Schonmal am Wochenende mit dem Auto liegen geblieben?

Snoopy

User
Sorry ich muss jetzt mal meinen Frust loswerden.

War gestern mit meiner Frau und meinen Eltern mit nagelneu gekauftem Wohnmobil (Fiat Ducato Chassis) auf dem Weg Richtung Kiew/Ukraine. An der Deutsch-Polnischen Grenze sprang nach längerem Stop and Go der Motor nicht mehr an (genau vor der Passkontrolle) Die Kontrollampe der Einspritzung ging nicht mehr aus.
Was macht man da? Klar ADAC anrufen, da alle mitfahrenden ADAC Plus Mitglieder sind kein Problem.
Nach telefonischer Rücksprache sollten wir uns auf ca. eine Stunde Wartezeit einstellen.
Da wir aber unmittelbar vor der Passkontrolle gestrandet sind hat uns der Polnische Grenzer aber weiter schleppen lassen, womit wir auf polnischem Boden standen.
Das besserte leider die Laune des sichtlich genervten "gelben Engels" nicht unbedingt. Mit seinem Auto wollte er nicht zu uns rüber kommen, seine kurzer Startversuch den er ohne Werkzeug tat half leider auch nicht viel. Da der Tank relativ leer war und er vermutete dass der Wagen nur trocken gefahren ist fuhr er wieder Richtung Frankfurt (Oder) um Sprit zu besorgen.

Während dessen bewegten wir unser Mobil mit annähernd 4 Tonnen Kampfgewicht per Muskelkraft Richtung Deutschland. Hierbei war uns einer der polnischen Grenzschützer sogar noch behilflich. Die deutschen BGS Mannen dagegen belustigten sich an diesem Akt wohl eher.
Wieder auf deutschem Boden gelang es uns endlich den Motor wieder in Gang zu bekommen (wenn auch nur im Motor Notprogramm), der ADAC Mann tankte noch 5l Diesel in den Wagen und fuhr wieder ab. Weiter helfen konnte er uns nicht, da wir keinen Diagnosestecker finden konnten.

Da wir nun immerhin wieder eingeschränkt fahrfähig waren, also erstmal auf zur nächsten Raststätte und die Fiat Hotline angerufen.
Dort konnte ich einer sehr freundlichen und hilfsbereiten Dame mein Problem schildern. Ihre Versuche bei sämtlichen umliegenden Werkstätten und Reparaturpartnern jemanden zu erreichen (Smastag ca. 16:30) schlugen jedoch fehl. Immerhin konnte ich mit einem Techniker sprechen, der das Problem auf drei Fehlerquellen eingrenzen konnte (Gaspedalgeber/Luftmengenmesser/Ansaugtemperaturmesser) weitere Hinweise wollte er mir jedoch nicht geben, wohl damit ich nicht auf die Idee komme am Neufahrzeug selber Hand anzulegen. Er hat mir auf jeden Fall eindringlich davon abgeraten drei bis viertausend Kilometer im Notprogramm weiter zu fahren.

Da in Franfurt keine Hilfe zu erwarten war gings dann die ca. 100km zurück nach Berlin, in der Hoffnung hier wenigstens noch am Sonntag Hilfe zu bekommen. Wer aber denkt, dass man in der Haupstadt Samstag Abends oder gar Sonntags Hilfe von Fiat oder irgendeiner freien Werkstatt bekommen könnte irrt gewaltig. Der einheitliche Ton ist "Abschleppen kein Problem, ansehen tut sich das frühestens am Montag jemand". Die einzige Werkstatt, die eine sonntägliche Reparatur gemacht hätte lehnte es jedoch sofort ab, als ich erwähnte, dass es ein Fiat Ducato sei...

Meiner Meinung nach eine riesige Marktlücke, und für uns jedenfalls äusserst frustrierend.
 
Original erstellt von Snoopy:
Weiter helfen konnte er uns nicht, da wir keinen Diagnosestecker finden konnten.
Ja da sieht man es ja mal wieder; wenn die heutigen Mechaniker keinen Stecker finden, an dem sie ihr Laptop anstöpseln können, dann heißt es nur "schulterzucken" :p
Vom Motor selber- keine Ahnung!
Sorry, an alle Automechaniker, aber so ist es doch... :D

David
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Und wenn sie mal nachschauen im Motorraum,die "Gelben Engel"stellen sie auch noch teure Fehldiagnosen,obwohl man ihnen das Problem geschildert hat welches auf Zündungsprobleme schließen läßt(was es auch dann war)wich er von seiner Behauptung,daß der Zahnriemen übergesprungensei,nicht abund ließ mich nicht nur sprichwörtlich im Regen stehen :mad:
Oder bei einem gerissenem Kupplungszug lieber abschleppen lassen,anstadt Hilfe beim Einbau eines Provisoriuns zu leisten(Dickes Nylon-Stahlseil von T.C.)

Seppel
 
So, das wird jetzt etwas länger ...

Erstmal oute ich mich als Autohausmitarbeiter und Notdienstverantwortlicher für 2 deutsche Marken (alle 8 Wochen rollierend mit den anderen Autohäusern dieser Marken in dieser Gegend).

Das ist ja so ziemlich der SUPER-GAU.

Warum?

- Gibt es keine FIAT-24-H Notdiensteinteilung?
(Bei uns hat man 1 Woche 24 H Dienst, auch am WE)

- Gibt Fiat keine Mobilitätsgarantie (Abschleppen + Mietwagen über einen gewissen Zeitraum, wenn nicht innerhalb angemessener Zeit, meist so max. 2h reparabel)

- Kannst Du als Schutzbriefmitglied nicht eine Hotelübernachtung in diesem Fall in Anspruch nehmen, da der Wagen nicht am selben Tag gerichtet hätte werden können?

Fallstrick Mietwagen: Aufgrund der "GUTEN" Erfahrungen mit Mietwagen in Osteuropa lehnt fast jeder Autovermieter eine Vermietung für Fahrten nach Osteuropa ab. Außer man erbringt vor Fahrtantritt eine Sicherheit in Höhe des Fahrzeugwertes ...

Scheidet also aus.

Was hätte man tun können?

In Anbetracht dessen, daß hier der Notdienst gar nicht "am Fahrzeug" aktiv wurde, stellt sich doch die Frage, ob dieser überhaupt angereist wäre bzw. das Auto in seine Werkstatt kommen ließ (ev. auch Abschleppen)?

Selbst wenn man dann dem Kunden leider erklären muß, es ist nicht vor Montag reparabel (z.B. gehts da auch um die Sonn- und Feiertagszuschläge für den Monteur, die von den Herstellern für GW-Arbeiten NICHT übernommen werden, und um die Fragen der Arbeitssicherheit, laut BG müssen bei gewissen Arbeiten 2 Personen anwesend sein, bzw. der persönlichen Sicherheit (Überfall, Raub), als NDM (Notdienstmonteur) würde ich NIEMALS alleine schrauben).

Die Marktlücke verkleinert sich übrigens rasch, wenn jemand die Stundensätze am WE nachts (so ca. 140€ netto pro Stunde) mal selbst bezahlen muß, weil er die Wartung verpennt hat und somit keine MOB-Garantie mehr hat. Da hats dann plötzlich Zeit bis zum Montag (eigene Erfahrung).

Aber ich hatte vor 3 Wochen auch den Super-GAU:

- Anruf gegen 19 Uhr aus Notdienstzentrale, auf der Autobahn Liegenbleiber Motorschaden, Auto ist ein Mietwagen einer großen Kette mit 5 Koreaner (nur Englischsprechend) drin, welche in die Schweiz wollen. Das Ganze im Nachbargebiet, aber der Kollege mit 3 Pannen in 30 Minuten total überlastet. Ich übernahm also den Fall.

- Anfahrt zum Pannenort mit Schleppwagen und Servicemobil (5 Personen passen nicht in den Schleppwagen), Auto und Personen abgeborgen.

- Zuhause Getränke etc. verteilt, mehrfach mit Mietwagenunternehmen telefoniert wegen Ersatzmietwagen. Alle 24 h Stationen (es war so 21 Uhr) ringsum nicht erreichbar bzw. habe nur Kleinwagen da. Nix für 5 Koreaner.

- Koreaner in Dorfgaststätte zum essen (hatten Hunger) gefahren, in der sie auch hätten übernachten können. Nochmals bei Mietwagenfirma Druck gemacht. Die haben dann einen MA einer "normalen" (nicht-24-h) Station erreicht, er hätte ein passendes Auto da. Leider ca 35 km entfernt, ein 2. Mann zum Zustellen des Wagens fehlt noch. Vorschlag, ich solle mit den Leuten vorbeikommen wegen Übergabe meinerseits abgelehnt, da die Koreaner doch etwas "Ortsunkundig" waren.

- Mietwagenfirma hat 2. Fahrer, Auto wird so gegen 23 Uhr zugestellt. Koreaner in Wirtschaft geholt, ins Auto gesetzt .... tschüß.

Feierabend ca. 23:30 Uhr.

Im übrigen bekommen wir für die Dienstbereitschaft (Vorhaltung von Personal in Rufbereitschaft) NICHTS von den Herstellern. (Außer natürlich die "Einsatztarife" im Einsatzfall).

PS: Es geht nicht mehr OHNE Laptop. Mittlerweile ist die Techink so komplex geworden, daß wir leider in ca. 90% der Fälle nur Abschleppen + Mietwagen machen können, da der vorraussichtliche Aufwand für die Fehlersuche den Rahmen einer Pannenhilfe sprengen würde.
 
Ja da sieht man es ja mal wieder; wenn die heutigen Mechaniker keinen Stecker finden, an dem sie ihr Laptop anstöpseln können, dann heißt es nur "schulterzucken"
Vom Motor selber- keine Ahnung!
Sorry, an alle Automechaniker, aber so ist es doch...
Du kannst der allgemeinen unwissenden Fachkraft ja mal erklären wie man ohne Diagnose-Elektronik den Defekt des Luftmengenmesser feststellt, oder wo Du das Fieberthermometer einführst um den Ansaugtemperaturmesser zu prüfen. :D

Da bin ich gespannt. ;)

Übrigens: Das Du den Ascona B fährst, und dort noch alles nur mit einem 12 Volt Spannungsregler messen kannst, finde ich richtig gut. Das hat mit der modernen Elektronik in einem Fahrzeug von heute aber außer 12 Volt nicht mehr viel gemein ;)

:D :D :D
 
Hallo Snoopy !

Danke für "die freundliche Warnung".

Trage mich seit einiger Zeit mit der Überlegung einen FIAT zu kaufen.

Das ist ja mit Deinem Beitrag entschieden.

Zum Thema "Pannenhilfe":

Abgesehen davon, dass die bei anderen Marken "anders" gehandhabt wird (siehe Beitrag oben), hätte mich der ÖAMTC (ADAC in "Ö") bis zu einer Werkstatt geschleppt, oder eine offene für mich gefunden ...

LG

BErnhard
 

Steffen

User
Hi Bernhard,

davon den Kauf eines Fiat abhängig zu machen, finde ich jetzt aber nicht ganz fair.
Ich habe selbst bei einem großen deutschen Hersteller erlebt, dass er nicht bereit war, innerhalb von 48 Stunden einen Kupplung zu wechseln (in der Woche), damit man zum Urlaubsende die hohen Berge zwischen Urlaubsort und Heimat bewältigen kann. Mal von dem großen deutschen Automobilverband abgesehen, der dann auf Hilfesuche mehr oder weniger geantwortet hat, dass er einen zu der Werkstatt schleppen würde, vor der man gerade steht, die einem dann sicher helfen würde.
Ich glaube nicht einen Deut an die Mobilitätsgarantie keines einzigen Herstellers, tu mir leid.

@Rainer: Sorry, aber ich habe leider offensichtlich noch nicht in Deiner Nähe der Hilfe bedurft, das hätte meine Zweifel an der Servicewüste vielleicht mal wieder etwas reduziert :)

Soll ich mal ein wenig von der Telekom erzählen? Oder vom örtlichen Modellbauhändler?

Nee, ich glaube schon lange nicht mehr an das gute im Händler...

Ciao, Steffen
 

Marcus M

User
Ich glaube nicht einen Deut an die Mobilitätsgarantie keines einzigen Herstellers, tu mir leid.
Ich hatte einen Kleinen Unfall Freitag Nachts um ca. 21.30 Uhr, Sein überfahren Reifen + Felge am Arsch.
ADAC angerufen, 20 min Später zur Werkstadt geschleppt. Am nächsten Morgen hatte ich nen Mietwagen, und zwar umsonst ! Im Umkreis gab es leider keinen 24h Autoverleiher, war ziemlich in der Pampa. Hotel hätten die mir auch bezahlt, war aber nicht nötig.

War sehr angenehm von der Mobilitäts Garantie überrascht. Hätte bicht gedacht das die mir das Zahlen.

Fahren tue ich übrigends nen Audi.

Gruß

Marcus

[ 20. Oktober 2003, 03:35: Beitrag editiert von: Marcus M ]
 
Hallo Autogeschädigte,
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich segne den Tag seit dem ich nicht mehr als Kundendienstleiter in der Volkswagenorganisation tätig sein muss.
Seither muss ich keine(n) "freiwilligen" Mitarbeiter mehr gegen seinen Willen und mit nachhaltiger Schädigung des Betriebsklimas suchen der 24 Stubden rund um die Uhr für den Notdienst 6 Wochen im Jahr im Wechsel mit anderen erreichbar ist.
Die Begeisterung war ja auch trotz der Sonn, Nacht u. Feiertagszuschläge unübertroffen. Die Jungs standen ja regelrecht Schange.
Nur der Betriebsrat wollte davon natürlich absolut nichts wissen von wegen Sonn u. Feiertags und die Nacht zum Arbeitstag machen.
Wie hies da das Motto wehret den Anfängen.
Aber für den Chef war das natürlich eine willkommene Freizeitbeschäftigung immerhin kam der dann wenigstens einige Stunden im Jahr zu Reparaturpraxis.

Aber das waren nur die kleinen Problemchen, Der Hersteller siehts natürlich gerne wenn man dem Liegenbleiber ein adäquates Fahrzeug als kostenlosen Leihwagen zur Verfügung stellt und dieses ja generell noch vorhällt, Vermieten oder als Vorführwagen einem Verkäufer zur Verfügung stellen ist dann natürlich nix.
Aber ne Kleinigkeit gegen das gut ausgestattete Pannenhilfsfahrzeug das natürlich ebenfalls aus der aktuellen Produktpalette zu sein hat und ständig mit Serviceteilen und Werkzeug beladen sein muss und desshalb als Vorführwagen schon mal generell ausfällt. Dessen Verkäuflichkeit ist dann natürlich auch nicht besonders gut, hat ja durch den bestimmungsgemäsen Gebrauch durchaus gelitten.
Nun der Mitarbeiter benötigt natürlich auch die Schlüssel zum freien Zugang zu den Betriebsräumen, dem Teilelager und der Serviceliteratur usw. denn vor Ort ohne Geräte, Spezialwerkzeug und Hebebühne womöglich im Dunkeln bei Regen können ja wirklich nur wenige Arbeiten ausgeführt werden.
Eine Zimmererempfehlung für jeden Bedarf passend sollte natürlich ebenfalls vorhanden sein.

Nun auch die Kunden wussten diesen wunderbaren Service schätzen, Immer dann wenns am Telefon und am Ort des Liegenbleibens eben am Straßenrand drum ging, ob das Fahrzeug auch Mobilitätsgarantie hat und wer die Kosten trägt, stellt sich dann bei 80 % heraus, das die Fahrzeughalter der Fahrzeuge eben keine letzte Wartung beim Fachbetrieb haben machen lassen und eben keine Mobilitätsgarantie hatten, Kommentar, das wusste ich nicht das das damit zusammen hängt.
Die Begeisterung der Liegenbleiber wuchs spätestens dann ins Uferlose wenn nach der Garantiefrage die hohen Lohnkosten zur Sprache kamen. Hans Eichel seine Vorgänger und Gewerkschaften lassen grüßen.

Spätestens dann konnte der Mitarbeiter der da eine halbe Stunde Anfahrt hatte und eine halbe Stunde freundlich mit einem recht entnervten Kunden geredet hatte wieder ohne Auftrag nach Hause fahren. Komischerweise haben dann die meisten irgend jemanden den Sie anrufen können, der sie dann abholt oder ihnen hilft.
Der Betrieb zahlt natürlich die entstandenen 1 1/2 Lohnstunden incl. aller Nebenkosten oder gibt entsprechenden Freizeitausgleich möglichst am darauf folgenden Montag
Natürlich trägt der Betrieb auch die Kosten des dem Mitarbeiter auch zu Privatfahrten zur Verfügung gestellten Pannenfahrzeuges. Dessen eigenes Fahrzeug steht ja für diese Tage auf dem Betriebsgelände.

Es gibt natürlich einige Kunden die den gebotenen Service gerne in Anspruch nehmen. Nur wenns dann Sonntag Nacht in der Urlaubszeit ans Zahlen gehen soll, war weder das erforderliche Bargeld noch der Scheck vorhanden. Die Einzeleinzugsermächtigung wurde auch nur äußerst wiederwillig und nach längerer Diskussion unterschrieben. Aber bei der heutigen Zahlungsmoral verschickt man ja gerne Rechnungen per Post an völlig Fremde und verzichtet als Wrkstatt auf seine Rechte und lässt den Kunden ohne Geld fahren, Rechtsanwalt Creditreform und Amtsgericht werdens schon richten.
Der KFZ-Mechaniker der das Abwickelt sollte in den erforderlichen Verwaltungs und Rechtsfragen schon etwas besser ausgebildet sein und wissen, das man keinen Kunden ohne zu bezahlen und ohne Unterschrift auf einem Auftrag fahren lässt.

Nun ich tue jetzt natürlich den 1 bis 3 Liegenbleibern im Jahr mit einem Jüngeren oder gut gewarteten Fahrzeug die diesen Service dringend brauchen und bezahlt haben tief unrecht.
Die sinds dann denen man sowohl als Mitarbeiter wie als Firma gerne hilft.

Komischerweise unterscheiden sich diese wenigen Kunden erheblich von den Anspruchsdenkern die da Glauben in Deutschland wäre ja eine riesen Servicewüste und wenn Sie nur laut genug Reden geschähe ja alles noch kostenlos.
Ich jedenfalls kenne so manches Ausland in dem man froh wäre man hätte den Deutschen Service,
denn auch zu bezahlen ist dort bestimmt kein Thema.
Aber im Rahmen der EG- Gruppenfreistellungsverordnung wird sich das Problem vieleicht doch noch zu aller Zufriedenheit lösen. Spätestens dann wenns keine Händler- Markenbindung mehr gibt, wird so mancher Kunde wach werden. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf für ein bis zwei Prozent mehr Rabatt am Neuwagen.
Aber vieleicht kommt unsere Servicewüste ja auch nur von dem Regelungswahn den in Dutschland ja jeder hat. Da darf eben kein Mitarbeiter ohne Lohnabrechnung für so was bezahlt werden, da darf der Unternehmer keine 200 Teuros ohne Rechnung kassieren, da darf ohne Zeitkonto mit Zeitausgleich für Nachtarbeit kein Mitarbeiter solch einen Service leisten, Es müssen ja auch zwingend Lohnsteuer und Sozialabgaben für 5 Stunden Pannenhilfe an einem Wochenende bezahlt werden. Durch den Betriebsrat muss das ja auch noch Mitbestimmungspflichtig sein.
So haben halt alle was davon. Die Schwarzarbeit wird unterbunden, die Zahl der zu besetzenden Stellen steigt ins unermessliche die Gewerkschaften haben "Zulauf" und eine Daseinsberechtigung und die Kundschaft freut sich natürlich ob der Kosten und der Sevicebereitschaft der Unternehmen.

Trotz allem gibts den Notdienst zumindest bei manchen Marken aber noch.

Wünsche euch allen eine gute Fahrt
Eberhard Mauk

[ 20. Oktober 2003, 11:19: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 

guidos

User gesperrt
hallo zusammen,

@ eberhard,

AMEN !

genau das sind auch meine erfahrungen als ich vor etlichen jahren mal den vw/audi notdienst machen "durfte"

alles ist immer hochwichtig,hochdramatisch und überhaupt muß alles sofort passieren.
nur wenn es dann ans bezahlen ging wär alles gar nicht mehr so wichtig gewesen !

wenn natürlich ein neues auto, wie oben erwähnt liegenbleibt und die "mobilitätsgarantie" dann erst ab montag und dann auch nur in deutschland gilt muß ich vielleicht doch die marke wechseln.

andererseits, bei meinem 3.wagen gibt es gar keine mobilitätsgarantie, selbst die normale "garantie" ist eher eine lachnummer.
naja, selbst schuld, warum muß das auch eine englische tupperdose sein ! :rolleyes:

guido
 
Hallo Ulrich,
Markenhändler zu sein oder zu werden, ist aufgrund der von den Herstellern geforderten Belastungen und Auflagen sicher kein erstrebenswertes Ziel. Siehe kleines Beispiel oben mit dem Notdienst, man kann das getrost betriebswirtschaftliches Harakiri nennen.

Wenn zB. heute ein Markenhändler auf zB. 4500 m²
überbauter Fläche und entsprechendem Hofanteil also ein durchaus größerer Betrieb mit ca. 50 Mitarbeitern sich entschließt seinen Händlervertrag zu kündigen und freier Gebraucht und EU-Neuwagenhändler wird, dann verdient er mit nur etwa einem drittel seiner bisherigen Mitarbeiter wesentlich mehr Geld als vorher und schläft wesentlich ruhiger.
Nur die wenigsten trauen sich diesen radikalen Schritt zu tun. Ich will damit aber keineswegs sagen, das er vorher Geld verdient hätte im Gegenteil.
Die Knebelung der Markenhändler zu lasten Ihrer Händlerorganisationen ist allerdings einer der Gründe warum die EU den jetzigen Weg geht.
Allerdings bis das wirklich funzt geht das nur über die Leichen einer Großzahl von renomierten Betrieben. Insofern fällt die Geschäftspolitik da
auf die Hersteller zurück. Nur deren Macht ist derart groß, das es den deutschen VW-Händlern vor etwa 20 Jahren als sie noch wirtschaftlich relativ stärker waren als heute und der Aktienkurs nieder war nicht mal möglich war 7 % des Aktienkapitals der VW AG zu kaufen um
stimmberechtigt zu sein und die VW Firmenpolitik mitbestimmen zu können.
Genau so hat es nur etwa 10 Jahre gedauert, bis zB. im Mannheimer Raum der Vorzeige und Renomierbetrieb der Porsche AG in Deutschland pleite war, nachdem er deren Auflagen zu einem von VW separierten Porsche Betrieb erfüllt hatte.
Und das bei einem Hersteller der Boomte und dessen Aktien ins uferlose gestiegen waren....
Ach ja und vorher betriebswirtschaftlich absolut gesund war.
Auch kaufen die Hersteller in Ballungsräumen bereits Insolvente große Händlerbetriebe(Ketten) auf oder beteiligen sich um keinen weisen Fleck auf der Karte entstehen zu lassen.

Naja, dies ist eine unendliche Geschichte, und an der Stelle höre ich lieber auf, sonst schreibe ich noch wenns hell wird.
Allerdings das Nachrüsten der Nebelscheinwerfer wird immer möglich sein, dazu brauchts keine Softwaränderung ein zusätsliches Relais und Kabel reichen dafür immer noch. Auch schläft die Branche der Werkstattausrüster nicht so sehr wie das die Hersteller gerne hätten.
Genau so wie man Microsoft dazu zwingt ihre Schnittstellen zur Verfügung zu stellen, wird man das auch beim Fahrzeug tun.
Alle Bestrebungen und alle Macht der Fahrzeughersteller wird im Grunde nichts gegen die Findigkeit der vielen Menschen die sich mit Fahrzeugen und Fahrzeugtechnik beschäftigen tun können. Also wird sich das ganze im Grunde genommen auf ein kostspieliges und dummes Wettrüsten beschränken.

Gruß
Eberhard
 

guidos

User gesperrt
hallo eberhard,

du hast recht, die hersteller müssen gewisse softwarefunktionen freigeben.
die zugehörigen adapter werden dann für ein vermögen von den freien werkstätten zu erwerben sein.
allerdings kommt man nicht in alle funktionen des steuergerätes rein.

Allerdings das Nachrüsten der Nebelscheinwerfer wird immer möglich sein, dazu brauchts keine Softwaränderung ein zusätsliches Relais und Kabel reichen dafür immer noch.
naja, aber stell dir mal ein monstermäßigen kippschalter auf dem armaturenbrett eines neuen 7ers (ok.schlechtes beispiel, der sieht von innen und außen sowieso sche.. aus.)
und dazu ein völlig von dem fahrzeugnetz losgelöstem kabelsatz dazu vor.
du mußt nämlich nicht glauben daß du an dem originalschalter irgendwas anderes anschließen kannst ohne die bus-systeme aus dem tritt zu bringen ! :D

guido
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
ich habe noch eine ganz andere Befürchtung..

da sorgt die EU-Kommission mit viel Aufwand dafür, dass die Herstellerbindung der Autowerkstätten gelockert wird, um den Wettbewerb zu unterstützen.
Während auf diesem juristischen Feld noch gekämpft wird, haben die Hersteller längst dafür gesorgt, daß nur mit ihren Geräten und ihrer Software ein von ihnen hergestelltes Auto überhaupt noch repariert und gewartet werden kann.
Ich war nur noch verblüfft, als mir jemand vom Fach heute eröffnete, dass bei bestimmten neueren Fahrzeugen keine Nebelscheinwerfer nachgerüstet werden können, es sei denn, jemand, der dazu berechtigt ist, ändert die Software.

Mit solchen Maßnahmen ist Servicefreundlichkeit in Zukunft kein Thema mehr, denn der Hersteller kann bestimmen, an wen ich mich als "Kunde" zu wenden habe. Kein Wettbewerb mehr - rosige Zeiten für Hersteller. Dass der KFz-Fachbetrieb nur die Auswahl zwischen Untergang und Sklaverei hat sei nur am Rande bemerkt.. ein guter Service ist da wohl gar nicht mehr realisierbar.

Eigentlich heisst es "Automobil" -> Selbstfahrer. Diese Bezeichnung scheint mir nicht mehr angemessen. Am nächsten Schritt, nämlich alle paar 1000 km eine PayCard einzuschieben, hindert die Hersteller höchstens noch die öffentliche Meinung.

Grüße, Ulrich Horn
 

Snoopy

User
Holla, der Thread ist ja regelrecht explodiert...

Bin wieder da, die Reise war echt ein Erlebnis und das Auto leider auch...

Zu meiner Verteitigung will ich sagen, wir haben auf keinerlei Grantie bestanden sondern wollten nur Samstag Abend bzw. Sonntags das Auto repariert haben, egal wie teuer, das aber wollte niemand machen! Es ist nicht so, dass ich kein Verständnis für genervte Händler hätte.

Der Defekt erwies sich dann noch als lächerlich. Ursache für die geflogene Sicherung war, dass einer der beiden elektrischen Kühlerventilatoren blockierte. Leider ging dadurch die Motorelektronik ins Notprogramm. Der Fehler war nach einer halben Stunde gefunden, wovon 25 Minuten für die Suche nach dem Diagnosestecker drauf gingen...

Den hatt man offensichtlich mit Erfolg bei der Inspektion vor dem Verkauf (kein Mietwagen) versteckt. Desweiteren fehlten noch ein paar andere Elektrische Verbindungen (Hupe, Seitenblinker, Parklicht). Das Problem war eigentlich, dass der Triebkopf schon 2 Jahre rumstand (BJ2001), der Aufbau wurde 2002 gemacht und stand dann nochmal ein Jahr rum. Der Verkäufer hat noch groß getönt, dass das Auto gründlich durchgecheckt werde (hat auch deswegen zwei Tage länger gedauert). Die Krönung war dann noch, dass wir in Kiew die komplette Abgasanlage verloren haben, die ist an 6 Schwinggummis aufgehängt, die hätte man vielleicht auch mal erneuern können wenn ein Auto so lange rumsteht. Als nächstes werden wir wohl vorsichtshalber den Zahnriemen wechseln lassen, wenn der reisst ist Schluss mit lustig...
 

JeBe

User
ja ja
die autos
war gestern bei opel.
brauchte für die einspritzpumpe eine dichtung.
hatten opel nicht im programm.
wirklich. :eek:
jetzt zu bosch, mal sehen obs dort was wird. :D

jebe
der auch nicht an den beworbenen service glaubt.
 
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