Schwerpunkt grob abschätzen?

hi zusammen :)

ich habe hier die Reste von einem völlig unbekannten Kleinserien E-Segler aus den 90ern (?) liegen. Den Hersteller H.P. Beusch gibt es nicht mal bei google ernsthaft zu finden. Mein Sohn und ich habe das Teil jetzt ziemlich gut flott gemacht. Allerdings habe ich keine Ahnung wo der Schwerpunkt für die ersten Flugversuche liegen sollte. Meine Idee war, dass der Kastenholm ja nicht umsonst an der Stelle ist, wo er eben ist ... und der Schwerpunkt vielleicht genau dort liegen könnte.

was ich weis, ist dass das Modell kein Trimmblei brauchte. Allerdings war auch neben einem schweren 500er Motor und einem nicht leichten Regler in der Nase ein riesiger 7zellen akku unter den Flächen platziert. Da ich keinen passenden Akku (auch keinen Defekten - würde ja zum auswiegen reichen) habe und wir auch einen neuen brushless Motor nebst Regler eingebaut haben und der neue Akku (1500mAh 3S) auch viel leichter ist, wird das nichts..

Daher meine Idee - erst mal den Holm als Schwerpunkt annehmen und das Flugzeug ganz leicht sinken 5° oder so einstellen. Damit dann mal auf der Wiese gleiten lassen und bestenfalls auch mit Motor ein bisschen fliegen. Ist das völlig daneben? Gibts irgendwelche Regeln - bspw. Schwerpunkt knapp vor / hinter Holm oder so?

VG und danke

stefan
 

Nuecke

User
Da gibts kleine Softwaretools zur Schwerpunktberechnung, such z.B. mal nach "WinLaengs". Den Rest dann "erfliegen"....
Grüßle Günni
 
Hallo Stefan

Wenn der Flügel keine extreme Pfeilung hat dann nimmt man etwa 1/3 der Flächentiefe von der Nasenleiste aus gesehen.
Den genauen Schwerpunkt muss man dann noch beim Fliegen ermitteln.
Meine Methode:
Modell ca. 100 Meter 45 Grad anstechen , dann Ruder auslassen. Steigt das Modell sofort stark weg ist es kopflastig. Fällt es weiter ab ist es schwanzlastig. Schwerpunkt dann dementsprechend forsichtig korregieren bis sich das Modell in einem weichen Bogen selbsständig abfängt. Ist das erreicht stimmt der Schwerpunkt. Voraussetzung für das alles ist allerdings das die EWD ( Einstellwinkeldifferenz) in etwa stimmt .

Hier noch ein einfaches Programm zur Schwerpunktberechnung.

Für den Erstflug sehr gut. Den Rest dann wie oben beschrieben erfliegen.
Gruß Hans
 

S_a_S

User
Hallo Stefan,

gibt in Pfaffenweiler einen Hans-Peter Beusch - mit dem Schlagwort Modellbau solltest Du seine Telefonnummer finden.

Grüße Stefan
 
Danke für eure Tipp..:)
den habe ich auch schon versucht anzurufen , leider niemanden erreicht.. ob es der gleiche ist weis ich natürlich nicht.. na ich probiere es morgen nochmal...
 

Gusto

User
Hallo,
Eckart Müller hat ein Tool entwickelt, womit der Schwerpunkt ausgewogen wird.
Leider finde ich es hier in RC-Network nicht mehr. Der link dazu, den ich gespeichert hatte, geht ins Leere.
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_02/art_02-0016/art_02-0016-00.html
ABER: Ich habe die Datei auf meiner Festplatte und hänge sie an. Bitte beachten: Eckart hat das Urheberrecht / Copyright.

Außerdem gibt es hier noch eine weitere Möglichkeit
https://www.rc-network.de/threads/geeignete-schwerpunkt-ewd-waage.520936/

Viel Erfolg.
Grüße, Gusto
 

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Mario12

User
Hallo, ohne Kollegen Müller zu nahe treten zu wollen. SP-Auswiegen ist keine Raketentechnik:

* Auswiegen des Gesamtgewichts (GG)

* Das Modell waagerecht auf zwei möglichst weit auseinanderliegenden Punkten auflegen (z.B. Hecksporn und Spinnerplatte). Als hinteren Auflagepunkt eine Waage benutzen und das Gewicht des Hecks messen (GH)

* Abstand der beiden Auflagepunkte ausmessen (L)

* Die Formel zur Berechnung: SP=GH*L/GG

Wichtig: Der Ausgabewert der Formel bezieht sich auf die Entfernung ab dem vorderen Auflagepunkt. Nicht ab der Nasenleiste der Tragfläche.

Und dann bist du da schon durch und fertig.

Grüße
Mario
 
Hallo, ohne Kollegen Müller zu nahe treten zu wollen. SP-Auswiegen ist keine Raketentechnik:

* Auswiegen des Gesamtgewichts (GG)

* Das Modell waagerecht auf zwei möglichst weit auseinanderliegenden Punkten auflegen (z.B. Hecksporn und Spinnerplatte). Als hinteren Auflagepunkt eine Waage benutzen und das Gewicht des Hecks messen (GH)

* Abstand der beiden Auflagepunkte ausmessen (L)

* Die Formel zur Berechnung: SP=GH*L/GG

Wichtig: Der Ausgabewert der Formel bezieht sich auf die Entfernung ab dem vorderen Auflagepunkt. Nicht ab der Nasenleiste der Tragfläche.

Und dann bist du da schon durch und fertig.

Grüße
Mario

danke..:)
Das werde ich morgen mal genauso machen und bin schon gespannt ob das ungefähr zum geschätzten Schwerpunkt am Holm Oder drittel Fläche passt..;)
Btw am Schwerpunkt gelagert sollte der Flieger exakt gerade waagerecht stehen oder?
 
Hallo Stefan

Wenn der Flügel keine extreme Pfeilung hat dann nimmt man etwa 1/3 der Flächentiefe von der Nasenleiste aus gesehen.
Den genauen Schwerpunkt muss man dann noch beim Fliegen ermitteln.
Meine Methode:
Modell ca. 100 Meter 45 Grad anstechen , dann Ruder auslassen. Steigt das Modell sofort stark weg ist es kopflastig. Fällt es weiter ab ist es schwanzlastig. Schwerpunkt dann dementsprechend forsichtig korregieren bis sich das Modell in einem weichen Bogen selbsständig abfängt. Ist das erreicht stimmt der Schwerpunkt. Voraussetzung für das alles ist allerdings das die EWD ( Einstellwinkeldifferenz) in etwa stimmt .

Hier noch ein einfaches Programm zur Schwerpunktberechnung.

Für den Erstflug sehr gut. Den Rest dann wie oben beschrieben erfliegen.
Gruß Hans

... Nochmal kurz überlegt, ist es nicht genau andersherum...? 😉

Wenn das Modell vorne zu schwer ist,
ist sie kopflastig,
und wird im 45 Grad Flug nach unten,
weiter nach unten sinken. (zuviel Blei vorne in der Nase)

Ist sie hecklastig, ist sie vorne leichter und wird im 45 Grad Flug nach unten, die Nase heben und wieder steigen wollen!
Perfekt ist sie ausgewogen, wenn sie im 45 Grad Winkel wieder ganz leicht steigen will und nicht wie am Lineal gezogen, die 45 Grad nach unten fliegt, dann ist sie auch zu sehr nasenlastig, und vorne muss Blei entfernt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

OE-0485

User
Hallo !
-eines habt Ihr vergessen zu erwähnen : mit der Schwerpunktänderung muß auch die Trimmung neu dazugestellt oder die EWD verändert werden

Blei hinein bedeutet hoch trimmen (EWD erhöhen)
Blei heraus tief trimmen (EWD verringern)

vg hans
 
Hallo Techmaster

Leider hast du da einen Denkfehler.

Wenn das Modell kopflastig ist hat man vor dem Anstechen Höhe getrimmt um einen stabilen Gleitflug zu haben. Deshalb steigt das Modell nach dem Anstechen und loslassen der Ruder auf Grund der Höhenrudertrimmung stark weg.

Wenn es schwanzlastig ist hat man vor dem Anstechen Tiefe getrimmt um einen stabilen Gleitflug zu erreichen. Deshalb wird das Modell nach dem Anstechen und Loslassen der Ruder weiter Fahrt aufnehmen , ggf. sogar unterschneiden.

Nix für ungut

Gruß Hans
 
Nein, ich meine natürlich bei einem Maiden, wo sämtliche Trimmungen noch auf Null /neutral stehen.
Und man nichts getrimmt hat.
Dann fliegt man dabei schön hoch, setzt den 45 Grad Sinkflug an, und nimmt alle Finger von den Knüppeln und schaut was sie macht.
Fängt sie dabei an zu steigen ist sie Hecklastig (Nase zu leicht) und sie will wegsteigen.

Sinkt sie einfach weiter nach unten im 45 Grad Winkel , wie am Lineal gezogen, ist sie zu nasenlastig.

Das man dabei natürlich nicht trimmen darf, davon bin ich natürlich ausgegangen, sonst würde doch diese Trimmung wieder das Erfliegen des optimalen Schwerpunkts ungenau machen.

Habe ich bei diesem Maiden aber dann doch etwas auf Höhe getrimmt, sagen wir mal vier Klicks auf Höhe, weiß ich ungefähr schon bei diesem ersten Flug, sie ist etwas zu nasenlastig vom Schwerpunkt eingestellt.
Dann lande ich, schiebe den Akku 1cm weiter zurück im Modell, und mache vor dem zweiten Flug, zwei von den vier Trimmschritten wieder zurück in Richtung Tiefe, und starte erneut.
Wenn die EWD dann zusätzlich noch genau stimmt, und der Schwerpunkt nun richtig ist, steht anschließend das Höhenruder exakt auf Null /mittig und die Trimmung auf Null.
So fliegen sie dann bei mir aerodynamisch am besten.
Ab dann schaue ich dann beim Motorsturz, ob sie bei Vollgas stark nach oben zieht, oder eben nur nur etwas, was dann besser wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, ich meine natürlich bei einem Maiden, wo sämtliche Trimmungen noch auf Null /neutral stehen.
Ja so hat wohl jeder seinen eigen Weg zum Ziel.
Beim Maiden meiner Modelle ist mein erster Weg immer das Modell nach dem Start erst mal grob auszutrimmen um ein vernünftigen Flugverhalten zu erreichen ohne ständig mit dem Knüppel manuell egal in welche Richtung korregieren zu müssen. Noch wärend des Erstfluges kommt anschließend die Überprüfung des Schwerpunkts wie von mir beschrieben.
Viele Wege führen nach Rom.
Egal welchen Weg man wählt .Wichtig ist nur daß das Ziel letzendlich erreicht wird und das geht sicherlich mit beiden Methoden.
Gruß Hans
 
... Nochmal kurz überlegt, ist es nicht genau andersherum...? 😉

Wenn das Modell vorne zu schwer ist,
ist sie kopflastig,
und wird im 45 Grad Flug nach unten,
weiter nach unten sinken. (zuviel Blei vorne in der Nase)

Ist sie hecklastig, ist sie vorne leichter und wird im 45 Grad Flug nach unten, die Nase heben und wieder steigen wollen!
Perfekt ist sie ausgewogen, wenn sie im 45 Grad Winkel wieder ganz leicht steigen will und nicht wie am Lineal gezogen, die 45 Grad nach unten fliegt, dann ist sie auch zu sehr nasenlastig, und vorne muss Blei entfernt werden.
Ach ne ...
Hier hat Prof. Dr. Mark Drela die Sache dargestellt: http://www.charlesriverrc.org/articles/supergee/CGMarkDrela.htm
 
Ja so hat wohl jeder seinen eigen Weg zum Ziel.
Beim Maiden meiner Modelle ist mein erster Weg immer das Modell nach dem Start erst mal grob auszutrimmen um ein vernünftigen Flugverhalten zu erreichen ohne ständig mit dem Knüppel manuell egal in welche Richtung korregieren zu müssen. Noch wärend des Erstfluges kommt anschließend die Überprüfung des Schwerpunkts wie von mir beschrieben.
Viele Wege führen nach Rom.
Egal welchen Weg man wählt .Wichtig ist nur daß das Ziel letzendlich erreicht wird und das geht sicherlich mit beiden Methoden.
Gruß Hans

Ja da hast du Recht, wenn ich ehrlich bin, trimme ich auch erstmal, als erstes, das sie schön geradeaus fliegt, um die Aufregung beim Maiden zu entschärfen.
Dann überlege ich aber schon beim ersten Flug, in welcher Richtung vielleicht der Akku noch verschoben werden könnte.
Nach der ersten Landung, wird dann nochmal alles etwas korrigiert und angepasst,
mit dem Ziel möglichst wenig Trimmung zu verwenden.

Meine Freewing Mustang P51, hat den perfekten Schwerpunkt, aber trotzdem muss die Trimmung auf bestimmt 10 Klicks Tiefenruder stehen.
Dort ist die EWD etwas falsch, und wollte ich schon ewig mit unterlegen von Passscheiben unter den Tragflächen und Höhenleitwerk korrigieren,
das dort auch mal die Trimmung wieder auf neutral gestellt werden kann...
Kann mir vorstellen das soviel Trimmung bei falscher EWD, bestimmt so 10km/h bei der max. Endgeschwindigkeit kosten könnten...?
Aber sie fliegt so ja trotzdem ganz gut. ☺
 

Mario12

User
am Schwerpunkt gelagert sollte der Flieger exakt gerade waagerecht stehen oder?

Hallo Stefan, ja, das ist korrekt. Waagerecht soll der Rumpfs sein. Aber du kannst auch mal ein bisschen schräg messen und so wirklich krasse Veränderungen werden sich nicht ergeben. Ein bisschen schräg meint natürlich nicht 45 oder 90°, iss klar ne. :D

Viel Erfolg bei der Ermittlung
Mario
 
Hallo Stefan, ja, das ist korrekt. Waagerecht soll der Rumpfs sein. Aber du kannst auch mal ein bisschen schräg messen und so wirklich krasse Veränderungen werden sich nicht ergeben. Ein bisschen schräg meint natürlich nicht 45 oder 90°, iss klar ne. :D

Viel Erfolg bei der Ermittlung
Mario

Die frage hatte ich deshalb weil früher mal in einer Anleitung stand, dass der Flieger genau 5° nach unten stehen sollte... War total doof zu messen ...

Aber was mich auch beruhigt, ist dass du der Meinung bist, dass es wohl keine großen Probleme geben sollte... ;) Blöd dass es heute ziemlich stark weht... sonst würde ich ihn in später ausprobieren ;)
 
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