SAMURAI Kohlegewebe SY-24k 70 g/m²

Howie

User
Hallo,
bin gerade beim Durchstöbern der R&G-Seiten auf das neue Spread Tow Gewebe von R&G gestoßen.
Wer kann mehr Infos dazu liefern? (Gideon?)
Die Faserbänder scheinen ja jetzt etwas breiter gespreizt worden zu sein. 24 mm ggü. den 20 mm z.B. beim 80er Spread Tow. Dadurch wird die Laminatdicke wohl etwas geringer. Wie sieht es mit dem Harzverbrauch der neuen Faser aus? Warum hat man denn den Binder weggelassen? Ich finde es immer toll, wie einfach sich das 80er Spread Tow (mit Binder) zuschneiden lässt. Kommt das geringere Flächengewicht nicht nur das Weglassen des Binders zustande? Gibt es bei der Verarbeitung (außer dem fehlenden Binder) ggü. dem herkömmlichen Spread Tow noch etwas Besonderes zu beachten?
Viele Grüße,
Holger
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ja natürlich kann ich das! Oxeon gibt generell nur das reine Fasergewicht an, so dass nochmals 8-9 g/m² aufaddiert werden müssen. Da sind 70 g/m² schon ne deutliche Ecke leichter. Die unterschiedlichen Breiten kommen daher zustande, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und demnach auch auf unterschiedliche Breiten spreizt. Die größere Breite bedeutet im Umkehrschluss aber auch ein geringeres Flächengewicht.
Das Gewebe selbst stammt aus Japan von Sakai Ovex. Diese arbeiten ohne Binder! Das Handling ist sicherlich ein anderes, als beim klassischen TeXtreme. Modellbauer halte ich aber für so kreativ, dass jeder sich eine für sich selbst passende Lösung suchen kann. Sprühkleber wäre eine, das Vortränken auf einer Folie die andere Möglichkeit

Die hier verwendete Faser ist eine Tenax IMS 60 (aus japanischer Produktion/24k-Garn), die mehr Bruchdehnung, höhere Zugfestigkeit und höhere Steifigkeit als eine klassische HTA-Faser aufweist
 

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Hallo,

also ich freu mich auf das neue ( bestellte und bereits bezahlte :D ) Gewebe, ich darf darüber berichten. Ich hoffe durch den fehlenden Binder ist es für die Hartschale nass in nass leichter verarbeitbar, bzw. Fehlstellen, die im Textreme vorhanden sind sind leichter ausbesserbar. Jeder kennt ja die Löcher bzw. recht GROSSE LÖCHER wenn man das frische Textreme gegen das Licht hält. Und bei großen Flächen, in Serie... naja. Ebenso merkt man erst beim "Laminieren" eine etwaige Wellung eines Quadrates :-(
Und, je weiter man gegen das Ende der Rolle kommt, desto welliger ist das Textreme ( Binder + Lagerzeit + Wicklung ). Für Vakuum nicht so ein Problem, nass in nass schon. Da hilft dann warmes "Plannen" auch nicht immer.

>> Meine Meinung <<

Mal gucken :D . In freudiger Erwartung auf ein monatelang gewünschtes Gewebe.

Grüße, Daniel
 
Hallo Laminiergemeinde,

habe das neue Gewebe bekommen, werde diese Tage einmal ein Leitwerk laminieren. Macht ein sauberen Eindruck, nur ohne Hilfsmittel ( Sprühkleber oder vor dem Schneiden leicht tränken ) hat man keine Chance das geschnittene Gewebe auch nur anzuheben. Die Struktur hält sich überhaupt nicht, zerfällt sofort in seine Carbonstreifen. Aber, äußerst eben und glatt :D , ohne die "Textreme-Erhebungen".

Also, wer bestellt, sicherheitshalber Sprühkleber nicht vergessen :D

Liebe Grüße, Daniel
 
Hallo,

die ersten m² des Samuraiischen Kohlegewebes sind verarbeitet, kurze Bilanz.

Hinweis: nur nass in nass verarbeitet.

positiv aufgefallen:

- Oberfläche bei nass in nass deutlich besser, keinerlei Erhebungen, keine Löcher
- Poren deutlichst geringer bis nicht auffindbar ( Pace FX Leitwerksgröße )
- keinerlei offene mit Epoxyd zu füllende Zwischenräume
- legt sich wunderbar in Nasenradien, keine Erhebungen
- leichter und schneller zu tränken als "vergleichbares" 80er Textreme
- insgesamt für nass in nass perfektes Ergebnis, kein Vergleich zum Textreme
- keine 20 bis 30% Ausschuss beim Zuschneiden durch Löcher/ Fehlwebungen wie beim Textreme!
- vorhersehbares Ergebnis, bei Textreme aufgrund "Erhebungen" immer eine teure Lotterie mit recht großem Ausschuss

negativ aufgefallen: die Vorbereitung!

- ohne Sprühkleber hatte ich keine Chance Zuschnitte herzustellen, beim Anheben zerfällt es sofort
- beim Aufrollen des Gewebes für das Besprühen muss man schon aufpassen und etwaige Kohlestreifen nachjustieren
- eine Lieferung auf einer Kunststofffolie anstatt des Papiers hätte Vorteile beim Zuschneiden, eventuell beidseitig. Wäre preislich sicherlich vertretbar.
- man benötigt eine freie Fläche für die Lagerung des Gewebes, Zusammenrollen funktioniert nach dem Erstschnitt ohne Verluste nicht mehr
- Sprühkleberauftrag sollte sehr sorgfältig geschehen, wenn man an Zuschnittskanten einen Hauch zuwenig erwischt zerfällt es. Zuviel- und der Vorteil des leichter drapierbaren Gewebes ist weg.
- Einlegen des Gewebes muss äußerst sorgsam passieren, ein Anheben aus dem Laminat ist nicht mehr, Verschieben bedingt möglich. Bei großen Flächen eine nicht leichte Aufgabe.

Für nass in nass sehr zu empfehlen, testen schadet nicht. Ich bin äußerst zufrieden damit, das Ergebnis ist exakt jenes das ich mir gewünscht habe.
Bei Vakuumanwendungen verwende ich weiterhin nur Textreme.

Foto zeigt ein Pace FX Leitwerk mit Samurai, meines Erachtens äußerst sauber.

sam1.JPG

Hier sieht man Auftrag des Sprühklebers, leichte Benetzung aber die einzelnen Streifen sind noch leicht verschiebbar bzw. drapierfähig.

sam2.JPG

Viel Spaß beim Ausprobieren, Daniel
 

f3d

Vereinsmitglied
Sprühkleber

Sprühkleber

Hallo Daniel,

danke für die wervollen Tipps.

Welchen Sprühkleber nimmst Du ?

MFG Michael
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Daniel, vielen Dank!

Daniel, vielen Dank!

Daniel, vielen Dank für den Bericht. Spiele auch mit dem Gedanken das Gewebe einzsetzen.

Bitte sag uns was Du mit "Naß in Naß" genau meinst. Vortränken auf einer Folie und dann in die Form einlegen?
Ist bei dem Leitwerk noch eine Deckschicht aus thixotropiertem Harz oder eine Glaslage vorhanden?

Gruß

Stefan
 
Hallo,

@Michael: Sprühkleber aus dem R&G Sortiment, so wie fast alles :D

@Stefan: Nass in nass - d.h. Gewebehartschale ohne Vakuum, Warte- und Gelierzeiten laminiert, verklebt und Form geschlossen.

Ich verwende kein Thixotropiermittel zum Eindicken, ruiniert die glasklare Optik und ich habe noch keine Vorteile darin entdeckt. Gilt aber nur für nass in nass.
Bei Leitwerken verwende ich auch keine erste Schicht aus Glas, bei Flächen bin ich noch am Tüfteln.
Form wird mit dem für das Carbongewebe nötige Epoxyd eingestrichen, Kohle wird trocken eingelegt, andrücken, anziehen lassen, mit Pinsel nachtupfen und dann die weiteren Schichten laminieren und verkleben.

Grüße, Daniel
 
Hi!

Bin grad verwirrt...

Wenn man Textreme anstatt normalem Gewebe verwendet sinkt bei gleichem Flächengewicht doch die Laminatdicke (?), die bei einer Hartschale ja wichtig ist. Wenn man das Gesamtgewicht sogar noch reduziert, wird dann die Flügelschale bei Textremeleitwerken nicht weicher wie wenn man sie mit normalem Gewebe aufbaut.

Wo ist denn mein Verständnisfehler? Warum erlaubt mir der Einsatz von Textreme bei HARTSCHALE eine Gewichtsreduktion?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Laminatdicke hängt primär vom Verarbeitungsverfahren ab. Im reinen Handlaminat schenken sich ST- und normale 3k-Gewebe nicht viel, wie ich selbst schon festgestellt habe. Die geringere Ondulation der Fasern macht sich allerdings deutlich bemerkbar, woraus ein größere Beulsteifigkeit im Vergleich resultiert
 
Inflitrieren geht auch!

Inflitrieren geht auch!

...auch das Infitrieren geht mit dem Samurai.
Aber das handling ist "äußerst gewöhnungsbedürftig"!

Resultat aber einfach super:

https://www.facebook.com/photo.php?...48484752.75420.245463158817568&type=1&theater

Durch das Infiltrieren ist die Lamiatqualität unfassbar gut: keinerlei Lufteinschlüsse und eine kristallklare Carbonoptik.
Leider "etwas" schwer fürs Fliegen, aber als Aussteller für Sakai-Ovex einfach der Eyecatcher auf jedem Event!

Gruß

Tobias
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Sieht oberaffeng**l aus...

Sieht oberaffeng**l aus...

Hallo Tobias,

wenn es zu schwer wird, dann lass doch beim infiltrieren den Stützstoff weg ;) (Duck und weg)

Hans
 

Gideon

Vereinsmitglied
WAM Stingray 330

WAM Stingray 330

Hier noch ein paar mehr Bilder:
 

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flo

User
Top

Top

Na das ist ja mal die schärfste Optik überhaupt.
Bin echt baff.

@Tobias,
magst du mal drauf eingehen was "etwas zu schwer" bedeutet?
Wie schwer ist diese Fläche zu deinen sonstigen? vor allem bei welchem Flächeninhalt.

Danke

LG

Flo
 

Arne

User
Hi,

ich werd´s mal kurz beantworten aus dem Urlaub. Der Flieger ist ein reines Showobjekt, nicht flugfähig, Gewicht ziemlich Wurscht. Daher ne dicke, infiltrierte Hartschale wie Tobias es schon erklärt hat. Deswegen machen irgendwelche Vergleiche da absolut keinen Sinn.

Gruß Arne
 
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