer erheblich verlängern ist mir auch klar.
Es gab da auch mal nen Test mit eine OS 60FP mit was weiß ich wieviele Stunden (1000?).Ohne gravierenden Verschleißerscheinungne.

Leider hab auch einen fast neuen SP 120 Webra durch Rost verloren.Allerdings war der Sachverhalt nachvollziehbar, da das Modell nach dem Erstflug versehentliche auch dem Spinner gestellt in einem eher kühlen, leicht feuchten Raum gelagert war!
:confused: Fazit :
ALLES Stahlteile waren zwei Wochen später vollständig korrodiert und reif für den Müll.
Die Luftfeuchte mit Resten aus dem Resorohr, so vermute ich, dürfte diesen Exodus beschert haben.
(fliege seither Aeros-Save und kein Problem mehr!)

Nun gibt es aber viele Fälle, wo man sich einfach keinen Reim draus machen kann, warum das der Motor rostet obwohl er das unter selben Voraussetzungen nie getan hatte.

Da will einem so nicht eingehen.

Es kann ja auch nicht anstehen, eine volständige Ölung nach Beendigung des Tages durchzuführen.

Wäre die Lösung eigentlich nur ein spitzen Synt.Öl zu verwenden (teuer) oder eine Synth. mit kleinem Rizinusanteil zu versehen.
Ich glaub das ist so bei COLL Power.

Tschüss, Markus

PS:Wielange würdet Ihr Modellkraftstoffe lagern?
Irgenwann ist da auch mal viel Wasser drinnen!? :p
 

Walker

User
Original erstellt von QuaxderBruchpilot:

Wäre die Lösung eigentlich nur ein spitzen Synt.Öl zu verwenden (teuer) oder eine Synth. mit kleinem Rizinusanteil zu versehen.
Ich glaub das ist so bei COLL Power.

Hi,

COLL Power ? Falls du CoolPower meinst, da sind keine Rizinuszusätze drin.
Soweit ich informiert bin, enthält Coolpower 16% Synth-Öl incl. Korrosionsschutzzusätze.

Wie lange man Modellkraftstoff lagern kann, ist stark abhängig von dem Behälter und dem Lagerort.
Normale Kuststoffbehälter sind für längere Lagerung sicher ungeeignet.
Ich lagere meine Spritvorräte in 7l Edelstahlbehältern mit Teflonverschluß (hab ich mal "billigst" von einem bekannten Chemiekonzern ;) erstanden)
Da dürfte auch eine längere Lagerung kein Problem sein.
Ansonsten sollte man den Sprit in einem kühlen, dunkelen und trockenem Raum aufbewaren.

Tschau
Walker

[ 16. Juni 2002, 11:00: Beitrag editiert von: Walker ]
 

RSO

User
Hallo,

ich fliege seit Jahren Aerosave beim Webra 145. Seitdem ist kein Rost mehr aufgetreten. Bei längeren Flugpausen wird der Motor allerding mit Ballistol konserviert.
Nicht zu unterschätzen ist das Methanol in Verbindung mit Zink, welches starke Korrosion, ähnlich wie Rostblüte erzeugt. Z.B. Zinktankpendel, oder verzinkte Behälter. Hatte ich schon mal an einem 6,5er Enya. Also Zinkkontakt(Sprit) unbedigt meiden. Und mit Aerosave kann man nichts falch machen.

Gruss, Raimund

Gruss, Raimund
 
Hi Korrosionsinteressierte :(

Wir produzieren uns unsere motorzerstörenden Substanzen selbst, nämlich durch die Tank-Druckversorgung mittels AUSPUFFGAS !!!

Durch andauernden Druckwechsel während eines Fluges durch Drehzahländerungen wechselt der Tankdruck laufend, wobei eben eine Verbrennungsprodukteanreicherung (samt Luftstäuben :( und Metallabrieb) eintritt.

Wenn der Tank nur zB 1/2 leergeflogen wird, wird nach dem Nachtanken in diesen jetzt schon verunreinigten Tankinhalt während eines Flugtages die Dreckkonzentration immer mehr angereichert.

Und jetzt noch am Flugtagende diesen verunreinigten Restsprit zurücktanken, verunreinigt auch noch den im Voratstank befindlichen sauber sein sollenden Sprit. Klass nicht?

Abhilfe:

- Tanks möglich leerfliegen, besonders beim letzten Flug;

- Rücktanken des Flugtag-Spritrests in einen anderen Behälter (und dann? Ahem...),

- alternativ: Sprit im Modell lassen;

- Pumpenmotoren ohne Tankdruck vom Auspuff verwenden, zB MVVS 26 und 35 mit Walbrovergaser
(braucht leider Rizinusöl wegen Vergasermembranen);

- LASER 4Takter haben (brauchen) auch keinen Druckanschluss;

- und nicht vergessen: Motoren am Flugtagende heiß im sauberen 2Taktlauf durch Spritabsperren abstellen. Da kommt a priori schon mal weniger Mist in den Motor.

Verwende seit ca. 10 Jahren Molsyn wegen der Notlaufeigenschaften: Keine Korrosionsprobleme, auch nicht bei meinen Lasern.

Notlaufeigenschaften?:

Synthetische Öle verdunsten viel schneller als Rizinus. Wenn ein leicht Cool-Power verschmutzes Modell einige Stunden im Wind steht, braucht man es nicht einmal mehr abwischen; kein Scherz!

Leider auch im Motorinnerem. Und wenn man dann am trockenen Motor mit dem Anlasser minutenlang herumnudelt, gibts physik-entsprechend langzeitlich Schäden. Daher Notlaufzusatz absolut nicht ungünstig.
 

Gast_0063

User gesperrt
Nachsatz zu Cool-Power:
Was, oder wieviel Öl da drin ist, scheint der Vertrieb selber nicht zu wissen, auf meine telef. Rückfrage erhielt ich zur Antwort: "Was wollen sie denn, der fliegt damit und der und der..."

Nach der Abgasfahne zu urteilen, ist da eine ganze Mege Öl drin, > 15%, das deckt sich mit der Info von Walker.
Weil der Kram aus dem amerikanischen Raum stammt, und die sich wahrscheilich gängigen Ideologien anschliessen, würde ich allerdings auf ein Ölgemisch etwa 4:1 Synth/Rizinus tippen.

Zum Thema Verbrennungsrückstände:
Eine LEICHTE Ölkohleschicht auf Kolbenboden und Brennraum isoliert und verbessert der Wirkungsgrad. Klar, wenn das querschnittsverändernde Ausmasse annimmt, ist Sense.
Deswegen sind Kolbenböden von Rennmotoren auch nie poliert.

Finale Betrachtung:
Mit Synthöl KANN ein Motor rosten; MUSS aber nicht.
(Das ist wie mit dem Duschvorhang: Der KANN schimmeln, MUSS aber nicht!)

Rizinus ist preiswert, umweltfreundlich und für die Ansprüche der Modellmotoren völlig genügend.

Wer mit Synthölen unterwegs ist, und damit keine Probs hat, einfach dabei bleiben.

Rudi's Kraftstoff-Verbrennungsrückstands-Theorem ist durchaus nachvollziehbar, dürfte allerdings bei der Menge des via Luftdurchsatz angesaugten Drecks eher in den Hintergrund treten.
 
Hi Andy,

das Cool P Mischungsverhältnis festzustellen, ist vor ca. einem Jahr ganz offiziell nicht einmal einer Zeitschrift gelungen.

"Name dropping" ist wohl ausreichend effizient für den Verkauf, mal geschätzt für 98% der Verwender.

Ein FESTGEHALTENES Mischungsverhältnis würde natürlich zu einer konstanten Qualität zwingen UND zu eine Qualitäts-Eingangskontrolle nach Anlieferung durch die Komponenten-Lieferanten vor dem Mischen. Samt den daraus event. resultierenden complaint reports samt Gestreite.

Deinen Beitrag vor dem Abschalten gerade noch entdeckt.
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Freunde,

Als Verfechter von Rizinusöl muß ich jetzt auch noch etwas dazusenfen.

Und zwar einen Auzug aus einer Übersetzung aus dem amerikanischen RC-Modeller.

und da wird geschieben:

....die Flüssigkeit die als Schmierstoff dienen soll, muß ausreichend polar sein, um bewegte Flächen zu benetzen. Außerdem muß ein hoher Wiederstand gegen Verkochen und Verdampfen bei den Einsatztemp. gegeben sein. ...

..Rizinulsöl erfüllt für Modellmotore alle diese Anforderungen mit einer Einschränkung, es ist thermisch unstabil. Diese unübliche Unstabilität ist aber gerade der Grund für die hervorragenden Schmierungseigenschaften von Rizinusöl bei Temperaturen, bei denen andere Schmierstoffe, z.B. Synthetiköle schon nicht mehr einsatzfähig sind. Rizinusöl ist eine etwa 87%ige Triglyzerin-Rizinolein-Säure, die deshalb einzigartig ist, weil sie eine Doppelbindung an der neunten Position und ein Hydroxil an der elften Position besitzt. Steigt die Temperatur, verliert die Säure ein Molekül Wasser und wird ein "trockenes Öl. Rizinusöl hat hervorragende Lagerstabilität bei Raumtemperatur, bei höheren Temperatuten polymerisiert es jedoch rasch. Bei der Polymerisation formt es noch schwerere Öle, die reich an Estern sind. Diese Ester beginnen nicht einmal sich zu zersetzten, bevor die Temperatur 340° erreicht. Rizinusöl formt dann riesige Molekülstrukturen bei diesen für uns relevanten Temperaturen - in anderen Worten, bei steigender Temperatur wandelt sich Rizinusöl in einen noch besseren Hochtemperatur-Schmierstoff um.

Leider ist ein Endprodukt diese Prozesses die sogenannte Ölkohle. Der Anwender kann also nicht alles haben, gute Schmiereigenschaften und auch bei hohen Temperaturen einen sauberen Motor.

Ein denkbarer Kompromiss wäre die Beimengung von polyalkylem Glykol wie z.B. Union Carbide UCON oder MA731. Eine solche Mischung besitzt synergetische Eigenschaften, also bessere Eigenschaften, als die Einzelkomponenten. Ein weiterer Hinweis: Rizinusöl kann durch geringe Zugabe von Vitamin E (gegen das Verglasen = Ölkohle) stabilisiert werden, machen Sie es jedoch zu stabil, verliert es seine unüblichen Hochtemperatur-Schutzeigenschaften.

Rizinusöl besitzt weitere einzigartige Eigenschaften: Es ist hoch polar und hat große Affinität für Metalloberflächen (es mag Metall).
Es hat eine Flammpunkt von nur 230°, Aber sein Brennpunkt ist etwa 450° . Das ist unüblich verglichen mit polyalkylen Glykolen, deren Flammpunkt zwischen 175 und 205° C liegt und die einen Brennpunkt von nur 290° besitzen.
Praktisch alle üblichen Synthetiköle verbrennen also im Brennraum, wenn der Motor (zu) mager eingestellt wird. Rizinusöl verbrennt nicht, es verändert sich eben zu mehr und mehr komplexeren Formen.
Synthetiköle kochen an der Zylinderwand leicht über ihrem Flammpunkt. Das Gleiche kann am Kolbenbolzen eintreten.Synthetiköle versuchen darüber hinaus, sich in ihre Ausgangsmaterialien zurück zu verwandeln, üblicherweise in Ethylenoxid, komplexe Alkohole oder andere weniger geeignete Schmierstoffe. Dies geschieht sehr schnell, wenn die kritische Temperatur überschritten ist.(Unzippering) Der Anwender hat also die Wahl: Synthetiköle verbrennen oder verdampfen bei (zu) magerer und somit heißer Moteoreinstellung, Rizinusöl zerfällt in eine Reihe von Estern mit besten Schmiereigenschaften -hinterläßt jedoch unschöne (aber eigentlich unkritische) Rückstände am Motor.......

Und zum Schluß steht dann noch, daß Synthetiköle durchaus ok. sind, wenn ihre Einschränkungen beachtet werden, und daß eine Mischung aus beiden Ölen eine gute Kombination darstellt.

Ich persönlich fliege z.B. einen Motot seit mehr als 25 Jahre mit Rizinus, und er ist immer noch nicht braun. Rost im Motor kommt dabei nicht vor.

An alle Synthetikler die Erinnerung: Der Text ist nicht von mir!
 
Hallo Namensvetter, :D

hochinformelles Posting, gratuliere.

Hi Alle,

Rizinus war doch wohl seinerzeit nur ein zufälliger "Treffer" und es wäre denkbar, dass es heute gepresste, nachbehandelte Naturöle gibt, die mindestens so leistungsfähig sind als Rizinus.
Denkbar!, ob wirklich habe ich keine Ahnung.

Wenn ich da an Rapsöl für die Sägekettenschmierung (reine Gleitschmierung!)und dessen diverse andere Anwendungen bis zum Biodiesel denke, wäre da möglicherweise sowohl vom Preis als auch von der Schmierfähigkeit eine interessante Produktefamilie vorhanden.
Alles natürlich unter dem Gesichtspunkt der Verkokkung und Verglasung (Ölkohle) von Rizinus.

WER WEIß NÄHERES?
 
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