Rumpf aufblasen, Tipps und Tricks.

Habe noch 30mtr flexi Wonder -das Original - ergattern können. Der Schlauch lässt sich auf 60mm aufblasen und längt sich fast auf das 4x der Länge - und ist Silicon.

Das vorne zuknoten geht auch zuverlässig und ich konnte den Knoten auch nach innen schieben, sodass vorne eine stumpfe Rundung entsteht. Ich frage mich nur, wie soll ich jetzt das Ende in den Rumpf ziehen, um ihn vorzuspannen :-=)

Jetzt muss ich nur noch einen Rumpf machen und zusehen, ober tatsächlich nicht verklebt.

Norbert
 

f3d

Vereinsmitglied
Rumpf aufblasen

Rumpf aufblasen

Ich arbeite auch mit dem Flexi wonder und habe damit keine Probleme.

Alle Teile für meinen Turbinentrainer, Rumpf, Abziehschnauze und Rumpfspitze mache ich mit Aufblastechnik.
Ich arbeite wie in dem Anwendungsvideo von R&G beschrieben. Alle Lagen werden außerhalb der Form auf einem Brett mit einer Walze getränkt und dann in die Form gelegt. Ich arbeite ohne Deckschicht in der Form.
Nach dem Schließen der Form blase ich den Schlauch auf 6 bar auf und lege die Form direkt in die Temperkammer bei 60 Grad.

Das giebt leichte und extrem feste CFK Teile ohne schwächende Nähte.

Hier ein paar Bilder von den Formen und dem fertigen Modell.

MFG Michael
 

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Claas

User
Hi Michael,

besäumst du dann die Lagen nach dem Einlegen oder sind deine Schablonen und Gewebe so gut, dass die direkt passen?
Mir ist der Schlauch beim direkten Tempern mehrmals geplatzt...

Greetz,
Claas
 
WOW - du baust ja im wahrsten Sinne des Wortes heisse Teile.

In der Temperkammer: Hast du da einen Druckanschluss oder hält da der Druck von selber?
 

f3d

Vereinsmitglied
Rumpf aufblasen

Rumpf aufblasen

besäumst du dann die Lagen nach dem Einlegen oder sind deine Schablonen und Gewebe so gut, dass die direkt passen?

Ich besäume eine Seite bündig. Die andere Seite mit ca. 2cm Überstand. Genau so wie in dem R&G Filmchen.

Wenn man direkt die Form auf 60 Grad bringt, tritt noch exrem viel überschüssiges Harz aus, da dies nocheinmal richtig dünnflüssig wird. Ich nehme aus diesem grund extra den langen Härter 287.

In der Temperkammer: Hast du da einen Druckanschluss oder hält da der Druck von selber?

Druckanschluß nein. Der Schlauch ist absolut dicht. Ich habe die ganze Zeit an großes Manometer angeschlossen. Damit sehe ich auch einen leichten Druckanstieg in der Kammer von ca. 0,3 bar.

MFG Michael
 

steve

User
Einsaugen: Technik bei Rümpfen

Einsaugen: Technik bei Rümpfen

Da würde mich interessieren, wie du den Unterdruch Sack aussen - speziell vorne - wo der Überdruckanschluss ist, abdichtest. Und wie bringst du die Schraubzwingen an, ohne druckstellen im Sack zu verursachen?

Oder machst du das ganz anders - wäre echt interessiert.


Hallo Norbert,
hier mal eine kurze Übersicht zum Vorgehen/Ablauf beim Einsaugen von Rümpfen – stark vereinfacht an einem Rumpfbürzel meiner Horten – Rümpfe baue ich aktuell kaum aber im Prinzip läuft es bei ihnen genauso ab.
Das fertige Teil kommt ins Heck meiner Horten und übernimmt die Funktion des Wellenträgers und an dieser Stelle wird das Modell beim Start auch gehalten. Der Alu-Dorn hat die Abmessungen des Dünnringlagers und da auch gleich der Wellenspant mit laminiert wird, kommt das Teil sehr weit vorgefertigt aus der Form. Es kommen also einige Aufgaben auf das Teil bzw. ist bei der Fertigung zu beachten zu.
Das Teil soll auch leicht sein aber da ich das Teil dort beim Fitschen-Start halte doch einen kräftigen Druck mit der Hand aushalten – u.a. deshalb cfk mit 1,5mm Sandwich. Innen- und Außenlage dafür entweder 160er cfk-Köper oder 100er spead tow. Der Wellenspant besteht auch aus einem Sandwich, diesmal aber mit 5mm Balsa Sperrholz.
Alles wird in einem Rutsch nass in Nass und nahtlos gefertigt – beim Einsaugen geht das mit etwas Vorbereitung und Übung sehr gut.
Los geht’s: Das ist die Form und das fertige Teil

DSCN3143.JPGDSCN3146.JPG

Und hier wird es später seinen Platz finden

horten.jpgDSC_1042.JPG

Das Laminieren überspringe ich mal - wenn Interesse besteht, wie das Sandwich da eingebracht wir, kann ich das gerne separat erläutern.

Also, ich nehme einen Schlauch mit reichlich Übermaß – er muss außen leicht über die Form passen und sollte mit einer ordentlichen Länge zugeschnitten sein. Zu kurz macht Stress, weil sich dann beim Aufbau des Unterdruck die Aryl-Abdiichtungen gerne mal aufziehen.

DSCN3149.JPG

Eine Seite wird mit Acryl abgedichtet – hier als rote Linie angedeutet
Diese Seite falte ich so oft, bis der Schlauch gut in die Form passt. Aber bitte nicht aufrollen sondern wie eine Zierharmonika zusammenlegen - dann kann er sich besser öffnen.
Nun kann dieses Ende z.B. bei einer Rumpfform an der Endkante des Seitenleitwerks herausgeführt werden oder wie hier beim Heckbürzel einmal umgefaltet werden.

DSCN3150.JPGDSCN3151.JPG

Nun ziehe ich das vordere offene Ende einmal über die Form

DSCN3154.JPGDSCN3155.JPG

Und verschließe es hinten mit Acryl – hier wieder als rote Linie angedeutet.

DSCN3157.JPGDSCN3160.JPG

Der Auswerferstift deutet den Schlauchanschluß an.

Nun kann abgesaugt werden. Bisher war es immer so, dass ich bei diesen kleinen Formen keine Verschraubung oder Schraubzwingen benötige - 3 Stifte reichen zur ausreichenden Positionierung der beiden Formhälften. Der Unterdruck zieht auch die Form zusammen. Größere Formen für meine Speeder-Rümpfe haben ein paar Schrauben, deren Köpfe und Mutter etwas Panzertape zum Schutz des Schlauches erhalten.

VG
 
Hallo Steve,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Erklärunf - super Teil übrigens deine Horten.
Wenn ich das richtig verstehe, arbeitest du nur mit Unterdruck. Der atmosphärische Druck innen drück die Lagen an die Form und aussen hält er die Form zusammen?
Ganz ohne Überdruck.
 

f3d

Vereinsmitglied
Hallo Nik,

mit Überdruck von 1 bar werden nie die großen Vorteile einer Heißhärtung bei 60 Grad miit 6 bar Druck erreicht. Da liegen Welten dazwischen.

Mit dem hohen Druck von 6bar und Gleichzeitig der hohen Temperatur von 60 Grad kommt man schon sehr nahe der Bauweise in einem Autoklaven. Höchste CFK Festigkeitswerte.

MFG Michael
 

steve

User
Hallo Michael,
Du hast Dein Bauteil aber bereits im Entwurf bis hin zur Form sehr konsequent dahin gestaltet, dass es sich für eine Fertigung mit hohen Druck eignet.
Das ist schon etwas mehr Aufwand, den man nicht sofort erkennt, wenn man sich nicht tiefer mit der Materie beschäftigt.
Allerdings liegen zwischen den Ergebnissen nicht Welten, sondern Festigkeitswerte. Kannst Du die angeben zB. für ein Bauteil mit einem Laminat mit 300g/qm cfk-Lege/Gewebe Anteil jeweils in Unterdruck und dann in Druck gefertigt? (Achtung: Fangfrage;) )
VG
 

Gideon

Vereinsmitglied
mit Überdruck von 1 bar werden nie die großen Vorteile einer Heißhärtung bei 60 Grad miit 6 bar Druck erreicht. Da liegen Welten dazwischen.
Der Hauptunterschied ist der, dass der höhere Vf mit zunehmender Größe bei gleicher Lagenanzahl und Faserflächengewicht dünnere Laminate produziert.


Mit dem hohen Druck von 6bar und Gleichzeitig der hohen Temperatur von 60 Grad kommt man schon sehr nahe der Bauweise in einem Autoklaven. Höchste CFK Festigkeitswerte.

Ein hoher Kompaktionsdruck allein sorgt nicht für vergleichbare Ergebnisse. Das Prepregharzsystem ist durchaus auch ein wichtiges Kriterium. In der Regel sind die mechanischen Eigenschaften des Composites hier nochmals deutlich besser (Prepregs werden aus normalen Kohlegeweben hergestellt). Natürlich vergleichen wir hier unterschiedliche Vf, aber die Tendenz ist eindeutig erkennbar.

L285.png


GG 203 P ist ein Kohlegewebe mit Leinwandbindung und 200 g/m².

IMP530R.png


Quellen: Impregnatex Compositi s.r.l. / Hexion Stuttgart GmbH
 

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Hallo,
entweder hab ich es überlesen oder es ist noch nicht zur Diskussion gestellt worden.

Wie schafft ihr es das der Flexiwonder und das Autoventil dicht sind?
Evtl mit Gummilösung verkleben?

Schönen Sonntag
Bernd
 

Gideon

Vereinsmitglied
Muster sind unterwegs.
Wir haben die Musterschläuche mangels anderer Verpflichtungen leider noch nicht verarbeiten können, sind aber fast sicher, dass sich das preislich nicht ausgeht.

Eine Alternative sind geschweißte Folienschläuche. Da bin ich professionell an einer Sache dran, die recht vielversprechend aussieht. Die Folie ist hochdehnfähig (100ß %) und kann 150 °C ab. Einzig die Schweißnaht bereitet mir Kopfzerbrechen. Bei einer zu hohen Dehnung des Schlauches dürfte die Gefahr des Aufreißens recht groß sein. Wir werden sehen.
 
Wie schafft ihr es das der Flexiwonder und das Autoventil dicht sind?

So.
Flexi_Montage.jpg

Ganz einfach und lowtech. 2 Modellierballons um eine 6mm Alustange gewickelt. Auf dem Alustück steckt am Ende ein 8mm Festo-Schlauch (mit Seku fixiert) an dem die Festo-Kupplung für die Druckluft steckt. 3-4 bar sind kein Problem.
Hinten wird der Flexi mit einem Strick nach gusto an der Form verspannt. Das "Loch" im Rumpfende fällt am Ende nicht auf, da es flächenbündig abgeschnitten wird. Der Schlauch Innen lässt sich gut entfernen, aber manchmal bleibt (an dieser unrelevanten Stelle!) ein Stückchen Schlauch im Rumpf. Sauberer geht das sicher mit einer Lanze ohne den Strick.

LDPE-Folienschlauch habe ich auch probiert. Den Druck hält er gut und lässt sich auch gut benutzen, entformt aber schlecht (braucht jemand einen bocksteifen 440g GRANE-Rumpf mit LDPE-Schlauch drin? ;) )
In meinem leichten Grane - Opus 1 fliegt auch so ein Schlauch noch mit..
 

attack

User
Hallo,
entweder hab ich es überlesen oder es ist noch nicht zur Diskussion gestellt worden.

Wie schafft ihr es das der Flexiwonder und das Autoventil dicht sind?
Evtl mit Gummilösung verkleben?

Schönen Sonntag
Bernd

Schau mal auf #58
Da habe ich es beschrieben und da ist auch ein Foto dabei!
Und ich verwende jektzt eine 8mm Lanze aus Alurohr mit Löcher alle 10 cm!

LG Hannes
 

sgies

User
Hallo zusammen,

nach mehrfachen Ballonplatzern (sempertex 660) hab ich als Alternative das Flexi Wonder besorgt. Das Original mit der grell-grünen Ummantelung.

hab den 3 Minuten in einem Eimer mit heißem Wasser (halb kochendes, halb Sehr heißes Wasser ausm Hahn) Gelegt und dann langsam aufgepumpt. Beim Aufpumpen immer den Teil vom Schlauch, der sich noch nicht aufgedehnt noch im Wimee liegen lassen. Wenn der sich aufdehnt ist der eh zu groß für den Eimer und steigt von selber raus.
Ist jetzt 150 cm lang (Rumpf hat 144 cm) und in etwa 60-70mm Durchmesser. Der Rumpf ist von nem 3 Meter F3B und ist natürlich deutlich kleiner vor Allem wenn man die Stärke des Gewebes noch abziehen muss.
Lasse das jetzt mal so liegen.

zwei mal ist mir der Knoten aufgegangen. An sich geplatzt ist der mir bisher nicht.

Muss schon sagen, dass schon ordentlich mitgenommen (schrumplig) aussieht wenn man die Luft mal ablässt.

Dauert noch was bis ich noch mal nen Rumpf baue, werde es dann aber mal mit dem Flexi Wo probieren.
 

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Marcus M

User
Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen mit Flexi Wonder und alternden Luftballons, habe ich gestern mal was anderes getestet.
Vakuumfolie von HP-Tex mit dünnem Doppelseitigen Klebeband ( von 3M, was glaube ich auch bei F3K für die Nasenleiste beim bauen zum Einsatz kommt) als Schlauch verklebt, und auf links gedreht. Ohne Lanze nur mit kurzem Stück Schlauch in die Form.

Habe leider nur 1,2 Bar geschafft, habe beim Druckanschluss etwas gepfuscht :-) Beim nächsten mal mach ich das richtig, dann gehe ich auf 2-2,5 Bar.

Ergebnis trotzdem nahezu perfekt.
Werde die Tage nochmal einen bauen, dann gibt es auch Bilder vom Schlauch und dessen Herstellung.
Und mal nach Spread Tow Resten suchen, das sieht einfach besser aus. Und bevor einer meckert innere Lage ist Kohle in 45° :-)

rumpf1.jpg
rumpf2.jpg
rumpf3.jpg
 
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