Rumpf weiten/ formen und passende Motorspannt Frage bezogen Dragon Valenta E-Rumpf

Hallo Kollegen,

ich habe die neue Form des Valenta Dragon Rumpf und möchte diesen mit einem Hacker B50 Motor mit Getriebe bestücken.

Ich möchte für meinen Hacker B50 mit Getriebe einen Spannt einsetzten muss jedoch den Rumpf ein wenig weiten/verformen,
da dieser ursprünglich für die Segler Version ist. (ACHTUNG habe die neue Form des Dragon Rumpfes nicht die Konische).

Um den Rumpf zu sehen hier gab es schon mal einen Thread "Dragon mit einteiligem Rumpf" genau den Rumpf habe ich.

Der Spinner ist von Freundentaler und hat einen Durchmesser von 4 cm haben. Die Wandung des Rumpfes liegt pro Seite bei ca. 2 mm.

Meine Fragen zum weiten/Verformen mit dem Heisluftfön:
- Weiten/Verformen eines GFK Rumpfes durch Heisluftfön bei welcher Temperatur und was muss ich hierbei beachten? Habt ihr hierzu Tipps?

Fragen zum Spannt:
Welchen Durchmesser würdet ihr bei den oben geannten Bedingungen für den Motor Spannt wählen? Er muss ja ca. 0,5 cm nach hinten gesetzt
werden? Reichen da ca. 3,9 cm Spanntdurchmesser?

Danke schon mal im Voraus :-)
 
Duroplast

Duroplast

Hallo.
Ich kenne den Dragon zwar nicht, aber eines geht auf jeden Fall nicht: einen GFK-Rumpf mit Wärme auf weiten/verformen. Das geht nur bei Thermoplast-Kunststoff, wie z.B. ABS-Kunststoff. GFK ist ein Duroplast und kann nach seiner Aushärtung nicht mehr verformt werden. Dir bleibt wohl nichts anderes übrig als die Schnauze weiter abzuschneiden und nach Deinen Vorstellungen neu anzulaminieren. Oder eben einen Motor einbauen der passt.

Gruß Andreas
 
Das geht sehr wohl

Gruß Heinz

Das erklär mir mal, ich glaube dann müssen Lehrbücher neu geschrieben werden. Wenn überhaupt, dann vielleicht nur minimal und wenn als Harz Epoxi verwendet wurde.

Gruß Andreas
 

jmoors

Vereinsmitglied
Das geht sehr wohl

Gruß Heinz

Korrekt! Siehe hier. Mein Milan hatte mal die typische, spitze F3J-Nase. Jetzt läuft darin ein Dymond AL 4260.

Ich habe erst einmal wenige Zentimeter der Nase abgesägt. Dann den Rumpf unten längs die 1,5fache Motorlänge aufgesägt und mittels Heißluftgebläse auseinandergebogen, so dass der Motorspant eingepasst werden konnte. Anschließend den Raum für den Motor mittles Styropor aufgefüllt, so dass ich eine Positivform hatte. Dann den durch das Aufbiegen entstandenen Spalt mit GFK verschlossen. Beischleifen und Lackieren. Das Ergebnis siehst Du in dem oben angegebenen Thread.


LG, Jürgen
 

PIK 20

User
Das erklär mir mal, ich glaube dann müssen Lehrbücher neu geschrieben werden. Wenn überhaupt, dann vielleicht nur minimal und wenn als Harz Epoxi verwendet wurde.

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

du hast sicher überlesen dass es sich um einen Valenta-Rumpf handelt, auch dass dieser aus GfK besteht. Dieser GfK-Rumpf besteht aus Glasfaser und aus Epoxi. Epoxi lässt sich in Grenzen auch nachträglich warm verformen. Kleiner oder größer geht natürlich nicht.

Wenn man eine ovale Rumpfspitze für den Motoreneinbau möglichst kreisrund bekommen will, dann sägt man die Rumpfspitze nach Erfordernis ab und treibt, während man mit einem Fön den vorderen Bereich erwärmt, einen entsprechend runden Konus von Rumpfmitte nach vorn, alles schön langsam. Wenn sich die Rundung der Kreisform angepasst hat lässt man das Ganze erkalten und das bleibt dann auch so. Etwas Nacharbeit und fertig.

Das ist zwar kein Lehrbuch, ist aber trotzdem so. Wie man weiß steht auch in Lehrbüchern manchmal Blödsinn. Früher glaubte man auch die Erde wäre eine Scheibe, und ?

Mit obiger Methode habe ich schon einige Rümpfe für den Motoreneinbau verformt.

Liebe Grüße und schönen Sonntag wünscht Heinz
 
Hallo Andreas,

du hast sicher überlesen dass es sich um einen Valenta-Rumpf handelt, auch dass dieser aus GfK besteht. Dieser GfK-Rumpf besteht aus Glasfaser und aus Epoxi. Epoxi lässt sich in Grenzen auch nachträglich warm verformen. Kleiner oder größer geht natürlich nicht.

Wenn man eine ovale Rumpfspitze für den Motoreneinbau möglichst kreisrund bekommen will, dann sägt man die Rumpfspitze nach Erfordernis ab und treibt, während man mit einem Fön den vorderen Bereich erwärmt, einen entsprechend runden Konus von Rumpfmitte nach vorn, alles schön langsam. Wenn sich die Rundung der Kreisform angepasst hat lässt man das Ganze erkalten und das bleibt dann auch so. Etwas Nacharbeit und fertig.

Das ist zwar kein Lehrbuch, ist aber trotzdem so. Wie man weiß steht auch in Lehrbüchern manchmal Blödsinn. Früher glaubte man auch die Erde wäre eine Scheibe, und ?

Mit obiger Methode habe ich schon einige Rümpfe für den Motoreneinbau verformt.

Liebe Grüße und schönen Sonntag wünscht Heinz

Das Letzte was ich will ist einen Streit vom Zaun brechen, aber bitte lies Dir dann auch genau Beitrag 1 und 2 durch. Und ich kenne es schon seit ca. 30 Jahren so, das es zwei Arten von GFK-Rümpfen gibt.
GFK-Rumpf = Glasfaser mit Polyesterharz , Epoxy-Rumpf = Glasfaser mit Epoxidharz. Und wenn der Themenstarter erwähnt das es ein GFK-Rumpf ist, gehe ich auch davon aus das dieser aus Glasfaser und Polyester besteht, zumal ich den Dragon von Valenta nicht so genau kenne, wie ich es in Beitrag 2 auch erwähnt habe.

Korrekt! Siehe hier. Mein Milan hatte mal die typische, spitze F3J-Nase. Jetzt läuft darin ein Dymond AL 4260.

Ich habe erst einmal wenige Zentimeter der Nase abgesägt. Dann den Rumpf unten längs die 1,5fache Motorlänge aufgesägt und mittels Heißluftgebläse auseinandergebogen, so dass der Motorspant eingepasst werden konnte. Anschließend den Raum für den Motor mittles Styropor aufgefüllt, so dass ich eine Positivform hatte. Dann den durch das Aufbiegen entstandenen Spalt mit GFK verschlossen. Beischleifen und Lackieren. Das Ergebnis siehst Du in dem oben angegebenen Thread.


LG, Jürgen

Also doch mit mechanischem Eingriff und nicht nur mit Wärme;).

Gruß Andreas
 

PIK 20

User
Hallo Andreas,

nichts liegt mir ferner als einen Streit über unser schönes Hobby vom Zaun zu brechen.
Dass es außer Epoxi auch noch Polyester als Matrix gibt ist mir wohl bekannt. Habe vor über 40 Jahren selbst mit diesem Material Rümpfe gebaut. War ein riesen Gestank und war dann froh dass es damals von Epoxi abgelöst wurde.
Den Valenta-Dragon muss man doch zu den moderneren Modellen zählen die auch mit heutigen Materialien bauen und nicht im Antiquariat.

Ich wollte mit meinem Beitrag nur die gängige Verfahrensweise schildern. Das Zersägen ist nicht so mein Ding.

Eine schöne Woche wünscht Heinz
 

Relaxr

User
Wenn keine allzu dramatische Verformung nötig ist, geht das seher wohl: Rumpfstumpf erwärmen, Spant von innen reinschieben (mit etwas Harz), Rumpf dabei aufweiten, danach vor und hinter Spant Mumpe oder Rovings reinharzen. Das wurde schon tausende Male so gemacht. Na klar verformt sich auch GFK besser, wenn warm. Zumindest bekommt man einen zB eiovalen Querschnitt damit rund. Ein Erhalt eines nicht runden Querschnittes kann auch seinen Reiz haben und man kann mehr Fläche zB für Kühllöcher ausnutzen. Für den Widerstand ist es sicher am besten rund zu formen und nen passgenauen Spinner draufzusetzen.
 

micbu

User
GFK-Rumpf = Glasfaser mit Polyesterharz , Epoxy-Rumpf = Glasfaser mit Epoxidharz.

So alleine gesehen ist das natürlich Käse, denn GFK sagt lediglich aus, dass halt eben Glasfaser verwendet wurde aber absolut gar nichts über das Klebe(Binde-)mittel. Wohingegen sogar das Polyesterharz im Modellbaubereich eher das weniger verwendete ist und überwigend Epoxy eingesetzt wird. Im Modellbau ist es also meistens so, dass ein GFK Rumpf Glas mit Epoxy ist.

Und es ist in der Tat so, dass sich solch ein Rumpf sehr schön mit Hitze verformen lässt. Ich habe bei meinem Dragon so ebenfalls die Nase angepasst. Auch richte ich so öfter mal T-Leitwerke welche nicht so wirklich senkrecht stehen neu aus.
Der Nachteil bei der Geschichte ist, dass sich anschliessend oft die Gewebestruktur an der Oberfläche abzeichnet. Zum Glück aber oft nur schwach, so dass ich damit gut leben kann.
 

DeeSea

User
Bitte nicht Fönen wegen dem Gelcoat und der ungleichmäßigen Erwärmung, eher mit der Nase im warmen Wasserbad (ca 45°) erwärmen und dann den Spant einsetzen
 

micbu

User
45° reichen leider nicht aus.
Was soll mit dem Gelcoat passieren wenn welches vorhanden ist?

Michael
 

DeeSea

User
Dann halt etwas wärmer...muss man sich halt rantasten. Mit dem Fön kurz zu lange draufgehalten und schon hat man Blasen.
 

micbu

User
Ah, o.k., das meinst du. Damit hatte ich bisher keine Probleme, man darf es halt, wie bei allem, nicht übertreiben.
Das gebräuchliche R&G Harz ist z.B. bis 73°C Wärmeformbeständig. Das Wasser sollte also mindestens ca. 80°C warm sein.

Michael
 

PIK 20

User
Conclusion

Conclusion

Hallo Andreas,

Die Wogen wurden also wieder geglättet, kein Sturm im Wasserglas.

Fazit: GfK-Rümpfe auf Basis Glasfaser und Epoximatrix lassen sich unter Wärmeeinfluss verformen.

Das Gleiche gilt für AfK-Rümpfe (Basis Kevlar (Aramidfaser)) und CfK-Rümpfe (Basis Kohlefaser (Carbonfaser)) und Epoximatrix.

Auch andere Bauteile, außer Rümpfen, lassen sich unter Wärmeeinfluss verformen.

Das mit der Wärme darf man, wie auch schon geschrieben, nicht so doll betrieben werden. Durch die nachträgliche Erwärmung leidet auch im zunehmenden Maße die Festigkeit des Bauteils. Siehe vorangegangenen Beitrag von Michael

Das Nachtempern von Bauteilen ist damit nicht angesprochen.

Gruß Heinz
 
Das mit der Wärme darf man, wie auch schon geschrieben, nicht so doll betrieben werden.
Ausserdem: man muss sich über den möglichen Rahmen solcher Verformungen im klaren sein. Es geht nicht um nachträgliche freie plastische Verformung, sondern darum, eine mögliche elastische Deformation permanent zu machen. Die Kirche bleibt also durchaus im Dorf der Duroplaste und Thermoplaste.
 

Relaxr

User
Durch das warme Umformen wird mE die Rissbildung in der Deckschitt etwas reduziert. Falls solche Risse aufterten, hab ich die Nase vorne mit wenig 2k-Harz nachgerieben und einpoliert und dann feinpoliert, wird wie neu!
 
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